Dienstag, 30. Juni 2015

Die "kleinen" Notlügen

Keinen wird es interessieren. Wir werden von unseren "Spitzen"politiker offen belogen, damit die Front gegenüber der griechischen Regierung geschlossen bleibt. Die Nachdenkseiten haben die Angebote beider Seiten gegenübergestellt. Das Entgegenkommen der EU ist keines. Es existiert nicht. Trotzdem sind die Griechen Schuld am Scheitern der Verhandlungen. Die Presse versagt mal wieder auf ganzer Linie. Mich erinnert das an die Bahnstreiks vor einiger Zeit. Dort war Herr Weselsky Schuld. Der Bahnvorstand hatte mit der Misere nichts zu tun. Unsere angebliche vierte Gewalt richtet sich gerade selbst. Wenn der Glaube an die unabhängigen Medien schwindet werden die Verkaufszahlen schwinden. Warum soll man sich auch Propagandablätter der Mächtigen kaufen?

Chris

Montag, 29. Juni 2015

Warum sollte man eigentlich über Inhalte debatieren

Wenn die Medienvertreter und die Politik so gleichförmig tönen, dann muss man sehr vorsichtig sein. Diejenigen die am lautesten Schreien sind oft genug diejenigen die am wenigsten zu sagen haben. Warum der griechische Regierungschef Tsipras die Volskabstimmung will, wurde nirgendwo in diesem Hetzjournalismus dargestellt. Warum soll er sein Volk ans Messer liefern. Wenn er dem "Kompromiss" zustimmt versinkt sein Land im wirtschaftlichen Chaos. Tut er es nicht, dann versinkt es im wirtschaftlichen Chaos. Griechenland verliert auf jedem Fall, wenn sich die Dogmatiker aus Deutschland durchsetzen. Die Frage ist nur, wie viel der Rest der EU verliert.
Besonders absurd finde ich, dass Ideologen Ideologie vorwerfen.

Chris

Sonntag, 28. Juni 2015

Ein erblicher Herrscher ist ebenso absurd wie ein erblicher Autor

Dieses Zitat von Thomas Paine lässt sich auch auf die heutige Zeit übertragen. Heute bedeutet Herrscher halt nur, dass man absurden Reichtum vererbt kriegt. Eine hohe Erbschaftssteuer bestragt zu allererst nicht den Einzelnen, sondern die Dynastie. Wer kein dynastisches Herrschaftssystem möchte, die Demokratie ist in der Theorie keines, muss eigentlich für eine Erbschaftssteuer sein.

Chris

Mittwoch, 24. Juni 2015

Woran erkennt man verwissenschaftlichte Spekulation

Der aktuelle Beitrag bei der INSM stellt ein Paradebeispiel dafür vor. Der Titel:Mindestlohn: Erste Anzeichen für Arbeitsplatzverluste
mit der Unterüberschrift
Seit dem 1. Januar 2015 gilt in Deutschland ein flächendeckender Mindestlohn von 8,50 Euro. Sind die befürchteten Arbeitsplätze?? eingetreten.

Diese These gilt es zu beweisen oder zumindest zu bearbeiten.  Die vermeintlich wissenschaftliche Darstellung soll die These Beweisen, selbst wenn es keine Beweise gibt. Die Verwissenschaftlichung von Spekulation erkennt man an solchen Aussagen

Insgesamt hat der Beschäftigungsaufbau zu Jahresbeginn also relativ plötzlich an Fahrt verloren. Hierfür sprach neben der Einführung des Mindestlohns sonst wenig. Die Zeichen am Arbeitsmarkt zu Jahresbeginn standen eher auf Beschleunigung. Die gesamtwirtschaftliche Aktivität expandierte im Schlussquartal 2014 ausgesprochen kräftig. Die gängigen Frühindikatoren für den Arbeitsmarkt hatten ebenfalls keine Abkühlung angezeigt. Die Zahl der offenen Stellen befindet sich auf hohem Niveau und ist bis zuletzt sogar weiter gestiegen.

