Mittwoch, 30. Januar 2013

Das Fehlen von Zielen

In vielen Diskussionen über eine bessere Welt wird das wesentliche vergessen. An den Anfang der Diskussion werden in den seltensten Fällen Ziele gesetzt. Ist Umweltverschmutzung und die Zerstörung der Natur etwas schlimmes? Das kommt auf das Ziel an, welches man erreichen will. Habe ich zum Beispiel keine Kinder und sterbe bald, dann kann die Welt in 100 Jahren auch untergehen. Es wird mich nicht interessieren und das braucht es auch nicht. Die Interpretation, dass wir den Planeten bewahren müssen ist rein menschlich und verfolgt ein Ziel. Dieses Ziel muss definiert werden.
In anderen Bereichen sieht es ähnlich aus. Es wird mehr Freiheit, mehr Gerechtigkeit, mehr Gleichheit, etc. gefordert. Wenn man keine Ziele definiert, welche man mit diesen Forderungen zu erreichen versucht, kann man das Ergebnis hinterher nicht bewerten. Wenn jemand nach mehr sozialer Gerechtigkeit schreit, dann soll er vorher erzählen, dass eine höhere Stabilität der Gesellschaft erreicht werden soll. Weil man sich dadurch verspricht, dass alle Menschen die gleichen Chancen bekommen und in der Summe ein besseres Leben haben. Auf dieser Basis kann man Wege und Methoden zum Erreichen dieses Ziels definieren und, vor allem, die Schwächen des aktuellen Systems herausarbeiten.
Ebenso sollte wer mehr Freiheit fordert sagen wozu dies gut sein soll. Was bringt Freiheit auf dem Papier, wenn die Maßnahmen zur Erlangung der Freiheit die aktuellen Besitzstände festigen. Indem man Eigentum mit aller Gewalt schützt schafft man keine Freiheit, sondern in Extremsituationen, jede Menge Unfreiheit, wie man aktuell in Griechenland sieht.

Chris

Dienstag, 29. Januar 2013

Die FDP und CDU - Zwei Arbeitnehmer Parteien

Ich gratuliere beiden Parteien. Unter ihrer Führung in Europa wurde sehr viel Arbeit genommen. 26.6% Arbeitslosigkeit in Spanien, 26% in Griechenland, 16.3% in Portugal sind eine grandiose Leistung. Tatsächlich gibt es immer noch Menschen in Deutschland die glauben, dass die deutsche Europapolitik vorbildlich ist. Es sind die gleichen die glauben, dass die FDP eine freiheitliche Partei sei und die CDU christliche Werte vertritt. Beides ist einfach zu widerlegen. Beide Parteien schaffen es nicht einmal die Würde des Menschen zu verteidigen. In Deutschland sind sie schlecht darin, in Europa desaströs. 

Chris

Montag, 28. Januar 2013

Autoritärer Liberalismus


Die Wahrheit holt die Ideologen ein. Freiheit auf Marktfreiheit zu beschränken ist eben nicht genug. Vor allem wenn man den Schwachen implizit verbietet sich zu verbünden, damit sie eine stärkere Position haben. Den Starken hingegen verbietet man nicht Milliarden Euros zu besitzen und ihre Stärke, und sei es nur indem sie lange warten können, auszuspielen. Es ist absurd anzunehmen, dass sich daran durch eine stärkere Liberalisierung etwas verändern würde. Das Gegenteil ist der Fall.
Im Grunde ist dieser offene Widerspruch ziemlich deutlich. Es wird allen Menschen unterstellt nur an sich selbst zu denken. Allerdings wird dem armen Teil der Bevölkerung verboten ihren Egoismus zu Bündeln und ihre Stärke, die in der Anzahl der Menschen liegt, auszuspielen. Dabei ist das ebenso legitim wie das Ausspielen der Stärke, welche mit Hilfe von Vermögen vorliegt. Diesen inneren Widerspruch wollen die Ideologen der reinen Marktlehre nicht auflösen. Denn dann müssten sie ihre Finanziers verraten.

Chris

Samstag, 26. Januar 2013

Was ist Wohlstand?

