Dienstag, 30. Dezember 2014

Grausiges ideologisches Konstrukt

Nehmen wir mal an Chefökonomen könnten Chefentwickler von Autos werden. Dann könnten Autos endlich fliegen, würden Benzin produzieren anstatt es zu verbrauchen und vieles absurde mehr. Wichtig wäre nur, dass der Chefentwickler die richtige Ideologie mitbringt. Ein schönes Beispiel dieses ideologischen Stumpfsinnes ist der Beitrag von Jürgen Stark bei der INSM. Dort schreibt er, dass die Krise zurückkommen wird (war sie jemals weg?) und maßgeblich Schuld daran ist die EZB mit ihrer lockeren Geldpolitik. Denn niedrige Zinsen sind schlecht.

Die aktuelle Inflationsrate von 0,4 Prozent bedeutet Preisstabilität. Sie stärkt die Kaufkraft und damit den Konsum.

Solche Leute sitzen oder saßen in entscheidenden Positionen. Inflation hin oder her. Der zweite Satz ist der wesentliche. Preisstabilität stärkt die Kaufkraft?! Ein Beispiel für einfache Gemüter.
ich verdiene heute einen Euro und die Brötchen kosten 20 Cent. Dann kann ich mir 5 Brötchen kaufen. Jetzt sind die Preise stabil. D.h. mein Lohn und die Brötchen kosten gleich viel. Die Folge soll sein, dass sich meine Kaufkraft steigert?! In welchem Universum lebt dieser Mensch? Ich weiß es nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass in den Krisenländern die Menschen nicht einmal diesen einen Euro haben. Folglich ist die gesamte Aussage absurd. 
Er geht weiter zu folgender Aussage

Zwar haben einige Mitgliedsländer bereits gezeigt, das Strukturreformen helfen: Portugal, Irland, Spanien und Griechenland wachsen langsam wieder

Toll die Länder wachsen wieder. Von welchem Niveau und nach welchem Einbruch der Wirtschaft. Ist Jürgen Stark nicht in der Lage Wirtschaftsdaten zu lesen? Das wäre für einen Professor Doktor und ehemligen Volkswirt etwas peinlich. Die Länder erholen sich, haben aber eine Arbeitslosigkeit von 20-30%. Das BIP ist 10-25% eingebrochen seit 2008. Die Zahl der Obdachtlosen, Suizide, die reale und nicht nur die relative Armutsquote ist stark gestiegen, demokratische Prozesse in den Ländern wurden von außen zerstört, rechtsradikale Organisationen haben Zulauf. Das hat natürlich alles nichts mit der aktuellen Wirtschaftspolitik zu tun. Denn für einen Ideologen kann man Wirtschaft, Staat und Gesellschaft strikt trennen. Ich könnten schreien. Die Frage warum in Deutschland dann aber niedrige Arbeitslosenzahlen gefeiert werden, wenn doch hohe anzustreben sind, beantwortet der liebe Mann nicht?
Da wir sowieso schlecht sind, kommt noch der Verweis ins Ausland.

Wie man den Bankensektor saniert, zeigt Amerika
Mag sein, dass die USA Banken pleite hat gehen lassen. Es wurden aber auch viele Banken gerettet.
Zusätzlich gab es niedrige Zinsen der FED und ein großes staatliches Investitionsprogramm wurde durchgeführt. Schön das wesentliche Aspekte der US Krisenpolitik ausgelassen werden. Das passt aber nicht in die Ideologie. Dinge die funktionieren sind Zufall, wenn sie nicht ins Weltbild passen. Es ist traurig, dass dieser Mann junge Volkswirte ausbilden darf. Eine neue verlorene Generation.

Chris

Samstag, 27. Dezember 2014

Selbstzweck

Liest man die Nachrichten und Kommentare aus dem Wirtschaftbereich, dann werden oft genug sinnlose Forderungen laut. Aktuell beschweren sich die Wirtschaftsverbände, dass die Bundesregierung zu viel "Geschenke" an die Bevölkerung gegeben hat. 

Das senkt angeblich den Wohlstand und das Wachstum. Die Verbände, neoliberale Wirtschaftsprofessoren und viele andere die der neoliberalen Agenda folgen, fordern ständig folgendes 
  • Wachstum des BIP,
  • mehr Freiheit,
  • Liberalisierung der Märkte,
  • Freihandel,
  • Arbeitsmarktflexibilisierung,
  • Senkung der Abgaben und Steuern,
  • Senkung der Arbeitslosenzahlen um jeden Preis,
  • und ähnliches
Leider wird eigentlich nie gesagt was damit bezweckt werden soll. Was bedeutet denn Wohlstandssteigerung im Sinne der neoliberalen Agenda? Heißt das Wohlstand für alle. Also möglichst viel Kaufkraft, hohe Standards im Umweltschutz und im Sozialbereich für alle? Oder heißt es möglichst viel Gewinne und hohe Belohnungen an der Spitze? Es wird nicht verraten. Die genannten Forderungen zu erfüllen entwickelt sich zum Selbstzweck. Märkte müssen frei sein, weil sie frei sein müssen. Das ist die einzige wirkliche Begründung die uns gegeben wird. 

Abgaben
Abgaben müssen gesenkt werden, damit wir alle mehr in der Tasche haben. Löhne dürfen aber nicht steigen. Stattdessen werden abstrakte Prozente vorgeholt. Der Witz ist, dass es egal ist ob ich 1% Abgaben habe oder 50%. Wichtiger ist wie viel ich verdiene. Wenn ich 100 Euro verdiene und 1% Abgaben zu zahlen habe, dann habe ich 99 Euro zur Verfügung. Wenn ich 5000 Euro verdiene und 50% Abgaben zahlen muss, dann sind es 2500 Euro. Das klingt banal wird in unseren Medien und von unseren Wirtschaftsforschern eigentlich nie thematisiert. Am Ende zählt für mich wie viel Geld ich in der Tasche habe und nicht wie hoch die Abgaben sind. D.h. die reine Forderung nach einer Abgaben- und Steuersenkung ist sinnlos. Wichtiger ist die Forderung nach hohen Einkommen. Dabei kann es durch mögliche Umverteilungen vorteilhaft sein höhere Steuern und Abgaben zu zahlen. Diskutiert wird das im Grunde nie.

Freihandel
Ähnlich sieht es beim Freihandel aus. Der Freihandel soll mehr Wohlstand bringen. Dabei bringt Handel keinen Wohlstand, er verteilt ihn nur. Wohlstand wird dabei nicht erzeugt, so wie eine Straße keinen Wohlstand erzeugt, sie fördert ihn eventuell nur. Die Frage ist also, ob die Verteilung durch den Freihandel positiv oder negative Konsequenzen für den Wohlstand der Menschen hat, oder nicht. Ähnlich wie bei einer Straße muss das diskutiert werden. Straßen können die Wohlstandsentwicklung unterstützen. Man kommt schneller von A nach B. Industrie die Güter produzieren können die effizienter Arbeiten, etc. Allerdings würde niemand auf die Idee kommen ganz Deutschland in eine Straße zu verwandelt. Denn mit dem Straßenbau sind auch Kosten verbunden, z.B. wird die Umwelt zerstört. Eine solche Rechnung wird bei den Selbstzweckverfechtern nicht angestellt. Freihandel ist gut, weil er gut ist.

Arbeitslosenzahlen
Die Arbeitslosenzahlen sind ebenfalls ein vortrefflicher Selbstzweck geworden. Die Senkung der Selbigen wird ständig gefeiert. Warum eigentlich? Was ist so toll daran das viele Menschen arbeiten? Eigentlich ist nichts toll daran. Viele Menschen sollten einen hohen Wohlstand erlangen können. Das wäre ein Ziel. Hierfür brauchen sie in der Regel einen Arbeitsplatz der ihnen dann ein möglichst hohes Einkommen bescheren sollte. D.h. eigentlich sollte man nur gute Arbeitsplätze feiern und nicht Arbeit als solches. Feiert man nämlich Arbeit als solche, kann man die Sklaverei wieder einführen und schon gibt es keine Arbeitslosigkeit mehr. Sicher kein wünschenswertes Szenario.

Fazit
Wir sind so geblendet von den Selbstzweckfloskeln, dass wir zu selten nachdenken was überhaupt unser Ziel sein sollte. Der Journalismus, oder das was davon übrig ist, tut es in der Regel nicht für uns. Stattdessen werden die Floskeln unhinterfragt übernommen. Man kann durchaus dafür sein, dass die Gewinne der Unternehmen auf Kosten der Arbeitnehmer gesteigert werden sollen. Das wäre ein Ziel. Nur wenn man dieses Ziel nicht propagiert, kann und wird es nicht diskutiert. Genau das ist das Problem. Indem wir Floskeln hinterherjagen vergessen wir unsere Ziele. Wer kann schon gegen niedrige Abgaben sein oder gegen eine niedrige Arbeitslosigkeit. Alternativen gibt es nicht. Dabei sollte die Lebensqualität die Zielgröße sein und die Floskeln nur Mittel zum Zweck und eben kein Selbstzweck. Niemand würde sagen "ich arbeite jetzt einfach mal mehr". Man tut es aus einem Grund. Dem Diskurs in Deutschland fehlt dieser Grund.

Chris

Raffelhüschen is back

Ich wüsste wie man die Rentenkassen entlastet, lasst alle einzahlen. Dann hätten Professoren auch Interesse daran, dass es der Rente gut geht. Das wir alle länger arbeiten müssen ist ein Märchen, welches Herr Raffelhüschen und andere Ideologen immer wieder erzählen. Es wird dadurch nicht richtiger. Wir haben jetzt schon Millionen Menschen deren Einkommen unterhalb der Armutsgrenze liegt. Davon abgesehen, sinkt die Zahl der potentiellen Arbeitnehmer, steigt die Nachfrage, somit die Löhne und folglich steigen die Einnahmen der Rentenkassen. Wir müssen genau dann länger arbeiten und nur dann, wenn die Produktivität der aktuell arbeitenden Bevölkerung nicht ausreicht um einen definierten Lebensstandard der gesamten Bevölkerung zu erhalten. Darüber schreibt Raffelhüschen nichts. Propaganda darf eben nicht differenzieren. Vor allem wenn sich die wesentlichen Aussagen mit Logik, öffentlichen Statistiken und dem Wissen das sie ein Versicherungslobbyist sind einfach widerlegen lassen.

Chris

Freitag, 28. November 2014

Nun ist die Katze aus dem Sack

El Grandioso Oswald Metzger hat wieder zugeschlagen. Das neoliberale Sprachrohr gegen alles was staatliche Bestimmungen und Sozialversicherungen angeht, hat wieder zugeschlagen. Zum Wohle des deutschen Volkes will er eine private Rentenzwangsversicherung einführen. Da der Bürger zu dumm ist für das Alter zu sparen, muss man ihn halt zwingen.

