Donnerstag, 21. Juni 2018

Ein Propagandastück vom Feinsten

"Meinungsstark und unideologisch: Anti-Trump-Buch für eine gerechtere Welt" so betitelt die INSM eines ihrer Lobbybücher. Liest man den Text über das Buch, erkennt man schnell, dass diese Aussage so nicht stimmt. Freihandel ist per se gut. Wenn das keine Ideologie ist, dann weiß ich auch nicht. 
Es wird kritisiert, dass die Gegner des Freihandels nur wenige Menschen sind die sich organisieren. Das sei zutiefst undemokratisch. Es wird, ganz ideologisch, davon ausgegangen, dass alle  Nichtbeteiligten für  eine Freihandel wären. Weiterhin wird nicht darauf eingegangen, dass die Befürworter des Freihandels ebenfalls mit ihre Lobbyarbeit den demokratischen Prozess umgehen. Sponsoring von Staaten gibt es direkt oder indirekt genauso. 

Die Schwäche des Buchs wird in der Zusammenfassung also schon klar. Es soll um eine gerechtere Welt gehen. An keiner Stelle geht es um Gerechtigkeit. Es geht um Leistungsbilanzen, es geht um Schiedsgerichte (undemokratisch, aber das stört hier halt nicht) und um Ängste. Das Freihandel von Unternehmen ausgenutzt wird, um Steuern zu sparen, Löhne zu drücken und Arbeitnehmer effektiver auszubeuten, wird nicht erwähnt. Das Schiedsgerichte nichts mit freiem Handel zu tun hat, ist kein Thema. Das die Gegner sehr wohl Argumente haben, stört nicht. Lieber wird die Legitimation der Argumente geschwächt, weil man die Finanzierung aufgreift.

Das Buch wird also zutiefst ideologisch geprägt sein. Wenn Freihandelsabkommen, denn darum geht es und eben nicht um freien Handel, so toll sind, wo sind die Analysen. Wo wird gezeigt wieviel Gewinne erzielt worden sind, wieviel mehr Wohlstand generiert worden ist, usw. Es gibt diese Studien wahrscheinlich nicht, da sie vortrefflich schwierig durchzuführen sind. Daher bleibt es eben nur Glauben und Ideologie, dass Freihandel das Beste ist was man machen kann. Der einzige Vorteil eines freien Handels, den sogar ich sehe, wird nicht vorgebracht. Intensiver Handel reduziert die Gefahr von militärischen Konflikten.

Fazit
Ein Propagandastück vom Feinsten.

Chris

Freitag, 1. Juni 2018

Warum ich Ökonomen nicht Ernst nehmen kann

  1. Sie machen Prognosen bis ins Jahr 2080.
  2.  Sie behaupten die Zahl der Erwerbstätigen sinkt und man hätte da zukünftig mehr Bedarf. Gleichzeigtig steigen die Kosten für die Arbeitslosenversicherung (Abb 2. & Abb. 4)
  3. Das "Primär- und Finanzierungssaldo des gesamtstaatlichen Haushalt" 2000-2018 zeigt deutlich, dass der Haushalt durch die Konjunktur massiv beeinflusst wird. Danach wird er nur noch durch demographische Entwicklungen getrieben (Abb. 5). Das ist interessant, wenn man bedenkt, dass die demographische Entwicklung seit 200 Jahren sich in diese Richtung geht. Komischerweise hat es bisher funktioniert, trotz Leitungsausweitung.
  4. Hohe Fertilitätsraten kosten kein Geld (Abb. 6). Schule, Studium, Ausbildung fällt kostenlos vom Himmel.
  5. Die Erwerbslosenquote steigt zwingend (Abb. 7). Die Ausgaben des Staates werden also verbrannt?! Wer kriegt das Geld im Gesundheitssystem, dass so teuer werden soll? Wer kriegt denn die Renten die so teuer werden sollen?
Die darauffolgende Analyse braucht man sich nicht anzusehen. Sie geht von widersprüchlichen Analysen aus. Der Startpunkt ist schon falsch. Wenn alle Gelder die aktuell in privaten Rentenversicherungen fließen (staatlich) in die gesetzliche fließen würde, sähe das Bild anders aus. Auch die Belastungsanalyse ist nur realistisch, wenn man die privaten Renten mit hinein packt. Denn dann sieht man sehr schnell, dass die Deckelung der Rentenabgaben nicht das Ziel dieser als Wissenschaft getarnten, Privatrentenwerbung ist. Es geht darum die Leistungen zu senken, damit die Menschen privat vorsorgen und Bertelsmann daran verdient.

Chris