Dienstag, 30. April 2013

Vermeintliche Neiddebatten

Nimm das Recht weg –was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande

Ein Zitat von Benedikt XVI in der Rede vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011. Dieses Zitat wurde vorgebracht, um Steuerhinterzieher wie Herrn Hoeneß zu legitimieren. Schließlich ist der Staat die Ursache allen übels. Ein wesentlicher Punkt wird übersehen. Wenn man dem Staat das Recht wegnimmt, dann gibt es keine Räuberbanden. Es gibt nämlich kein Privateigentum in der heutigen Form. Somit darf sich jeder eine Wurst aus der Wurstfabrik des Millionärs holen und kommt straffrei davon.
Auch die restliche Kommentar unterhalb dieses Zitats strotzen nur so vor Neiddebatten- und Stammtischgegröle. Zwei Dinge wollen die Kommentatoren nicht begreifen. Wenn ein Herr Hoeneß seine Steuern nicht zahlt, dann müssen die anderen diese Mindereinnahmen ausgleichen. Weiterhin kann Herr Hoeneß dieses Geld direkt oder indirekt an den deutschen Staat leihen. D.h. er verdient daran, dass er alle anderen bescheißt. Genau aus diesen zwei Gründen sollte Steuerhinterziehung bestraft werden. Denn Herr Hoeneß schädigt nicht nur den Staat, sondern auch andere Steuerzahler.

Chris

Ab wann ist es fahrlässige Tötung?

Wenn man Länder eine Austeritätspolitik aufzwingt, wider besseren Wissens behauptet diese sei alternativlos und Menschen aus diesem Grund sterben, wie kann man die Verantwortlichen verantworten? Es sterben Menschen in Griechenland, weil ihnen die Gesundheitsversorgung weggenommen wird. Falls sich irgendein eingeBILDeter BILDleser fragt, warum es Merkel mit einem Hitlerbart auf Titelseiten griechischer Zeitungen gibt, dann sollte es spätestens jetzt wissen.

Chris

Nullwachstum

„Doch noch einmal zurück zum Grundsätzlichen: „Entweder Ressourcen sind endlich, oder sie sind es nicht“, erklärt Ökonom Wilfred Beckerman und weist damit auf Widersprüche in der Debatte über nicht erneuerbare Ressourcen hin. „Wenn Ressourcen endlich sind, dann wird auch Nullwachstum sie nicht retten“, sagt Beckerman. Einfach ausgedrückt: Wenn wir bestimmte Rohstoffe wirklich für die Nachwelt aufheben wollten, dann müssen wir schlicht aufhören, sie zu benutzen (ein gedrosselter Verbrauch ändert ja nichts daran, daß eines Tages alles verbraucht ist). Doch wofür sollte das gut sei? Wem würde es nutzen? „Was ist vorzuziehen“, fragt Beckerman, „daß zehn Millionen Familien für die nächsten 100 Jahre versorgt sind, 100 Familien über die nächsten zehn Millionen Jahre ?“.
Im Bezug auf die handelsüblichen Lösungsvorschläge spitzt Beckerman zu: „Warum ausgerechnet Null-Wachstum? Warum nicht ein Prozent Wachstum oder minus 2,2 Prozent?“ Der britische Ökonom sarkastisch: „Hat die Ziffer Null irgendeine mystische Attraktion für Ökokatastrophisten?.


Chris

Montag, 29. April 2013

Kausalität und Korrelation

Die Frage nach Korrelation und Kausalität ist nicht beantwortet, sie ist auch nicht so wichtig, denke ich.

las ich als Kommentar über den Statistikfehler von Rogoff und Reinhard. Dabei ist das der Kern des Problems. Wirtschaftswissenschaftler erkennen vermeintliche Zusammenhänge und beeinflussen mit Ihnen die Politik. So besteht auch eine Korrelation zwischen Sonnenbrand und dem Energieverbrauch von Klimaanlagen. Das heißt aber nicht, dass Sonnebrand für den Mehrverbrauch ursächlich wäre. Auch der Umkehrschluss ist falsch. Klimaanlagen erzeugen keinen Sonnenbrand. Die Ursache ist der Sommer.
Dieses kleine Beispiel zeigt, dass es sehr wohl wichtig ist wie die Dinge zusammenhängen. Denn es ist einfach Modelle zu kreieren, um eine Vorhersage über den Einfluss der Klimaanlagen auf das Hautkrebsrisiko zu treffen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass diese Aussage irgendeinen Inhalt hat.