Indem man diese Frage nie klar beantwortet, kann man Wohlstand fordern während man Ihn in weiten Teilen der Gesellschaft reduziert. Wenn Einkommen sinken, die soziale Sicherung gekürzt wird, die öffentlichen Dienstleistungen gekappt, der Druck auf die Arbeitkräfte erhöht oder Bildung reduziert wird, kann man nicht von steigendem Wohlstand reden.
Nur wenn man Aktienkurse, Geschäftklimaindizes, Wohlstandindikatoren (in denen fast ausschließlich Wirtschaftsinteressen einfließen) betrachtet, kann man eine Wohlstandssteigerung glauben. Es gibt aber mehr als Wirtschaft, Wettbewerb und Markt. Das müssen unsere Eliten begreifen. Nicht irgendwann soll es besser werden, sondern möglichst bald. Das dies nicht möglich sein soll ist Unsinn. Jedes Jahr wird mehr produziert. Trotzdem gibt es für weite Teile der Bevölkerung immer weniger.

Chris

Widersprüche bei der Kreditvergabe

Gehen wir mal die aktuelle Wirtschaftspolitik durch. Man senkt die Leitzinsen, um die Zahl der Investitionen zu erhöhen. Das soll die wirtschaftliche Lage stabilisieren. Gleichzeitig verbietet man den Staaten Kredite aufzunehmen, weil Schulden etwas schlechtes sind. Das heißt Schulden für ein Unternehmen sind gut und für den Staat schlecht. Es wird unterstellt, dass Unternehmen wüssten worin sie investieren und Staaten eben nicht. Diese Logik ist unfassbar dumm. Sowohl in Unternehmen als auch beim Staat arbeiten Menschen. Die Durchschnittsqualifikation dürfte ähnlich hoch sein. Trotzdem wird einer Menschengruppe mehr zugetraut als der anderen. 
Das es hierfür keinerlei empirischen Grund gibt, kann man in verschiedenen Büchern nachlesen. Aber was ist Empirie, wenn man ein logisch in sich schlüssiges Glaubensmodell hat.

Chris

Freitag, 25. Januar 2013

Die Macht des Volkes

Warum haben wir eigentlich Angst davor, dass irgendwelche reichen Menschen das Land verlassen. Als vermögenden Griechen das Land verließen passierte  nichts. Nun wo die U-Bahn Fahrer, welche einen Bruchteil des Einkommens der flüchtenden Reichen bekommen, streiken ist der Verkehr in Athen lahmgelegt. Die Menschen sollten sich erinnern, wer die wahre Macht hat. Es sind eben nicht diejenigen mit viel Geld. Denn diese brauchen immer jemanden der für sie arbeitet. Streiken diese Menschen, dann nützt ihnen das Geld gar nichts. Aus diesem Grund ist den neoliberalen Marktgläubigen das Streikrecht auch ein Dorn im Auge.

Chris

Was so passiert


Ist das die gleiche Kirche die Abtreibung mit dem gegenteiligem Argument verbieten will? Ein Hoch auf konsistente Glaubensbekenntnisse.

Wer konnte das Ahnen? Wie viel Kontakt haben den Menschen unterschiedlicher Einkommensklassen untereinander eigentlich noch? Im besten Fall betreiben sie zusammen in einem Verein Sport. Zusammen im gleichen Stadtteil zu leben, ist selten geworden. Somit gibt es eine Ghettoisierung, welche in anderen Ländern schon weit fortgeschrittener ist. Da das Umfeld prägt und Vorurteile an der Tagesordnung sind, haben es Menschen aus diesen Stadtteilen es schwerer (und das mit einem schlechteren Start).


Fragen: 
Wie verkauft man den Menschen jetzt, dass die gesetzliche Rentenversicherung nicht funktioniert? Wie erklären wir Ihnen, dass die Demographie und nicht die wirtschaftliche Lage die zentrale Rolle spielt? 
Antwort:
Man steigert die Renten nur marginal. Man senkt die Beitragssätze ab. Man plant, zu Erfüllung der Schuldengrenze, eine Senkung der Zuschüsse in die Rentenkassen (man muss bedenken, dass diese Zuschüsse die versicherungsfremden Leistungen abdecken sollen und dies nicht zu 100% tun).
Fazit:
Noch mal Glück gehabt. Da wären fast die Aktien der privaten Rentenversicherungen gefallen.