Damit sollte ein Ausgleich für das sinkende Rentenniveau der umlagefinanzierten gesetzlichen Rente geschaffen werden

Das Niveau der gesetzliche Pflichtversicherung sinkt, weil es politisch gewollt ist, dass sie sinkt. Metzger will nun eine private Pflichtversicherung einführen. Er ersetzt ein preiswertes krisenfestes System durch ein teures krisenanfälliges. Beide Systeme sind umlagefinanziert. Einmal direkt über Beiträge und einmal indirekt über Zinsen. So oder so, die aktuelle Bevölkerung muss es erwirtschaften. Erschwerend kommt hinzu, dass das Risiko des Totalausfalls der Rente vom Steuerzahler getragen werden muss. Wenn die Allianz insolvent gehen würde, müsste der Staat einspringen. Das solche Dinge passieren können, sah man an der Finanzkrise 2007.

Kostenignoranz
Erstaunlich ist, dass ein Experten wie Metzger regelmäßig behauptet, dass eine Beitragsbelastung von über 22% unhaltbar sei. Jetzt propagiert er, Beitragssätze die höher sind. Der Unterschied zu seinem Vorschlag ist, dass die Nettolöhne stärker sinken. Im Moment wird der Rentenbeitrag auf den Bruttolohn errechnet. Virtuell zahlt 50% der Arbeitnehmer und 50% der Arbeitgeber. Wenn der Arbeitgeberanteil sinkt, sinken dessen Lohnkosten. D.h. mein Nettolohn bleibt gleich, allerdings muss ich noch privat vorsorgen. Da Deutschland schon jetzt unter einer Konsumschwäche leidet. wäre eine solche Versicherung eher kontroproduktiv.
Warum genau die Aufteilung in einen privaten und gesetzlichen Beitragsteil von Vorteil sein soll, verrät Herr Metzger nicht. Er behauptet das es nur so funktionieren könnte. Belegen kann er es nicht. Er vergisst, wie immer die Produktivitätssteigerungen und ignorieren die niedrigen Zinsen.

Angst
Doch genau dieser kollektive Vorsorgeverzicht kann sich für unsere alternde Gesellschaft zum Bumerang entwickeln. 
Das größte Problem was unsere Gesellschaft hat sind Experten wie Oswald Metzger und Menschen die ihm zuhören. Die von ihm vorgeschlagene Pflichtversicherung gibt es schon. Sein Aussage

Haben Sie jemals Beschwerden gehört, dass der Staat uns Kraftfahrzeughalter verpflichtet, eine Zwangshaftpflichtversicherung abzuschließen?

ist absurd. Ich verursache bei niemandem einen Schaden, wenn ich am Ende eine niedrige Rente habe. Metzger kann es nicht begreifen und er will es glaube ich auch gar nicht. In seiner Ideologie sind Staat und Privatwirtschaft komplett getrennt. Menschen können frei wählen, sind rational und können Prognosen bis in 100 Jahren exakt abgeben. So einfach ist die Welt aber nicht. Metzger tut aber so. Nach der Einführung seiner Pflichtversicherung würden die Zinsen sinken, aufgrund der starken Nachfrage nach sicheren Anlageformen. Metzger würde dem Staat die Schuld geben.

Fazit

Metzger widerspricht sich in einem Text von einer A4 mehr als einmal. Ein konsistentes ökonomisches Weltbild, wie falsch es auch immer sein mag, sollte das wenigstens schaffen.


Chris

Donnerstag, 27. November 2014

Satire aus dem wahren Leben

Eine Demonstration von Flüchtlingen wird in München geräumt. Die Begründung: "Die Räumung beruht auf einer ärztlichen Entscheidung, die zu dem Schluss kam: Es bestand Gefahr für Leib und Leben". Warum räumt man nicht mal langsam das Mittelmeer? Auch dort besteht Gefahr für Leib und Leben.

Chris

Dienstag, 25. November 2014

Die Hälfte schluckt der Staat

Die Hälfte schluckt der Staat meint Alfred Boss auf dem INSM "Ökonomen"blog. Nein tut er nicht meine ich. Er zeigt es in seiner Statistik selbst auf. Der Durchschnittslohn ist höher als der Medianlohn. Der Median ist die Mitte zwischen allen Einkommen und der Durchschnittslohn liegt darüber.  Das heißt die Mehrheit der Menschen zahlt weniger als 50% an Steuern und Sozialabgaben. Die Sozialabgaben sind Versicherungsbeiträge. D.h. es ist zwar eine gesetzliche Versicherung "die Organisation erfolgt durch selbstverwaltete Versicherungsträger." 

Das heißt, dass die Träger der Sozialversicherung als öffentlich-rechtliche Körperschaft alle Steuerungsaufgaben in Eigenverantwortung unter Rechtsaufsicht des Staates erfüllen. Damit sind sie organisatorisch und finanziell selbstständig. 

Da sich die Leistungen aus Beiträgen und nicht aus Steuern speisen, sind es Versicherungen. Niemand käme auf die Idee einen privaten Versicherungsbeitrag in die Abgabenlast an den Staat mit einzurechnen, selbst es eine Versicherungspflicht gäbe. Folglich sollten in der Darstellung der staatlichen Belastung Steuern + Solidaritätszuschlag stehen, d.h. das Geld das auch wirklich an Bund, Länder und Kommunen geht.
Natürlich geht es Herrn Boss um die Menschen. Auch die niedrigen Einkommen werden stärker belastet. Wie er die Einkommen in seiner Statistik aufteilt bleibt ein Geheimnis. Gleichzeitig fordert er

Wirtschaftspolitisch sinnvoll wäre es, bei der Kranken- und der Pflegeversicherung auf ineffiziente Umverteilung zu verzichten und einheitliche Beiträge einzuführen

Das ist ein wenig widersprüchlich, wenn man die unteren Einkommen nicht stärker belasten will. Was passiert wohl, wenn man Einheitsbeiträge einführt? Bei der gleichen Zahl von Personen und gleichem Bedarf, muss der Beitragssatz für die niedrigen Einkommen steigen. Der Witz ist, dass wirtschaftsliberale Ökonomen auf der einen Seite meinen, dass die unteren Löhne zu niedrig seien und die Anreize zum Arbeiten verloren gehen. Auf der anderen Seite fordern sie implizit deren höhere Belastungen für untere Einkommen und niedrigere Nettolöhne.
Davon abgesehen wird auch nicht darauf eingegangen warum ein solches System ineffizient sein sollte. Vielleicht ist es das. Aber wie will man das objektiv beurteilen?
Aufgrund der starken Belastung kommt Herr Boss zu folgender einer typisch neoliberalen Aussage
 
Damit werden die Arbeitsanreize geschwächt.
 
Diese Aussage ist in mehrerer Hinsicht lächerlich. In Deutschland sieht man das daran, dass auf der einen Seite die Zahl der Erwerbstätigen steigen und auf der anderen die Reallöhne sinken. Die Aussage ist folglich nicht haltbar. Lächerlich ist sie auch, weil Herr Boss einen Einheitsbeitragssatz fordert und den "Anreiz" der unteren Einkommen schwächt. Weiterhin ist diese Aussage lächerlich, weil sie die freie Wahl der Arbeitnehmer impliziert. Wer bezahlt eine Wohnung, das Essen und den Lebensstandard? Das wird natürlich nicht beantwortet, weil man es nicht kann. Folglich kommt Herr Boss zu seinem logischen Schluss, dass 2017 die Belastung
spätestens dann sehr schmerzhaft

sein wird. Warum schreibt er nicht. Warum 50% merklich schlimmer ist als 49.9%. Springt die Belastung plötzlich von Null auf 50%? Natürlich nicht. Der Nettobetrag der Menschen wird höher sein als 2014. Weiterhin ist die Belastung eine Frage der Lohnentwicklung. Steigen die Löhne, steigen die Einnahmen der Sozialversicherungen und die Beitragssätze werden, sinnvoll oder auch nicht, gesenkt (siehe aktuell bei der Rente). Ob die Belastung unerträglich ist oder nicht hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel: Was bekomme ich für meine Steuern. Wenn ich keine Maut zahlen muss, Schulen und Universitäten keine Gebühren fordern, ich keine oder kaum Zuzahlungen im Krankheitsfall habe, dann ist die Belastung in der Summe geringer als wenn ich niedrigere Steuern zahle. Da Ökonomen wie Herr Boss die Leistungsseite komplett ausblendet kann er vortreffliche Propaganda beitreiben. Sein Text ist ein Meisterstück von neoliberalen Widersprüchen und Floskeln. Man sieht an diesem Text wie man sich eine logische Welt aufbauen kann die weit weg ist von der Realität, wenn man nur die falschen Annahmen hineinsteckt.

Chris

Montag, 24. November 2014

Was ist da los?

Was ist faul, wenn ein Wirtschaftswissenschaftler bei der Lobbyorganisation INSM im Prinzip nach höheren Löhnen ruft. Seine Analyse zeigt, dass höhere Löhne die einzige realistische Chance sind der Deflationsgefahr zu entkommen. Das finde ich erstaunlich, da dieses Ergebnis vollkommen gegensätzlich zu den Forderungen der INSM steht. Dort lautet die Forderung fast immer, steigert die Wettbewerbsfähigkeit (übersetzt --> senkt die Löhne). Allerdings muss alles staatliche dann doch noch verurteilt werden. Der Staat in Form der Verschuldung ist an den niedrigen Löhnen Schuld. Deutschlands Löhne sanken zwar vor der Krise auch schon, aber wen interessiert das schon.

Zweitens werden in den Krisen und darüber hinaus die realen Löhne gedrückt, weil die Staatsverschuldung (nicht zuletzt durch die Rettungsmaßnahmen für Banken) steigt

Warum sinken die Löhne, wenn die Staatsverschuldung steigt. Hier werden eindeutig Ursache und Wirkung vertauscht. Die hohen Schulden sind erst einmal egal. Erst wenn Experten kommen und in einer Wirtschaftskrise massive Kürzungsmaßnahmen fordern (mit der Begründung die Staatsverschuldung sei zu hoch), sinken die Löhne. Hier wird Korrelation mal wieder mit Kausalität verwechselt. Da sind Wirtschaftsexperten sehr gut drin.