Anmerkung:
Wenn Wirtschaftswissenschaftler vorhersagen mit 0.x % Genauigkeit treffen können, obwohl die Messungenauigkeit zur Bestimmung des BIPs oder anderer Werte deutlich darüber liegen, sollte man sehr skeptisch sein.


Chris

Freitag, 26. April 2013

Aus dem Elfenbeinturm: Austerität ist richtig

Egal wie falsch die Modelle sind, egal wie oft sich verrechnet wird, es wird weiter gemacht wie bisher. So auch Herr Prof. Freytag aus Jena. Seiner Ansicht nach ist es egal wie falsch die Hypothese war, dass ab 90% Staatsverschuldung ein signifikanten Einfluss auf das Wirtschaftswachstum hätte. Mit Logik lässt sich halt eine Menge im Elfenbeinturm erklären. So auch hier.


Wieso ist diese Erklärung plausibel? Aktuell hohe Schulden sollen heute für ein geringeres Wachstum sorgen, weil in der Zukunft die Steuern erhöht werden? Kausalität kommt im Logikmodell eines Herrn Freytag nicht vor.
Bei der schwachen Korrelation zwischen Schuldenstand und Wachstum stellt sich die Frage, ob die Schulden Folge oder Ursache der Wachstumsschwäche sind.
Weiterhin stellt sich die Frage, warum gleichbleibende Steuern und weniger Staatsausgaben besser sein sollen als höhere Steuern und gleichbleibende Ausgaben. In einem Fall hat man als Unternehmen weniger Nachfrage und verkauft weniger. Im anderen Fall zahlt man höhere Steuern auf den Gewinn. In beiden Fällen sinken die Einnahmen des Unternehmens.
Das heißt für Herr Professor Freytag sind Steuern auf potentielle Gewinne für einen Unternehmer schlimmer, d.h. er muss unbedingt sparen, als der Wegfall der Aufträge. Nur zahlt er in diesem Fall keine Steuern, da er keinen Umsatz und keine Gewinne hat.

Anmerkung:
Man achte auf das Bild. Es stellt dar, dass die Eurostaaten sich höher Verschulden als geplant. Ursache ist aber die Wachstumsschwäche in Folge der Austerität und nicht die hohe Verschuldung. Im Grunde widerlegt Professor Freytag seine Fürsprache für die Austeritätspolitik.
Anmerkung 2:
Vielleicht sollte man bei mancher Wirtschaftprofessur die Beamtenbesoldung ähnlich wie in Griechenland "anpassen". Mal sehen wie lange diese Professoren noch der Meinung sind, das sei eine gute Idee.

Chris

Das deutsche Wachstum springt nach oben

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler hat die Wachstumsprognose für das laufende Jahr leicht erhöht. Statt zuletzt 0,4 Prozent Wachstum erwartet Rösler nun 0,5 Prozent und 2014 noch mehr.

Ist das eine Nachricht wert? Eigentlich nicht, da die statistische Streubreite bei der Vorherrsage des Wirtschaftswachstums größer ist als die Korrektur. Rösler und insgesamt die Bundesregierung fantasiert sich ein solides Wachstum zusammen. Vor nicht einmal 15 Jahren war Deutschland mit höheren Wachstumszahlen der kranke Mann Europas. Je nachdem welche Politik man verfolgen möchte, wird der aktuelle Zustand beschönigt oder dramatisiert.

Chris

Dienstag, 23. April 2013

Rente ab 70, aber Merkel will ältere Arbeitnehmer aus ihren Jobs herauskaufen

Finde den Unterschied

Einerseits
Die heutigen gesellschaftlichen Formen werden von den Staaten mit Zwang zusammengehalten und verlässt man die eine Zwangsgesellschaft, so landet man in der nächsten.

andererseits
das ein Mensch im freiwilligen Tausch von Arbeit gegen Lohn verdient

Einmal ist es Zwang. Ein anderes mal ist es freiwilliger Tausch, obwohl man in beiden Fällen in einer Zwangsgesellschaft landet.

