Montag, 31. März 2014

Wenn eine Ideologie an ihren inneren Widersprüchen scheitert

Zehn Prozent Aufwertung tun den deutschen Unternehmen weh? Aber zwanzig Prozent interner deutscher Abwertung durch Lohndumping in den ersten zehn Jahren der Währungsunion sollen ihnen nicht massiv geholfen haben? Weil die Produkte ja ohnehin so überlegen waren? (via Flassbeck-Economics)

Man kann dieser Analyse wenig hinzufügen. Das schlimme ist, dass unsere Eliten ihr eigenes Unvermögen und die Widersprüche die sie produzieren wahrscheinlich nicht einmal bemerken. Sie befinden sich im selben Wirtschaftssystem und können für sich widerspruchsfrei zwischen Angebot und Nachfrage wechseln. Da dies zwei vollkommen getrennte Dinge innerhalb des vertretenen Dogmas sind, treten Widersprüche in der Betrachtung der Realität auf, nicht aber im eigenen Weltbild. Glaube und Wirtschaftswissenschaft sind manchmal so nah beieinander.

Chris

Mittwoch, 26. März 2014

Hoffnung

Schaut man sich in den deutschen Medien um, dann wird man vom grauen erfasst. Es gibt wenige Versuche die Krise in der Ukraine objektiv zu analysieren. Hin und wieder gibt es Lichtblicke wie bei Jakob Augstein, der heute Show oder der Anstalt. Auch die Kommentare unter viele Artikeln lassen hoffen. Die Menschen glauben der flachen Propaganda nicht mehr. Wieso auch. Wenn ein ehemaliger Bundeskanzler fast lachend zu gibt das Völkerrecht wissentlich gebrochen zu haben, dann sind Ermahnungen von deutscher Seite mehr als unglaubwürdig. Bei den restlichen NATO Mitgliedsstaaten sieht es ähnlich aus. Es zählt nicht mehr ob und wie viel Recht sie haben. Den Aussagen unserer Eliten wird nicht mehr geglaubt. Vor allem US Präsident Obama ist für mich eine Lachnummer. Er beschwert sich, dass Russland das Völkerrecht verletzt und seine Truppen stehen noch im Irak, in Afghanistan und seine Geheimdienste hören alle, auch seine Verbündeten, ab. So viel Scheinheiligkeit durchblickt sogar der gemeine Pöbel.

Chris

Freitag, 21. März 2014

Mindestlohn - Ein gefährlicher Weg

Es ist schon sehr gefährlich. Man zittert förmlich. Und jetzt bitte Argumente Herr Paque die dagegen sprechen und keine Emotionen. Die gibt es nach der neuesten Studienlage eher nicht. Klar ist nur, dass der Effekt eines Mindestlohns neutral bis positiv auf den Arbeitsmarkt wirkt. Für den Einzelnen bedeutet er unter Umständen einen höheren Lohn.

Bei der Rente das gleiche Spiel. Professoren sollten eine zu hohe Rente in meinen Augen nur kritisieren, wenn sie es auch bei ihren viel höheren Pensionen tun. Denn Akademiker werden noch älter. Die Bezüge sind noch höher. Alle Argumente gegen eine gute Rente gelten auch dort. Kritisiert wird das freilich von den Wirtschaftsprofessoren in den seltensten Fällen.

Chris

Dienstag, 18. März 2014

Axiomatische Berichterstattung

Der Markt liefert immer das beste Ergebnis. Putin ist böse. Setzt man solche Axiome an den Anfang seiner Argumentationskette, dann erklären sich ideologisch verbrämte und merkwürdig schwachsinnige Artikel wie dieser hier. Aussagen wie die von Gysi

Wenn Völkerrechtsverletzer einem Völkerrechtsverletzer vorwerfen, das Völkerrecht zu verletzen, ist das unglaubwürdig.

werden mit der Frage

Ist die Linke eine Partei voller Putin-Versteher? 

Dabei hat Gysi recht. Völkerrecht wird in einer Tour vom Westen verletzt und wenn eben diese Staaten nun mahnen, dann kann man sie dafür nur auslachen. Das diese Kritik nicht bei den Politikeliten ankommt ist klar. Denn das Axiom ist, dass Putin böse ist. Vor diesem Hintergrund sind seine Taten schlechter als die Eigenen.
Da läuft der Umsturz in der Ukraine unter den Schlagwörtern Faschisten und Neofaschisten, Putsch und Tragödie.

