Samstag, 29. Dezember 2012

Gold, Gold, Gold

Gold ist sicher. Gold ist eine Anlage, die man in Zeiten schlechter Wirtschaft unbedingt braucht. Gold ist eine Wertanlage. Gold will jeder. So schallt es immer lauter. Das ist auch verständlich, denn der Goldpreis ist vergleichsweise hoch und muss mittelfristig sinken. Indem man viel Werbung für Gold macht, treibt man den Preis für den Absprung. Schließlich war Gold in den 80er Jahren, inflationsbereinigt, schon einmal bei  2400 Dollar (heute ca. 1900 Dollar).


 Auf seriösen Seiten wo solcher Unfug steht


wird natürlich Gold beworben. Aber auch bei Banken, den Medien und vielen anderen wird vernachlässigt, dass Gold 
1. keineswegs stabil läuft,
2. für die vielbeschworene Krise nicht brauchbar ist, da man es nicht essen kann.

Chris

Freitag, 28. Dezember 2012

Wer Schulden macht, muss Macht abgeben

Das sind doch richtige Europäer. Wer Schulden hat, der soll weniger zu sagen haben. Erst für Länder, dann vielleicht für das Volk. Willkommen im europäischen Schuldenfeudalismus. Warum die Staaten Europas einer solchen Idee zustimmen sollten ist mir nicht klar. Der Gewinn ist sehr gering. Als griechischer Staat würde ich der Währungsunion austreten. Im Zweifelsfall verliere ich meine Souveränität. Statt Panzer rollen Kredite, um ein Land zu übernehmen. Weniger blutig, aber mit dem gleichen Ziel. Was daran demokratisch sein soll, weiß ich nicht. Allerdings offenbart sich hier das wahre Gesicht einiger der Volksvertreter.

Chris

Montag, 24. Dezember 2012

Weihnachtsansprache



Na dann fröhliche Weihnachten.

Chris

Samstag, 22. Dezember 2012

Analyse zur Bluttat von Newton

Auch wenn ich der Meinung bin, dass Waffenbesitz verboten sein sollte, heißt das nicht das ich solche Analysen nicht zu würdigen weiß. Richtigerweise sind Waffen nicht die Ursache der Probleme, sie verstärken nur deren Wirkung.

Chris

Freitag, 21. Dezember 2012

Armut in Europa


Was mich besonders wütent macht ist die Tatsache, dass Armut so häufig als selbst verursacht dargestellt wird. Die Arte Reportage stellt da eine positive Ausnahme dar. Es wird der absurde Gegensatzt verdeutlicht, dass für Banken Milliarden Euro vorhanden sind, für Arme kein Cent. Es wird gezeigt, dass Ghettos entstehen und das Arme ihre Armut selbst verwalten. Das alles geschieht entweder unter Beschimpfungen (Frankreich) der Politik oder es wird als notwendige Lösung aller Probleme dargestellt (Deutschland). Manchmal frage ich mich warum Reiche die Armen so sehr hassen. Dann fällt mir ein, dass Reiche nicht wissen was Armut ist. Sie kennen es nicht. Eine erste Maßnahme das Armutsverständnis und somit die Unterstützung für sozialstaatliche Maßnahmen zu fördern, wäre die Verteilung von Sozialwohnungen über alle Stadtteile (auch die Wohlhandende). Durch die Durchmischung von Arm und Reich wird eventuell ein Verständnis geschaffen. Reiche Menschen hätten dann ein Interesse, dass es den Armen gut geht. Schließlich begegnen sie diesen regelmäßig und ihre Kinder müssen mit den Armen die Schule teilen. Solche eine Idee in Deutschland zu verwirklichen ist wahrscheinlich unmöglich. Das wäre schließlich gelebter Sozialismus.

Chris

Neulich im Schwimmbad

Die Hartz 4 Propaganda wirkt. Neulich im Schwimmbad unterhielten sich ein paar Kinder. Es ging darum was sie beruflich werden wollen. Eines der Kinder antwortete nicht sofort. Daraufhin meinten die anderen, "na dann wirst du Hartz 4". Seine Antwort war "du bist selber Hartz 4". Ich fand das erschreckend, dass die Schwächsten der Gesellschaft als Schimpfwort verinnerlicht sind. Hartz 4 bedeutet für Kinder, dass man ein Versager ist. Versager bedeutet in diesem Zusammenhang die Niveauvolle skripted Reality auf RTL und Co. So werden Kinder von klein auf erzogen, dass "richtige" zu denken.

Chris

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Anmerkungen zum beschwichtigenden „Gutachten“ des BMWi

Eine sehr detailierte Analyse zum Gutachten des BMWi. Eine der Kernaussagen ist die folgende

Um die Frage der Sinnhaftigkeit eines allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns soll es an dieser Stelle, wie gesagt, nicht gehen. Im Hinblick auf das „Gutachten“ und sein argumentatives Vorgehen interessanter ist etwas anderes: Der Lohn, ab dem eine Altersrente von 850 Euro gewährleistet wäre, liegt angeblich pro Stunde mit 14,40 Euro (West) und 16,20 Euro (Ost) in der Tat vergleichsweise hoch. Und selbst ein Stundenlohn, der eine Rente auf Grundsicherungsniveau gewährleistet, beträgt immerhin noch 11,10 Euro (West) und 12,50 Euro (Ost). Nehmen wir an, diese im „Gutachten“ nicht weiter kommentierten Daten sind zutreffend, was mir auch einigermaßen realistisch zu sein scheint. Tatsächlich sind diese Daten mehr als interessant, denn sie zeigen, dass die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Verdienst unterhalb dieser Schwellen liegt, enorm groß sein muss:
  1. Bei Vollzeitbeschäftigten lag laut DIW im Jahr 2010 der Medianlohn in Gesamtdeutschland bei 16,29 Euro, bei Teilzeitbeschäftigten bei 14,58 Euro pro Stunde. Diese Medianlöhne bewegen sich damit in etwa bei der Höhe, die das „Gutachten“ als notwendige Löhne für eine Altersrente von 850 Euro nennt. Der Medianlohn teilt alle Löhne in zwei gleich große Gruppen. Daraus folgt, dass etwa die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keine Altersrente von 850 Euro erreichen werden.
  2. Zieht man Untersuchungen des IAQ zum Niedriglohnsektor heran, kommt man zu ähnlichen bedenklichen Ergebnissen. 2010 lag die Niedriglohnschwelle in Deutschland bei 9,54 Euro (West) bzw. 7,04 Euro (Ost). 23,0 Prozent (West) bzw. 22,6 Prozent (Ost) der Beschäftigten – zusammen 7,8 Mio. Menschen – hatten einen Verdienst unter diesen Niedriglohnschwellen. Führt man sich vor Augen, dass für eine Altersrente auch nur auf Höhe der Grundsicherung ein weitaus höherer Stundenlohn notwendig ist, so ist klar: Die Zahl derer, die eine Altersrente auf Grundsicherungsniveau oder darunter zu erwarten haben, ist weitaus höher als ein knappes Viertel der Beschäftigten.
Dabei muss man immer im Hinterkopf haben, dass dieser Zustand politisch und gesellschaftlich gewollt ist. Er beruht auf keinerlei wirtschaftlichen Zwang, auch wenn uns das immer wieder eingeredet wird. Wenn der Wohlstand einer Gesellschaft jedes Jahr steigt, dann sollten alle Menschen daran partizipieren. Ist dies nicht der Fall, dann ist das keine höhere Gesetzmäßigkeit, sondern einer politischen und gesellschaftlichen Motivation geschuldet. Niemand zwingt uns, dass eine Minderheit auf Kosten der Mehrheit lebt und dieser Mehrheit verkauft, dass sie faul ist, da sie nicht zur Minderheit gehört.

Chris

Montag, 17. Dezember 2012

Was so passiert


Ein klassischer Oswald Metzger. Die Kernaussage ist, dass der Staat zu viel für seine Bürger ausgibt.

Mit Sparappellen und Mäßigungsbotschaften glauben deutsche Politiker bei der eigenen Bevölkerung nur dann punkten zu können, wenn sie den südeuropäischen Euro-Mitgliedsstaaten harte Sparauflagen verordnen. Ähnliche Botschaften in der eigenen Zuständigkeit vermisse ich seit vielen Jahren. Anders lässt sich kaum erklären, warum in den ökonomisch sehr guten Jahren 2010 und 2011 statt Haushaltsüberschüssen hohe Defizite  zu verzeichnen waren.

Es ist schön, wenn man den Bruch in der Steuereinnahmenentwicklung während der Finanzkrise einfach ignoriert. Die Kosten stiegen weiter mit einer gewissen Inflationsrate, die Steuereinnahmen auch (aber eben von einem tieferen Ausgangspunkt). Auch werden die Bankenrettungen und die Rettungsgelder für die Eurozone vernachlässigt. Metzger ist eben ein billiger Populist und kein Wirtschaftsexperte wie er vorgibt zu sein

Gesellschaftspolitisch steckt unser Land in einer fatalen Gerechtigkeitsfalle. Denn für eine vermeintlich gerechte Politik in der Gegenwart werden Kredite zu Lasten der nächsten Generation aufgenommen, die deren Gestaltungsspielräume gegen Null tendieren lassen. Die aktuelle Malaise der öffentlichen Finanzen ist Folge dieser seit Jahrzehnten praktizierten Lastenverschiebung. 