Chris

Montag, 22. April 2013

Pflegenotstand

Folgt man Daniel Bahr dann haben wir einen Pflegenotstand. Die FDP, die meint der Markt regelt alles will diesen Notstand durch mehr Einwanderung lösen. Folgt man der sonstigen Logik der FDP zur Begründung einer schlechten Bezahlung von Arbeitnehmern, dann ergibt sich, dass das Angebot an Arbeitskräften zu hoch ist. Das heißt zu viele Menschen können Pflegekräfte werden oder sind es bereits und suchen eine Arbeit. Wenn ein Notstand an Pflegekräften vorherrschen würde, würde das im Umkehrschluss bedeuten, dass ein Mangel an Menschen besteht die diese Arbeit machen können oder wollen. Da immer noch etliche Millionen Arbeitslose oder Teilzeitarbeitnehmer existieren kann von einem Mangel potentieller Arbeitskräfte im Pflegebereich keine Rede sein.
Folglich müsste die Arbeit schwer erlernbar sein und ein Mangel an ausgebildeten Pflegekräften vorherrschen. Nach der reinen Lehre des Marktes, den die FDP zur Begründung niedriger Löhne, bzw. Begründung absurd hoher Einkommen, immer wieder vorbetet, müssten die Löhne steigen. Tun sie es nicht, stimmt entweder etwas mit den Marktannahmen nicht, oder es liegt kein Mangel vor. Ich persönlich tendiere zu einer Mischung aus beidem. Es liegt ein Mangel an noch billigeren Arbeitskräften vor. Dieser Mangel kann einfach behoben werden, indem man arme Menschen emigrieren und für sehr wenig Geld arbeiten lassen kann. Ein Problem sieht Herr Bahr darin nicht, denn man soll sich nicht in den Lohnfindungsprozess einmischen. Das er es tut, verschweigt er.

Darum wählt FDP. Eine Partei die in ihrer eigenen Heilslehre nicht konsistent ist. Nur glauben ist schöner.

Chris

Gedankenspiel

Wir gehen in eine Bank und rauben uns 100 Millionen Euro. Dann gehen wir direkt zu Polizei und machen eine Selbstanzeige und verlangen, dass wir straffrei bleiben. Da nachweisen können, dass wir nur das Geld von 90% der Bevölkerung geklaut haben und die Konten der 10% unberührt blieben haben wir wahrscheinlich gute Chancen. Das nennt man dann inverser Robin Hood. Bestiehl die Armen und gib den Reichen und beschwere dich, wenn du erwischt wirst wie ungerecht das Leben zu dir war. Armer Herr Hoeneß. Mein Mitleid haben sie. Die ständigen Gedanken wie man seinen Reichtum rettet, retten muss, damit der Pöbel ihn nicht bekommt.

Chris

Freitag, 19. April 2013

Vorstellung des Lobbyismus

Einer der mächtigsten, reichsten und jüngsten Wirtschaftslobbyisten Deutschlands, so titelt SPON. Immerhin wird das erwähnt, denn seine Aussagen würden gar nicht darauf hinweisen. Hierzu zwei Beispiele:
Wer Steuern erhöht, muss wissen, was er tut. Wenn Sie den Spitzensteuersatz bei der Einkommensteuer von 42 auf 49 Prozent erhöhen, jeweils plus Solidaritätszuschlag, dann werden wir nach unseren Berechnungen in Deutschland 1,4 Millionen Arbeitsplätze verlieren. Wenn Sie eine Vermögensteuer einführen, wird das bis zu 450.000 Arbeitsplätze kosten. Dazu dann noch die Erbschaftsteuer. Damit treffen Sie einen zentralen Pfeiler der deutschen Wirtschaft: Die Familienunternehmen haben ihr Vermögen eben nicht auf der Bank liegen, sondern es steckt in Maschinen und Anlagen ihrer Unternehmen.

Ich finde es auch nicht gut, wenn Arbeitnehmer nur vier oder fünf Euro die Stunde verdienen. In einigen Branchen gibt es gute Gründe, über einen Mindestlohn zu sprechen. Bei einem gesetzlichen Einheitsmindestlohn besteht aber die Gefahr, dass gerade Jobs für Geringqualifizierte vernichtet werden. 