Hier wird eine Meinung präsentiert. Es existiert ein Verweis auf eine Studie, welche in Grafiken die Arbeitsplatzentwicklung darstellt. Allerdings sind diese Grafiken auf die letzten 2 Jahre beschränkt. Schaut man bei der Grafikquelle (S. 5) nach, erkennt man recht deutlich, dass Schwankungen um den Jahreswechsel oder innerhalb des Jahres alles andere als ungewöhnlich sind.
Der Verweis auf Indikatoren gibt dem ganzen einen seriösen Anstrich. Es setzt voraus, dass diese Indikatoren sehr genau arbeiten. Die Verwissenschaftlichung erkennt man an den Aussagen "an Fahrt verloren" (keine Zahlenangaben wo es denn hingehen sollte), " standen  eher auf Beschleunigung" (standen sie nun oder nicht). Überhaupt die Beschreibung in Form von Bewegung ist Quatsch. Ein Arbeitsmarkt beschleunigt sich nicht. Obwohl alles schlecht klingt wird dennoch ein widersprüchliches Fazit gezogen

Die Zahl der offenen Stellen befindet sich auf hohem Niveau und ist bis zuletzt sogar weiter gestiegen

Der Verweis, dass der Mindestlohn scheinbar keine Rolle spielt wird nicht getätigt. Die Zahl der offenen Stellen ist sogar gestiegen und die Zahl der registrierten Arbeitslosen gesunken. Begründet wird dies
 
Die Tatsache, dass die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit registrierten Arbeitslosen in den ersten Monaten dieses Jahres weiter gesunken ist, steht nicht im Widerspruch zu möglichen mindestlohnbedingten Arbeitsplatzverlusten.

oder mit

Niedrigverdiener sind in der Tat weitaus seltener armutsgefährdet als es der niedrige Stundenlohn nahelegt. Nur rund jeder fünfte Arbeitnehmer mit einem Stundenlohn von unter 8,50 Euro war hiervon betroffen.

Das klingt zwar schlüssig, hat mit dem Thema aber nichts zu tun. Es wird kein Bezug genommen, ob denn der Mindestlohn Arbeitsplätze kostet oder nicht. Genau das ist die Verwissenschaftlichung von Spekulation oder Meinung. Man erzählt Dinge die gar nicht die Frage waren. Natürlich arbeiten Rentner und Studenten auch auf Niedriglohnbasis. Was hat das mit den Arbeitsplätzen zu tun? Gibt es keine mehr für diese beiden Gruppen, oder gibt es welche? Sorgt das für ein massiven Einbruch der Einkommen in diesem Bereich oder nicht. Diese Fragen werden nicht beantwortet, weil man es nicht weiß. Stattdessen das Fazit des Textes

Letztlich ist dies einer der Hauptgründe, warum der Mindestlohn eines seiner Ziele nicht erreichen kann, nämlich die Einkommensungleichheit in Deutschland nennenswert zu verringern.

Das war gar nicht die Frage. Die Frage war, ob der Mindestlohn Arbeitsplätze kostet, wie der Titel suggeriert.

Fazit
Wissenschaftliches Schreiben zeichnet sich dadurch aus, klare Aussagen zu geben und diese zu belegen. Tut man das nicht, dann ist es Spekulation im wissenschaftlichen Gewand. Bei Lobbyorganisationen wie der INSM und anderen Think Tanks findet man solche Sachen immer wieder. Oft wird man über Umwege zum eigentlichen Ziel gebracht. Hier ist das Ziel, das der Mindestlohn ja gar nicht die niedrigen Einkommen erhöht. Das wurde weder untersucht, noch war es die Frage. Allerdings bleibt genau das hängen.

Chris

Die NSA hat die letzten drei französischen Präsidenten überwacht


Die Information wurde von wikileaks veröffentlicht und von den USA nicht dementiert. So viel Selbstsicherheit muss man erst einmal haben. Terrorfürst Hollande war halt schon immer etwas verdächtig. Man munkelt er plante Anschläge gemeinsam mit Angela Merkel. Gut das wir die NSA haben, die uns schützt und die Bösen überwacht.