Chris

Samstag, 22. November 2014

Warum glaubt uns bloß keiner

Das ist eine Frage die gerade die Spitzenjournalisten im Moment antreibt. Statt nachzudenken, werden lieber Kommentare verboten oder es wird gegen "falsche" satirische Darstellungen geklagt. Schaut man sich eben einen dieser Kläger, Josef Joffe, an, dann erkennt man warum der Leser nicht mehr glaubt. So wurde der Afghanistan Feldzug eingeläutet

Amerika hat seinen Verteidigungskrieg begonnen.
 ...
Die amerikanische Nation und die weltweite Koalition werden diesen Krieg so lange mittragen, wie sie glauben, dass er gegen die richtigen Zielscheiben geführt wird. Deshalb hat Bush richtig getan, als er zum Beginn der Offensive die Ziele sorgfältig abgezirkelt hat: Der Feind ist der Terror - weder Afghanistan noch der Islam.

Nach Jahren des Krieges zieht man nun ab und hinterlässt verbrannte Erde. Eine Einstiegsstrategie gab es, nur beim Ausstieg fehlte es, wie so oft, an einem Plan. Weiter geht es mit dem Irak. Damals wusste ein Herr Joffe ganz genau


Mit dem Wissen um die nie gefundenen Massenvernichtigungswaffen argumentiert er gegen friedliche Lösungen und agitiert gegen die langweilige EU. Das Ende kennen wir ja. Keine Massenvernichtungswaffen, einige hunderttausend Tote und den Islamischen Staat sind Ergebnisse des Eingriffs der USA. Später, 2006, meint Herr Joffe, dass der Irak eigentlich das falsche Ziel gewesen sei. Der Iran, der Iran, der Iran, der müsste es eigentlich sein

Iran baut eine Bombe. Iran hat eine gewaltige Armee. Iran hat Terror gesponsert, das wissen wir, zwischen Beirut und Berlin, zwischen Hamas und Hisbollah. Also alle realpolitischen Analysen hätten eigentlich auf Iran gezeigt. 
Schon hier sieht man wie mit zwei Messsystemen im deutschen Spitzenjournalismus gearbeitet wird. Nehmen wir das Zitat und bauen es um. So wird deutlich warum man den Kriegshetzern und unkritischen US treuen Journalisten nicht mehr glaubt

Die USA hat eine Bombe. Die USA hat eine gewaltige Armee. Die USA hat Terror gesponsert, das wissen wir, zwischen Beirut und Berlin, zwischen Chile und Vietnam. Also alle realpolitischen Analysen hätten eigentlich auf die USA gezeigt.

So billig ist es ein undifferenziertes Bild zu realisieren. Genau deshalb glaubt man den Mainstream Medien nicht mehr. Genau deshalb muss man den Menschen das Wort verbieten. 

Anmerkung
Alle verwendenten Artikel sind einfach zu finden unter http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Joffe .

Chris

Donnerstag, 20. November 2014

Ich glaube ich kündige

Schließlich schreibt der Spiegel, dass ich mich als Deutscher reich erbe. Interessant sind einige der Statistiken. Nur 40% der Millionäre haben es aus "eigener" Kraft geschafft. Der Rest sind Erben oder haben ihr Vermögen angeheiratet. Damit fällt ein wesentlicher Argument gegen die Spitzensteuer weg. Denn das Geld gab es für 60% der Reichen leistungslos.
Weiterhin sollten wir nicht feiern wie viel Multimillionäre es gibt und wieviel mehr es im letzten Jahr geworden sind. Es ist ein Armutszeugnis und nichts zum feiern. Es heißt nämlich, dass eine kleine Elite auf Kosten des Rests der Bevölkerung lebt. Dafür wird sie noch bejubbelt. Es wird gefeiert, was für große Yachten diese Elite besitzt, wieviel und wie teurere Immobilien und Autos. 
Gleichzeitig prangern die Mainstreammedien die vielen Menschen an die mit 63 Jahren in Rente gehen. Unbezahlbar ist dies, ähnlich wie der Mindestlohn. D.h. wir können und wollen uns als Gesellschaft ein paar Hanseln leisten die in einem Sportwagen über die Straßen gleiten oder in ihrer Yacht im Mittelmeer braten. Diese Menschen leisten einen geringen Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand. Der Besitz eines Unternehmens erwirtschaftet keinen Wohlstand, es sind die Menschen im Unternehmen die es tun. Diejenige die den Wohlstand erwirtschaften bestrafen wir mit Vorwürfen. Vorwürfen, dass die Ansprüche an Rente und Lohn zu hoch seien. 
Wie absurd das Ganze ist soll folgendes Bild zeigen. Jedes Jahr steigt die Verteilungsmasse, sprich der Kuchen wird größer. Gleichzeitig "hungern" immer mehr Menschen in diesem Land. Wie offensichtlich müssen die Hinweise noch sein, dass ein Kind zu viele Stücken vertilgt, weil es zu gierig ist während einige Kinder nichts abbekommen? Bei jedem Kindergeburtstag würden die Eltern einschreiten. Nicht so in unserer Gesellschaft. Da nennt man das Ganze Markt und unsichtbare Hand und schon ist es gerecht. Manchmal ist die Welt genau so einfach. Das muss man sich immer wieder klar machen.

Nebenbemerkung
Wie blind die Bevökerung für die wahren Probleme ist sieht man an der unsäglichen Diskussion ob ein Linker Ministerpräsident werden darf oder nicht. Viel an dieser Diskussion greift die Demokratie an, die diese Menschen zu verteidigen suchen. Argumente gegen Ramelow sind meistens Fehlanzeige. Er wird es nicht wesentlich besser und sehr wahrscheinlich nicht schlechter machen als seine Vorgänger. Fakt ist, dass man die Bevölkerung mal wieder schön abgelenkt hat.

Chris

Dienstag, 18. November 2014

SPON im Faktencheck

Wie Putin die Fakten verdreht, titelt SPON. Man denkt sich, natürlich verdreht er die Fakten, denn der liebe Herr ist Politiker. Man wünscht sich, dass SPON in diesem Fall und dann gerne auch in jedem anderen Fall für Aufklärung sorgt. Ein Faktencheck unserer Bundeskanzlerin, des Präsidenten der USA, des Vizekanzlers, etc. wäre wünschenswert. Nun aber zum aktuellen Check. Für einen Faktencheck müsste man Fakten, also etwas Nachweisbares präsentieren. Schon beim ersten Punkt wird es schwierig

Behauptung: Die russische Wirtschaft ist wieder auf Wachstumskurs.
 ...
Mit diesen Zahlen bewegt sich der Kreml-Chef jenseits aller Prognosen unabhängiger Experten - und selbst seiner eigenen Zentralbank. 

Putin schätz das Wachstum auf deutlich über 1%. Seine Zentralbank schätz es darunter ein. Wo sind die Fakten? Er präsentiert sich optimistisch. Die Bundesregierung macht es nicht anders. Ob und wie es Eintritt weiß man erst hinterher. Fakten sind da Fehlanzeige.

Behauptung: Die russische Wirtschaft nutzt die Sanktionen, um sich aus ihrer Rohstoffabhängigkeit zu befreien und neue Produkte herzustellen.
...
"Die Politiker hatten mehr als 20 Jahre lang Zeit, die Wirtschaft zu diversifizieren, aber sie haben versäumt, Strukturen aufzubauen und Neuinvestitionen vorzunehmen" 

Auch hier die Frage wie man bei einer Prognose und einem Vorhaben die Fakten checken will. Nur weil die letzten 20 Jahre wenig passiert ist, muss es nicht so bleiben. Vor allem waren die letzten 20 Jahre für den Rohstoffexport günstig. D.h. die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Die präsentierten Analysen sind eine Ist Darstellung. Man darf nicht vergessen, dass z.B. Südkorea und Japan ihre Industrie mit Hilfe von Schutzzöllen aufgebaut haben. Vielleicht funktioniert es, vielleicht nicht. Es wird die Zukunft zeigen. Fakt ist, dass Russland Rohstoffe zum Aufbau einer Industrie hat. Wir haben die Industrie und brauchen Rohstoffe. 

Behauptung: Durch ein Assoziierungsabkommen zwischen Brüssel und Kiew könnten EU-Unternehmen ihre Waren zollfrei über die Ukraine nach Russland einführen.

Die hierfür präsentierten Fakten können stimmen, oder auch nicht. Ich habe auch die Gegenthesen gelesen, dass die EU ein entweder mit uns oder mit Russland gefordert hat. Auch wissen wir nicht unter welche Bedingungen die Zölle abgeschafft werden sollten und in welchen Bereichen. Quellenverweise gibt es nicht und somit sind dies Aussagen und keine Fakten. Fakten kann man belegen.
Behauptung: Der staatliche ukrainische Gaskonzern Naftogas hat bei Russlands staatlicher Gazprombank Milliardenschulden. Fordert Russland sie ein, bricht das ukrainische Finanzsystem zusammen, andernfalls die russische Bank.

Diese Aussage wird nicht widerlegt. Es wird nicht widerlegt, dass die Milliardenschulden existieren. Es wird nur erläutert, dass es Streit über die Zahlungen und die Schuldenhöhe gibt. Das die Gazprombank pleite geht ist unwahrscheinlich, da stimme ich SPON zu. Allerdings ist das auch kein Fakt. Denn die Bilanzen kennen wir nicht. Hinzu kommt, dass die Bundeskanzlerin ähnlich argumentiert, wenn sie den Euro rettet. Banken müssen gerettet werden, da diese sonst zusammenbrechen. Ein Faktencheck war dort schwierig und er ist es auch hier. Also viel heiße unüberprüfbare Luft.

Fazit
Wer Fakten checken will sollte Quellen bringen. Diese sollten möglichst unabhängig sein. Prognosen als falsch darzustellen ist absurd. Die Aussage in der Zukunft werden wir unabhänhiger von irgendetwas ist immer richtig. Die Zukunft ist lang. Da niemand in die Zukunft schauen kann, streiten sich Blinde über die Farbgebung. Wenn der Autor Putin und Russland geneigt gewesen wäre, dann hätte er den Faktencheck drehen können. Somit sind es keine Fakten, da diese objektiv sein müssen.

Chris

Sonntag, 16. November 2014

Überzeugungstäter Oswald Metzger

Die Wirtschaftsweisen sind weise. Das meint zumindest Oswald Metzger. Allerdings nur wenn es in seine Ideologie passt. Denn die Kritik eines Wirtschaftsweisen Bofinger greift er nicht auf. Stattdessen moniert er

Doch statt Nachdenklichkeit ernten sie scharfe Kritik

Dabei wurde nachgedacht und die Aussage, dass ein Mindestlohn den es noch gar nicht gibt für die aktuelle wirtschaftliche Lage verantwortlich sein soll, wurde abgeschmettert. Seit Jahren predigen die Weisen außer Bofinger immer die gleiche Leier. Richtig lagen sie mit ihren Prognosen nie. Das sollte einem eigentlich zu denken geben. Dazu müsste man sein Weltbild allerdings hinterfragen. Dazu ist Oswald Metzger nicht willens. Das letzte Medium, welches ihm die Möglichkeit bietet als Sprachrohr zu dienen, will er eben nicht verschrecken. Stattdessen kommt er zu folgendem Schluss

 Mit ihrer barschen Replik, wie könne ein gesetzlicher Mindestlohn, der erst ab 1. Januar 2015 greife, schon heute für die konjunkturelle Schwäche verantwortlich gemacht werden, offenbarte sie eine eklatante Unkenntnis über die Wirkungsweise polit-ökonomischer Erwartungssteuerung.