Die Steuersenkungen zu einer Zeit als Herr Metzger selbst im Bundestag tätig war werden verschwiegen.Wieso auch, dann würde man den aktuellen Zustand differenziert betrachten.


Die Standardstrategie eines jeden Großprojekts. Man fängt mit einem viel zu kleinen Budget an zu bauen. Kommt es dann zu massiven Problemen, kann man die Fortführung des Projektes mit den schon angefallen Kosten begründen. Die Elbphilharmonie, der Berliner Flughafen und der Berliner Hauptbahnhof sind einige weitere Beispiele hierfür. Ein realistische Kostenplanung hätte vermutlich zu einer Ablehnung der Projektes mit der Begründung "nicht wirtschaftlich" geführt.


Kranke Personen kann man nicht davon abhalten, kranke Sachen zu machen. Connecticut hat eines der striktesten Waffengesetze in Amerika - und hat es etwas geholfen? Wir brauchen Waffen, um uns und unsere Kinder zu schützen. Es gibt so viele Situationen, in denen eine Person mit Geistesgegenwart und einer Waffe so viel Böses hätte abwenden können.

Ein bezeichnendes Pro Argument für lockere Waffengesetze. Die Antwort warum es in den USA mehr Kriminalität, mehr Morde als in der EU gibt, bekommt man nicht. Auch ein Vergleich mit Kanada als Nachbarland lohnt. Dort gibt es weniger Waffen und die Menschen leben sicherer. Man sollte den Waffenbefürwortern die Frage stellen, wie oft sie ihre Waffe bisher zur Verteidigung eingesetzt haben? Wahrscheinlich noch nie.


Wen interessiert das schon in Deutschland? Hauptsache wir können weiter nach unten treten, um uns besser zu fühlen. Wenn sich die griechische Gesellschaft drastisch radikalisiert dann will hinterher niemand etwas gewusst haben. Dabei muss uns Deutschen eines klar sein, wir zerstören eine Gesellschaft weil wir es können, nicht weil wir müssen.

Eine nette Idee. Aber wie will man Topmanagern eine Schuld nachweisen? Im Prinzip wäre dies heute schon möglich, es scheitert aber an der Beweisführung.

Chris

Samstag, 15. Dezember 2012

Leser empfehlen eine Schießerei,

oder wie ist diese unglückliche Artikelempfehlung sonst zu verstehen. Man sollte nicht alles automatisieren. Es könnte zu makaberen Missverständnissen führen.













Chris

Warum bekommen eigentlich nur die Kirch Erben Schadenersatz?

Ich finde das ist eine berechtigte Frage. Menschen verloren Ihre Arbeit aufgrund der Deutschen Bank (zumindest laut des Gerichts). Diese hatte finanzielle Einbußen. Der Staat musste Ihnen Arbeitslosengeld zahlen. Somit entstand auch hier ein Schaden. Dennoch erhalten nur die Erben eine Entschädigung. Warum eigentlich?

Chris

Freitag, 14. Dezember 2012

Warum Chemtrails Unsinn sind

Behauptung der Verschwörungstheoretiker: Die CIA würde mit der HAARP-Anlage in Alaska über "Chemtrails" das menschliche Bewußtsein manipulieren oder gar die Bevölkerung zu dezimieren!

Gegenargument: Davon wären dann aber alle Menschen, auch Politiker und Militärs betroffen!

Eine schöne Website, welche die Chemtrailverschwörung vorführt. Schade das es in anderen Bereichen des Lebens nicht so einfach ist Verschwörungstheorien oder andere Ideologien zu widerlegen.

Zwei wesentliche Fragen stellen sich bei der Chemtrail Verschwörung. Die Erste ist warum und die Zweite: Wie sorgt man dafür, dass tausende Menschen (die man für eine solche Aktion braucht) schweigen. Wer diese Fragen nicht zufriedenstellend beantworten kann sollte sich einer anderen Verschwörung zuwenden. Es gibt eine gute Auswahl.

Chris

Donnerstag, 13. Dezember 2012

UN-Resolution: Israel soll Atomprogramm offen legen

Man erfährt wenig darüber in den Mainstream Medien. Im Nahen Osten gibt es bereits eine Atommacht. Diese verurteilt den Iran vielleicht eine werden zu wollen. Dabei ist diese verurteilenden Atommacht nicht dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten. Wahrscheinlich sehen viele Länder der UN darin einen Widerspruch und fordern den Beitritt Israels. Für die Entspannung im Nahen Osten wäre es vielleicht zuträglich. Allerdings hat Israel im Moment kein Interesse daran. Dort gibt es wahrscheinlich die Angst, dass wenn bekannt ist wo die Waffen stationiert sind, eine Auslöschung der Selbigen möglich wäre. Es  gäbe massive Verluste beim Droh- und somit Abwehrpotential.

Chris

Tax the rich



Chris

Dienstag, 11. Dezember 2012

Hohe Arbeitslosigkeit innerhalb der Eurozone

 
Das wird die Ursache sein. Spanien hat schon über 20% Arbeitslosigkeit. Die Jugendarbeitslosigkeit ist höher, aber ein flexibler Arbeitsmarkt würde nichts ändern. Er würde dafür sorgen, dass die Löhne sinken. Das würde vielleicht lokal in Spanien mehr Arbeit schaffen. Global auf die gesamte Eurozone bezogen bringt es nichts. Es schwächt eher den Arbeitsmarkt, da der Handel innerhalb der Eurozone abnimmt und der Euro nach außen aufwertet.
 
Die Arbeitslosigkeit in den Krisenländern ist zu einem erheblichen Teil konjunktureller Natur. Mit Arbeitsmarktpolitik ist da wenig auszurichten.
 
Warum nicht? Deutschland hat es vorgemacht. Mit Kurzarbeitergeld und gezielten Konjunkturprogrammen kam man sehr gut durch die Krise.
 
Fazit
Wieder einmal eine differenzierte ideologiefreie Analyse eines Arbeitsmarktexperten.
 
Chris

Montag, 10. Dezember 2012

Bildung als Lösung aller Probleme?

Die These
 
 
Problem der Aussagen
 
Überdenkt man diese oft genannte These, dann fällt auf das sie Probleme in sich birgt. Einige seien genannt.
 
  • Wenn alle lernen verbessert sich der durchschnittliche Bildungsgrad der Gesellschaft. Allerdings bedeutet sozialer Aufstieg, im Bezug auf Bildung, das man besser ist als jemand anders. Wenn also alle lernen, dann ändert sich wenig an der Sozialstruktur, da sich die Grundverhältnisse nicht ändern.
  • Die Vermögensverteilung bleibt erhalten. Wenn eine kleine Minderheit viel besitzt, dann muss sich der Rest der Bevölkerung, sprich die Mehrheit, mit dem Rest begnügen. Daran ändert sich nichts, wenn alle besser gebildet sind. Warum auch? Man erhält weniger Geld aufgrund des besseren Bildungsstandes, da es nichts mehr "besonderes" ist.
Fazit
 
Die zwei Punkte verdeutlichen, dass beim Thema Bildung relative und absolute Verhältnisse durcheinander geworfen werden. Das ist kein neues Phänomen. Auch innerhalb der EU versucht man durch Lohneinsparungen bei allen Ländern den Wettbewerbsvorteil zu erhöhen. Bei der Bildung sieht es ähnlich aus.
Das heißt nicht, dass ich Bildung per se als unbrauchbar verurteile. Sie ist wichtig und ermöglicht uns, uns weiterzuentwicklen. Eine Heilslösung zur Armutsbekämpfung ist sie in meinen Augen nicht.
 
Chris

Satire aus dem wahren Leben

 
Da muss ich Herrn Art widersprechen. Es ist auch keine gute Idee, wenn Manager ihre Schritte zählen. Es ist genauso sinnlos. Nur wird es als sinnhaftig verkauft, da solche Kurse viel Geld kosten. Ein Manager, der im wesentlichen hinter dem Schreibtisch sitzt um zu arbeiten, soll möglichst wenig Schritte machen. Nur dann ist er an seinem Arbeitsplatz und ist produktiv.
 
Wer sich gut fühlt, wer sich fit fühlt, habe auch Selbstvertrauen - und bekommt nachweislich schneller einen Job.
 
Auch hier zeigt Alt seinen Humor. Bei 3 Millionen offiziellen Arbeitslosen und unter 0.5 Millionen freien Stellen, liegt es nicht etwa an der Ungleichung, dass die Menschen keine Arbeit finden. Nein es liegt daran, dass das Selbstvertrauen nicht hoch genug ist und man sich nicht fit fühlt. Wenn sich alle fit fühlen gleicht sich das Ganze aus Herr Alt. Somit bringt diese Maßnahme nichts. Maximal ist eine relative Verbesserung Einzelner zu erreichen. Nicht aber eine Verbesserung aller.
Interessant, dass solche Menschen als Leistungsträger der Gesellschaft zählen. In der freien Natur würden sie aussterben im Schutz der Gesellschaft verdienen sie viel Geld.
 