Ich frage mich, warum vermeintlich liberale Blogs gegen den Islam herziehen. Wenn sie allgemein gegen Religion und Glauben vorgehen würden, dann wäre dies nachzuvollziehen. Aber der Islam soll besonders schlimm sein. Dabei wird ignoriert, dass faktisch jede Weltreligion im Kern eine ähnliche Aussage hat. Die Umsetzung, von Menschen gemacht, wird machtpolitisch missbraucht. 
Da Freiheit für viele liberale Blogs Freiheit des Marktes und nicht Freiheit der Gedanken bedeutet, können weiter munter Vorurteile verbreitet werden.


Beim Gutmenschen gibt es eine Diskussion darüber wie man das bestehende System in ein vernünftiges umwandeln könnte. Man Fazit bisher, es gibt viele gute Ansätze, aber alle Scheitern am Kernproblem aller Systeme, am Menschen. Insbesondere machtorientierte Menschen stellen in meinen Augen einen wesentlichen Problemfaktor dar. Jedes komplex gesellschaftliche System hatte seine Elite. Die Frage ist wie man diese Elite austauschbar macht. Wenn ein schneller Wechsel möglich wäre, lohnt es nicht Machtstrukturen zu verteidigen. Mein Vorschlag war deshalb, die Spitzenpositionen zu losen. 

Chris

Donnerstag, 24. Januar 2013

Verhaltensökonomie

Auf DLF Wissen gibt es aktuell einen sehr interessanten Vortrag über Verhaltensökonomie. Die Grundaussage ist, dass Menschen Entscheidungen als rational bewerten können, aber sich dennoch in steter Regelmäßigkeit dagegen entscheiden. Wenn man das weiß, ist es klar das ein geregelter Markt Sinn macht. Die Regeln können objektiv sein. Die Marktteilnehmer werden vor irrationalen Ausbrüchen geschützt. 
Für mich ist das, die einleuchtenste Begründung gegen eine befreite Marktwirtschaft.

Chris

Dienstag, 22. Januar 2013

Aus dem Kommentarbereich

Ihre ganze Argumentationskette beruht auf einer einzigen Aussage und diese ist nach meiner Meinung ist falsch.
Zitat INSM: „Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass vor allem die Überförderung von Photovoltaikanlagen die Kosten der Energiewende explodieren ließen.“ Zitat Ende.
Die Stromkosten haben sich bereits vor der Energiewende in zehn Jahren beinahe VERDOPPELT ohne erneuerbare Energien. Die TATSÄCHLICHEN Kosten der Energiewende liegen ohne Steuern und künstlicher Hochrechnung der Protagonisten wesentlich niedriger. Da habe ich im INSM Blog nichts gelesen, dies ist anscheinen „normal“. Die hierbei erzielten horrenden Gewinne kamen dem Kapitalmarkt und den Großkonzernen zu Gute.

Mithilfe eines medialen „Dauerfeuers“ wurde bereits jetzt die Subvention für eine dezentrale Energiewende in Bürgerhand, zu einer Subvention für Großanlagen umgeleitet. Jetzt zieht eine neue Gefahr am Konzernhimmel auf, die dezentrale flächendeckende Speicherung der überschüssigen Solarenergie der Kleinerzeuger. Ich bin ja gespannt wie lange es braucht „diese zweite Baustelle Speicherung“ solange Medial zu beackern, bis auch der letzte Bürger glaub diese falschen Argumente wären eine Tatsache. Für die Ausdauer, Raffinesse und Subtilität den Lobbyisten der Energiegroßkonzerne, zolle ich meinen ausdrücklichen Respekt. Aufhalten können diese die Energiewende in Bürgerhand nicht, aber jedoch gewaltig verzögern und verteuern. Das sie dabei auch noch Ihre zukünftigen Gewinne sichern ist schon ein genialer Schachzug.

Wo er Recht hat, hat er Recht.

Chris

Montag, 21. Januar 2013

Diskussion über Eigentum und Freiheit

Eine interessante Diskussion über Eigentum. Mein Gegenüber ist der Meinung, dass Eigentum etwas natürliches sein und keinen rechtsstaatlichen Rahmen braucht. Ich bin anderer Meinung, da Eigentum nichts natürliches ist. Es ist vom Menschen geschaffen und wird somit innerhalb eines gesellschaftlichen Rahmens legitimiert; heutzutage durch den Staat.