Chris

Freitag, 19. Juni 2015

Wir sind die Guten

Darum ist es auch keine Kriegstreiberei, wenn ein deutscher NATO-General die Aufrüstung an der russischen Grenze fordert. NATO Manöver in Polen und Tschechien, Waffenlieferungen in die Ukraine und man wundert sich, dass Russland sich bedroht fühlt? Säbelrasseln kommt nur aus östlicher Richtung, denn wir sind schließlich die Guten. Die Rüstungsindustrie freut sich.

Anmerkung
Warum darf ein Soldat eigentlich in dem politischen Meinungsbildungsprozess mitmischen und warum wird es abgedruckt? Wie objektiv wird seine Meinung sein, wenn er jahrzehntelang die Bedrohung aus dem Osten oder sonst woher sehen musste? Irgendwie muss man die Laune der Armee hochhalten und ihr dasein legitimieren.

Chris

Donnerstag, 18. Juni 2015

Traumwelten

Die Unternehmen scheinen Angst zu haben. Das sind für die Arbeitnehmer gute Zeiten. Michael Hüther argumentiert gegen ein Gesetz, welches Werkverträge erschwert. Da er schwerlich argumentieren kann, dass unterschiedliche Bezahlung für gleiche Arbeit in Ordnung sei, kommt er mit Moral. Moral ist der letzte Rückzugsort des argumentelosen Lobbyisten. So kommt er zu solchen, dann zwingenden Aussagen.


Denn wenn für uns alle, die Moral etwas wichtiges ist, dann nehmen unmoralische Unternehmen Schaden und verschwinden vom Markt. Nachdem man mit dem Lachen fertig ist, kann man nur in Richtung Lobbyistenelfenbeinturm rufen: "Dann sind ja alle Probleme gelöst. Ich dachte schon, dass Amazon Marktführer werden könnte..."
Hüther lebt in einer Traumwelt. Moral ist gut und wichtig. In der Regel kommen fast immer erst die Marktentscheidungen und dann die Moral zum Zuge. Moralische Entscheidungen sind in aller Regel Abfallprodukte, aber selten Resultat des Kapitalismus. Man kann ja mal versuchen seinen Aktionären zu erklären, dass die Gewinnerwartung etwas gesunken ist, weil moralische Löhne gezahlt worden sind. Das ist absurd. Die Moralargumentation wird immer genau dann vorgebracht, wenn man keine Argumente mehr hat. 
Es ist zum Beispiel jedem klar, dass Mord und Diebstahl unmoralisch sind. Wollen sie die Gesetze jetzt dafür abschaffen? Kinderarbeit ließe sich doch auch zwischen Unternehmen und Arbeitnehmern aushandeln... Das sind Überspitzungen, welche deutlich machen sollen, dass Moral gut ist. Man kann sie aber durchaus stärken, wenn man ihr rechtlichen Beistand gewährt. Denn die Berufung auf Moral, bringt gar nichts wenn man schlecht bezahlt wird.
Hüther ist in seinem Weltbild recht inkonsistent. Einerseits beruft er sich auf Moral, andererseits auf die Marktgesetze. Marktmechanismen sind nicht moralisch. Es gibt unendlich viele Beispiele an denen man das zeigen kann. Wenn Hüther Recht hätte, dann bräuchte man die Gesetze ja nicht. Es wäre kein Bedarf da.

Chris

Mittwoch, 17. Juni 2015

Der Mindestlohn ist sehr sehr schlecht

Dr. Alfred Boss rechnet vor, dass der Mindestlohn zu einer Einkommenssenkung führen kann. Sein Beispiel
Wer vor der Mindestlohneinführung 55 Stunden für acht Euro pro Stunde arbeitete, erhielt 440 Euro – ganz ohne Abzüge. Mit dem Mindestlohn von 8,50 Euro steigt zwar das Bruttoeinkommen auf 467,50 Euro. Weil dann aber Sozialversicherungsbeiträge fällig werden, bleiben am Ende nur noch 413,13 Euro netto – fast 27 Euro weniger als vorher. Die vermeintliche Lohnerhöhung wird für die Arbeitnehmer also eine teure Angelegenheit.
Interessanterweise ist das kein Problem des Mindestlohns. Denn auch weiterhin kann man  für 440 Euro arbeiten, nur eben kürzer. Niemand würde die restliche Zeit arbeiten, wenn er weniger bekommt. Foglich ist das Beispiel etwas merkwürdig. Auch das zweite Beispiel hat nichts mit dem Mindestlohn zu tun
Ähnlich problematisch ist die Situation bei den Aufstockern: Wer durch den Mindestlohn über die Grenze von 1.200 Euro brutto im Monat kommt, hat nichts von dem Betrag, der über diese Schwelle hinausgeht – denn das Arbeitslosengeld II wird in diesem Fall um die exakt gleiche Höhe gekürzt.