Es ist richtig, dass es ein Putsch war. Ob man Janukowitsch leiden kann oder nicht, er wurde nicht verfassungsgemäß abgesetzt. An der neuen Regierungsind Faschisten beteiligt. Steinmeier sollte es wissen, er schüttelte einigen die Hand. Eine Tragödie ist es sowieso. Begründet wird es mitleidig mit

Es sind alte Muster, die sich auch aus den Prägungen der Parteiströmungen - hier die DDR-Staatsräson, dort westdeutscher Antikapitalismus - ergeben.

Dieser Satz sagt mehr aus als alle anderen. Es wird nicht über Argumente, sondern nur noch über Gefühle diskutiert. Eigene Standpunkte werden nicht hinterfragt. Das ist im Grunde das schlimmste. Wir denken nicht nach wie es dazu kommen konnte. Wir schieben die Schuld bequem nach Russland. Das ist gut für unsere Medien und Politiker. Der NSA Skandal und der massive Vertrauensbruch der USA sind vergessen. Wir stehen wieder gemeinsam als Front gegen die rote Gefahr. Aber die rote Gefahr gibt es nicht mehr. Das sollten die Schreiberlinge des deutschen Journalismus begreifen. Die Gefahren lauern woanders. Sie lauern in den Büros der Falken, der Hardliner, eben den Menschen die hunderte Kilometer hinter der Front meinen Krieg sei eine Fortsetzung der Diplomatie. 

Chris

Mittwoch, 12. März 2014

Projektbezogene Forschung

Projektbezogene Forschung ist eine kostspielige und in weiten Teilen unsinnige Sache. Dabei ist die Idee dahinter sogar nachvollziehbar.
  • Indem die Forscher von Anfang an erklären was sie vorhaben, soll das Risiko eines Scheiterns minimiert werden. 
  • Indem die Forscher in Konkurrenz stehen, soll sich die beste Idee durchsetzen.
  • Meilensteine sollen die Forscher zielgerichteter arbeiten lassen.
So schön diese Ziele in der Theorie klingen, so schwierig ist deren Umsetzung in der Praxis. Die klare Abfolge was getan werden muss, um etwas zu ergründen, funktioniert so lange gut, so lange man eine wage Ahnung hat, um was es sich handelt. Forschung, welche zur Verbesserung von Technologien oder zu einem verbesserten Verständnis bereits bestehender Erkenntnisse führen, funktionieren auf diesem Level sehr gut. Einen grundlegend neuen Ansatz zu verfolgen ist schwer möglich und muss als Zufall getarnt in die Projekte integriert werden.
Der Wettbewerb der Ideen klingt auch erst einmal gut. Erst auf den zweiten Blick zeigen sich die Probleme an diesem Gedanken. Gute Anträge sind nachvollziehbar und lassen keinen Spielraum für grundlegend neue Ansätze. Jeder Gutachter (welcher häufig aus der gleichen Disziplin stammt) lassen neue für sie nicht nachvollziehbare Ideen nicht zu. Gold als Katalysator wäre niemals beforscht worden (tatsächlich gibt es eine Anwendung). Weiterhin muss klar sein, dass ein gewisser Bekanntheitsgrad dazu führt, dass Gutachter mehr Vertrauen in den Antragssteller haben. Mehr Vertrauen führt zu mehr Projekten und somit zu mehr Vertrauen. Das ist zwar menschlich, aber sollte bei der Bewertung von Ideen keine Rolle spielen. Als letztes ein grundlegendes Problem. Die Bewertung von Ideen ist meiner Ansicht nach etwas sehr schwieriges. Natürlich ist es eine gute Idee Krebs zu heilen. Allerdings kann man sich die Frage stellen, ob ein solches Ziel mal eben erreicht werden kann. Die Ziele werden hoch gesteckt. Sinnvolle Forschung wird hinter potemkinschen Zielen versteckt, damit es Geld gibt.
Nun zu den Meilensteinen. Man kann sich sicherlich streiten ob solche Zielpunkte sinnvoll sind oder nicht. In der Forschung verkommen sie meist zu schwammig formulierten Zielen, welche immer erreicht werden können. Der Wert ist oft sehr fragwürdig. Wie soll man das Erreichen von Ergebnissen in drei Jahren abschätzen können, wenn man der Erste auf der Welt ist, welcher sich mit diesem Problem auseinandersetzt? Somit bleibt nichts anderes übrig, als Meilensteine wage zu formulieren. Zur Risikoabschätzung taugen sie meistens nicht, da sie oft genug immer erreichbar sind.