Chris

Sonntag, 9. Dezember 2012

Witterungsbedingte Verspätung

Kaum kommt der erste Schnee, schon kommen die Züge zu spät. Heute am Bahnhof waren es in der Summe lächerliche 3 Stunden + eine unbestimmte Zeit die heute Abend an der Anzeigetafel standen. Im Gegensatz dazu standen nur zwei Personen am Infostand; wie an jedem anderen Tag auch. Auch wurde kein heißer Tee angeboten. Bei der aktuellen Kälte würde das so manch Gemüt beruhigen. Aber die Bahn braucht das nicht. Warum auch. So lange die Spritpreise steigen, werden die Kunden schon kommen.

Chris

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Was so passiert

Sehr schön wird mal wieder die Behauptung widerlegt, dass Steuersenkungen sich selbst finanzieren können. Man kann es nicht oft genug wiederholen.
Sollte man bezüglich dieser Aussage überrascht sein? Ich denke nicht. Griechenlands Wirtschaft bricht zusammen und versucht sich zu retten. Bestechung und Vetternwirtschaft sind ein probates Mittel hierfür. Ein Absturz im Korruptionsindex ist somit in meinen Augen nachvollziehbar. Allerdings sollte man mit einer objektiven Bewertung vorsichtig sein
 
Der CPI gibt dabei die Wahrnehmung von Korruption an. Er listet Länder nach dem Grad auf, in dem dort Korruption bei Amtsträgern und Politikern wahrgenommen wird. Es ist ein zusammengesetzter Index, der sich auf verschiedene Umfragen und Untersuchungen stützt, die von mehr als zehn unabhängigen Institutionen durchgeführt wurden. Es wurden Geschäftsleute sowie Länderanalysten befragt und Umfragen mit Experten im In- und Ausland miteinbezogen. Der Index geht von 0 bis 10, wobei 10 die geringste Wahrnehmung von Korruption anzeigt und somit das bestmögliche Ergebnis ist.
 
Quelle: Wikipedia
 
Alle gefragten Personen lesen Zeitung und konsumieren Medien. In diesen wird Ihnen die hohe Korruptionsrate in Griechenland vorgebetet. Diese Beeinflussung sollte man bei Indizes, welche auf Meinungen und Wahrnehmung berugen berücksichtigen.
 
Alle Jahre wieder. Kurz vor Weihnachten entdecken die Menschen ihre Nächstenliebe und wollen sich freikaufen. Dann kann man vor dem Weihnachtsmann ruhigen Gewissens sagen: "Ja ich war brav. Gib mir die Geschenke!"
 
Es gibt Dinge in dieser Welt, wo man den Glauben verlieren kann. Es muss Menschen geben die sich so etwas kaufen. Da muss es im Kopf ordentlich rasseln, so viele Schrauben wie da locker sind.
 
Chris 

Dienstag, 4. Dezember 2012

In Südeuropa etwas Schlechtes in den USA etwas Gutes

So lässt sich kurz und knapp der SPON Artikel "US-Konjunktur rettet deutsche Exportwirtschaft" umreißen. Während eine hohe Auslandsverschuldung bei den Eurokrisenländern zu verteufeln ist, diese in Austeritätsprogramme gezwungen werden und somit der Export in diese Länder einbricht, ist dies in den USA etwas Gutes. Dort ist es gut, dass mehr aus Deutschland importiert wird. Obwohl auch die USA ein hohes Außenhandelsdefizit hat und sogar den Dollar abwerten kann. Eigentlich gibt es wenig zu feiern. Die ganzen Überschüsse können nur genutzt werden, um Waren zu importieren. Um Überschüsse abzubauen müsste also eine Zeit lang mehr importiert als exportiert werden. Deutschland meidet diesen Schritt. Das entspricht nicht dem Gewinnerdenken. Nur wer Überschüsse hat ist ein Gewinner. Das Geld im Zweifel nichts Wert ist, Güter aber schon wird ignoriert. Das man die fälligen Schulden aus Griechenland pressen kann, aus den USA aber nicht ebenso. Zu feiern gibt es also nichts.
 
Chris

Eine Konzentration von Einkommen und Vermögen bedeutet immer eine Konzentration von Macht

Bernie Sanders (auf deutsch) zeigt dies am US Wahlkampf. Allein deshalb ist eine gleichere Verteilung der Vermögen sinnvoll.
 
Chris

Montag, 3. Dezember 2012

Gleichstellung der homosexuellen Ehe

Wie zu erwarten wird bei der CDU über die steuerliche Gleichstellung der hetero- und homosexuellen Ehe diskutiert. Die Grundsatzfrage warum eine Ehe steuerlich bevorteilt werden sollte wird nicht gestellt. Warum sind verheiratete Paare, Paaren bevorzugt die es nicht sind? Mehr Kinder werden dadurch nicht generiert. Längere Partnerschaften wahrscheinlich auch nicht. Diese Bevorzugung kommt aus einer Zeit in der man das Bild "Frau an den Herd und Mann geht arbeiten" fördern wollte. Heutzutage wird hingegen, zu Recht, über Kinderbetreuung und die Selbstverwirklichung der Frauen debattiert. Wieso muss und soll die Ehe dann eine Förderung genießen? Wenn Kinder im Spiel sind kann ich eine staatliche Unterstützung verstehen. Die Gesellschaft möchte das Kinder kriegen fördern. Eine Ehe bringt gesellschaftlich wenig Vorteil. Somit sollte man weniger die Gleichstellung bei den Privilegien diskutieren, sondern vielmehr deren Abschaffung. So oder so wären die hetero- und homosexuellen Ehen gleichgestellt.
 
Chris

Freitag, 30. November 2012

Rassismus in Deutschland

Wenn Hartz 4 die unterste zumutbare Einkommensschwelle für Menschen darstellt, wieso kriegen Asybewerber weniger?
 
In meinen Augen stellt das offenen Rassismus in unserem ach so fremdenfreundlichen Land dar. Angeblich darf man nicht nach Herkunft unterscheiden. Der deutsche Staat macht genau das. Wie ist das mit dem Grundgesetz vereinbar? Streben wir nur ein Verbot der NPD an, weil sie neben den armen Ausländern auch die arbeitenden oder Reichen angreift? So sieht es im Grunde aus.
 
 
Chris

Bewegung im Nahen Osten

Palästina ist jetzt ein Staat. Was jahrzehntelange Verhandlungen nicht vollbracht haben schaffte nun die UN Vollversammlung. Isreal und die USA sehen dies natürlich kritisch. Es behindere den Friedensprozess. Ich glaube eher es bringt neue Schwung in den Prozess. Da Palästina nun ein Staat ist, hat diese Region andere Rechte. Angriffe von einer der Seiten werden juristisch anders gewertet. Terroristen werden zu Soldaten. Drohnenangriffe oder Raketenangriffe auf Staatsbürger des jeweils anderen Staates werden problematischer.  Die Rechte der Palästinenser steigen, die Pflichten aber auch. Wir werden sehen wo die Reise hingeht.
 
Chris

Donnerstag, 29. November 2012

Ein Nachteil bei der Abschaffung der Wehrpflicht

Ich persönlich sehe nur einen Nachteil an der Abschaffung der Wehrpflicht. Sie verlagert den Dienst an der Waffe in die armen Schichten der Gesellschaft. Den Menschen dort wird ein festes Einkommen und Aufstiegschancen suggeriert. Das Risiko wird nicht klar dargestellt. Kommt es dann zu Verletzungen oder Toten, dann sind diese selbst Schuld, da sie den Dienst "freiwillig" machen. Wie freiwillig ist er aber wirklich, wenn die Alternative Arbeitslosigkeit und Zwangsarbeitsverpflichtung durch Hartz 4 heißt?
Es gibt die These, dass die Friedensbewegung in den USA während des Vietnamkriegs deshalb so stark war, weil jeder ob arm oder reich an die Front musste. Das ist heute anders und die Kritik ist schwächer.
Darin kann man eine Gefahr sehen. Wenn die maßgeblichen Entscheidungsträger unserer Gesellschaft (Politiker, Manager, etc.) nicht befürchten müsse, dass ihre Kinder für machtpolitische oder wirtschaftspolitische Interessen kämpfen müssen, dann sind sie eher bereit die Armee einzusetzen.
 
Chris

Mittwoch, 28. November 2012

Gedanken zur Lohnentwicklung

In Suche nach dem Arbeitsmarktboom wurde gezeigt wie sich das Arbeitsvolumen insgesamt entwickelt hat. Was ist die Konsequenz aus den präsentierten Arbeitsmarktdaten? Im Grunde wird ein Arbeitnehmer auf Basis seines Arbeitsvolumens bezahlt. Wenn mehr Arbeitnehmer das gleiche Volumen erreichen, dann sinken sowohl die Durchschnitts- als auch die Medianlöhne, da es in Deutschland zu keinem Lohnausgleich gekommen ist. In diesem Fall wäre die Gesamtkaufkraft der Gesamtlöhne theoretisch gleich. 
Wenn das Arbeitsvolumen allerdings zusätzlich sinkt, dann sinken die Löhne und der Anteil der Erwerbseinkommen an BIP. Dies führt natürlich zu einer schwächeren Inlandsnachfrage und stagnierendem Konsum. Wenn nun der Konsum stagniert, dann wird kein Unternehmen investieren. Der Glaube, dass Investitionen gemacht werden, weil die Unternehmen denken nach einem Tief kommt auch ein Hoch ist absurd. Wenn Unternehmer das könnten, dann würden sie auch rechtzeitig aufhören zu investieren und es würden keine Blasen existieren.
 