Chris

Freitag, 18. Januar 2013

Wenn die Wähler wüssten was die Parteien vorhaben

Die Wahlen in Niedersachsen zeigen wie unsozial die CDU und die FDP sind. Das Ganze ist gewürzt mit ein wenig Klientelpolitik. Details sind hier zu finden.

Chris

Donnerstag, 17. Januar 2013

Eigenverantwortung ist wichtig

Die Eigenverantwortung der Armen an Ihrer Armut ist sehr wichtig. Würde sich heraus stellen, dass sie es in den meisten Fällen nicht die Verantwortung tragen und nur die Umstände sie in die Armut trieben, könnten irgendjemand auf die Idee kommen die andere Seite des Spektrums zu betrachten. Wenn Armut in vielen Fällen auf Pech, warum kann dann Reichtum nicht auf Glück beruhen? Wenn dies der Fall ist, warum ist es dann unfair einen Ausgleich zwischen reich und arm durchzuführen?

Chris

Dienstag, 15. Januar 2013

Oswaldsche Widersprüche, Halbwahrheiten und Absurditäten

Oh man. Die Beiträge von Oswald Metzger werden immer schlimmer.
statt die Ursachen der desaströsen US-Budgetpolitik in den Fokus seiner Lösungsvorschläge zu stellen – explosionsartiger Anstieg der Staatsschulden wegen hoher Rüstungs- und Sozialausgaben

Wo ist der Hinweis auf die desaströse Steuersenkungs + Bankenrettungspolitik?
Diese sind zentral, wenn man die hohe Verschuldung verstehen will. Man muss begreifen, dass hohe Geldvermögen auf der einen Seite immer zu einer hohen Verschuldung irgendwo anders führen müssen. Müssen ist hierbei das Zauberwort. Wenn Metzger fordert, dass die Verschuldung sinken soll, dann muss er irgendwo Vermögen senken.

Über Sparmaßnahmen will Krugmann erst garnicht diskutieren; diese würden die Konjunktur abwürgen. Er plädiert – wie immer – für expansive Fiskalpolitik. Doch seine eierlegende Wollmilchsau, sprich –Münze, erinnert mich eher an jene Hyperinflationszeiten, als in der Weimarer Republik Banknoten mit Milliarden- und Billionenbeträgen gedruckt wurden.

Herr Metzger diskutiert nicht über die zerstörerische Deflationspolitik in Weimar. Diese hat ins Dritte Reich geführt und zu einem Weltkrieg. In Spanien hat sie zu 56% Jugendarbeitslosigkeit geführt und in Griechenland zu Dauerstreiks. Das ist natürlich eine nachhaltigere Politik.
Doch kreditfinanzierter Wohlstand ist auf Sand gebaut.

Herr Metzger wird wohl zum Marxisten? Er meint, dass der Kapitalismus auf Sand gebaut ist. Fast jede Investition basiert auf Krediten und steigert den Wohlstand.
Dass die Pensionszusagen der beamteten Staatsdiener in Deutschland nicht durch Rücklagen gedeckt sind, passt zur Leichtfertigkeit, mit der die Politik generell Leistungszusagen für Millionen Menschen ohne solide Finanzierung verspricht.

Was ist denn eine solide Finanzierung? Soll Geld auf ein Konto gezahlt und mit den Zinsen sollen die Pensionen der Beamten finanziert werden? Das wird sicher gut funktionieren. Der Norwegische Staatsfond ist auf der Suche nach sicheren Anlagen. Wenn jedes Land einen solchen Fond hätte, dann würde es keine Anlagemöglichkeiten geben. Sichere Anlagen gibt es primär bei Staaten. Diese sollen aber solide Finanzieren. Somit müssen sie sich selbst Geld leihen. Das sind also seriöse Buchungstricks Herr Metzger?
„Wir schaffen mit sieben bis acht Prozent der Weltbevölkerung noch etwa rund 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Welt. Wir haben aber auch rund 50 Prozent der Sozialausgaben der Welt: Sieben bis acht Prozent der Menschen haben 50 Prozent der Sozialausgaben.“ Wir zahlen soziale Leistungen inzwischen dauerhaft mit Krediten – eine der Hauptursachen für die immense Verschuldung in weiten Teilen Europas. Pervers!