 Er wirft den Nichtgläubigen Unwissenheit vor. Seine Aussage mag stimmen oder nicht. Vielleicht hat der Mindestlohn einen Einfluss. Messbar wäre dieser sicher nicht.  Es ist reine Spekulation. Eine Truppe die nicht einmal das Wirtschaftswachstum des nächsten Quartals prognostizieren kann, will die kurz- und langfristigen Beeinflussungen eines Mindestlohns richtig abschätzen. Das halte ich für unwahrscheinlich. Allerdings bestätigt es Metzgers Ideologie. Mindestlohn und Rente sind etwas sehr sehr schlimmes. Sie greifen in Marktprozesse ein. Was das sein soll wird nie definiert. Denn formuliert man es zu scharf macht man sich angreifbar.
Da der Mindestlohn nicht genug negative Wirkung hat, muss die Rente auch noch her.

 Die gesetzlich verankerte 22%-Marke bei den Rentenbeiträgen wird nicht zu halten sein.

Erstens wurde das wurde vor Jahren schon behauptet. Zweitens ist es vollkommen egal. Es ist irgendein Wert, den sich irgendwelche Menschen, irgendwann ausgedacht haben. Ob es viel oder wenig ist kommt auf den Kontext an. Hinzu kommt, dass trotz weiterer versicherungsfremder Leistungen in Form der Mütterrente, die Beiträge sinken sollen. Scheinbar gibt es Einflussfaktoren die Herr Metzger zur Erfüllung seines Glaubensbekenntnisses nicht berücksichtigt. Denn im Grunde ist es egal wie viel Rentner es gibt. Wichtiger ist, wie die Löhne und die Produktivität sich entwickelt. Steigen diese endlich mal vernünftig, dann steigen die Beitragszahlungen und mehr Rentner können versorgt werden. Eine einfache Rechnung die nicht dadurch falsch wird, dass Metzger seine Märchen immer wieder wiederholt. Denn wenn die Rentnerzahl der einzige Faktor wäre, dann müssten die Renten in unproduktiven Ländern in Afrika riesig sein. Sie sind es nicht, da irgendwoher die Rente kommen muss. Ob 10 Bauern einen Rentner versorgen oder ein 10 mal so produktiver Bauer einen Rentner ist vollkommen egal. Am Ende ist es nur eine Frage nach der Verteilung der Wirtschaftskraft. Genau das ist der Punkt. Metzger und seine Geldgeber wollen keine Verteilung. Sie wollen lieber auf ihrem Haufen Geld und Macht hocken. Das wird hinter wirtschaftswissenschaftlichen Floskeln versteckt, denn die Wahrheit würde offensichtlich niemandem gefallen.

Chris

Freitag, 14. November 2014

Die weisen Weisen

Nehmen wir die Ergebnisse der vier Wirtschaftsweisen und wenden sie auf andere Bereiche an. Sinngemäß soll im Gutachten stehen, dass der Mindestlohn, den es noch gar nicht gibt, für die deutsche Wirtschaftsschwäche verantwortlich ist. Neben viel könnte und vielleicht, denn Festlegung ist nichts für einen Wirtschaftsweisen, ist das eine lustige Aussage. 
Die Wirtschaftsweisen verletzen mit der Aussage die Kausalität und schreiben den Unternehmen seherische Fähigkeiten zu. Es mag ja sein, dass Unternehmen neu planen und Personalentscheidungen verschieben. Mit dem aktuellen Zustand hat das faktisch nichts zu tun. Vor allem bei den Auftragseingängen ist der Zusammenhang nicht erkennbar. In der Wissenschaft gibt es eine Regel. Wenn du einen Effekt beschreiben möchtest und du hast zwei Modelle zur Verfügung, dann nimm das einfachere. Die Argumentation, dass der zukünftige Mindestlohn an der aktuellen Wirtschaftsschwäche Schuld sei ist dafür ein gutes Beispiel. Aktuell werden Sanktionen gegen Rußland gefahren und eine Austeritätspolitik in Europa forciert. D.h. zwei für Deutschland wichtige Absatzmärkte werden geschwächt. Ist es nicht naheliegender, dass die Ursache hier liegt?
Falls sich die Zunft der deutschen Wirtschaftswissenschaftler fragt warum sie unglaubwürdig ist, dann sollte sie sich zum Beispiel bei der INSM und/oder den Wirtschaftsweisen umschauen. Sie sollte sich die Talkrunden ansehen. Hier sitzen die Repräsenten ihrer Zunft. Zumindest für die Bevölkerung sind das die Sprecher der Wissenschaft und jedem Deppen fällt auf, was für einen Unsinn diese Typen reden. Die Widersprechen sich in der Regel selbst und fordern als verbeamtete Professoren an staatlichen Hochschulen, die Verkleinerung des Staates, die Senkung der gesetzlichen Rente und die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, sprich die Abschaffung eines Kündigungsschutzes.

Chris

Donnerstag, 13. November 2014

Good News - Philae ist gelandet

Wenn ein so komplexes Projekt über mehr als 10 Jahre zwischen verschiedenen Nationen realisierbar ist, habe ich noch Hoffnung für die Menschheit.

Chris

Dienstag, 11. November 2014

Hallo herr Grube

Zeitarbeit in ihrem Konzern zu integrieren, ungleicher Lohn für gleiche Arbeit zu realisieren ist möglich. Bei den aktuellen "Verhandlungen" mit der GDL führen sie genau dies als zentrales Problem für ihren Konzern an. Sie behaupten, dass es nicht möglich sei, Arbeitnehmer die die gleiche Arbeit leisten ungleich zu behandeln. Wenn Lügen kurze Beine haben sind sie ein Zwerg Herr Grube.

Chris

Montag, 10. November 2014

Was so passiert

Man kann aus zwei Richtungen jammern
1. Es wird nicht über den Sinn oder Unsinn einer dauerhaften Überwachung debattiert.
2. Wenn man schon dafür ist, muss klar sein, dass die geforderten Beträge für den BND absurd niedrig sind.

Trotz Ende des GDL-Streiks: Bahn rechnet bis Montag mit Ausfällen und Verspätungen
Vorsicht Satire. Klar, dass die Bahn mit Ausfällen und Verspätungen rechnet. Schließlich stellt sie auf ihren regulären Fahrplan um.

Offensichtlich gehen die Argumente für eine private Vorsorge aus. Die Rentenbeitragshöhe würde durchaus für eine Rentenerhöhung reichen. Stattdessen senkt man den Rentenbeitrag, was den Bürger um 3-10 Euro pro Monat entlastet. Vor einigen Jahren wurde der demografische Untergang herbeigeschrieben. Er ist ausgeblieben. Wenn die Realität also nicht so will wie das Weltbild, dann passt man die Realität halt an. 
Außer höhere Gewinne wird diese Senkung im Übrigen nichts bringen.

Chris

Sonntag, 9. November 2014

Aufruf an die Bild Zeitung

Bitte schmeißt euren Müll nicht in meinen Briefkasten!
Nur weil ihr meint jeden mit eurer "Zeitung" beglücken zu müssen, muss ich nicht Teilt dieser konzentrierten Papierverschwendung sein.

Chris

Doch wieder ein Exportrekord

Wie man sieht sind wir nicht wettbewerbsfähig. Die Löhne müssen unbedingt sinken. Moment falscher Text...
Mal sehen wann der letzte Depp merkt, dass ein Sinken der Exporte als etwas schlechtes dargestellt wird. Gleichzeitig Exportüberschüsse in die EU zu Defiziten führt und in der Folge ein Defizitabbau gefordert wird. Zerstört die Vernunft und Logik; sie ist nur hinderlich.

Chris

Samstag, 8. November 2014

Was ist an der Meldung, dass Oetinger den Anbieterwechsel einschränken will, spannend?

Ich finde daran spannend, dass Arbeitnehmern erzählt wird, dass Flexibilität etwas tolles sei. Der Kündigungsschutz müsse weg, damit dieWirtschaft floriert. Bei Unternehmen sieht das anders aus. Diese müssen vor Flexibilität und Wechselwahn geschützt werden. D.h. in den ökonomischen Modellen die unsere Eliten verwenden, macht es keinen Unterschied ob es sich um eine Einzelperson oder ein Unternehmen handelt. Somit sollte man auf das gleiche falsche Ergebnis kommen sie gleich zu behandeln. Bei Unternehmen wird weiter gedacht und die Politik wird angepasst. Beim Bürger, den diese Politiker vertreten, sieht das anders aus. Dort wird mit eben jenen fehlerhaften Modellen argumentiert, um ihre Rechte einzuschränken.

Chris

Freitag, 7. November 2014

Das jammern geht weiter

Die GDL darf weiter streiken. Für mich ist das ein sehr guter Richterspruch. Ich finde die Deutschen erstaunlich. Immer und immer wird gegen die da oben gewettert. Die machen sich die Taschen voll. Die wollen sich doch nur bereichern. Für Uns bleibt nichts übrig.
Dann wehren sich Menschen, sie gehen auf die Straße und opfern sich auf. Als Resultat schlägt ihnen aus Teilen der Bevölkerung Verachtung entgegen. Wir sind schon großartige freiheitsliebende demokratische Deutschen, die die ganze Welt belehren wie sie zu leben haben. Regen wir uns auf, wenn unser Streikrecht beschnitten werden soll? Regen wir uns auf, wenn Demonstrationen mit Wasserwerfern zerschlagen werden? Regen wir uns auf, wenn Politikern schon ganz schwindlig ist vom vielen Drehtürgedrehe? Wir regen uns auf und halten still. Ich habe manchmal das Gefühl, dass der Deutsche einen Zettel braucht wo steht du darfst streiken, du darfst dich aufregen, etc. Machen will und soll man nichts. Vor allem dann nicht, wenn es anderen schadet. Also liebe GDL macht weiter. Erzieht das Spießertum und macht ihnen klar, dass ihr für uns alle kämpft.

Chris

Dienstag, 4. November 2014

Ich könnte schon wieder schreien. Das IW Köln scheint den billigen Populismus zu lieben. Die These, dass Subventionen keine Arbeit schaffen, ist Unsinn. Faktisch jede größere deutsche Industrie wurde und/oder wird subventioniert.
Darum geht es aber nicht. Es geht um ein neues Modellprojekt der CDU.