Chris

Montag, 26. November 2012

Deutliches Plus durch Verlängerung des Zeitraums

Dickes Plus für deutsche Rentner. Mehr als acht Prozent mehr im Westen und im Osten sogar mehr als elf. Das hört sich doch gut an. Bei genauerem Hinsehen sind die Steigerungen bis 2016 benannt. Nimmt man eine Durchschnittsinflation von 2% an, dann sind von den 8.27% im Westen noch üppige 0.65% übrig. Im Osten sieht es etwas besser aus mit 3.4%. Beide Zahlen gelten über 4 Jahre. Hinzu kommt, dass solche Prognosen alles andere als sicher sind. Schwächelt die Wirtschaft und das wird sie voraussichtlich, werden sich Finanzierungslücken in den Rentenkassen auftun. Vor allem nachdem man die Beitragssätze gesenkt hat. Das kurz vor dem Wahljahr ein Rentenbericht mit "üppigen" Rentensteigerungen durchsickert ist auch durchsichtigt. Die Bundesregierung will sich die Wiederwahl sichern. Was dann am Ende wirklich herauskommt, bleibt abzuwarten. Ein dickes Plus wie der Spiegel schreibt ist es in jedem Fall nicht. Eher ein verdientes nach langer Durststrecke.
 
Chris

Samstag, 24. November 2012

Zitat

„Tatsächlich führen hohe Gewinne weit eher zu einem Preisanstieg als hohe Löhne. Unsere Kaufleute und Unternehmer klagen zwar über die schlimmen Folgen höherer Löhne, da sie zu einer Preissteigerung führen, wodurch ihr Absatz im In- und Ausland zurückgehe, doch verlieren sie kein Wort über die schädlichen Auswirkungen ihrer hohen Gewinne. Sie schweigen einfach über die verwerflichen Folgen der eigenen Vorteile und klagen immer nur über die anderen Leute.
Unsere Kaufleute klagen oft die hohen Löhne der britischen Arbeit als Ursache an, weshalb ihre Fabrikate auf fremden Märkten unterboten würden; von den hohe Kapitalgewinnen schwiegen sie. Sie klagen über den übermäßigen Gewinn anderer Leute, aber von ihrem eigenen sagen sie nichts. Und doch mögen die hohen Gewinne des britischen Kapitals in vielen Fällen ebensoviel und in einigen noch mehr dazu beitragen, den Preis der britischen Fabrikate zu erhöhen, als der hohe Lohn der britischen Arbeit.“


Chris

Freitag, 23. November 2012

Suche nach dem Arbeitsmarktboom

Alles ist eine Frage der Darstellung. Die Hartz Reformen sollen zu deutlichen Impulsen am Arbeitsmarkt geführt haben. Das wird durch steigende Arbeitsstunden oder absolute Zahlen bei den Beschäftigten dargestellt.
 
 
Die Abbildung zeigt, dass tatsächlich sowohl die Zahl der Erwerbstätigen als auch das Arbeitsvolumen steigt. Zeigt man diese beiden Kurven separat kann man argumentieren, dass nach 2003 ein positiver Effekt der Arbeitsmarktreformen zu erkennen ist.
Undeutlicher wird das Ganze, wenn man es in Bezug setzt.
 
 
Bezieht man die Erwerbstätigen auf das Potential sieht man eine faktisch parallel zur x-Achse laufenden Graphen. Bei den Arbeitsstunden sieht man einen deutlichen Abfall nach unten. Setzt man beide Bilder zusammen heißt das, dass die Beschäftigungsquote etwa konstant geblieben ist. Das heißt, es arbeiten mehr Menschen. Gleichzeitig heißt dies aber auch, dass diese Menschen ein geringeres Arbeitsvolumen haben. Ein positiver Einfluss der Hartz Reformen ist hingegen nicht zu erkennen.
 
 
Chris

Teuflischer Pakt

Unter dem Titel Schuldenkrise in Europa Teuflischer Pakt zwischen Staaten und Banken zeigt der Spiegel seine undifferenzierte Sichtweise auf die Eurokrise. Der Tenor ist im Grunde "der Staat ist Schuld und zieht die Banken mit rein". Dabei wird die Unsinnigkeit der aktuellen Finanzierung der Krisenstaaten über Privatbanken nicht zum Thema gemacht. Dieser Zustand wird als gegeben vorraus gesetzt. Das die EZB direkt Kredite vergeben könnte, wenn man dies politisch wollte, kann sich ein Spiegelautor nicht vorstellen. Stattdessen schreibt er
 
Die Regierungen sind süchtig nach Kredit - und die Banken gewähren ihnen diesen Kredit, indem sie ihnen ihre Staatsanleihen abkaufen. Als unausgesprochene Gegenleistung erwarten sie dabei nicht weniger als eine Überlebensgarantie: Der Staat soll mit Steuergeldern helfen, wenn den Banken der Absturz droht.
 
Das eben jene Kredite bei den Banken genutzt werden, um Banken zu retten wird nicht erwähnt. Das Geld das nach Griechenland fließt, wird genutzt um bereits bestehende Schulden und Zinsen zu bedienen. D.h. die gesicherten Kredite an Griechenland und die anderen Eurokrisenländer stellen eine Bankenrettung dar.
Dies
ist eine Art faustischer Pakt, den die Staaten mit den Banken geschlossen haben. Sie brauchen die Hilfe der Kreditinstitute, um weiter Schulden zu machen - und legen ihre Zukunft dabei in die Hände der Finanzmärkte.
 
So steht es bei SPON geschrieben. Im Nachgang wird darauf hingewiesen, dass
 
die EZB-Kredite nur ein Prozent Zinsen kosteten, bringen die Staatspapiere bis zu sechs Prozent Rendite.
 
Diesen Zustand als Bevorzugung des Staates zu sehen, kann nur einem Spiegelautor in den Sinn kommen. Eher ist es so, dass Banken massiv subventioniert werden. Die Garantie des Geldwertes übernehmen die Staaten. Die EZB übernimmt als im Grunde staatliche Institution die Geldausgabe. Dem Staat ist es aber nicht erlaubt dort Geld in Form von Krediten zu holen. Stattdessen muss der Umweg über die Finanzmärkte gegangen werden. Dieser absurde Zustand führt zu Problemen. Die Eurokrise wird teurer als sie sein müsste.
 
Als Fazit kommt nun heraus, dass Banken höhere Einlagen brauchen denn
 
"Wir haben in der Krise erlebt, dass Staatsanleihen längst keine risikolose Anlage mehr sind", sagt Martin Faust, Professor für Bankbetriebslehre an der Frankfurt School of Finance & Management.
 
Herr Faust verschweigt. dass es keine risikolosen Anlagen gibt. Auch Geld kann sich entwerten. Somit ist die Forderung
 
"Es wäre deshalb konsequent, eine Unterlegung mit Eigenkapital zu verlangen."
 
nur vernünftig, wenn es möglich wäre Banken Vernünftig ohne große volkswirtschaftliche Erschütterung Insolvenz gehen zu lassen.
 
Chris

Donnerstag, 22. November 2012

Fehleranfälligkeit der Prognosemodelle

Der Hauptgrund für Fehlerquoten bei Wirtschaftsprognosen liegt darin, dass viele Ökonomen (männliche) die Kenntnisse der Verbraucherpsychologie nicht berücksichtigen.


Das ist ein Grund. Über die Wichtigkeit lässt sich streiten. Volkswirtschaften sind chaotische Systeme. Kleine Änderungen der Anfangs- oder Randbedingungen, bzw. leichte Variationen in den Modellannahmen führen zu dramatischen Änderungen im Ergebnis. Um das zu verdeutlichen wird häufig der Flügelschlag eines Schmetterlings thematisiert, der einen Hurricane auslösen kann. D.h. selbst bei einfachsten Systemen, die gut beschreibbar sind, kann die Vorhersagegenauigkeit nicht gegeben sein. Als Stichwort soll das chaotische Pendel genannt sein. Genau das sollten Ökonomen realisieren. Man kann Modelle beliebig komplex bauen, ohne einen Gewinn zu erlangen.
 
Chris

Mittwoch, 21. November 2012

Weniger Verkehrstote

 
Anmerkung: Die Zahl der Verkehrstoten macht durchschnittlich 7.5 Tote pro Tag. Dennoch ist die Angst vor einem islamisch motiviertem Terroranschlag deutlich höher. Dabei liegt die Zahl hier bei Null. Selbst wenn man sich ein Extrem wie das Attentat auf das World Trade Center ansieht, entsprechen die dort gestorbenen der Zahl der Verkehrstoten von 4-5 Jahren in Deutschland. Offenbar scheinen wir beide Ereignisse anders zu kategorisieren. Autounfälle werden nicht als menschengesteuerte Ereignisse gesehen, welche beeinflussbar sind. Attentate sind gezielt und Unfälle in der Regel nicht. Über diese Unterscheidung können Psychologen bestimmt gut forschen.
 