Generelle Probleme
Nach diesen eher speziellen Problemen, nun ein paar globale. Projektspezifische Forschung ist in meinen Augen teuer und ineffizient. Der Grund hierfür ist die Planbarkeit und die Kosten für das Schreiben eines Antrags. Beide Kosten werden nirgenwo aufgeführt. Um eine dauerhafte Finanzierung der Mitarbeiter zu erreichen, müssen immer neue Projekte aquiriert werden. Da diese nicht immer angenommen werden, muss mehr aquiriert werden als Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Somit gehen allein dadurch Ressourcen verloren, da eine langfristige Planung (mehr als 1 Jahr) selten möglich ist. Anschaffung von Messgeräten und deren Betrieb (Mitarbeiter die sie bedienen können) machen nur Sinn, wenn man langfristig planen kann. Messgeräte sind teuer. An Universitäten stehen viele Geräter herum, da die Mitarbeiter gehen mussten.
Die Kosten für ein abgelehntes Projekt sind ebenfalls nirgendwo aufgeführt. Bei einer Quote von 10-20% das ein Antrag angenommen wird, stehen die gleichen Kosten für 80-90% der Antragsschreiber an. Würde man diese Gelder direkt in die Finanzierung der Forschungslandschaft stecken, hätte man deutlich mehr gewonnen. Darüber hinaus sinkt aktuell die Erfolgsquote. Da die Grundfinanzierung schlechter wird, steigt automatisch auch der Konkurrenzkampf. 

Fazit
Eine deutlich bessere Grundfinanzierung sollte eine Forschung mit Risiko ermöglichen. Dieses Risiko möchte und sollte die Industrie nicht eingehen. Der Preis dafür wäre, dass die Unternehmen weniger Forschungssubventionen für praxisnahe Entwicklungen erhalten. Der Gewinn wären wirkliche Innovationen und keine inkrementellen Verbesserungen.

Chris

Dienstag, 11. März 2014

Hoeneß absurd

Wenn jemand 20 Millionen Euro stiehlt und davon 5 Millionen Euro spendet, dann ist er im Sinne eines Herrn Hoeneß und vielen seiner Anhänger ein guter Mensch. Schließlich hat er 5 Millionen Euro für einen guten Zweck geben. Umgekehrt wird allerdings ein Schuh daraus. Er hat 15 Millionen Euro einem gesellschaftlichen Zweck vorenthalten. 
Die Logik ist sehr einfach. Wenn durch diese "gesparten" 15 Millionen Euro soziale Einrichtungen geschlossen werden, dann wird man nicht zu einem guten Mensch indem man sich sozial engagiert. Man lässt viele Menschen hungern, um einigen zu Befriedigung des eigenen Egos, ein wenig Kuchen zu geben. Mich erstaunt, dass offensichtlich intelligente Menschen wie Herr Hoeneß nicht begreifen, dass sie Leid mildern, welches sie selbst verursachen. 
Der Spendenpunkt von Herrn Hoeneß darf keinen Einfluss auf das Gerichtsverfahren haben. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Wenn es so wäre, dann könnte jeder Mörder mit dem Verweis, er habe schon mal Erste Hilfe geleistet auf einen Freispruch argumentieren.