Dieser Satz zeigt die bestechende Logik von Herrn Metzger. 7-8% schaffen 25% des Welt BIP und haben 50% der Weltsozialausgaben. Das ist pervers? Um das zu entscheiden sollten sie reale und keine relativen Zahlen nehmen. Jedes arme Land hat ein BIP. Die Sozialabgaben in armen Ländern sind aber Null. Somit muss der Anteil der Sozialabgaben in reichen Ländern im Verhältnis höher sein als das erwirtschaftet BIP. Beispiel.

Wenn alle Länder 100 Billionen Euro BIP schaffen würden, dann wären 25% davon 25 Billionen. Wenn die gleichen Länder zusammen 2 Euro an Sozialausgaben hätten und die reichen Länder 1 Euro zahlen, dann ist es nach Oswald Metzger pervers.

Meinung

Metzger nimmt ein paar oberflächliche Zusammenhänge aus seiner Erfahrungswelt und ignoriert dabei die Realitäten. Schulden sind immer schlecht, er vergisst dabei, dass den Schulden immer gleich hohe Guthaben gegenüber stehen. Metzger bedient sich billigen Rechentricks (wie dargestellt) und meint, dass doppelte Prozentzahlen auch doppelten Werten entsprechen. Des Weiteren ignoriert er die Vergangenheit und arbeitet selbst in seinen eigenen Gedankenmodellen nicht konsistent. Ihn als Finanzexperten zu bezeichnen ist mehr als ein Armutszeugnis. Das die INSM ihn als Schreiberling behält  kann ich nicht verstehen. Es sei denn sie wollen Humor in die Welt bringen.

Fazit

Jede Verschwörungstheorie ist konsistenter und glaubwürdiger als dieser Erguss von Oswald Metzger.

Chris

Montag, 14. Januar 2013

Was zeichnet ein demokratisch freiheitliches Land aus?

Zu allererst verletzt es nicht die Menschenrechte und achtet sie. Nun mag man fragen, welches Land überhaupt freiheitlich demokratisch ist, wenn man solch harte Forderung vorbringt. Also schränken wir ein. Ein Land ist freiheitlich demokratisch, wenn es wenigstens die Menschenrechte für die Mitglieder des eigenen Landes achtet. Das würde Deutschland etwas weiter nach vorne bringen, da es in meinen Augen die Rechte der Menschen mit seiner Griechenland Politik mit Füßen tritt. Auch die USA stünden schon etwas besser da. Allerdings werden in beiden exemplarisch genannten Ländern die Armen häufig schlecht behandelt. Ein Recht auf Würde gibt es nicht. Also schränken wir weiter ein. Ein Land ist freiheitlich demokratisch, wenn es wenigstens die Menschenrechte für die wohlhabenden und insbesondere reichen Mitglieder des eigenen Landes achtet. Aus diesem Grund sind Kuba und die DDR Unrechtsstaaten. Sie achten die Rechte der eigenen Bevölkerung nicht. Das alleine wäre noch nicht einmal schlimm. Das die Reichen und Wohlhabenden schlecht behandelt werden ist allerdings nicht hinzunehmen.

Chris

Donnerstag, 10. Januar 2013

Ergänzung: Wirtschaftsprofessorische Märchenländer

Prof. Freytag ist exemplarisch für unsere meinungsmodellierende Welt. Wenn er einen undifferenzierten Artikel auf einem Lobbyblog schreibt, dann verkündet er seine Meinung. Indem er seinen Professoren Titel angibt, gibt er der Aussage einen seriösen, wissenschaftlichen Anstrich. Gewicht wird der Aussage also verliehen aufgrund des Titels und nicht aufgrund des Inhalts. Schaut man sich die Schreiberliste auf dem Ökonomenblog an, dann ist die Professoren und Doktorendichte unglaublich hoch. Wahrscheinlich findet man nur an Universitäten eine Höhere. Genau hier liegt das Problem. Viele Menschen glauben diesen "Wissenschaftlern". Schließlich sind diese schlau und entwickeln viele nützliche Dinge für die Gesellschaft. Das Bild des seriösen Professors und des gebildeten Doktors ist fest eingebrannt. Das es sich bei diesen Menschen, eben auch um Menschen handelt wird dabei oft vergessen. Das sie auch häufig undifferenzierte Bemerkungen von sich geben, Vorurteilen aufliegen, Rassisten, Kreatonisten und alle anderen schlechten Eigenschaften der Welt besitzen können, ist möglich. Genau das muss den Menschen immer und immer wieder vermittelt werden. Nicht Titel, sondern Taten sollen zur Bewertung  herangezogen werden.