Chris

Freitag, 16. November 2012

Marc Beise analysiert den US Wahlkampf

Interessant was Herr Beise so sagt. Man lernt, dass 16 Billionen eine Zahl mit 12 Nullen ist. Das Problem an diesen Schulden erklärt er nicht. Der US Amerikanische Staat ist im wesentlichen bei seinen Bürgern verschuldet. Höhere Steuern könnten Ihn einfach entschulden. Die Kredite die er direkt bei der FED hat, hat er bei sich selbst. Die Zinsen aus diesen Schulden fließen sogar in den Haushalt als Einnahme. Dennoch stellen diese Schulden laut Beise das größte Problem dar. Darum gibt er Lösungsansätze. Hier zeigt sich, dass Analyse und Ideologie zusammenspielen:
 
Steuern hoch: In den USA gut, in Deutschland schlecht.
Sicher sind die Einkommenssteuern niedriger als in Deutschland. Aber in den USA sind die Erbschaftssteuer- und die Vermögenssteuer (einfach, da sie größer Null sein muss) höher. Die Unternehmen sind in Deutschland auch nicht übermäßig belastet (habe leider keine US Zahlen gefunden). Zusätzlich zu der Behauptung, dass Steuersenkungen in Deutschland wichtig und notwendig seien, muss man schauen was diese in der Vergangenheit gebracht haben; verlgeichsweise wenig; und was Unternehmen und Staatsbürger von den höheren Steuern erhalten; Infrastruktur, Bildung, etc.
 
Sparen: Für die USA schlecht, für die die südeuropäischen Länder gut.
Es ist richtig, dass ein Austiritätsprogramm in den USA sehr schlecht wäre. Zusätzlich würde die Weltwirtschaft sehr leiden. Warum allerdings der Austeritätskurs von Beise in Südeuropa akzeptiert wird ist nicht klar.
 
Sozialsysteme ausbauen: In den USA gut, in den südeuropäischen Ländern schlecht.
Beise hat natürlich Recht wenn er meint, dass die Absicherung der Ärmsten eines Landes etwas Gutes sei. Er sieht dabei aber nur die Kosten. Dabei zeigt z.B. Krugman, dass die Kosten für das Gesundheitssystem sinken würden, wenn jeder Zugang hätte. Durch sinkende Verwaltungsausgaben könnten die Finanzierer dieser Ausgaben mehr konsumieren. Das hätte durchaus Vorteile für die Wirtschaft.
 
Durch Wachstum den Schuldenstand senken: In den USA gut in den südeuropäischen Ländern schlecht.
Auch hier liegt Herr Beise wieder richtig. Warum diese Strategie nicht in Südeuropa funktionieren kann verrät er leider nicht.
 
Zusätzlich gibt er einen Hinweis auf die schlechte Infrastruktur in den USA. Diese belegt er mit dem Hurricane Sandy. Die Infrastruktur mag in die Jahre gekommen sein, aber schaut man nach Deutschland wie die Bahn verzweiflet wenn es schneit oder die Sonne scheint, sollte das relativiert werden. Ein Hurricane ist keine Windhose.
 
Chris

Donnerstag, 15. November 2012

Willkommen im Elfenbeinturm


Wo?
Wenn das stimmen würde:
Warum steigen die Löhne für Fachkräfte nicht deutlich an,
Warum gibt es sehr viele Leiharbeitsfirmen für Fachkräfte? Sollte es nicht im Interesse der Unternehmen liegen Fachkräfte zu binden?
Müssten nicht die Bewerbungszeiträume deutlich schrumpfen? (monatelanges Warten bis eine Antwort auf die Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle sind eher Regel als Ausnahme).
 
Paqué sollte sich in reale Welt begeben. Absolventen aller Fakultäten über ihre Erfahrungen im Bewerbungsprozess ausfragen. Er sollte Jobbörsen besuchen und sich ansehen wie "stark" umworben wird. Personaler verschenken Stifte und haben meistens nicht die leiseste Ahnung was potentielle Bewerber machen. Er sollte sich das Naserümpfen ansehen, wenn man etwas mehr als das durchschnittliche Einstiegsgehalt eines Ingenieurs vorschlägt. Er sollte mit älteren Fachkräften (50+) reden. Er sollte Statistiken bereinigen und nicht nur auf Interessensverbände hören. Vielleicht würde er dann erkennen, dass Szenario ein Szenario und nicht die aktuelle Realität darstellt.
 
Chris

Mittwoch, 14. November 2012

Kosten für private Gesundheitsversicherungen steigen

Private ist immer besser. So schallte es in den letzten Jahren immer mal wieder in den Raum. Die private Krankenversicherung wurde als Beispiel hergenommen. Billigere Preise und mehr Leistung. Was könnte deutlicher überzeugen. Nun steigen die Preise. Das hat in meinen Augen mehrere Gründe. Zum Einen sind die Zinsen aktuell sehr niedrig. Die Strategie, Geld der Versicherten zu nehmen und an den Finanzmärkten anzulegen, funktioniert nicht mehr. Somit wandelt sich die private Versicherung von einem kapitalgedeckten (da die Kapitalerträge zu niedrig sind) zu einem privaten umlagefinanzierten System.
Zum Anderen wandelt sich die Ursache für "Billigere Preise und mehr Leistung". Das die privaten Kassen bessere Leistungen zu geringen Preisen anbieten konnten lag daran, dass im wesentlichen junge und gesunde Patienten bezahlbare Verträge erhielten. Diese werden jetzt älter und kränker. Die Kosten steigen und der Vorteil, welcher bei der Einführung der privaten Krankenversicherer noch realisierbar war schwindet. Denn auch hier schlägt die geänderte gesellschaftliche Altersstruktur zu.
Im Grunde ist das Resultat, dann auch nicht verwunderlich. Die Preise steigen.
 
Chris

Montag, 12. November 2012

Irland, einmal Musterland und zurück

Ein interessanter Artikel von Herrn Schäffler MdB beim INSM Ökonomenblog. Interessant deshalb, da er wesentliche Dinge auslässt und der deutschen Politik im Prinzip widerspricht.
Ausgelassen wird wie üblich die Ursache der hohen Staatsverschuldung. Während es bei Griechenland viele Ursachen hat, ist es bei Irland eindeutig. Dort führte die Rettung der Banken in eine hohe Verschuldung. Allerdings sorgte vorher eine starke Abhängigkeit vom Finanzsektor auch zu guten Wachstumsraten. Wachstum welches auf Sand gebaut wurde. Schäffler vernachlässigt dies, da er den Mythos der Staatsschuldenkrise weiter vorran treiben möchte, welche schlechtes Staatsmanagement und nicht etwa schlechtes Management im privatenwirtschaftlichen Sektor als Ursache der Probleme sieht.
 
Im weiteren Text wird auf den Zustand der irländischen Wirtschaft eingegangen. Diese
 
profitiert allein von seinen Exporten als Wachstumstreiber. Wenn das Wachstum der Eurozone und der Weltwirtschaft geringer als erwartet ausfällt, wird sich das durch erneut schlechtere Zahlen bemerkbar machen.
 
Dies ist ein interessanter Punkt. Richtigerweise wird darauf hingewiesen, dass eine rein exportorientierte Wirtschaft in den aktuellen Krisenzeiten Probleme bringen wird. Diesbezügliche Kritiken, auf Deutschland angewandt habe ich selten gelesen. Zusätzlich werden die  harten Austeritätsprogramme in Griechenland, Spanien und Portugal mit dieser Aussage in Frage gestelle. Ziel dieser Programme soll sein, dass die Exporte steigen. Für Irland ist das schlecht, warum ist es dann als Ziel für die anderen Krisenländer gut?
In einem letzten Punkt meint Schäffler, dass
 
(d)ie Zeche der Rettungspolitik muss gezahlt werden. Die Lebensversicherungsunternehmen leiden unter dem sehr niedrigen Zinsniveau. Dies wird sich auf absehbare Zeit nicht ändern.
 
So viel zu der Behauptung, dass private kapitalbasierte Versicherungen zukunftsfest und krisensicher seien.
 
Chris

Mittwoch, 7. November 2012

Subventionen der verschiedenen Energieträger

Hier eine interessante Studie über die Förderung der verschiedenen Energieformen. Nur weil Förderkosten nicht auf der Stromrechnung auftreten, heißt das noch lange nicht, dass diese nicht vorhanden sind.
 
Chris

Dienstag, 6. November 2012

Statistische Taschenspielertricks

 
1. man holt die alte Leier der Überbelastung der oberen Einkommen vor.
 
Die oberen 25 Prozent tragen rund 75 Prozent zum gesamten Einkommensteueraufkommen bei.
 
Dabei vergisst der gute Professor drei Dinge. Zum Einen sind für die oberen 25% die Sozialleistungen gedeckelt. Somit ist die Gesamtbelastung geringer. Weiterhin vernachlässigt er, dass die Einkommenssteuer nur etwa 1/3 der gesamten Steuereinnahmen darstellt. Als letztes bleibt unerwähnt, dass die oberen 25% etwa 65% der Einkommen beziehen. Da ist nachvollziehbar, dass sie einen großen Aneil an der Einkommenssteuer haben müssen.
 
 
Diese zeigt dann steigende Einnahmen. Vor diesem Hintergrund machen Steuererhöhungen keinen Sinn. Das Problem ist, dass diese Extrapolation vollkommen willkürlich ist. Man kann die Steuereinnahmen des nächsten Jahres im besten Falle schätzen. Viele Finanzminister haben in der Vergangenheit einen ausgeglichenen Haushalt versprochen. Dazu extrapolierten sie nur 1-2 Jahre und sind dennoch kläglich gescheitert. Herr Hüther schafft das über 5 Jahre und will richtig liegen.
 