Chris

Mittwoch, 5. März 2014

Man kann vom Marktdogma geheilt werden


Der Artikel auf Telepolis zeigt, dass die vorherrschende Marktideologie ihre Gläubigen indoktriniert. Der ehemalige INSM-Geschäftsführer hat seinen geredeten und geschriebenen Unsinn mittlerweile erkannt. Er hat die Schwächen der Annahmen und den Unsinn der Zielstellung der Neoliberalen begriffen. Das Ziel des neoliberalen Kapitalismus besteht darin, besser zu werden. Es soll mehr produziert werden in weniger Zeit. Das ist ein sinnloses Ziel. Wozu braucht man so viele Güter, wenn man sie nicht genießen kann. Autos sollen im Prinzip Autos produzieren.
Ich denke diese Ebene ist das Problem vieler Diskussionen. Eher links ausgerichtete Menschen wollen den Menschen und sein Wohlbefinden in den Mittelpunkt stellen. Diesen Zielen wollen sie das Wirtschaftssystem unterordnen. Die andere Seite will Arbeit, um der Arbeit willen als Ziel vorgeben. Wenn man beide Ideale vergleicht, wird mir schnell klar, dass das erste Ziel das lustigere und lebenswertere ist, denn es schließt das zweite nicht aus, bietet aber mehr.

Chris

Dienstag, 4. März 2014

Kriegspropaganda

Bei der Berichterstattung über die Ukraine und Russland kann einem im Moment nur schlecht werden. Ließt man die Artikel, dann scheint ja alles ganz einfach zu sein. Russland, oder vielmehr Putin, ist böse der Rest der Welt ist gut. Man muss Putin nicht mögen, aber etwas mehr Objektivität wäre wünschenswert. Wo ist der Hinweis des deutschen Einflusses in der Ukraine? Wo der Hinweis, dass die Demonstranten nicht gerade friedlich demonstriert haben? Wo ist der Hinweis auf den Staatsstreich der unterstützt vom Westen in der Ukraine stattfand. Nichts zu finden. Die Krimkrise lenkt ab. Vergessen ist die NSA, vergessen das unsägliche Freihandelsabkommen mit der USA. Deutschland ist wieder wer. Diesmal haben wir die Stärksten an unserer Seite. Da kann die Objektivität ruhig auf der Strecke bleiben. Wahrheiten sind sowieso relativ. Die deutsche Außenpolitik scheint in ein neues Stadium zu treten. Krieg ist wieder legitim haben sie gesagt. Das es so schnell gehen würde, konnte natürlich keiner ahnen. Das Volk glaubt den Medien. Der Russe war schon immer böse. Da kann man ruhig ein wenig zündeln. Schuld sind dann die anderen. Was haben sie das Bezin auch liegen gelassen.

Chris

Konsverativer Erguss

Wie baut man sich einen ideologischen Artikel um nachzuweisen, dass jegliche soziale Hilfe schlecht ist und den Leistungswillen unterminiert? Man fängt wie die Welt erst einmal damit an ein positives Beispiel zu bringen. Es wird ein armes Kind präsentiert, welches es aus eigener Kraft geschafft hat Millionär zu werden. Die These ist, sei fleißig, dann wirst du reich. 
Wenden wir diese Logik auf den Sport an. Trainiere fleißig, dann können alle gleichzeitig 100m Sprintsieger werden. Niemand zweifelt daran, dass einzelne Menschen durch Willen, Glück und Talent ihr vorbestimmtes Leben ändern. Es ist aber Irrsinn daraufhin anzunehmen, dass man nur arm genug sein muss um reich zu werden. Jeder reiche müsste im Umkehrschluss sein Geld verlieren. Das ist aber nicht so.

lebenslang vom Staat verliehener Rechtstitel denken zu lernen statt in den Kategorien von Arbeit, Aufstieg, Leistung, Opfer und Selbstverantwortung.

Das ist die Meinung des Weltautors. Wir Opfern nichts mehr.Denn Fernbeziehungen, 60 Stunden Wochen, schlechte Bezahlung, Hartz 4, soziale Ausgrenzung, etc. sind keine Opfer. Die Realität wird gebaut wie man sie braucht. Allein dieser Ausspruch

Vermögen entstehen aus der Not heraus

ist so unendlich lächerlich. Nach dieser Logik müssten viele afrikanische Länder die reichsten Bewohner haben. Warum ist das wohl nicht der Fall? Es wird ignoriert, dass der ehemalige Adel immer noch reich ist. Das er viel von der Industrie finanziert hat. Es wird ignoriert, dass die Kolonialreiche Geld ins Land brachten und die Industrialisierung mit unterstützten. Es war nicht der Fleiß des Einzelnen. Es war eine Mischung aus staatlicher Unterstützung, Machtpolitik und Einzelleistung, welche die Wirtschaft in den Industriestaaten voran brachte. 
Wenigstens hiermit hat der Autor recht.