Was die CDU mit einem Modellprojekt plant, klingt gut: Statt Arbeitslosigkeit soll Arbeit finanziert werden. Dahinter könnte allerdings eine massive Ausweitung öffentlich geförderter Arbeitsverhältnisse stehen. Langzeitarbeitslosen würde die Rückkehr in den normalen Arbeitsmarkt noch schwerer gemacht.

Eine sehr schöne Erkenntnis meint man. Im Grunde müsste der lieber Herr des IW Köln nun zu dem Schluss kommen, dass jede Art des Aufstockens schlecht sei und nach seinem Weltbild die Todsünde Subvention beinhaltet.
Er erläutert den aktuellen Stand

Schon heute bekommen Arbeitgeber, die Langzeitarbeitslose beschäftigen, Lohnkostenzuschüsse von bis zu 75 Prozent. Eine solche Bezuschussung kann durchaus sinnvoll sein, wenn dadurch eine eingeschränkte Produktivität der Arbeitnehmer ausgeglichen wird. Die Förderung ist bislang auf zwei Jahre begrenzt. Sollte der Staat, wie im Modellprojekt der CDU geplant, die Förderung Langzeitarbeitsloser ausweiten, setzt er jedoch die falschen Anreize.

Nun sollte man sich fragen, welche Anreize gemeint sind. Genau hier kommt die Schlussfolgerung die nur einem Wirschaftswissenschaftler kommen kann

Weder werden sich die Geförderten stärker als heute bemühen, ihre Qualifikationen für bessere Chancen auf einen regulären Job zu erhöhen, noch werden Arbeitgeber zusätzlich motiviert, ihr Angebot ungeförderter Arbeitsplätze auszubauen.

Wenn ich also 400 Euro verdiene und einen Zuschuss von 50 Euro (oder so) bekomme, dann Ruhe ich darauf aus. Denn von dem üppigen Aufstockergeld kann man super leben. Ich weiß ja nicht in welcher Welt der IW Köln Forscher lebt. Mit der Realität hat sie eher nichts zu tun. Auf solchen Erguss kommt man genau dann, wenn man davon ausgeht, dass Arbeitslosigkeit gewollt ist und nur ein genügender Anreiz bestehen muss. Klingt erst einmal plausibel, bis man sich ein Bild aus dem Leben baut.
Der gute Herr lässt seine Kinder und deren Freunde die Reise nach Jerusalem auf dem Kindergeburtstag spielen. Jedem Kind das rausfliegt sagt er, dass es wohl nicht genug Anreiz gehabt hätte. Die Kinder sind verwirrt. Wie können alle so viel Anreiz aufbringen, dass alle einen Stuhl bekommen, obwohl ein Stuhl fehlt? Der Vater wird antworten, ihr braucht mehr Anreiz und würde das Zimmer verlassen müssen. 
So ähnlich sieht es auf dem Arbeitsmarkt aus. Es gibt zu wenig Arbeitsplätze. Die Löhne stagnieren seit Jahren und da die Produktivität steigt sinken die Lohnstückkosten. Die Exporte verraten, dass wir billig sind. Am Preis der Arbeit kann es also nicht liegen. Da die Schikanen der Hartz 4 Verwaltungsstellen sehr hoch sind und das Einkommen aus Hartz 4 sehr niedrig, kann der Anreiz auch nicht das Problem sein.
Woran kann es also dann liegen? Offensichtlich daran, dass nicht mehr Arbeitskräfte benötigt werden. Statt von Anreiz der Arbeitnehmer zu reden, sollte man von Anreiz auf Arbeitgeberseite sprechen. Dort gibt es den Anreiz Arbeitsplätze zu schaffen nur, wenn sich diese rentieren. Offensichtlich ist der Bedarf nach Produkten so niedrig, dass die aktuelle Zahl der Arbeitskräfte ausreicht diesen Bedarf zu befriedigen. Das ist natürlich alles hochkompliziert. Darum sind solche Kausalketten auch nicht vorstellbar. 

Chris

GDL streikt weiter

Im Gegensatz zu einigen meiner Mitbürgern die sich im SPON Forum verewigen, halte ich den Streik der GDL für wichtig und richtig. Viele derjenigen die sich beschweren fahren gar keinen Zug. Auch die These der überzogenen Ansprüche der Bahner ist eben nur eine These. Kaum jemand kennt die Forderungen. Vor allem, warum sind ordentliche Lohnsteigerungen denn bitte überzogen? Die Frage sollte lauten, warum wir nicht alle diese Forderungen stellen.Warum geben wir uns mit Krümel zufrieden und ärgern uns über die letzten Arbeitskämpfer. Sind wir so unabhängig im Denken geworden, dass wir den Eliten nachplappern in der Hoffnung irgendwann einmal dazuzugehören? Ich weiß es nicht. Ich weiß aber, dass die GDL weiter machen soll. Erst wenn die Arbeitsbedingungen bei der Bahn endlich wieder besser werden, ist eine Qualitätsverbesserung vielleicht möglich.

Chris

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Ich könnte schreien.

Mit solchen Beiträgen wird man Senior Forscher am IW in Köln. Ich würde mich dafür schämen. Allein die Überschrift

ist falsch. Denn sie behauptet implizit, dass das Alleinerziehen von Kindern keine Arbeit ist und, überspitzt, dass  Sklaven nicht arm wären. Der Fokus auf Arbeit und Arbeitsplätze lenkt vortrefflich von den Einkommen und deren Entwicklung ab. Dabei sollten Arbeit kein Selbstzweck sein. Es muss also lauten Erwerbsarbeit mit hinreichend hohem Einkommen hilft gegen Armut.
Eine weitere grandiose Aussage ist die folgende

Doch genau das ist es, ein Skandal. Der Wohlstand im Land erhöht sich, der Kuchen wird größer und am unteren Ende wird "gehungert". Die Begründung warum es kein Skandal sein soll wird gleich mitgeliefert

Denn selbst wenn sich durch einen rasanten Aufschwung die Einkommen aller Bürger verdoppeln würde, bliebe die Zahl der Einkommensarmen gleich.

Das ist dann die volkswirtschaftliche Spitzenforschung in Deutschland. Die Aussage ist 100% richtig und 100% unbrauchbar. Warum? Folgen wir der präsentierten Logik des Seniorforschers. Verdoppeln wir die Bildung aller Menschen im Land. Dann sind alle relativ zueinander immer noch gleich gebildet. Es hat sich also nichts geändert, da der Arbeitsbedarf sich nicht wesentlich geändert hat. Nur weil alle besser gebildet sind, wird man nicht mehr Manager oder Spitzenkräft brauchen. Nur wird dann ein Bauarbeiter ein Masterabschluss haben.
Im vorgebrachten Beispiel würde man zu Recht behaupten, dass es Unsinn ist. Die Analogie zur Einkommenssteigerung sollte aber einleuchten. Denn bei der Bildung fordert der Herr Forscher, dass gezielt die unteren Schichte, die es schwerer haben, gefördert werden sollten. Wieso sollte dies beim Einkommen nicht auch möglich sein. Es ist erstaunlich wie man diesen Schluss nicht ziehen kann. Das fällt mir regelmäßig auf. Völlig gegensätzliche Aussagen werden getroffen sie sich im Kern widersprechen. In meinen Augen wird das nur gemacht, um seiner eigenen Ideologie treu zu sein.

Die dann präsentierten Lösungsansätze sind dann nicht einmal so schlecht. Allerdings wird ein wesentlicher Punkt vernachlässigt. In Deutschland gibt es nicht genug Arbeitsplätze. Bei 3 Millionen offiziellen Arbeitslosen (es sind definitiv mehr) gibt es 0.5 Millionen freie Stellen. Das heißt 16% der offiziellen Arbeitslosen können überhaupt nur eine bezahlte Arbeit finden. Das Thema fehlt vollkommen.

Chris

Montag, 27. Oktober 2014

Kapitalismus Dokumentation

Hier eine interessante Dokumentation von Arte über den Kapitalismus. Es lohnt sich die bisherigen Teile anzusehen. Spannend für mich sind dabei mehrere Dinge. Zum Einen wird dargestellt wie die Lehren eines Adam Smith über die Zeit an die herrschenden Ideologien angepasst wurden. Viele Dinge sind aus dem Kontext gerissen und sind von Smith wohl nicht so gemeint worden. So beschrieb er die unsichtbare Hand wohl nicht im Zusammenhang mit freien Märkten und dem Handel.
Weiterhin spannend ist es den Kapitalismus und dessen Entstehung im Kontext der Geschichte zu sehen. Der Imperialismus und viel Gewalt sorgten für einen stetigen Zufluss an Arbeit, Kapital (in Form von Gold) und billigen Rohstoffen. Auf dieser Basis konnte aufgebaut werden. Freiheit hatte damit wenig zu tun. Viel Unterdrückung im Sinne der Unternehmer wurde gesetzlich verankert, bspw. in Form von Arbeitshäusern. Das Märchen des freien Marktes in der Vergangenheit des Manchester Kapitalismus wird so eindruckvoll widerlegt.
Ein letzter Punkt ist die Darstellung vieler ökonomischer Denker. Diese entwickelten ihre Modelle im Kontext ihres Lebens und/oder des gesellschaftlichen Umfelds. Ein Ricardo wird von der Dokumentation als früher Bankenlobbyist dargestellt. Die angebliche so unumstößliche Wahrheit dieser Denker, auf der viele der aktuellen neoliberalen Gedankenmuster fußen, werden hierdurch sehr wackelig. Schon damals vernachlässigten sie, bewusst oder aufgrund von Unwissen, viele Dinge. Auf dieser inkompletten Theorie wurde ein mathematisch, logisches Gebäude gestülpt was dazu dient diese Theorie zu beweisen. Wenn die Annahmen fehlerhaft sind, dann nützt der Beweis im Rahmen dieser Annahmen nichts. Die Realität aus verschiedenen 3. Welt Ländern verdeutlicht dies anschaulich.

Fazit
Anschauen und lernen. Besonders diejenigen die dem freien Markt blind glauben, sollte sich ruhig eine allgemeinere Sicht der Dinge gönnen.

Chris

Freitag, 24. Oktober 2014

Widerlegen eines Mythos

Immer wieder wird behauptet, dass man die Unternehmen nur gering besteuern müsste, dann würde sie investieren. Die hier dargestellte Grafik widerlegt diese Behauptung eindrucksvoll. Die Gewinne steigen und die Investitionen sinken. Wozu sollten Unternehmen investieren, wenn die Gewinne ohne Risiko, Dank der Steuersenkungen, steigen. Das wäre zutiefst irrational.