Chris

Mittwoch, 9. Januar 2013

Wirtschaftsprofessorische Märchenländer

Prof. Freytag ist Wirtschaftsprofessor in Jena. Seiner Meinung nach stellt die starke Wettbewerbsposition Deutschlands kein Problem dar. Denn 

  1. Diese Aussage bedeutet, dass 40% der Exporte gehen in die Eurozone. Das ist ein großer Anteil. 
  2. Hinzu kommt. dass der Wettbewerbsvorteil eine relative Größe ist. Nie können alle Staaten gleichzeitig wettbewerbsfähiger werden. Das Deutschland ins außereuropäische Ausland viel exportieren kann, hat als Ursache nicht etwa den Wettbewerbsvorteil Deutschlands (billig, hohe Produktivität). Vielmehr sorgen die Wettbewerbsnachteils der anderen Eurozonenländer sorgen dafür, dass der Euro nicht sehr stark aufwertet. Würde er es tun, dann wäre der schöne Vorteil weg.
Aus dem Elfenbeiturm darf man dennoch den Gegnern der eigenen Ideologie auf den Kopf spucken. Was kümmert einen die Logik, wenn man doch Wirtschaftsprofessor ist.

Chris

Dienstag, 8. Januar 2013

23 Lügen, die sie uns über den Kapitalismus erzählen

Ich lese gerade das Buch 23 Lügen, die sie uns über den Kapitalismus erzählen. Bisher ist das Buch sehr kurzweilig und interessant geschrieben. Im Grunde reicht es aber aus, dass erste Kapitel zu lesen. Dort beschreibt der Autor Ha-Joong Chang, dass es keinen freien Markt gibt und niemals geben wird. Denn auch der freie Markt der liberalen ist nicht frei und durch moralische Werte begrenzt. Somit steht hinter der Forderung nach einem freie Markt ein politisches Interesse. Man braucht sich also nur die Interessensgruppen ansehen und weiß warum sie diese Interessen verfolgen. 
Einige Beispiele, dass auch ein freier Markt nicht frei sei sind im Folgenden genannt.

  • Sklaverei ist verboten. Kein Mensch darf einen anderen besitzen. Für uns ist dieser Zustand alltäglich. Im 19. Jahrhundert wurde wegen diesem Markteingriff ein Bürgerkrieg geführt.
  • Kinderarbeit ist ebenfalls in den industrialisierten Ländern verboten. Kaum jemand bezweifelt, dass es mehr Sinn macht die Kinder auszubilden und Ihnen die Belastungen harter körperlicher Arbeit zu ersparen. Zu Zeiten der Industrialiserung wurden Vorstöße in diese Richtung als Verwerflich geahndet.
  • Der "Handel" mit Gesetzen ist verboten. Man darf sich keine Gesetze und Regeln kaufen. Auch muss man sich der Rechtsstaatlichkeit unterwerfen. Offiziell ist jeder vor dem Gesetz gleich. Auch hier existiert kein Markt.
  • Ich darf auch keine Gruppe Gauner bezahlen und wir stehlen uns irgendetwas. Diese Möglichkeit der "Investition" ist mir verwehrt (bei Banken bin ich mir nicht so sicher ;) ).
  • Viele Umweltgesetze sind sinnvoll und werden von den meisten Menschen nicht als Nachteil angesehen. Die Flüsse sind sauberer und die Luft atembar. Da Märkte es nicht schaffen Umweltzerstörung zu bepreisen, müssen sie reguliert werden. Erst durch Grenzwerte kann sich dann ein regulierter (kein freier) Markt bilden.
Diese Beispiele verdeutlichen, dass regulierte Märkte keineswegs ein Problem darstellen. Die Forderung, dass nur freie Märkte effizient sind populistische Floskeln. Selten wird definiert was 
frei bedeutet,
  • effizient denn eigentlich sein soll,
  • wie man den Nachweis der Effizienz ohne weltfremde Grundannahmen in einem mathematischen Modell bringen könnte.
Somit stellt sich die Frage, warum so viele Menschen dennoch an die Religion des freien Märkte (Stiglitz) glauben. Nicht alle sind reich und haben die Möglichkeit durch Sozialabbau, Einschränkung der Arbeitnehmerrechte, Steuersenkungen, Subventionserhöhungen für Konzerne, Schutz der Konzerne durch den Staat, etc., ihren Reichtum zu mehren. Dennoch verteidigen sie diese Ideologie, obwohl sie streng genommen zu den Verlierern bei der Durchsetzung der Selbigen gehören würden. Ich denke es gibt dafür mehrere Gründe. 
  • Es wird nicht bis zur letzten Konsequenz nachgedacht. Bestimmte Regeln (Eigentum) werden als gegeben vorrausgesetzt und bestimmte Handlungen (Arme werden immer auf dem Markt agieren und keinen Aufstand wagen) gelten als fest.
  • Die Grundannahmen des freien Markt Modells werden nicht hinterfragt. Es wird nicht gefragt, ob man Nachfrage und Angbot auf einer volkswirtschaftlichen Ebene überhaupt sauber trennen kann.
  • Der Leistungsgedanke schmeichelt uns. Wenn man viel Geld verdient und die anderen wenig, dann sind sie selber Schuld und wir sind die Besten (selbst wenn man zu den Verlierern gehört). 
  • Die Angst vor mächtigen Institutionen und vor Willkür. Dabei finde ich Interessant, dass man zurecht die staatliche Macht hinterfragt, aber davon ausgeht das Unternehmen immer im Interesse der Bevölkerung handeln. Vor dem Hintergrund von Menschenexperimenten in Nigeria, Folter in Argentinien, Videoüberwachung am Arbeitsplatz, etc. ist das schon erstaunlich.
Mein Fazit zu dem Buch ist bisher, dass man es lesen sollte. Gerade als marktliberaler kann man sich einige neue Standpunkte holen. Ich habe auch u.a. Hayek gelesen und habe einige Thesen für vernünftig gehalten. 