Armut ist nicht gottgegeben

Armut ist menschgemacht. Somit kann man sie ändern. Wir leben in einer Zeit mit unendlichem Reichtum. Gleichzeitig sind viele Menschen arm und hungern. Die Verteilung der Güter ist ungerecht. Dazu muss man kein Sozialist sein. Wenn 1% der US Bevölkerung über 60% der Vermögen besitzt ist etwas verkehrt. Vermögen entsprechen Macht. Wer bei Verstand glaubt daran, dass diese Macht nicht genutzt wird, um seine Position zu schützen? Das dies passiert wird von Ideologen wie dem Autor der Zeit vollkommen ignoriert. Das würde bedeuten, dass die Mehrheit es eben nicht schaffen kann.

Im Schlusspunkt kulminiert sich dann der Brechreiz

Der Staat hat verlernt, dass Not nicht einfach nur arm, sondern auch leistungswillig machen kann.

Spitzen wir diese Aussage zu. 
Mehr Not = mehr Leistung
Also brauchen wir mehr Not. 
Folglich ist es sinnvoll Arbeitlager einzuführen, Krankheiten zu verbreiten, Essen zu rationieren, also viel Not zu verbreiten. Der zentrale Witz an dem Satz ist, dass Not leistungswillig machen KANN. Wenn man nicht weiß wie viele Menschen nicht verzweifeln, wie viele Menschen Armut als Anreiz sehen, ist dieser Satz komplett nichtssagend. Man kann auch aus einem Hochhaus fallen und überleben. Die Wahrscheinlichkeit ist schlecht aber vorhanden.

Zum Schluss noch ein paar Zitate aus der Kommentarleiste. Ich hoffte, dass dieser Artikel Kritik ohne Ende bekommt. Aber da kommen er vorgekrochen, der konservative Mittelstand.

das stimmt, wenn unsere Großeltern (> Jahrgang 1930) so Jammerlappen wie viele heute in Deutschland lebende Menschen gewesen wären, die für alles nach dem Staat rufen, würden wir heute noch zwischen Trümmerbergen leben.

Wir sind heute alle Jammerlappen. Diesen Ausspruch gab es zu jeder Zeit. Der genannte Jahrgang durfte sich diesen Spruch bestimmt auch anhören. Die Trümmerberge sind ein nächstes Beispiel konservativer Ignoranz. Deutschland war industriell nicht so stark zerstört wie propagiert oft wird.


Die gibt es bereits: PDV, Partei der Vernunft
Deren Programm ist die "Österreichische Wirtschaftslehre". Dabei geht es um Eigenverantwortung und Freiheit. Nicht nur für die Kleinen, auch für die Großen: Wer Pleite geht ist halt weg und wird nicht mit Steuergeldern gerettet.

Politk wird auf ein Minimum reduziert. Für die Lobby ist es dann vorbei mit Gesetze und Subventionen, die für Geldkoffer gekauft wurden.
 
Interessanterweise nennen sich die dümmsten Ideengeber immer vernünftig. Man nimmt eine veraltete in sich inkonsistente Wirtschaftstheorie und verfechtet sie als das Beste was es geben kann. Dann gründet man eine Partei und nennt sich vernünftig. Die österreichische Schule hat die Annahme, dass Märkte perfekt funktionieren und nichts ein besseres Resultat erzielen kann.  Wissenschaftlich gesprochen reicht ein Gegenbeispiel, um diese Annahme zu widerlegen. Es existieren in der Realität hunderte dieser Beispiele. Wenn also diese Annahme nicht gültig ist, dann bricht das Logikkonstrukt, welches zu Argumentation der Theorien aufgebaut wird, in sich zusammen. Somit ist eine Partei die sich darauf beruft nicht vernünftig.

Der Sozialstaat gehört komplett abgeschafft. Komplett !!!
Die Schwachen habe im 19, Jahrhundert auch überlebt.

Die moderne Technik gehört abgeschafft. Der Mensch hat früher auch ohne sie überlebt. Etwa so sinnvoll ist eine solche Aussage. Auch Gesellschaftssysteme können sich entwickeln.