Was lernen wir?
1. Steuern zerstören IMMER Arbeitsplätze. Da gibt es kein wenn und aber. Wie man auf die Zahl der zerstörten Arbeitsplätze kommt wird mit "nach unseren Berechnungen" abgetan. 
2. Mit einer Vermögenssteuer zerstört man auch IMMER Arbeitsplätze, weil Familienunternehmen IMMER ihr Vermögen in Anlagen und Maschinen stecken. Das es Ausnahmeregelungen für diesen Umstand geben könnte, die Freibeträge höher sein könnten als bei Privatpersonen, etc. wird nicht erwähnt. Warum auch? Dann wäre er nicht einer der mächtigsten reichsten und jüngsten Wirtschaftslobbyisten.
3. Ein Mindestlohn kann Arbeitsplätze zerstören, darum sollte man ihn vermeiden. Denn Arbeit zu haben ist IMMER besser als keine zu haben. Den Preis den man für diese Arbeit zahlen muss, ist uninteressant. Das der körperliche Verschleiß sich nicht in den Gehältern widerspiegelt, kann man ja vernachlässigen.

Danke liebes SPON, dass wir einen erhellenden Einblick in die Gedankenwelt des Wirtschaftslobbyismus erhalten haben. So viel Kälte, wo doch der Winter so lang war.

Anmerkung am Rande
Es ist im Übrigen interessant, dass die Berufe die man bis 50 durchführen kann, weil danach der Körper vom Arbeiten kaputt ist, sehr schlecht bezahlt werden. Gleichzeitig ist die private Vorsorge in diesem Bereich für diese Menschen besonders teuer. Das heißt sie zahlen mehr, weil sie eine Arbeit annehmen müssen die schlecht bezahlt ist. Das ist dann Marktwirtschaft und nennt sich marktgerechter Lohnfindungsprozess. Das man diesen Prozess, wie bei Umweltzertifikaten, in eine vernünftige Richtung beeinflussen könnte, steht nicht zur Debatte. Ach richtig es würde bestimmt Arbeitsplätze kosten.

Chris

Donnerstag, 18. April 2013

Der Markt, der Markt, der hat immer Recht....

Der INSM Ökonomenblog feiert die Fernbuslinien. Nun fällt aber auf, dass der Wettbewerb gegenüber der Bahn verzerrt ist, da die Busunternehmer für die Infrastruktur nicht bezahlen. Dieser Fehler lässt sich durch die Privatisierung der Straßen leicht beheben. Um die Vorteile vorzubringen wird folgende Aussage getätigt.


Wann fuhr der Autor das letzte mal mit der Bahn? Die Qualität sinkt, die Zuverlässigkeit auch, Züge kommen regelmäßig zu spät. Eine Marktlösung setzt Wettbewerb vorraus. Das ist weder bei der Bahn noch bei Straßen gegeben. Wenn nur eine Straße in einen Ort führt und ich muss jeden Tag dort lang fahren, wo habe ich die Wahl? Soll ich fliegen?
Davon abgesehen sind privatisierte Autobahnprojekte in Deutschland teurer. Das lässt sich in verschiedenen Studien des Bundesrechnungshofs nachlesen. Die Post ist ein grenzwertiges Thema und die Telekommunikation ist meiner Meinung nach die einzige Erfolgsmeldung bei der Privatisierung. Allerdings stellt sich hier die Frage, ob diese nicht das Glück hatte in einer technologischen Innovationsphase stattzufinden, sodass die Wahrnehmung des Endergebnisses verzerrt ist. Man kann schlecht vergleichen wie gut oder schlecht die Telekommunikation ohne Privatisierung sein würde. Allerdings kann es hier einen Konkurrenzkampf geben. Wenn Güter nicht substituiert werden können, dann sollten sie in gesellschaftlicher Hand bleiben. Denn im Zweifel muss die Gesellschaft in Form des Staates diese Leistung bereitstellen (Rente, Wasser, Gesundheit).

Chris

Montag, 15. April 2013

Mythos: Gold als sichere Anlage

Wie wertsicher ist Gold, wenn es innerhalb von einem halben Jahr 15% an Kaufpreis einbüßt? So viel also dazu. Bis zur nächsten Krise und dem wiederkehrenden Mythos.