Aufstocker bekommen nicht mehr, da der Mindestlohn voll angerechnet wird. Das stimmt zwar, aber ein Vorteil ist dennoch da. Der Staat subventioniert nicht weiter den Niedrigstlohnsektor und spart jede Menge Geld.
So wie Herr Boss Negativbeispiele vorbringen die nichts mit dem Mindestlohn zu tun haben, taugen seine Gegenmaßnahmen auch nicht um diese Probleme zu beheben. Er meint, dass man

Unternehmen von übertriebenen Dokumentationspflichten befreien
sollte. Aufzuschreiben wie lange jemand arbeitet ist in seinen Augen eine übertriebene Dokumentationspflicht. In jedem Projekt muss man das tun. Wie dieses "Problem" zu einer Steigerung der Löhne um zum Lösen der oberen Kritikpunkte helfen soll, beschreibt er nicht. Noch besser ist der zweite Lösungsansatz. Man soll
weitere Ausnahmen etwa für junge Beschäftigte einführen

Das ist ein sehr zynischer Satz. Ausnahmen vom Mindestlohn, sprich eine Verschlechterung der Rechte der Arbeitnehmer wird als Vorteil dargestellt. Wenn junge Menschen unterhalb der 440 Euro bleiben, dann kommen sie keine oben genannten Probleme. Das ist etwa so als ob man einem hungernden noch weniger zu essen gibt, mit dem Verweis er kriegt wenigstens kein Übergesicht. Wenn in die Rentenkasse eingezahlt wird, erhält man dafür später eine Gegenleistung. Das wird aber ebensowenig thematisiert wie der zu niedrig angesetzte Mindestlohn. Warum nicht einfach den Mindestlohn erhöhen, damit die negativen Effekte nicht auftreten die Herr Boss beschreibt? Wahrscheinlich wäre das zu naheliegend?

Fazit
Ein klassisches Stück Propaganda. Man packt zwei Themen zusammen die nichts miteinander zu tun haben, um ein Thema zu diskreditieren. Das hat das Pegida Niveau "wir sind Arbeitslos, es gibt Ausländer, die Ausländer sind Schuld". Auf diesem Niveau mit schöneren Worten bewegen sich die INSM Foristen.

Chris

Dienstag, 16. Juni 2015

Man kann nur noch schreien

SPON analysiert das Wachstum der Spitzenvermögen. Die Zahl der Millionäre ist dramatisch gestiegen. Auf allen Kontinenten legen die Reichen zu. Selbst

In Westeuropa fiel das Wachstum mit 6,6 Prozent auf 39,6 Billionen Dollar wesentlich bescheidener aus - angesichts der wirtschaftlichen Flaute durch die Eurokrise aber immer noch beeindruckend.

Man könnte auch interpretieren, dass alle geben, damit oben genommen werden kann. Besonders der letzte Abschnitt ist spannend.

Die Studie legt zudem nahe, dass die Vermögen nicht nur sehr ungleich verteilt ist - sondern auch, dass diese Ungleichheit weiter zunimmt. So besaßen (Dollar-)Millionärshaushalte im vergangenen Jahr 41 Prozent des gesamten privaten Geldvermögens. Im Jahr 2013 war es noch ein Prozent weniger. Die Zahl der Millionärshaushalte wuchs 2014 von 15 auf 17 Millionen (plus 13,3 Prozent), die meisten davon in den USA (sieben Millionen Haushalte), gefolgt von China (vier Millionen Haushalte). Bis zum Jahr 2019 werden Millionäre bereits 46 Prozent des weltweiten Geldvermögens besitzen, prognostizieren die BCG-Experten.