Deutlich erkennt man an diesen zwei kleinen Beispielen, dass Wissenschaft mit Lobbyismus verschmiert. Kleine Statistiktaschenspielertricks werden verwendet, um eigene Interessen durchzudrücken.
 
Chris

Was geht sie das an Herr Hundt?

Sie sind nicht in der gesetzlichen Krankenkassen, ihre Unternehmen haben keine Nachteile, eher Vorteile (Krankenhäsuer brauchen sie auch nicht mehr), Mehrkosten für Unternehmen wird es auch nicht geben und die vormals gesetzten Ziele konnten nicht erreicht werden. Warum sind sie dann gegen die Abschaffung der Praxisgebühr? Fordern sie nicht auch eine Reduzierung der Bürokratie? In diesem Fall ist dies sogar machbar. Schade nur, das es nicht in Ihr neoliberales Weltbild passt, dass dieser Teil der damaligen Gesundheitsreform gescheitert ist.
 
Hundts Begründung:
 
"Ich rate dringend davon ab, die Praxisgebühr abzuschaffen", sagte Hundt der "Welt". Deren Ziele seien "nach wie vor richtig."

 
Leben wir in einer rein zielorientierten Welt? Wohl kaum. Es muss auch überprüft werden, ob die Ziele erreicht worden sind. Man transformiere Hundts Aussage auf die Förderung der alterantiven Energien. Dort würde er das genaue Gegenteil behaupten. Er würde wollen, dass man die gesetzten Ziele mit den erreichten abgleicht. Vernunft und Dogma verwischt.
 
Chris

Montag, 5. November 2012

Warum sollte man auch aus Fehlern lernen?

 
die Sozialabgaben sollten um 20 Milliarden Euro auf Arbeitgeberseite und um zehn Milliarden Euro auf Arbeitnehmerseite gesenkt werden.

 
Verpackt wird diese Forderung als Sozialpakt.
 
Nötig sei ein Sozialpakt, damit eine "industrielle Rückeroberung" möglich sei, sagte Gallois.

 
Diese betriebswirtschaftliche Logik dieses Herrn führt dazu, dass Frankreich billiger produzieren kann. Wenn die anderen Euroländer mitspielen, dann kann Frankreich seine Exportdefizite abbauen. Deutschland hat es vorgemacht. Allerdings bleiben gerade die Schwachen auf der Strecke. Wenn alle mitspielen, dann wertet der Euro irgendwann auf. Das macht die "Erfolge" zu nichte. Die Radikalkur bringt kurzftristig mehr Gewinne in die Kassen der Unternehmen. Langfristig schwächt es Frankreich.
 
Chris

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Zeitungen und Zeitschriften auf einer Bahnfahrt

Beim Bahn fahren findet man des Öfteren Zeitungen und Magazine, die man sich selbst nie oder selten kauft. Häufig fängt man an zu Blättern und darin zu lesen. Heute gab es den Fokus. Die Artikel sind relativ kurz und die Tiefe der Artikel war wenig gegeben. Stattdessen wurden die ewig platten Sprüche vorgeholt; "Der Staat nimmt zu viel Steuern und verschwendet sie"; "Der Ausstieg aus der Atomkraft war ein Fehler und der Umstieg auf die Windenergie kostet nur";  "Der Staat ist zu hoch verschuldet und muss sparen". Dabei sind diese Thesen durchaus zu vertreten, wenn man diesbezüglich stichhaltige Argumente bringt. Bei der Atomkraft war eines dieser Argumente, dass die USA aus bestimmten Schiefergesteinen neuerdings Öl gewinnen kann. Das dieses deutlich teurer ist oder Die Förderung wie im Fall der Ölsande in Kanada zum Teil eine negative Energiebilanz aufweist, wird dem nicht gegenüber gestellt. Auch das die Ausgaben für die Umstellung auf alternative Energien gewissen Unternehmen hilft wird vernachlässigt. 
Schaut man sich nun vor diesem Hintergrund die Leserschaft des Focus an, dann wird klar woher die jungen aufstrebenden Karrieristen unter anderem Ihre Meinung serviert bekommen. Die Kürze der Artikel lässt es zu diese zwischen den Meetings oder eben in der Bahn durchzulesen. Dabei fühlt man sich kritisch Informiert und da man Akademiker ist auch kritisch genug die Sachverhalte zu verstehen. Nur so kann ich verstehen, dass die FDP noch Wähler hat oder dass der Sparkurs gegenüber Griechenland toleriert wird.

Chris

Dienstag, 30. Oktober 2012

Arbeitsmarktirrtümer

Alles ist rosarot bei der INSM. Wir sind auf dem Arbeitsmarkt auf dem richtigen Weg. Darum werden auch sechs Mythen "aufgedeckt". Einige IrrIrrtümmer sollen hier klargestellt, bzw. in einem anderen Licht beleuchtet werden.

Erster Irrtum: Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander

Zum Beweis wird eine aktuelle DIW Studie zitiert. Abbildung 3 zeigt hier den Gini Koeefiziente der ein Maß für die Ungleichheit in den Einkommen darstellt. Zwei Dinge sind dabei Interessant. Es wird gesagt, dass die Maxima der Kurven überschritten ist. Bei der "West" Kurve stimmt das nur bedingt, da die Streuungsflächen des Maxima und des aktuellen Wert sich noch überlappen. Bei dem "Ost" Werten sieht die Sache deutlicher aus. Allerdings muss man auch hier vorsichtig sein. Der Rückgang sieht aufgrund der gewählten Skalierung deutlicher aus. Hinzu kommt, dass die Auswirkungen der Finanzkrise 2010 wahrscheinlich noch nicht abgeklungen sind. Somit sind die Daten in meinen Augen mit Vorsicht zu genießen. Weiterhin sei auf Wolfgang Lieb verwiesen:

Die Studie vergleicht im Wesentlichen die Durchschnittseinkommen. Bei Durchschnittswerten gilt jedoch der alte Spruch: „Der See war im Durchschnitt einen Meter tief. Trotzdem ist die Kuh ertrunken.“ Interessanter ist es deshalb die viel realitätsgerechtere Entwicklung der Medianeinkommen (Median siehe hier)

Zweiter Irrtum: Reguläre Beschäftigungsverhältnisse verschwinden

Daten des Statistischen Bundesamts zeigen jedoch, dass der Anteil der regulär Beschäftigten 2010 wie schon im Jahr 2000 weiterhin konstant bei ca. 40% der Bevölkerung im Erwerbsalter lag.

Interessant an dieser Aussage ist, dass sie die Hartz 4 Reformen als Erfolg widerlegt. Sollten die Reformen nicht den Arbeitsmarkt fördern? Zweitens sagt diese Aussage nichts über das Einkommen aus. Eine reguläre Arbeit die schlecht bezahlt ist, ist kein Gewinn für die Menschen.


 Fünfter Irrtum: Geringverdiener sind trotz Arbeit armutsgefährdet

 Nicht unbedingt – viele Bezieher von Niedriglöhnen beziehen Einkommen aus weiteren Quellen, wie beispielsweise Renten oder dem Verdienst des Partners.
 Im Ergebnis ist nur jeder sechste Geringverdiener armutsgefährdet.

Knapp 17% sind nicht viel. Hier wird die hohe Schule der Wertdarstellung hervorgeholt. Jeder sechste hört sich nicht so schlimm an wie 17% oder der Absolutwert.

Viel größer ist das Risiko für Arbeitslose: Hier fallen 60 Prozent unter die Schwelle der Armutsgefährdung. Wer mit einem Niedriglohnjob aus der Arbeitslosigkeit herauskommt, verbessert in den meisten Fällen seine soziale Lage deutlich.

Sechster Irrtum: Der Arbeitsmarkt verwehrt Älteren den Zugang

Das Gegenteil ist der Fall: Die Abkehr von der Frühverrentung sorgte in den letzten Jahren für einen Abfall der Arbeitslosenquote und für eine deutliche Zunahme des Anteils der Erwerbstätigen im Alter von 55 bis 64 Jahren. Wie Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, gingen im Jahr 2000 nur 46 Prozent der älteren Männer einer Beschäftigung nach, bei den Frauen waren es sogar nur 29 Prozent. Im Jahr 2011 betrug die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Älteren 67 Prozent (Männer) beziehungsweise 53 Prozent (Frauen).

Was ist Zugang und was ist Verbleib? Wenn 54 jährige in einem Beruf sind, dann sind sie es meist auch ein Jahr später.

Chris

The Conscience of a Liberal

Es ist weniger die Frage ob die Löhne absolut gesunken, gestiegen oder stagniert sind. Eher sollte einen die Diskussion darüber nachdenken lassen. In den Zeiten nach dem 2. Weltkrieg in den USA gab es sie nicht, da die Aussage eindeutig war.
 
Freie Übersetzung aus Paul Krugman "The Conscience of a Liberal"
 
Was will uns Krugman damit sagen? Im Grunde zeigt er auf, dass sich die genaue Lohnentwicklung nicht klar beschreiben lässt. Im statistischen Rauschen lässt sich sowohl ein leichter Anstieg der Löhne als auch deren Sinken "nachweisen". So oder oder ist eine deutlich positive Lohnentwicklung nicht auffindebar. In Deutschland sieht das ähnlich aus. Um die Erfolge der Agenda Reformen herauszuarbeiten werden lieber komplexe statistische Modelle bemüht. Stattdessen sollte man fragen warum es so schwierig ist. Den Menschen mit niedrigen Einkommen ist es egal ob sie rechnerisch besser, wenn sie real schlechter da stehen.
 