Chris

Komplexität sorgt für Wohlstand

SPON schreibt
Die Länder, die 1998 viele dieser komplexen Güter exportierten, wuchsen in den folgenden zehn Jahren schneller. "Je größer die Vielfalt des Know-hows in einer Gesellschaft und je größer die Vielfalt an komplexen Produkten, die sie hervorbringt, desto besser", sagt Hausmann.

Wenigstens wird das unsinnge Konzept von David Ricardo 

wonach Nationen ihren Wohlstand am besten mehren, wenn sie sich auf jene Produkte spezialisieren, die sie am billigsten herstellen können

widerlegt. Das aus der Komplexität dann Wohlstand entstehen kann liegt daran, dass die Produkte nicht so einfach kopiert werden können. In einigen armen afrikanischen Ländern gibt Menschen die sich ein Mobiltelefon kaufen und es gegen kleines Geld an Menschen in ihrem Dorf verleihen. Damit können sie erst einmal Geld verdienen. Allerdings können viele dieser Tätigkeit nachgehen, sodass der Preis schnell sinkt. Ähnlich sieht es bei den vielen Straßenläden, Rikschas und ähnlichem aus. Der Preis sinkt, da viele Menschen diese Arbeit machen können. 
Komplexe Produkte kann man nur durch Arbeitsteilung erreichen. Niemand kann heute ein Flugzeug mit all den Sicherheitsanforderungen für den Weltmarkt alleine produzieren. Länder mit einer hohen Arbeitsteilung können, sprich einer hohen Spezialisierung der Bestandteile der Prozesskette sorgen für einen hohen Output. Das kann man mit einem Auto vergleichen. Wenn ein Zahnrad im Motor kaputt ist, dann kann es nicht mehr fahren. 
Hohe Arbeitsteilung setzt aber auch eine gewissen rechtlichen Rahmen und dessen Kontrolle vorraus. Somit braucht man einen Staat, um starke Arbeitsteilung erst einmal zu ermöglichen. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man für weniger Staat und mehr Eigeninitiative wirbt. Die Eigeninitiative in armen Ländern ist höher als in reichen. Viele neoliberale Forderungen werden dort fast perfekt erfüllt und dennoch ist die Wirtschaft dort schwach. Für mich zeigt das, dass die Modellannahmen falsch sind. Es ist schön, wenn darauf auch in der Mainstream Presse darauf hin und wider hingewiesen wird.

Chris

Freitag, 12. April 2013

Der Wahlkampf geht los

Nicht mehr Geld führt zu mehr Gerechtigkeit und auch nicht mehr Umverteilung zu mehr Chancen.


Was ist eigentlich Gerechtigkeit? Laut Wikipedia:

Der Begriff der Gerechtigkeit (griechisch: dikaiosýne, lateinisch: iustitia, englisch und französisch: justice) bezeichnet einen idealen Zustand des sozialen Miteinanders, in dem es einen angemessenen, unparteilichen und einforderbaren Ausgleich der Interessen und der Verteilung von Gütern und Chancen zwischen den beteiligten Personen oder Gruppen gibt.

Somit sorgt Umverteilung durchaus zu mehr Gerechtigkeit. Zumindest dann, wenn die Verteilung sehr ungerecht, wie im Falle Deutschlands, ist. Was versteht die FDP unter Gerechtigkeit? Scheinbar nichts.

Chris

Dienstag, 9. April 2013

Die deutschen Exporteure haben einen unerwarteten Rückschlag erlitten.

Guten Morgen liebes SPON. Hast du auch gut geschlafen in deiner Ideologiehöhle. 60% des deutschen Exports gingen bis vor kurzem in die Eurozone. Da verlangen wie drastische Sparprogramme. Komisch, dass wir nicht mehr verkaufen, wenn wir den anderen verbieten zu kaufen. Wie könnte das zusammenhängen. Hmm, mal nachdenken, gleich hab ichs, noch ein bisschen...
Nein die Spiegellogik erschließt sich mir nicht. Die Austeritätspolitik wird überall gefeiert und trotzdem kommt man nicht auf die Idee, dass eine Exportnation wie Deutschland davon betroffen sein könnte. Aber hey, die Stimmung der Weltwirtschaft hat sich gebessert. Wir leben heute von Stimmung und Hoffnung auf eine Besserung. Taten zählen nicht mehr.

Chris

Montag, 8. April 2013

Die INSM packt aus, Reiche werden ausgebeutet

Mal wieder der Oswald. Er hat ein Problem mit der hohen Spitzenbesteuerung.