Es wird also eine massive Konzentration der Vermögen an der Spitze festegestellt. Die Ursache wird auch präsentiert.

Warum vor allem die Reichen immer reicher werden, geht ebenfalls aus der Studie hervor. Von dem enormen Vermögenszuwachs im vergangenen Jahr wurden lediglich 27 Prozent wirklich neu angespart, etwa aus dem Arbeitseinkommen. Der weitaus größere Teil des neuen Reichtums, nämlich 73 Prozent, entspringt dem alten Reichtum: Es sind Zinsen oder andere Erträge des bereits angelegten Kapitals. 

Das alles ist also bekannt. Nicht durch Innovationen wird man reich, sondern durch bestehenden Reichtum wird man noch reicher. Trotz dieses Wissens sind in Deutschland Kapitaleinkommen niedrig, Vermögen gar nicht und Erbschaften absurd niedrig besteuert. Warum das auch aus liberaler Sicht sinnvoll wäre kann man sich schnell klar machen. Man muss nur in die jüngere Vergangenheit schauen. Diejenigen die sehr viel Geld haben, haben in der Regel viel Einfluss auf die Politik. Die Bankenrettung kam gerade jenen zu Gute die viel Geld haben. Man begibt sich von einer staatlichen Unterdrückung die wenigstens demokratisch beeinflusst werden kann, hin zu einer plutokratischen Unterdrückung ohne jede Chance der Beeinflussung. Wenn diese Plutokraten wenigstens durch eine Leistung aufgefallen wären, die ihren Reichtum legitimiert, könnte man es sich schönreden. Geerbter Reichtum ist für den neuen Reichtum verantwortlich. Somit ist die Leistung eigentlich nur, dass die Eigentümer geboren wurden. In meinen Augen ist das mit der neoliberalen Ideologie schwer vereinbar. Dort soll Leistung zählen und die gesellschaftlichen Schmarotzer sollen nichts kriegen. 

Milliardäre die von ihren Vermögen leben, kriegen ihre Zinsen und Güter von der gleichen Gesellschaft wie der Sozialhilfeempfänger. Nur der Weg der Zuwendung ist ein anderer.

Chris

Montag, 15. Juni 2015

Wer kam eigentlich...

Wer kam eigentlich auf die unsägliche Idee so etwas wie implizite Verschuldung zu definieren. Die Idee dahinter ist klar. Man rechnet z.B. die Pensionslasten auf und schaut ob diese zukünftig gedeckt sind. Sind sie es nicht, dann nennt man es Verschuldung. Genau darum ist die implizite Verschuldung Unsinn. Es ist eine rein statistische Größe. Man kann die Kosten nur schätzen. Die Einnahmen die gegenüber stehen kennt man auch nicht. Man kennt weder die Entwicklung des Wirtschaftswachstums, noch der Steuereinnahmen, noch der Lohnentwicklung, somit ist die Prognose fragwürdig. Dennoch wird diese Größe von Leuten wie Herrn Metzger gerne verwendet. Denn sie klingt so schön dramatisch. Sie zeigt wie unglaublich schlecht es uns geht und das man diese Schuld abbauen muss. Gerade die Staatsschuld hat es dem lieben Metzger angetan. 
Er bedenkt dabei nicht, dass wenn die Staatsschulden abgebaut werden, automatisch automatisch die Geldvermögen von irgendjemandem sinken. Vereinfacht geschrieben, wenn man die Spitzensteuer erhöht holt man es sich oben, wenn man die Ausgaben kürzt holt man es sich unten. Ob eine hohe Verschuldung per se schlecht ist, kann man wahrscheinlich nicht sagen. Vor allem, weil es mehr als die Staatsverschuldung gibt. Wenn man sie allerdings ins Zentrum der eigenen Ideologie stellt, kommt man zu solchen Aussagen