Chris

Freitag, 26. Oktober 2012

Merkwürdige Gedankenwelten

Und so findet das Geld der wohlhabenden Griechen über verschlungene Pfade in die Tasche deutscher Sozialhilfeempfänger.
 
Prof. Thomas Straubhaar
 
Ein interessantes Zitat am Ende eines INSM Artikels. Ich würde Herrn Straubhaar gerne fragen, wieso die Kredite des deutschen Staates nicht für die Finanzierung seiner Professur verwendet werden. Wieso landet es zwangsläufig beim Sozialhilfeempfänger. Eine solche Aussage impliziert, dass diese Schuld an den hohen Staatskosten sind.
Auch die generelle Aussage, dass die deutsche Austeritätsforderung nach Griechenland und als Folge die Flucht griechischen Kapitals in deutsche Staatsanleihen eine, im Prinzip, gute Politik sei, ist in meinen Augen fragwürdig. Natürlich profitiert Deutschland. Zu welchem Preis fragt der Professor nicht. Seine Pfründe sind sicher. Er braucht schließlich nicht in Griechenland zu leben.
 
Chris

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Was so passiert


So argumentiert Bundeskanzlerin Merkel als Vertreterin der Rüstungsindustrie. Hört sich ein wenig an wie Brot statt Böller. Irgendwie hat sie auch recht. Wenn sich alle Menschen in Krisenregionen  gegenseitig getötet haben ist Frieden. Mit deutschen Waffen geht es eben schneller.


Der Titel bei SPON erinnert ein wenig an die Bild Zeitung. Interessante Zitate sind dann doch zu finden

CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karl Schiewerling, verweist auf die Erfolge auf dem Arbeitsmarkt und bezweifelt, dass die Statistik die Armut in Deutschland angemessen erfasst: "Sie gibt ein Zerrbild der Realität wieder."
Schiewerlings Kollege Heinrich Kolb (FDP) attestiert: "Es ist fraglich, ob man mit den Kriterien verschiedene Lebenswirklichkeiten in Deutschland wirklich abbildet.
Erstaunlicherweise lässt eine genauere Betrachtung der Zahlen exakt diesen Schluss zu. Verantwortlich dafür ist eine Definition der EU.

Im dann folgenden Artikel werden die Annahmen der EU denen Deutschlands gegenüber gestellt. Alles nicht so schlimm ist das Fazit. Das auch in Deutschland vieles schön gerechnet und die Armutsdefinition ebenfalls relativ willkürlich ist, steht nicht zum Diskurs. Im Grunde sollte die Dikussion so geführt werden: Deutschland hat nach Berechnungen der EU viele Arme Menschen. Das ist ein Widerspruch zu den deutschen Berechnungen. Worin bestehen die Unterschiede, warum machen diese Sinn oder auch nicht. Der Verweis von Karl Schiewerling, dass der Arbeitsmarkt gut läuft zeigt die unkritische Haltung. Leiharbeit steigt, Löhne stagnieren, die realen Arbeitslosenzahlen werden verschleiert, Arbeitnehmerrechte werden abgebaut,...
Das sind riesen Erfolge, die ein Bundestagsmitglied nicht wirklich tangieren. Hier noch ein paar richtige Kommentare auf den Nachdenkseiten. Es wird mal wieder Mittelwert mit Median vertauscht.
 
Passend zum vorhergehenden Eintrag die folgenden Informationen


Danke für die Zusammenstellung.

Chris

Dienstag, 23. Oktober 2012

Einfluss der Steuern auf das Wirtschaftswachtum

Eine interessante Studie die mit dem Märchen der Überbelastung der Reichen aufräumt.
Bild 1 zeigt wie die mittlere Steuerbelastung von 1945 bis 2010 von 60% auf 25% sank. Von Überbelastung kann kaum eine Rede sein. Die Behauptung, dass in den letzten Jahren Politik für die Reichen gemacht wurde wird deutlich belegt. Auch bei der Entwicklung des Spitzensteuersatzes (Bild 2) sieht man dies deutlich. Es fand zwischen 1945 und heute eine Senkung von 90% auf unter 40% statt. Nun könnte argumentiert werden, dass diese Senkung einem höheren Nutzen dienten und somit allen zu Gute kam. Allerdings widerlegt das Fazit der Studie einen Zusammenhang zwischen Steuersenkungen und dem Wirtschaftswachstum.
The results of the analysis suggest that changes over the past 65 years in the top marginal tax rate and the top capital gains taxdo not appear correlated with economic growth.
Der Tripple Down Effekt ist und die damit propagierten positiven Einflüsse sind nicht haltbar. In Deutschland und den USA wird sich dennoch nichts ändern. Es geht nicht um positive oder negative Wirtschaftseinflüsse durch Steuersenkungen. Es geht nur darum möglichst viel von der Gesellschaft zu profitieren und dafür möglichst wenig zu zahlen.
 
Chris

Ökobilanz

Nach Berechnungen des Öko-Instituts Freiburg verschlechtert der Transport von Tiefkühlwaren die Ökobilanz nur wenig.
 
1.56 Tonnen CO2 Spanien - Hamburg
1.3 Tonnen China - Hamburg
 
Quelle: Spiegel print
 
Anmerkung: In meinen Augen macht dieser Vergleich keinen Sinn. In China muss die Ware um Hafen transportiert werden. Die Lebensmittel werden nicht am Hafen produziert. Somit hinkt der Vergleich. Komisch, dass ein Öko-Insitut solche Einflussfaktoren ignoriert.
 
Chris

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Interessante Gedanken

Ich kann dem Duckhome Dowloadbefehl eigentlich nur zustimmen. Man erhält ein interessantes Interview mit der Journalistin Kathrin Hartmann. Ihre These: Spenden und Wohltaten wie die Tafeln, Mikrokredite, Fair Trade sind eher schädlich als das sie Nützen. Sie ändern nichts an dem System Armut, sondern schwächen nur die Folgen ab. Ihrer Meinung nach wurden die wesentlichen Errungenschaften der Sozialstaaten und Arbeitnehmerrechte eben nicht durch Konsum, sondern durch Demonstration und Kampf erreicht. Damit hat sie nicht ganz Unrecht.
Folgt man ihrer Kritik kommt man zum folgenden Schluss. Wenn man versucht Armut durch Spenden, Mikrokredite, etc. zu mildern (wie es z.B. ein Herr Sloderijk fordert) schiebt man die Verantwortung arm zu sein gewissermaßen den Armen zu. Diese sind arm und es wird Ihnen entweder geholfen, oder sie müssen sich selbst helfen. So oder so sind sie von dem Willen und der Gutmenschlichkeit privater Unternehmen oder Menschen abhängig. Im Falle von Mirkokrediten wird dabei noch prächtig von Banken verdient (es soll laut Hartmann bis zu 10% Rendite auf diese sozialen Anlageformen geben).

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Scripted Reality funktioniert

Jeder zweite Deutsche daran glaubt, dass es Hartz 4 Empfänger bequem haben. Das zeigt, dass die nachmittaglichen scripted Reality Soaps und reißerische Meldungen aus den Medien (z.B. der Bildzeitung) Wirkung zeigen. Langweilig arme Menschen die sich um einen Beruf bemühen, krank sind, oder Arbeiten und so wenig verdienen, dass sie Hartz 4 beziehen um leben zu können, sind eben nicht interessant.
Das nur jeder Zweite an das bequeme Hartz 4 glaubt zeigt in meinen Augen zudem, dass wahrscheinlich knapp 50% der Bevölkerung einen mehr oder weniger nahen Bezug dazu haben. Es wäre interessant zu sehen wie sich die Meinung nach Einkommen staffelt. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Zahl der Gläubigen mit der Höhe des Einkommens steigt. Die Kommentare bei SPON legen das Nahe.
 
Chris

Dienstag, 16. Oktober 2012

Internetpranger

Abschreckung statt Prävention, das ist das Mittel auf das Staaten immer häufiger setzen. Statt Jugendliche zu fördern, Kinder frühzeitig aus Haushalten zu holen in denen sie Missbraucht oder vernachlässigt werden, stellt man die daraus resultierenden Straftäter lieber an den Pranger. Bei kleinen Diebstählen mag dies eventuell noch funktionieren. Bei Triebtätern sieht die Sache anders aus. Sexualstraftäter sind meist solche. Kommen sie ins Gefängnis und wurden therapiert, sind die Chancen auf ein normales Leben oft gegeben. Stellt man sie an den Pranger, gilt dies nicht mehr. Auch nach Fehlurteilen muss sich der Gedanke erst durchsetzen, dass die falsch verurteilte Person kein Täter sondern ein Opfer ist. Wer garantiert das? Wer entschädigt für das zugefügte psychische Leid? Der Plan einen Internetpranger in Großbritannien einzuführen ist nicht modern, eher mittelalterlich. Durch diese Maßnahme ändert sich nichts. Nicht die Sicherheit, nicht die Menge der Straftaten. Es gibt nur der voyeuristischen Bevölkerung die Möglichkeit an den Untaten böser Menschen zu laben.
 