Wie schön, dass man als Ex Mitglied des Bundestages so viele Halbwahrheiten verbreiten darf. Man zahlt auf genau einen Euro den Spitzensteuersatz, wenn man 52.883 Euro verdient. Auf das komplette Einkommen zahlt man den Spitzensteuersatz ab 250 tausend Euro mit einem Freibetrag von etwas mehr als 15tausend Euro. Des Weiteren ist der Spitzensteuersatz von 53% auf 42% gesunken.

Am gleichen Tag meint ein Herr Jens Lemmer vom Bund der Steuerzahler folgendes
Wieviel Prozent der Deutschen haben das Problem, dass sie mehr als 801 Euro Zinseinnahmen haben. Vor allem, weil erst der 802. Euro versteuert wird.

2007 lag das mediane Nettovermögen in Deutschland für alle Personen über 17 Jahren bei 15300 Euro. 1.1% (Umlaufrendite entnommen aus diesem Artikel) von diesem Wert ergibt 168.3 Euro. Das heißt, dass 50% der Bevölkerung nicht betroffen sind. Erst wenn man knapp 73000 Euro gespart hat und zwar zur Umlaufrendite, zahlt man 25% Steuern auf den ersten Euro der über den 801 Euro liegt.
Die Umlaufrendite ist dabei sehr wichtig, denn diese ist so niedrig, dass die Inflation den armen Sparer enteignet.

Fazit
Es lässt sich leicht zusammenfassen. Mit ein wenig nachdenken und dem Windows Taschenrechner kann man solche Ideologen sehr einfach wiederlegen. Sie tun so, als ob die Masse der Bevölkerung ausgeblutet wird. Das stimmt aber nicht. Wahrscheinlich betrifft weder der absolute Spitzensteuersatz, noch die "Enteignung" der Sparguthaben die beiden Schreiberlinge. Dennoch verkaufen sie sich, in der Hoffnung irgendwann dazuzugehören.

Anmerkung
Inflation kann nicht enteignen. Niemandem wird Geld weggenommen, es sinkt nur im Wert. Da der Wert des Geldes niemals festgelegt ist, ist die Bezeichnung unsinnig. Nur weil ich mir heute ein Haus und morgen nur noch ein halbes kaufen kann, heißt das nicht, dass mir ein halbes Haus weggenommen wurde, denn das Haus war niemals (das ist wichtig) mein Eigentum.

Chris

Grandios absurd

Es steht im Moment so viel Unsinn geschrieben, dass man kaum hinterherkommt. Die Krone setzt dem Ganzen dieser Artikel auf "Warum wir Steuerparadiese weiterhin brauchen". Die Begründung ist einfach wie einleuchtend. Durch den Druck der Steuerhinterziehung müssen die Steuern gesenkt werden. Das ist gut für alle. Den Nachweis, dass dadurch mehr Steuergerechtigkeit erzeugt wird, wird nicht erbracht. Auch die Logik, die zwingend aus diesem Unsinn entsteht, wird nicht erwähnt. 
So müssten wir alle nur oft genug die Verkehrsregeln brechen, dann sollte man sie anpassen, damit die Strafen nicht so hoch sind?! Sollen wir die Reichen beklauen, damit eine Vermögenssteuer eingeführt wird?!  Steuerhinterziehung ist Diebstahl an der Gesellschaft. Das sehen zwar viele Steuerzahler anders, aber mit Steuern erkaufen sie sich zum Beispiel die Erlaubnis ihr Eigentum zu behalten. Die Erkaufen sich die Rechtssicherheit, die sie brauchen, um ihr Vermögen zu mehren. Sie erkaufen sich den Umweltschutz damit sie in ihren Villen ohne Smog und Grundwasserschäden leben müssen. Sie erkaufen sich eine Luftraumüberwachung, damit sie mit Ihren Jets auf ihre Inseln fliegen können, ohne das es zu Unfällen kommt. Sie sehen das aber nicht als kaufen, sondern als gegeben an. 
Darum sage ich macht den Reichtum einfach transparent. Jeder kann entscheiden was er davon hält, dass wir als Gesellschaft ein solches Schmarotzertum erlauben.