Das es in Griechenland vor dem Diktat der Troika, eine flächendeckende Gesundheitsversorgung und keine 60% Jugendarbeitslosigkeit gab ist egal. Man hätte das griechische Problem auch über einen Investitionsplan regeln können. Deutschland und Westeuropa nach dem 2.WK hätten das Vorbild sein können. Denn wenn innerhalb der europäischen Union, dem stärksten Wirtschaftsraum der Welt, Kinder hungern und Kranke sterben müssen, dann kann man es sehr wohl auf die Politik schieben. Vor allem, wenn diejenigen die die Einsparungen fordern, weiterhin Waffen in diese Länder verkaufen und über ihre "Hilfs"pakete die eigenen Banken retten. Ideologie schlägt mal wieder das Denken von Oswald.

Chris

Donnerstag, 11. Juni 2015

Die merkwürdige Welt eine Thomas Straubhaar

Thomas Straubhaar meint sinngemäß folgendes in der Welt. Ökonomen sollen sich zu Wort melden, allerdings sollten sie keine politischen Interessen verfolgen. Darum nennt der den Aufruf von 26 international renomierten Ökonomen auch

Kritisch werden politische Aktionen von Wissenschaftlern jedoch, wenn auf derart plumpe Art und Weise wie im Falle des professoralen Aufrufs für eine politische Partei Werbung gemacht wird. Denn nichts mehr als eine politische Meinungsäußerung ist der offene Brief der Professoren.

Das ist erstaunlich, da er unter anderem bei der INSM schreibt und damit direkt für einen politischen Standpunkt wirbt. Noch wilder wird es, wenn er folgendes behauptet


Die Professoren bleiben den Verweis schuldig, auf welchen wissenschaftlichen Ergebnissen sie zu ihren politischen Forderungen gelangen. Damit aber ist ihre Meinungsäußerung nicht mehr wert als die Einschätzung ökonomischer Laien. 

Genau das wird von Ihm und anderen seiner Zunft in steter Regelmäßigkeit gemacht. Die Wirtschaftsdaten aller Süderupäischen Länder sind seit den Sparprogrammen abgestürzt. Von Straubhaar und Konsorten bekommt man ein weiter so. Wenn man selbst keine Argumente hat, macht man die anderen eben schlecht.

Der Aufruf, dass die Geldgeber Griechenland großzügiger behandeln sollen, hat kein wissenschaftliches Fundament, sondern folgt lediglich einer ideologischen Überzeugung.

Natürlich ist Ökonomie immer ein Stück weit Ideologie. Allerdings wurde nach dem 2. WK als Deutschland Europa in Schutt und Asche gelegt hatte, ein Wirtschaftsförderungsprogramm durchgeführt. Schulden wurden erlassen und das Land wieder aufgebaut. Warum so etwas heute nicht möglich sein sollte, erklärt Straubhaar nicht. Ebenfalls erklärt er nicht wie ein Land das seine Wirtschaft zerstört irgendwann einmal die Schulden bedienen soll.
Zum Schluss muss die Rechtsstaatlichkeit bemüht werden.

Wer ohne politische Verantwortung, ohne Haftung für fragwürdige Forderungen mit dem Geld anderer Politik betreibt, begibt sich auf ganz dünnes Eis. Das alleine ist schon riskant.
Brandgefährlich kann ein Aufruf zu einem weiteren Zerfall von Rechtstaatlichkeit werden, wenn er zu Verhaltensunsicherheit und einer eskalierenden Vertrauenskrise am Verhandlungstisch führt. Dann könnte das Endspiel um Griechenland einen bleibenden Schaden für ein rechtstaatliches, regelgebundenes und dadurch berechenbares, stabiles und somit erfolgreiches Europa verursachen.

Auch dieser Punkt ist erstaunlich. Denn mit dem Geld werden im wesentlichen Banken gerettet. Allerdings sind es nicht nur die griechischen Banken, sondern die Banken der Geberländer. Auch die Troika und viele andere Dinge die während der andauernden Krise kreiiert worden sind, sind mit europäischem Recht nur bedingt vereinbar. 
Zuletzt hat der Rückzug auf die Rechtsstaatlichkeit einen faden Beigeschack. Recht und Vertrag sollte niemals über Menschenleben stehen. Straubhaar meint allerdings wir sollte es tun, schließlich folgen wir nur Befehlen...
Das kommt mir irgendwie bekannt vor. 