Chris

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Modellgläubigkeit

Zu Recht kritisieren die Nachdenkseiten die Pseudostudien der Medien und deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland. Diese versprechen uns seit Jahren, dass der Strukturwandel Deutschland in ein Paradies der Arbeit und des Wohlstands umwandelt. Stattdessen spaltet sich die Gesellschaft und die Infrastruktur bröselt. Dabei sind die Ergebnisse der Institute nicht falsch. Die Modelle werden richtig gelöst und unter den gegebenen Annahmen kommt man zu richtigen Ergebnis. Das Problem ist nur, dass zwischen richtig im Modell und der Frage ob die Modelle die realen Zusammenhänge abbilden können nicht unterschieden wird.
Aus diesem Grund kann man den Wirtschaftsforschungsinstituten keinen Vorwurf hinsichtlich schlechter Arbeit machen. Sie verwenden ihre Modelle sauber. Allerdings hinterfragen sie ihre Annahmen nicht. Dieses Problem ist nicht nur auf die Wirtschaftswissenschaften beschränkt. Allerdings ist der Einfluss und der Schaden hier besonders groß. Wenn meine Annahmen sind, dass niedrige Löhne zu mehr Arbeit führen, dann sind Mindestlöhne schlecht. Gehe ich davon aus das hohe Löhne zu mehr Nachfrage führen, kommt das Gegenteil heraus. Auf Basis dessen muss dann untersucht werden, welche Annahme für die aktuelle Situation zutrifft und welche nicht. Beide Seiten tun dies selten und gehen von der alleinigen Wahrheit aus die es nicht gibt.

Ein Fun Fact an der gesamten Diskussion von Seiten der Wirtschaftsinstitute ist der folgende. In einer unendlichen Leier beschreiben sie die Überlegenheit der Märkte und privaten Unternehmen gegenüber den öffentlichen Einrichtungen. Das diese Institutionen sich anpassen und mit den neuen Umständen durchaus lebensfähig sein werden, schließen die Dramatiker der Wirtschaftsforschung aus. Dabei gibt es mehr als ein Beispiel aus der Vergangenheit, wo große Eingriffe durchgeführt wurden und der prognostizierte Untergang blieb aus. Kinderarbeit, Umweltschutz, Mindestlöhne in anderen Ländern sind als einige Beispiele genannt. Um diese scheinbaren Ausnahmen wahrzunehmen muss man ab und zu sein starres Marktmodell mit den abstrusen Annahmen irgeneines Gleichgewichts verlassen. Man muss in die Welt gehen und schauen wie viel Wahrheit in den Modellen steckt. 

Chris

Montag, 20. Oktober 2014

Bahnstreik

Ich war einer der vermeintlich verrückten die am Wochenende Bahn gefahren sind. Interessanterweise, bin ich die gleiche Strecke im Regelbetrieb schon sehr viel langsamer gefahren. Es gab am Wochenende faktisch keine Verspätungen, da die Züge notfalls etwas schneller fahren konnten. Das Netz war ausnahmsweise mal nicht überlastet. Alles in allem war es nicht so schlimm. Also liebe Lokführer streikt weiter und zeigt, dass es Wert ist zu streiken.

Chris

Samstag, 18. Oktober 2014

Mal ein paar neue Denkansätze

Warum Freiheit nicht Ungleichheit rechtfertigt ist etwas zum nachdenken. Ich würde die Gegenargumente gerne von einem Verfechter der Eigentumsliberalität hören.

Chris

Freitag, 17. Oktober 2014

Oswalds absurde Ideologie

„Dank“ der Nullzinspolitik der EZB werden die privaten Sparer mit Substanzverlust , sprich partieller Enteignung bestraft, während sich die Finanzminister von Bund und Ländern über die nominale Verbilligung ihrer immer noch steigenden Gesamtverschuldung freuen.

Als ich diese Äußerung von Herrn Oswald Metzger las, musste ich schon staunen. Was fordert ein Herr Metzger? Er fordert den Schuldenabbau des Staates. Wenn der deutsche Staat Schulden abbaut, muss er das Geld dafür irgendwo hernehmen. D.h. entweder der deutsche Staat besteuert die Menschen im Land höher, oder er senkt die Ausgaben. Die höhere Besteuerung wird von Herrn Metzger kategorisch abgelehnt. Es muss eine Senkung der Ausgaben sein. Nun sinken die Ausgaben durch sinkende Zinsen aufgrund einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung. Das ist Herrn Metzger auch nicht recht. Denn nun leiden die armen Sparer. Sie werden angeblich enteignet. Das ist natürlich Unsinn, denn 1. hat man kein Anrecht auf Zinsen und 2. ist ein Kaufkraftverlust keine Enteignung. Sonst müsste ein Herr Metzger über die Enteignung der Arbeitnehmer durch die deutschen Unternehmen schreiben. Das tut er natürlich nicht. 
Man erkennt an diesen kleinen Gedankenspielen, dass die Ideologie unseres lieben Oswalds nicht ganz konsistent ist. Er verlangt den Abbau von Schulden des Staates und wundert sich dann, dass dieser Abbau einen Abbau von Guthaben, sprich Geldvermögen mit sich bringt. In seiner einfachen Welt kann jeder Überschüsse und Vermögen anhäufen. Alle können reich sein, sie müssen sich nur anstrengen. Das es fundamental der Realität und der Logik widerspricht, ist ihm egal. Hauptsache er kann mal wieder gegen des Staat wettern. Mich erstaunt immer wieder, dass eine Lobbyorganisation wie die INSM ihm ein Forum gibt. Entweder sind die Menschen dümmer als ich glaube und glauben Herrn Metzger, oder sie haben Mitleid mit ihm.

Chris

Dienstag, 14. Oktober 2014

Mal wieder Pflegenotstand

Mal wieder eine Studie die einen Notstand im Jahr 2050 kommen sieht. Leider kann man die gesamte Studie nicht kostenlos ansehen. Ich würde gerne die getroffenen Annahmen sehen, welche zu folgenden in meinen Augen sehr diskussionsbedürftigen Aussagen führen.
Da es immer mehr ältere Menschen gibt, steigt auch die Zahl der Pflegefälle.

Warum muss das so sein? Solche Pseudofakten werden unbelegt aufgeschrieben. Viele würden zustimmen. Man hat sehr häufig alte Menschen als pflegebedürftige vor Augen. Die Menschen werden aber nicht nur älter sondern auch fitter. Wieso sollte die Zahl der Pflegefälle zwangsläufig dramatisch steigen? Die höchsten Kosten für Pflege kommen in den letzten Lebensjahren zu Stande. Wann diese Lebensjahre stattfinden ist eigentlich egal. Es ist eine absurde Annahme, dass die Zeit vom Pflege"eintritt" gleich bleibt und gleichzeitig das Lebensalter steigt. Das entspricht nicht der Realität; wird aber gerne vorgebracht, um einen Notstand zu argumentieren.
2030 mit einer Lücke zwischen 1,7 bis 4 Milliarden Euro zu rechnen. Ab 2050 droht gar eine Lücke von bis zu 16 Milliarden Euro

Wie will man solche Werte seriös schätzen, wenn man die Lohn- und Wirtschaftswachstumsraten nicht kennt. 2006 hätte man mit den Prognosen für 2014, um einige Prozent daneben gelegen. Die Wirtschaftskraft in Europa ist zum Beispiel ist noch auf Vorkrisenniveau. In Griechenland hätte man keine Probleme kommen sehen. Beim IW in Köln spielt das keine Rolle. Da sind 40 Jahre kein Problem, obwohl man die Wachstumraten für das nächste Jahr nachbessern musste. Das heißt es können nur Szenarien gezeigt werden. Das diese nur negativ aussehen hat System. Genausogut könnten man darstellen, was für eine Wirtschaftsentwicklung zur Vermeidung des Notstandes notwendig wäre. Das wäre gute Wissenschaft. So aber ist es Propaganda für die private Vorsorge.
Kapitaldeckung ist zwar grundsätzlich die richtige Idee.

Das private Versicherungen gerade verzweifeln ist egal. Das die Zinsen niedrig sind, weil es keine Anlagemöglichkeiten gibt, ist egal. Das dies immer wieder passieren kann ist egal. Die Annahme das die Zinsen steigen werden ist sicherlich zulässig. Wenn es sie gibt, dann wächst die Wirtschaft. Wenn die Wirtschaft wächst, dann sollten die Löhne steigen und folglich das Umlageverfahren greifen. Die Vorteile eines kapitalgedeckten Verfahrens sind mir nicht klar. Es ist teurer, es wird im Zweifelsfall vom Staat gestützt und es ist unsicherer (siehe Anpassung der Garantiezinsen). Und die folgende Argumentation ist so absurd, dass man sich fragt was die Mindestqualifikationen an einem Wirtschaftsforschungsinstitut sind
könnten sich sogar die geburtenstarken Jahrgänge teilweise noch selbst vorsorgen. So könnte die Lastenverschiebung zwischen den Generationen im Umlageverfahren begrenzt

Wie soll das gehen? Sollen diese Jahrgänge Geldscheine essen? Wer produziert denn das Essen und die Güter und versorgt die Alten? Wer erwirtschaftet die Zinsen für ihre Geldanlagen mit denen die Güter bezahlt werden? Menschen brauchen Güter und Dienstleistungen. Diese können nur sehr bedingt in die Zukunft gespart werden. Das sollte man als Ökonom eigentlich wissen.

Fazit
Es gibt sicher noch mehr Punkte und Ungenauigkeiten. Wissenschaft sollte immer erst die Annahmen präsentieren. Denn nur unter diesen Annahmen sind die gegebenen Aussagen gültig. Im Grunde wird hier ein Szenario von vielen Möglichen dargestellt. Es ist in meinen Augen in Teilen plausibel. Der Lösungsvorschlag ist es nicht. Er zeugt davon, dass die IW Köln sehr wirtschaftsnah aufgestellt ist und, so wirkt es, Drittmittelgeber aus Wirtschaft und Industrie nicht verärgern will.

Chris

10/80/10

10% werden belohnt, 80% dürfen bleiben und die schlechtesten 10% werden entlassen. Das ist ein Konzept was einige Unternehmen als erfolgreich erachten. Einige neoliberale Ideologen befürworten das natürlich. Nur die besten setzen sich durch. Allerdings zeigt sich hier schon ein Dilemma. Wenn jede Firma dieser Ideologie folgt, dann werden 10% immer entlassen. Es ist egal wie viel sie leisten. Es wird immer 90% geben die mehr machen. Gleichzeitig sind sie nach der herrschenden Ideologie selbst an ihrer Situation Schuld. Sie hätten ja nur schneller rennen müssen. Das es dann einen anderen getroffen hätte und gesellschaftlich keinerlei Unterschied macht, wird ignoriert. Es ist mal wieder ein Punkt von vielen in einer sich selbst widersprechenden Ideologie. 