Spannenderweise sind diese Kommentaroren sich nicht im Ansatz darüber bewusst, dass sie am Ast sägen auf dem sie sitzen. Man muss schon sehr wohlhabend sein, um nicht vom Sozialstaat direkt und/oder indirekt zu profitieren. Ärzte profitieren dadurch, dass es ein stabiles verhältnismäßig gut finanziertes Gesundheitssystem gibt. Es gibt Schulen die nichts kosten. Man braucht keine Wachmannschaft, um seine Wohnung/Haus zu bewachen, da die Gesellschaft halbwegs stabil ist. Man braucht keine Existenzangst zu haben. Es gibt Beispiele aus den USA, wo Menschen jahrelang gut verdienen und aufgrund einer Krankheit in den Abgrund gerissen werden. Vorher wetterten viele bestimmt auch gegen den Staat und die Sozialsysteme. Hinterher holte sie die Realität ein.

Fazit
Den einzigen den eine solche Propagandaleistung hilft sind diejenigen die reich sind. 99% der Menschen in Deutschland nützt es nichts. Die meisten erbringen eine hohe Leistung. Arbeitsverdichtung, Flexibilität, ständige Erreichbarkeit, Überstunden, etc. gab es früher nicht. Viele der fleißigen Alten wurden geboren, arbeiteten und starben am selben Ort. Heutzutage sind Fernbeziehungen und Pendeln nicht mehr die Ausnahme. Als Leistung wird das nicht gewürdigt. Warum auch, wenn man konservativer Welt Leser ist, dann ist nur das eigene Leben eine Leistung.

Chris

Samstag, 1. März 2014

Freiheitsliebende INSMler

Oswald Metzger - 0 Kommentare
Frank Schäffler - 1 Kommentar, den aber im Nebensatz
Bernd Raffelhüschen - 0 Kommentare
Bert Rürup - 0 Kommentare

INSM - 0 Kommentare - Überwachung kostet Geld, ist nicht Ressourceneffizient und staatlich kontrolliert. Es ist also ein Thema für die INSM die eben das in einer Tour anprangert.

So viel also zu Freiheit. Vier bekannte Propagandisten melden sich gar nicht zu NSA Skandal. Einige davon sind Politiker und fordern Freiheit für alle. Keine Kritik aus dieser Ecke. Natürlich könnte man nun verteidigend sagen, dass sie davon keine Ahnung haben und lieber ihre Klappe halten. Bei Rentenreformen, Sozialabbau, einfachsten Wirtschaftszusammenhängen haben sie oft genug auch keine Ahnung, sprechen diese im Namen der Freiheit aber gerne und oft aus. 
Für mich zeigt das sehr viel auf. Wenigstens die ersten zwei der Liste sollten sich empören. Das tun sie aber nicht, da sie als Mitglieder des Bundestags im Grunde mit beteiligt waren an der Großüberwachung. 

Freiheit ja - aber nur wenn es weniger Freiheit für arme Menschen bedeutet. Denen sollte es reichen, dass man sie noch als Menschen bezeichnet.

Chris

Wer politische Freiheit will, muss wirtschaftliche Freiheit schaffen

Das ist die These von Frank Schäffler. Dabei vergisst er zu erwähnen, dass dies eine Meinung ist, die er nicht wirklich belegen kann. Dazu müsste er Freiheit unabhängig Messen können. Das kann er aber nicht! Er müsste davon ausgehen, dass Marktliberalisierungen zu mehr Wohlstand bei der Masse der Bevölkerung führen muss. Diese Kausalität ist nicht gegeben. Es ist bestenfalls ein Kann.
Wer politische Freiheit will, muss den Menschen wirtschaftlichen Freiraum, sprich wirtschaftliche Unabhängigkeit --> Wohlstand, ermöglichen. Wenn sie keine Angst mehr um ihre Arbeitsplätze haben, dann können sie anfangen sich politisch zu engagieren und nachzudenken. Ob sie es tun ist keinesfalls sicher. Das sie es nicht tun und/oder Populisten hinterherrennen, wenn sie unter ökonomischen Druck stehen "beweisst" die Geschichte.

Chris