Fazit
Straubhaar bringt keine Argumente, um den Brief der Ökonomen zu widerlegen. Er folgt einem typischen Vorgehen. Er wirft seinen Gegnern Unwissenschaftlichkeit vor und das sie nur ideologisch getrieben irgendetwas behaupten. Das die Meinung dieser Ökonomen sehr weit verbreitet ist und sie weltweit angesehen sind stört da nur und wird auch nicht thematisiert. Straubhaar folgt die komischen deutschen Weg. Alle sollen sparen, billiger produzieren und dann kommt irgendjemand und kauft alles ab. Diesen Irgendjemand gibt es aber nicht. Das ist das schöne, man ändert seine Theorie nicht, sondern wirft der Politik vor es nicht richtig zu machen.
Die Frage ist doch: Ab wann gilt eine Politik für gescheitert Herr Straubhaar? Wie viel Zerstörung muss noch angerichtet werden?

Chris

Dienstag, 9. Juni 2015

Interessante Statistik

Ein interessante Darstellung über die Verluste im 2. Weltkrieg. Man sieht am Ende, dass die Welt tatsächlich friedlicher geworden ist. Das steht ganz im Gegensatz zu den Militärbudgets und den Nachrichten.

Chris

Dienstag, 2. Juni 2015

Was interessieren die Fakten

Max Otte jammert in der Wirtschaftswoche, dass die Zinsen zu niedrig sind. Die niedrigen Zinsen sagen aber gar nichts aus. Diese müssen in Relation zur Inflation gesehen werden. Macht man das, dann sieht man, dass positive Realzinsen alles andere als normal sind.
Weiterhin sieht man, dass die Sparzinsen und der Leitzins nur sehr bedingt etwas miteinander zu tun haben. Es wäre schön, wenn es mehr um Zahlen und weniger auf Glauben gehen würde.
Die Logik der niedrigen Zinsen ist eigentlich klar. Diese sind niedrig, da die Nachfrage nach Geld niedrig ist. Um die Nachfrage anzuregen, senkt die EZB den Leitzins, um das Angebot billiger zu machen. Eingentlich ganz einfach.

Chris

Montag, 1. Juni 2015

TTIP muss kommen!!!

Ein langer Podcast bei der INSM. Es wird am Anfang moniert, dass Umfragen  welche sich gegen TTIP richten nicht repräsentativ sind. Das wird sogar von den Auftraggebern dieser Umfragen zugegeben. Im Anschluss werden Experten befragt. Das diese ebenfalls nicht unabhängig sind und eine Meinung vertreten wird nicht erwähnt. Schließlich tragen sie einen Professorentitel. Bezeichnend ist diese Aussage am Ende.

Professor Falke hingegen ist sich nicht ganz so sicher, dass TTIP wirklich ohne den Einsatz von Schiedsgerichten realisiert werden sollte

Wenn TTIP ein Freihandelsabkommen ist, dann müsste der Abbau von Handelshemmnissen im Fokus stehen. Die Schiedsgerichte wären ein Punkt von vielen. Sonst wird mit den übliche Argumenten vorgegangen. Die Ärmsten profitieren am meisten. Schließlich würde sonst gar nicht investiert. Das ist zum einen Unsinn und zum anderen setzt es Investitionen mit Wohlstand gleich. Wenn dem so wäre, warum wurde im Iran der 50er Jahre die Ölförderung verstaatlicht? Ach richtig, weil viel Geld ins Ausland geflossen ist und nur Bruchteile im eigenen Land zurück blieben. Die Umweltschäden durften die Länder dann selbst ausbügeln. Aktuell wird mit Hilfe von Schiedsgerichten gegen El Salvador dafür gesorgt, dass ein Minenunternehmen eine satte Abfindung erhält. Dort wird den Ärmsten geholfen, weil ihr Wasser vergiftet wird. Aber es sind ja Investitionen.

Chris