Chris

Freitag, 4. Januar 2013

Subjektive Wahrnehmung

Eine kleine Hilfe für Augstein. Damit er sich nicht wieder als führender deutscher Antisemit wiederfindet. Die Listehat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Donnerstag, 3. Januar 2013

Die Sehnsucht nach einem starken Führer


Sarrazin, wie auch viele andere Menschen in unserem Land wünschen sich einen starken Führer. Irgendjemandem dem man folgen kann und der alles regelt. Nicht die lästige Demokratie, wo alles und jedes in unendlichen Diskussionen zerredet wird. Kaum einer stellt sich dabei die Frage, welcher Alleinherrscher über längere Zeit erfolgreich und für sein Volk Frieden und Wohlstand brachte. Deutschland fällt mit Kaiser Willhelm II. und Adolf Hitler schon mal raus. Beide waren die "ersehnten" Führer und führten in Weltkriege. Mussolini, Franco, Pol Pott oder Pinochett waren alles große Führer und Massenmörder. Vielleicht ist die neuere Zeit zur Erklärung der Sehnsucht nicht geeignet.
Auch in der ferneren Vergangenheit brachte Napoleon zwar viele politische und wirtschaftliche Verbesserungen, aber eben auch Krieg nach Europa. Bei den absolutistischen Herrschern zuvor sah es ähnlich aus. Das Volk musste für ihren Lebensstil häufig bluten. 
Aus historischer Sicht kann man Sarrazins Wunsch wahrscheinlich nicht begründen. Aus psychologischer Sicht schon.

Die Sehnsucht nach einem guten, weisen Führer stellt eine Regression, ein Zurückfallen auf eine kindliche Stufe der psychischen Entwicklung dar. In der Kinderzeit waren es die Eltern, die das Leben geordnet haben, die man um Rat fragen und denen man Vertrauen schenken konnte. Wenn es nun in der Gesellschaft der Erwachsenen jemanden gäbe, der, mit natürlicher Autorität ausgestattet, das Leben ordnen würde, dann wäre das aus dieser kindlichen Sicht ein idealer Zustand. Viele Menschen fühlen sich von den Anforderungen und der Komplexität der modernen Gesellschaft überfordert und sehnen sich danach, in einer kindlichen Position zu verharren und Elternfiguren zu haben, einen König, einen guten Führer, die scheinbar wissen, "wo es lang geht", die Entscheidungen fällen und dabei verantwortungsvoll und wohlwollend vorgehen.