Chris

Montag, 13. Oktober 2014

Die Abwicklung

Viel ist über dieses Buch bereits geschrieben worden. Mich haben besonders die Geschichten der armen US Amerikaner beeindruckt. Krankheit --> Arbeit weg --> Krankenversicherung weg; oder aber Arbeit weg --> Rente fast weg + Krankenverischerung weg. Egal was passiert ist, die Krankenversicherung war faktisch immer weg. Jeder Mensch in Deutschland der sich über die zu hohen Kosten beschwert, sollte sich den Preis für die vermeintlich bessere und billigere Umstellung auf ein privates Krankenversicherungssystem ansehen. Das funktioniert nur, wenn man keine Probleme hat. Es sind prozyklische Strukturen. Wer Schwierigkeiten hat, hat wirklich Schwierigkeiten. Ein absurdes System. Dennoch wehrt man sich gegen eine Besserung. Für micht ist das nur sehr bedingt nachvollziehbar. Die US amerikanische Mentalität ist doch weiter von uns entfernt als man glaubt.

Chris

Samstag, 11. Oktober 2014

Überwachung

Der Spiegel definiert Nordkorea, zu Recht wie ich finde folgendermaßen:
 
Ein illegitimer Staat
Unter dem Thema "Ein illegitimer Staat - Lernen von nordkoreanischen Stimmen im Exil" versammelte die Universität Leiden sieben der hochrangigsten Überläufer aus Nordkorea zu einer internationalen Konferenz. Die geflüchteten Geheimdienstoffiziere, Diplomaten, Wirtschaftsleute und der persönliche Hofdichter des verstorbenen Staatschefs Kim Jong Il und trugen zum Inneren der Diktatur vor. Sie nannten Verantwortliche für die Menschenrechtsverletzungen und erklärten, wie der Sicherheitsapparat flächendeckend Kontrolle über das Volk ausübt. 

Die Frage für micht ist, wie weit wir davon entfernt sind. Denn folgendes wissen die guten westlichen Geheimdienste sicherlich auch

Sie wissen alles über jeden, ob jemand seine Frau betrügt oder korrupt ist, ob er mal ein kritisches Wort gesagt hat. So haben sie die Leute in der Hand.

Noch werden die Ergebnisse der Überwachung nur partiell genutzt um Gegner auszuschalten. Man bekommt zumindest wenig mit. Davon das es passiert, von mir aus mit subtilen unauffälligen Methoden, ist auszugehen. Kleinere Beispiele wie die Überwachung des Geheimdienstüberwachungsausschusses in den USA durch die Geheimdienste sind ein kleines Beispiel.
Als Gutmenschen können wir, teilweise zu Recht, mit dem Finger nach Nordkorea zeigen. Wir können sagen das es schlimm ist. Eine Lehre daraus zu ziehen wäre der nächste Schritt. Überwachung kann in ein sehr stabiles Unterdrückungsregime führen und solle aus diesem Grund vermieden werden. So weit wird leider selten gedacht.

Chris

Freitag, 10. Oktober 2014

Friedensnobelpreis

In Oslo wird heute der Friedensnobelpreisträger 2014 gekürt. Aber: In einem Jahr voller Kriege sollte man die Ehrung ausfallen lassen. 

Welch offenen Blick wir als Gesellschaft doch haben. Folgen wir der Logik des Kommentars, dann hätte es die letzten Jahrzehnte, wahrscheinlich sogar fast nie, einen Friedensnobelpreis geben dürfen. Meiner Ansicht nach sollte man ihn verleihen. Man sollte ihn, an pazifistische Bewegungen, Friedensinitiativen an Menschen die sich aufopfernd um den Frieden bemühen, verleihen. Man sollte also Menschen und keinen Scheinbildern wie Obama oder EU einen Rahmen geben. 
Die Idee von Christoph Sydow ein Signal setzen zu wollen ist an sich keine schlechte. Informiert man sich über die Überschriften des Herrn Sydow, so fällt nicht auf das er Signale setzen wollte. Der Nobelpreis ist vielleicht ein Leuchtturm. Allerdings wird kein Frieden mit der Verleihung von Preisen erschaffen. Frieden wird in den Köpfen der Menschen gemacht. Das fängt im Kleinen an. Als Journalist erreicht man das, zum Beispiel, indem man objektiv berichtet. Nicht wie hier, wo der Jährung des Giftgasangriffs in Syrien gedacht und dabei Assad die Schuld gegeben wird. Dabei ist der Beweis im Moment die Behauptung der USA Beweise zu haben. Es ist bequem große Gesten zu fordern und selbst nichts für den Frieden zu tun. Dann kann man sich zurücklehnen und sich freuen was für ein guter Mensch man doch ist, weil man der Geste zustimmt.

Chris

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Mobilität soll irgendwie Arbeitslosigkeit senken

Dabei kursieren in Europa längst intelligente Reformvorschläge, die nicht unbedingt Milliarden kosten - etwa für eine bessere Verzahnung der europäischen Arbeitsmärkte, die weiterhin viel weniger Mobilität als etwa in den USA erlauben. 

Für solche nachgeplapperten Vorschläge bekommen Journalisten, oder Leute die sich dafür halten sogar Geld. Der Vergleich der EU mit den USA hinkt insofern, als das man in der EU nicht eine Sprache spricht. Somit wird es immer Probleme bei der Mobilität geben. Bei der Arbeit kann man vielleicht noch Englisch sprechen. Im Privatleben ist das nur bedingt möglich. Mobilität bedeutet, dass man eben mal von einem Land in das nächste ziehen kann. Die Sprache zu lernen braucht aber immer Zeit. Ein weiterer Punkt ist, dass die Ungleichheit in den USA zwar hoch, in Europa aber deutlich größer sein dürfte. Die Lohnunterschiede und die Lebensqualität zwischen Luxemburg und Rumänien dürften sehr stark sein. D.h. kaum ein Luxemburger würde sich in diese Richtung bewegen wollen. 

Das vordergründige Fazit
Selbst wenn man also rechtlich alles möglich machen würde, so würde praktisch wahrscheinlich nicht viel passieren.

Das Fazit zum Nachdenken
Europa hat eine Arbeitslosenquote von mehr als 10%. Jedes Land innerhalb der EU hat eine Arbeitslosigkeit größer Null. Wie soll die Arbeitslosigkeit innerhalb Europas deutlich sinken, wenn die Zahl der freien Stellen deutlich unter der Zahl der Suchenden liegt? Kein Unternehmen wird Arbeitsplätze schaffen, nur weil jetzt mal eben Spanier in Polen arbeiten dürfen, oder umgekehrt. Die Unternehmen werden dort investieren wo es für sie am günstigsten ist (Infrastruktur, Steuern, etc.). Das können sie heute schon. Der gepriesene Effekt ist also wahrscheinlich keiner.

Chris

Dienstag, 7. Oktober 2014

Steuerirrsinn


Muss man hierzu noch irgendetwas schreiben? Steuersenkungsforderer glauben häufig, dass der Staat ein großes schwarzes Loch ist, in das jegliche Einnahmen ohne Leistung hineingeworfen werden. Schade für sie, dass es nicht stimmt. Jetzt verlieren sie mehr Geld, als sie durch die niedrigen Steuern gespart haben. Ähnliche Situationen gibt es überall. Ärzte wollen wenig Steuern zahlen und jammern über die Unterfinanzierung der Gesundheitssysteme und die viele Mehrarbeit. Viele andere Berufsgruppen sind ähnlich betroffen. Anstatt Preis-Leistung zu vergleichen, wird nur der Preis genommen. Dann wundert man sich, dass man bei staatlichen Leistungen zuzahlen muss, die Wartezeiten sehr lang sind und die Qualität der Leistungen sind. Darüber wird sich vortrefflich beschwert. Wer am Ast sägt auf dem er sitzt, darf sich nicht darüber beschweren, dass er irgendwann fällt.

Chris

Ich könnte schreien

Argh 1
Ich glaube wirklich langsam an die staatliche Verschwendung. Die Allianz will 7% staatlich garantierte Rendite, um in Autobahnen zu investieren. Das ist dann nachhaltig und belastet die zukünftigen Generationen nicht. Zumindest wenn man den Gedankengebäuden unserer Regierung folgt, da diese diesem Vorschlag nicht abgeneigt ist. Ein Kredit des Staates oder Staatsanleihen von 1-2% sind unmöglich. Hier zeigt sich die Absurdität der Schuldenmessung. Die garantierte Rendite taucht eben nicht im Schuldenstand auf. D.h. die Verschuldung je BIP steigt nicht. Somit kann man sich feiern, dass Deutschland kaum verschuldet ist. Das man Zinsleistungen in absurd Höhe zahlen muss, scheint Rechengenie Gabriel und unserer Vorzeigekanzlerin Merkel egal zu sein.

Argh 2
Die erneuerbaren sind zu teuer. Atomkraft ist billig und sollte weiter betrieben werden. So schallt es oft aus den energiewirtschaftsnahen Mündern. Wenn dem so ist, warum braucht das geplante neue britische Atomkraftwerk Subventionen in einer Höhe die über denen der erneuerbaren Kraftwerken liegen? Vor allem die Laufzeit von 35 Jahren ist erstaunlich. Wie lange lief das EEG und ähnliche ausländische Gesetze bevor man wegen den angeblich zu hohen Kosten Sturm lief?

Argh 3
Die neoliberalen Ökonomen wollen die Zinswende. Erst Sinn und jetzt Hüther wollen uns klarmachen, dass nicht die schlechte Wirtschaftspolitik in Form der Sparprogramme Schuld an den niedrigen Zinsen sind. Nein es ist die EZB. Auf der anderen Seite des Atlantiks lacht sich Paul Krugman schon über den deutschen Mainstream kaputt. Dieser sollte sich weniger in die Politik einmischen und mehr Wissenschaft betreiben.

Chris

Samstag, 27. September 2014

Dümmer geht immer

Konsumklima: Krisen verderben Deutschen die Kauflaune ist das Fazit der Konsumforscher. Aus meiner persönlichen Sicht stimmt das. Ich kaufen auch nur ein, wenn Weltfrieden herrscht. Wieso einen neuen Computer kaufen den ich bräuchte, wenn die IS im Irak kämpft. Das macht einfach keinen Sinn. Auch wenn in der Ukraine gekämpft wird und wir gegen Russland ein Embargo verhängen, brauche ich dann plötzlich weder Kleidung, noch einen Fernseher, oder ein Auto. Es wäre richtig absurd solche Dinge zu kaufen, wenn irgendwo Krisen stattfinden. Noch absurder ist es, den geringen Konsum mit schlechten Löhnen in Zusammenhang zu bringen. 

Danke liebe Forscher, dass ihr nur die Korrelation zwischen Ereignissen betrachtet, euch aber keine Gedanken über kausale Zusammenhänge macht. So hat man wenigstens jeden Monat bei der Veröffentlichung des Konsumklimaindex etwas zu lachen.

