Donnerstag, 20. November 2014

Ich glaube ich kündige

Schließlich schreibt der Spiegel, dass ich mich als Deutscher reich erbe. Interessant sind einige der Statistiken. Nur 40% der Millionäre haben es aus "eigener" Kraft geschafft. Der Rest sind Erben oder haben ihr Vermögen angeheiratet. Damit fällt ein wesentlicher Argument gegen die Spitzensteuer weg. Denn das Geld gab es für 60% der Reichen leistungslos.
Weiterhin sollten wir nicht feiern wie viel Multimillionäre es gibt und wieviel mehr es im letzten Jahr geworden sind. Es ist ein Armutszeugnis und nichts zum feiern. Es heißt nämlich, dass eine kleine Elite auf Kosten des Rests der Bevölkerung lebt. Dafür wird sie noch bejubbelt. Es wird gefeiert, was für große Yachten diese Elite besitzt, wieviel und wie teurere Immobilien und Autos. 
Gleichzeitig prangern die Mainstreammedien die vielen Menschen an die mit 63 Jahren in Rente gehen. Unbezahlbar ist dies, ähnlich wie der Mindestlohn. D.h. wir können und wollen uns als Gesellschaft ein paar Hanseln leisten die in einem Sportwagen über die Straßen gleiten oder in ihrer Yacht im Mittelmeer braten. Diese Menschen leisten einen geringen Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand. Der Besitz eines Unternehmens erwirtschaftet keinen Wohlstand, es sind die Menschen im Unternehmen die es tun. Diejenige die den Wohlstand erwirtschaften bestrafen wir mit Vorwürfen. Vorwürfen, dass die Ansprüche an Rente und Lohn zu hoch seien. 
Wie absurd das Ganze ist soll folgendes Bild zeigen. Jedes Jahr steigt die Verteilungsmasse, sprich der Kuchen wird größer. Gleichzeitig "hungern" immer mehr Menschen in diesem Land. Wie offensichtlich müssen die Hinweise noch sein, dass ein Kind zu viele Stücken vertilgt, weil es zu gierig ist während einige Kinder nichts abbekommen? Bei jedem Kindergeburtstag würden die Eltern einschreiten. Nicht so in unserer Gesellschaft. Da nennt man das Ganze Markt und unsichtbare Hand und schon ist es gerecht. Manchmal ist die Welt genau so einfach. Das muss man sich immer wieder klar machen.

Nebenbemerkung
Wie blind die Bevökerung für die wahren Probleme ist sieht man an der unsäglichen Diskussion ob ein Linker Ministerpräsident werden darf oder nicht. Viel an dieser Diskussion greift die Demokratie an, die diese Menschen zu verteidigen suchen. Argumente gegen Ramelow sind meistens Fehlanzeige. Er wird es nicht wesentlich besser und sehr wahrscheinlich nicht schlechter machen als seine Vorgänger. Fakt ist, dass man die Bevölkerung mal wieder schön abgelenkt hat.

Chris

1 Kommentar:

  1. Wie offensichtlich müssen die Hinweise noch sein, dass ein Kind zu viele Stücken vertilgt, weil es zu gierig ist während einige Kinder nichts abbekommen? Bei jedem Kindergeburtstag würden die Eltern einschreiten. Nicht so in unserer Gesellschaft. Da nennt man das Ganze Markt und unsichtbare Hand und schon ist es gerecht.

    Schön auf den Punkt gebracht!

    Es ist immer wieder absurd, welche moralischen und pädagogischen Wertevorstellungen wir bei unseren Kindern haben und anbringen, bei der Lohnarbeitswelt, den Themen Wirtschaft, Reichtum und Armut, diese aber wieder ganz schnell vergessen und lieber buckeln und die Schnauze halten. Wie man diesen inneren Widerspruch ein Leben lang aushalten kann, ist mir ein Rätsel.

    AntwortenLöschen