Chris

Weiterbildung in den Ministerien

Wenn Mitarbeiter aus Privatunternehmen an Gesetzen mitschreiben, dann ist das nicht etwa bedenklich, sondern ein Element der Personalentwicklung. Man kann der Bundesregierung wenigstens nicht vorwerfen unkreativ bei ihren absurden Begründungen zu sein.

Chris

Donnerstag, 4. April 2013

Warum schreibt man noch über Guttenberg?


Tja wer wie Herr Guttenberg in einen gewissen Stand hereingeboren wurde, der braucht sich im Leben keine Sorgen machen. Wie soll er verstehen was Leistung und Arbeitsplatzverlust bedeutet, wenn ihm an anderer Stelle als Sicherheitsnetz eine für Ihn erschaffene Stelle erstellt wird. Wenn man in einer solchen Welt lebt ist man natürlich gegen einen Sozialstaat. Denn in dieser Welt arbeiten wirklich nur die Faulen nicht.

Ach ja Kern des Artikels war eigentlich, dass Guttenberg empfielt, dass Deutschland bei einem Krieg gegen den Iran unterstützend wirkt. Na dann Herr General, ab an die Front.

Zusatz: Ich habe das Gefühl, dass die Aussagen des Ex-Ministers und Plagiators häufiger veröffentlicht werden, als von Mitgliedern der im Bundestag ansässigen Linken.

Chris

Mittwoch, 3. April 2013

Was hat Deutschland schon zu befürchten?

Es sinken in allen EU Ländern die Neuzulassungen für PKWs. Halb so schlimm. Unternehmen brauchen keine Absatzmärkte, sondern nur niedrige Löhne. So lehrt es der aktuelle Wirtschaftsglaube.

Chris

Dienstag, 2. April 2013

Wie Staatsschulden einfach reduziet werden könnten

Wie kann man einfach die Staatsschulden reduzieren?

Wenn die 10% Reichsten in der Euro-Zone mit 40% ihres Vermögens zur Tilgung beitrügen, wäre die Euro-Zone über Nacht staatsschuldenfrei. Das ist keine Rechnung der Grazer KPÖ, dieser Vorschlag stammt von der Boston Consulting Group. Felber zitiert ihn aus dem Bericht „Back to Mesopotamia“ der eigentlich (eher) konservativen Unternehmensberatung.

So radikal wie die Boston Consulting Group ist Felber nicht. Um Herzstillstände auf den Chefetagen und Jagdhochständen zu vermeiden, empfiehlt der Attac-Aktivist einen sanfteren Ausweg. Eine Art Schuldentilgungssteuer auf die Vermögen der 10% Reichsten in Höhe von 2% jährlich. Dies würde nach 10 Jahren die Staatsschulden der Euro-Zone halbieren. Damit lägen die Länder der Währungsunion deutlich unterhalb der Maastricht-Kriterien, ungefähr auf dem Stand Mitte der Achtzigerjahre.

Auch dieser sehr dezente Vorschlag bringt die Marktfanatiker in Rage. Für die Hofprediger der wahren Wirtschaftslehre, allen voran Christian Ortner und Franz Schellhorn, sind Reichensteuern ein Teufelswerk. (via Duckhome)

Am Schlussatz lernt man, wie unfähig die Hofprediger sind. Einerseits sind Staatsschulden für sie Teufelswerk, deren Tilgung aber auch. Einfache Zusammenhänge, dass Schulden immer auch ein Guthaben/Vermögen gegenüberstehen muss und dass die Summe beider global gesehen Null  ist, wird ignoriert. Einfache Lösungen für einfache Gemüter. Will man die Staatsschulden reduzieren, dann muss man irgendwo gespartes Vermögen reduzieren. Im Moment wird das vortrefflich bei den Armen gemacht. Das Problem dabei ist, dass diese nicht mal annähernd genug Vermögen haben, um die Schulden der Staaten zu bedienen. Man presst eine trockene Orange aus und hofft auf Saft. Die Strategie, dass bei höherem Druck mehr Flüssigkeit herauskommt ist dabei nur bedingt brauchbar. Auf den einfachen und vernünftigen Weg frische Orangen zu verwenden, kommen nur wenige Entscheidungsträger. In der VWL sollte des Öfteren der gesunde Menschenverstand und nicht nur Brachialideologie verwendet werden. Dann wäre uns allen geholfen.

Chris