Chris

Montag, 15. Oktober 2012

Sparpreise für Unternehmen

Die FDP ist schon verdammt clever. Erst deckt sie die Sparpreise für energieintensive Unternehmen. Dann springt sie auf den Zug gegen zu hohe Strompreise auf. Diese will sie senken indem die Energiesteuer gesenkt wird. Die energieintensiven Unternehmen profitieren doppelt, da sie besonders viel Strom verbrauchen. Das wird dann von der FDP als Unterstützung für arme Haushalte, kleine und mittlere Unternehmen verkauft. Sozial al la FDP eben. 
Streng genommen müsste die FDP die Abschaffung der Sparpreise fordern. Sie stellen eine Verzerrung des Wettbewerbs dar. Wieso zahlen manche Unternehmen und manche nicht? Der Markt sollte bestimmen, welches Unternehmen lebensfähig ist und welches nicht. So zumindest der Glaube der FDP wenn es um die Reduktion der Sozialleistungen und den Abbau der Arbeitnehmerrechte geht. Zusätzlich ermuntert eine solche Preisreduktion Unternehmen nicht zum Sparen.

Chris

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Erbschaftsteuer verfassungswidrig?

Der BFH, das höchste deutsche Gericht für Steuerfragen, beanstandete, dass Betriebsvermögen weitgehend oder vollständig von der Erbschaftsteuer verschont werde. Dies sei eine „verfassungswidrige Überprivilegierung“. Zulässig wäre eine so weitgehende Verschonung nur, wenn die Weiterführung von Unternehmen durch die Erbschaftsteuer sonst in der Regel gefährdet wäre, wofür es aber keine Anhaltspunkte gebe.
 
Endlich wird von einem Gericht die Ausrede "Wir müssen Arbeitsplätze und Unternehmen schützen" zur Erbschaftssteuervermeidung in Frage gestellt. Mir kann niemand erzählen, dass ein Unternehmen bei einer moderaten Erbschaftssteuer und einer vernünftigen Steuerfreibetragshöhe nicht einige Prozent Versteuerung vertragen kann. Vor allem tritt eine solche Vererbung nicht spontan auf, sondern ist planbar. Auch die Zahlung der Steuer kann oder könnte man über einen gewissen Zeitraum laufen lassen. Eine Zerstörung der Familienbetriebe wird daraus nicht resultieren.
 
Chris

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Ohne viele Worte

Mal wieder Oswald Metzger. Seiner Ansicht nach stellt Deutschland kein zentrales Problem der Eurokrise dar.
 
Deutschland ist auch keine Volkswirtschaft, in der systematisch Lohndumping praktiziert wird.

Wenn in Deutschland kein Lohndumping betrieben wird warum
  • arbeiten dann so viele Menschen im Niedriglohnsektor,
  • sind die Reallöhne seit Jahren nicht gestiegen,
  • werden die niedrige Löhne über Kombilöhne subventioniert,
  • wird kein Mindestlohn verabschiedet,
  • wurden Gesetze zur Leiharbeit massiv aufgeweicht,
  • ...?
 
Diese Politik gibt Metzger sogar zu
Wir liegen nach wie vor im europäischen Vergleich der Lohn- und Lohnnebenkosten im oberen Drittel.
 

Bei uns stagnierten mehr als 15 Jahre lang die Masseneinkommen, während sie in vielen europäischen Partnerländern real kräftig aufwuchsen. Bei uns wurde der Arbeitsmarkt dereguliert, das Rentenniveau abgesenkt und das Renteneintrittsalter erhöht. Diese Leistung müssen andere Länder auf dem Weg zur Wiedergewinnung ihrer eigenen Wettbewerbsfähigkeit jetzt selbst erbringen.


Eine Lohndumpingpolitik erkennt er nicht. Die Begründung, dass die Lohnkosten und Lohnnebenkosten im europäischen Vergleich immer noch hoch sind, ist absurd. Diese sind  irrelevant. Die Frage ist ob 3000 Euro Lohn pro Monat viel oder wenig ist? In erster Linie kommt das auf die Produktivität an. Deutschland ist deutlich produktiver als viele andere Länder. Wenn nun die Löhne stagnieren, werden die Produkte billiger. Metzger lügt nicht bei seinen Aussagen und das ist das Schlimme. Er lässt gezielt Informationen weg und kann so durch eine selektive Auswahl der Fakten sein Weltbild untermauern.
 
Dieses Weltbild besteht aus dem Dogma der Wettbewerbsfähigkeit. Dabei begreift er nicht, dass Wettbewerbsfähigkeit eine relative Größe ist. Es können nicht alle Volkswirtschaften gleichzeitig wettbewerbsfähiger werden. Das funktioniert nicht. Somit können die Arbeitsmarkt- und Rentenreformen nicht als Erfolgsstory gleichzeitig in alle anderen Länder exportiert werden. Allen Menschen in diesen Ländern würde es schlechter gehen und man hätte nichts gewonnen. Heiner Flassbeck nutzt zur Veranschaulichung das Kinogleichnis. Wenn eine Person im Kino aufsteht sieht diese besser. Stehen alle auf dann sieht niemand mehr besser, aber für alle ist es unbequemer.
 
Chris

Montag, 8. Oktober 2012

Was so passiert

 
Diesmal handelt der Podcast über das Thema Drohnen. Ist auf jeden Fall hörenswert, auch wenn man sich nicht für Waffen und Kriegsführung interessiert.
 
 
Aber nicht etwa, weil die Masse der Menschen weniger Einkommen hat, sondern weil
 
Der Verbraucherpreisindex große Anschaffungen wie Immobilien nicht abbildet
 
Wie viele Menschen in Deutschland dies tatsächlich betrifft schreibt er nicht. Auch der nächste Punkt des Beraters ist interessant.
 
Mayer sieht eine Spekulationsblase bei deutschen und amerikanischen Staatsanleihen. Die Folge seien niedrige Zinsen, die an den Ersparnissen der Bürger zehren.
 
Folgen wir der Logik. Es wird sich über die hohen Staatsschulden Sorgen gemacht. Diese sollen reduziert werden. Dabei sind die niedrigen Zinsen bei deutschen und amerikanischen Staatsanleihen ein Zeichen dafür, dass die Nachfrage hoch ist. Zum Beispiel von Lebensversicherungen
 
Wer streng regulierte Produkte wie Lebensversicherungen kaufe, werde in Anleihen gezwungen, wo die Niedrigzinsen voll zuschlagen.
 
Mich würde es nicht wundern, wenn demnächst die Forderung nach der Aufweichung dieser Regeln kommt. Es geht den Banken und Versicherungen auch nicht darum eine vernünftige Rente zu zahlen, sondern Geld zu verdienen. Die aktuellen Zinsen geben das kaum her. Also weg mit der Sicherheit.
 
 
Diese Meldung verdeutlicht zwei Dinge. Zum Einen funktioniert die Propaganda des engeren Gürtels immer noch. Zum Anderen existiert der immer wieder unterstellte Egoismus der älteren Generation, welche eine hohe Rente haben will und damit die arbeitende Generation ausblutet, nicht.
 
 
Gratulation Herr Steinbrück. So macht man sich Populär und wird Bundeskanzler. Jeder kleine Beamte muss seine Nebentätigkeiten offenlegen damit nicht der Verdacht entsteht er könnte korrupt sein. Für einen Bundeskanzlerkandidaten, welcher zudem vom Volk (zumindest teilweise) bezahlt wird gilt das natürlich nicht.
 
Chris

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Zweite Seite der Schuldenmedaille

Sehr polemisch wird im Focus über die zu hohe Verschuldung der Staaten geschrieben. Dabei wird sich zusätzlich mit dem Trick der zukünftigen Verpflichtungen, den impliziten Schulden, beholfen. Trick deshalb, weil die impliziten Einnahmen nicht aufgestellt werden. Somit ist das Ganze Meinungsmache und keineswegs seriös. Die für mich entscheidende Aussage ist:

Es hat überall im Westen zu viel Verschuldung gegeben. Und das hatte auch damit zu tun, dass Kapital zu billig war.

Anders ausgedrückt bedeutet der Schriftzug des Focus: "Überall im Westen gibt es zu viel Kapital, welches nach Anlagemöglichkeiten giert." Das heißt, es gibt zu viel Vermögen. Da Schulden und Geldvermögen in der Summe Null sein müssen, kann man niemals die eine Seite anprangern und die andere ignorieren. Als studierter Volkswirt sollte das der Finanzexperte Uli Dönch eigentlich wissen. Allerdings kann man dann nicht dramatisieren und seine ideologischen Vorstellungen zum Sozialabbau, wie z.B.

Welche sozialen Annehmlichkeiten werden wir uns dauerhaft noch leisten können? Welche staatlichen und sozialen Leistungen sind uns wirklich wichtig – wie halten wir es mit bis zu 30 Tagen bezahltem Urlaub 

argumentativ nicht verteidigen.

Chris
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Gefährliche Schuldenillusion: Wie hart Deutschland wirklich sparen muss - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/finanzen/doenchkolumne/gefaehrliche-schuldenillusion-wie-hart-deutschland-wirklich-sparen-muss_aid_830521.html
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Gefährliche Schuldenillusion: Wie hart Deutschland wirklich sparen muss - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/finanzen/doenchkolumne/gefaehrliche-schuldenillusion-wie-hart-deutschland-wirklich-sparen-muss_aid_830521.html