Chris

Freitag, 26. September 2014

Für mich ist Wettbewerb ein Wesensmerkmal jeder funktionierenden Marktwirtschaft

Das meint der neoliberale Propagandaschreiber Oswald Metzger. In seiner Abhandlung beschreibt er auch gleich was er unter Wettbewerb der Bundesländer versteht. Es sollen nicht etwa die bessere Infrastruktur, bessere Förderung der Industrie, bessere Lebensbedigungen für die Menschen, bessere Bildung, bessere Versorgung, saubere Städte und Gemeinden, stabile soziale und politische Verhältnisse, usw. sein. Nein Wettbewerb gibt es nur zwischen Steuereinnahmen. Ein dezentrales Einkommenssteuersystem auf Länderbasis schwebt dem Herrn Metzger vor. Sein neoliberaler Filter ignoriert dabei, dass dieses Experiment schon durchgeführt wurde und im Grunde sogar noch läuft. Auf der Ebene der EU existiert dieser ominöse Steuerwettbewerb. Er führt dazu, dass Irland und/oder Luxemburg die Steuern unendlich niedrig halten. Unternehmen versteuern dort ihren Gewinn, nutzen die Infrastruktur aber in anderen Ländern. Die Frage was man mit diesem absurden Pseudowettbewerb eigentlich will, stellt Herr Metzger nicht. Denn Wettbewerb ist toll. Dabei sind Länder keine Unternehmen. Wettbewerb zwischen ihnen schadet in der Regel mehr, als das es nützt. So ist Deutschland sehr wettbewerbsfähig und darf als Belohnung auf seine Gewinne verzichten oder sie über Rettungskredite an sich selbst zahlen. Nachdenken würde helfen. Die Realität ansehen würde helfen. Für Ideologen die ihre neoliberale Ökonomie predigen spielt das alles keine Rolle. Passt die Welt nicht ins Weltbild, dann muss die Welt angepasst werden. Der Apfel muss also nach oben fallen. Oswalds gedanklicher Vorzeichenfehler fordert es.

Chris

Dienstag, 23. September 2014

Steuern steigen immer stetig

Ein wichtiger Hinweis der Nachdenkseiten bezüglich steigender Steuereinnahmen des Staates. Der Verweis auf Rekordsteuern und zu starker Belastung der Steuerzahler wird immer wieder vorgeholt, um Steuersenkungen zu argumentieren. In den seltensten Fällen wird die prozentuale Belastung hervorgeholt, sondern nur absolute Zahlen. Wenn es um staginierende Löhne geht wird es auch gerne mal andersherum gemacht. Da wird darauf verwiesen wie viel mehr man doch bekommt für sein Geld. Das die Ausgaben des Staates stetig steigen müssen, da dieser auch von der Inflation betroffen ist wird vom Bund der Steuerzahler ausgeblendet. In der Folge müsste dort gefordert werden, dass Mieten nicht mehr steigen. Ebensowenig dürften Energiekosten steigen. Schließlich sind ja die Unternehmen damit mal ausgekommen. Warum sollte man jetzt mehr zahlen? Das sich Preise ändern, dass Einnahmen und Ausgaben variieren, passt nicht in das Lobbyweltbild. 

Chris

Mal wieder Krieg durch die friedliche USA

Die USA ziehen in den Krieg. Wurden eigentlich alle Alternativen bereits diskutiert? Mir ist nicht bekannt, dass irgendjemand Alternativen zu Krieg und Waffenlieferungen auch nur in Erwägung gezogen hätte. Die IS Truppen scheinen ein leichtes Ziel zu sein, wenn man so schnell eingreift.

Chris

Freitag, 12. September 2014

Neues aus dem INSM Elfenbeiturm

Deutschland exportiert weltmeisterlich, die Wettbewerbsfähigkeit ist hoch, die Zinsen sind auf historischen Tiefstständen, die Gewinne sind nicht schlecht und die Unternehmenssteuern im internationalen Vergleich nicht völlig übertrieben. Warum also? Die Gründe liegen in den langfristigen Erwartungen.

So einfach ist das also. Wenn man nachdenkt könnte man auch zu folgendem Schluss gelangen.
Man braucht nicht investieren braucht, wenn man hohe Gewinne, niedrige Steuern und hohe Wettbewerbsfähigkeit hat? Meine Erfahrung ist, dass Innovationen nur zugelassen werden, wenn Produkte sich nicht verkaufen. Investitionen kosten Geld und bringen keinen unmittelbaren Vorteil. Wenn dann als Bonus die Erwartungen schlecht sind, weil die Kaufkraft der Bürger stagniert haben sie das deutsche Problem erfasst. Das die Menschen älter oder weniger werden ist doch egal. Produkte wollen verkauft werden. Die Kaufkraft ist also entscheidend. 1 Milliarde Menschen in Deutschland mit der gleichen Kaufkraft wie die 80 Millionen heute machen keinen Unterschied. Weiterhin blenden sie aus, dass höhere Löhne zu Investitionen führen können. Auf einmal ist ein Roboter billiger als ein Billiglöhner. Ihre Kausalkette die der Elfenbeinturmbewohner erdacht hat ist also keine.

Chris

Dienstag, 9. September 2014

Warum können Journalisten diese offensichtlichen Fragen nicht stellen?

Zitate aus dem SPON Kommentaren zu folgender Überschrift

Natürlich empfindet Russland das Manöver als Provolation. Ich denke auch, dass die US-Luftwaffe dicht am "Gegner" wäre, wenn die Russen z.B. ein Seemanöver vor der Küste Kaliforniens abhalten würde. Business as usual. Das Umkreisen der kanadischen Fregatte jetztz zu einer "unnötigen Provokation" hochzujazzen, zeigt, in welchem Spirit dieses Manöver abgehalten wird. Da wird alles begrüßt, was nur halbwegs zur Steigerung der Krise herhalten kann. Poor West...

Nanu, da nähert man sich in tausenden Kilometer Entfernung einer fremden Landesgrenze und dann umkreist einen ein ansässiger Militärjet - na sowas!

Und eine kanadische Fregatte vom anderen Ende der Welt im schwarzen Meer direkt vor Putins Haustür ist keine Provokation?

was hat eine kanadische Fregatte im Schwarzen Meer zu suchen?

sind doch Internationale Gewässer und Luftraum oder? Ich finde es ist normale Aufklärung gewesen.

Chris

Warum versenken wir Geld im Ausland?

Die neoliberale Presse und ihre Schreiber stören sich nicht daran, dass sie regelmäßig ihrem eigenen Weltbild widersprechen. Bspw. folgende Aussage




Das ist erst einmal nicht falsch. Aber nach dem Warum wird nicht gefragt. Wo ist der Hinweis auf die Schuldenbremse, Steuersenkungen und massive Rücklagen der Unternehmen, private Vermögen und Exportüberschüsse.
Die Wunderei das dennoch Geld im Ausland angelegt wird, ist sehr merkwürdig und widerpricht dem Dogma des freien Marktes. Immer wieder wird es heruntergebetet. Vor allem der freie Kapitalmarkt sei wichtig. Dieser sorgt nun dafür, dass das billige deutsche Geld eingesammelt und im Ausland investiert wird. Das die Deutschen nicht rational handeln, weil sie niedrigste Zinsen in Kauf nehmen versteht der Autor aus einem Grund nicht. Es widerspricht der Annahme, dass alle Marktteilnehmer rational handeln. Vielleicht tun sie es aber. Denn niedrige Zinsen sind nur ein Teilverlust, aber kein Totalverlust. Da sich das Dogma "Investitionen sind immer toll und bringen immer Rendite" in den Köpfen der Journalisten eingenistet hat, können sie diese Idee nicht einmal in Betracht ziehen. Lange Rede kurzer Sinn. 
Deutschland hat zu viel Geld und darf es, politisch und propagandistisch von Qualitätsmedien wie dem Spiegel begleitet, nicht investieren. In Deutschland wird nicht investiert, weil der Staat es nicht darf.  Die Unternehmen sehen sich mit einem stagnierenden Binnenmarkt konfrontiert und bevor man in die Produktivitätssteigerung für den Export investiert, jammert man lieber über zu hohe Löhne. Die Politik richtet es dann schon, indem Hartz 8 oder eine neue Agenda 20XX erstellt wird. Die Privatpersonen werden sich auch nicht investieren, da sie z.B. für das Alter vorsorgen sollen. Das liebe Ausland wird nicht investieren, weil wir Nett Exporteure sind. Wir geben also mehr Güter weg als wir herholen. Schlussendlich ist die Wunderei des Spiegels nicht merkwürdig sondern Konsequenz des aktuellen politischen Verhaltens. 

Chris

Montag, 8. September 2014

Dogma - Deutschland geht es gut

In den Neunzigerjahren übersah die wiedervereinigte Kohl-Republik allzu lange den aufgestauten Reformbedarf, um dann angesichts von Massenarbeitslosigkeit, Wachstumsschwäche und Staatsschuldenrekorden ein Jahrzehnt lang in Depression und Lethargie zu verfallen.

meint Henrik Müller. Der Mann ist Wirtschaftsprofessor und sollte es wissen. Zumindest sollte man das glauben. Die Wachstumsschwäche der 90er wird uns heutzutage als robustes Wachstum verkauft. Eben auch von diesem Wirtschaftsprofessor am Anfang des Artikels. In den 90er Jahren waren die Zustände nicht schlechter als heute (zumindest nach den Wachstumsraten). Die Arbeitslosigkeit kann man schlecht vergleichen, da die Statistiken ständig geändert worden sind. Die Zahl der Arbeitnehmer ist gestiegen, während die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden gesunken ist (ab S. 44). Die Teilzeitquote ist massiv gestiegen. Nun ist der Artikel von Herrn Müller nicht der typische Murks. Allerdings will er gegen die "Bequemlichkeit" anschreiben. Man hat das Gefühl, dass eine neue Reformwelle droht. Jetzt wo die deutsche Wirtschaft schwächelt sind eben jene Schuld die bisher geblutet haben. Man wird noch mehr Teilzeit und niedrigere Löhne fordern und sich dann wieder wundern, dass es nicht funktioniert.

Chris

Kauft Öl und Gas bei uns

Lasst uns gemeinsam Putin sanktionieren. Schließlich bieten unsere Partner uns Öl und Gas an. Interessant dabei ist, dass sich Fracking nicht wirklich lohnt, da die Preise niedrig sind. Sanktioniert man Russland, dann steigen die Preise wieder. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Weiterhin ist das Argument, dass Europa sich aus der russischen Abhängigkeit herausbewegen soll scheinheilig. Dafür soll es sich in die US amerikanische begeben.


Chris