Sarrazin, wie auch viele andere Menschen sind unsicher. In komplizierten Lebenssituationen wünschen sie sich einfache Lösungen und jemand der Ihnen diese Lösungen präsentiert. Leider ist die Welt nicht so einfach. 

Chris

Was macht eigentlich so ein Staat?

Zwei Auszüge aus einem sehr lesenswerten Blogbeitrag von Malte Wedding.

Wenn nun Staat, um auf die Frage an die Schülerin zurückzukommen, einem also als Lehrerin gegenübertritt, als Kindergärtnerin, als Altenheim, in Form von Straßen und Bildungszentren und Der Sendung mit der Maus – warum dann diese Angst vor dem Staat? Natürlich: Der Staat ist GEZ und Finanzamt und eben auch schlechtes Fernsehen und schlechte Straßen und unzuverlässige Behörden und ungerechte Lehrer.
Aber ist das Prinzip, dass eine übergeordete Instanz Dinge leistet, die privat nicht geleistet werden können, wirklich bedrohlich? Einschnürend? Wenn Mathias Richel von öffentlich-rechtlichen Netzstrukturen spricht, droht dann im nächsten Schritt ein Bundesfacebook?

Der Boden, auf dem wir gehen, ist schon staatlich. Ups. Ist die mp3 also stalinistisch, höre ich Behördenmusik, weiß der Staat automatisch, mit wem ich chatte?

Chris

Mittwoch, 2. Januar 2013

Vorstand Schäffler von der FDP fordert


 Neues Jahr neues Glück könnte man über Schäffler sagen. Seine Aussage klingt liberal, ist aber unsinnig. Er schreibt nicht wie Freiheit, Recht und Eigentum geschützt werden sollen. Freiheit muss er erst einmal definieren. Was meint er damit? Die Freiheit zu leben, zu reisen, teilzuhaben an der Gesellschaft? Freiheit ist eine wage Floskel und auch die Linken wollen sie verwirklichen. Allerdings für einen anderen Kreis als Herr Schäffler vorschwebt.
Das der Staat Recht schützen und gleichzeitig nicht bevormunden soll, ist auch eine interessante Forderung. Der Staat soll Bevormundung schützen ohne bevormundend zu sein?! Passt irgendwie nicht so ganz zusammen. Klar wird das beim letzten Punkt Eigentum.
Der Staat soll Eigentum schützen. Im Grunde kann das ein Staat auf vielfälltige Weise tun. Er kann seinen Sicherheitsapparat ausbauen und Diebstahl schwer bestrafen. Meinem Verständnis von Freiheit läuft dieser Weg irgendwie entgegen. Des Weiteren kann man einen gewissen sozialen Ausgleich fordern. Wenn es allen Menschen halbwegs gut geht, werden sie nicht rebellieren und das Eigentum bleibt geschützt. Brot und Spiele haben schon in Rom funktioniert und auch in der sozialen Marktwirtschaft hat es sich bewährt. So oder so, braucht Schäffler zur Durchsetzung seiner Forderung einen starken und keinen schwachen Staat. Zumindest wenn er nicht will, dass reiche Menschen sich mit privaten Armeen oder Sicherheitsleuten schützen sollen.

Fazit
Schäffler versucht die FDP weiter zu radikalisieren (es ist erstaunlich, dass die CDU und die FDP hinter der NPD beim Niedersachsen Wahlomat gelandet sind (Platz 1 Grüne + Linke)). Das soll er ruhig tun. Die Wähler erreicht er damit nicht. Diese suchen keine extreme, sondern eine eher ausgeglichene Politik. Die Forderungen von Herrn Schäffler werden nur die extrem Marktgläubigen  mobilisieren. Ob diese einen Einfluss haben hängt von der Wahlbeteiligung ab. Ist diese hoch, würde in meinen Augen die FDP mit solchen Forderungen keine 5% schaffen. Die Menschen verstehen langsam, dass nicht zu wenig Markt das Problem der letzten Jahre war sondern zu viel Markt, plus eine enge Verflechtung zwischen Politik und Spitzenunternehmen. Eine Forderung die Verflechtungen aufzulösen hört man nicht aus dem Mund des Liberalen. Dabei würde das der richtige Schritt sein.

Chris