Montag, 31. Januar 2011

Modellbildung: Gültigkeit im Modell

In aktuellen Diskussionen wird mir aktuell klar, dass nicht verstanden wird wie Modelle zur Beschreibung von, mehr oder weniger komplexen, Zusammenhängen kreiert werden. Einiges zum Gültigkeitsbereich habe ich hier schon einmal angeschnitten. Die Aussage wann ein Modell gültig ist, ist essentiell. Im wesentlichen bestimmt sich dieser Bereich aus der geforderten Genauigkeit. So kann man durchaus ein Auto als starren Körper annehmen, um das Fahrverhalten zu beschreiben. Für einen Crashtest wäre diese Beschreibung ungeeignet. Dieses einfache Beispiel verdeutlicht, dass das gleiche physikalische Objekt durchaus zwei Modellbeschreibungen besitzen kann. Der Einfluss der Verformung wird beim Fahren nicht die dominante Rolle spielen. Somit ist die Verformung vernachlässigbar.
Eine weitere Begrenzung des Modells kann durch die Mathematik gegeben sein. Die gewählten Funktionen müssen die realen Prozesse abbilden können. Analytische Modelle sind meist arg begrenzt in der Beschreibung realer Prozesse, da es wenige geschlossene Lösungen gibt (für allgemeine Probleme meist gar keine). Basierend auf Annahmen werden numerische Modelle entworfen. Dort kann es aufgrund der mathematischen, numerischen Eigenschaften ebenfalls zu Grenzen kommen. So zum Beispiel die Genauigkeit der Computer. Liegt die Lösung unterhalb dieses Wertes, dann ist damit nicht viel anzufangen.
Diese Dinge liegen auf der theoretischen Modellbildungsseite. Sie müssen berücksichtigt werden. Nun stellt sich die Frage wozu man ein Modell entwerfen sollte. Im Endeffekt soll es Gegebenheiten aus der Realität beschreiben und verstehen helfen. Aus diesem Grund braucht man Experimente. Letztenendes werden theoretische Modelle immer an die Experimente angepasst. Ein Beispiel wie falsch man bei der Theorie liegen kann und dennoch gut mit dem Experiment übereinstimmt ist die Marsschleife. Um diese beschreiben zu können und dennoch die Erde nicht aus dem Zentrum des Universums zu rücken wurden komplexe, mathematische Modelle entwickelt. Diese konnten tatsächlich mittels geometrischer Beschreibungen die Bewegung des Mars vorhersagen, waren aber falsch. Das heißt, wenn Modelle gut mit dem Experiment übereinstimmen müssen sie noch lange nicht richtig sein. Dieses Problem tritt natürlich besonders dann auf, wenn man keine unabhängigen Experimente machen kann. Unabhängig bedeutet in diesem Fall, dass ich die Masse eines Körpers erst mit einer Waage messe. Danach würde ich anhand eines Pendelversuchs die Resonanz bestimmen und daraus auf die Masse schließen. Zur Bestimmung wurde zwei nicht miteinander in Verbindung stehenden Messmethoden verwendet. Die Theorie auf denen beide Methoden beruhen sind ebenfalls unabhängig. Dies ist ein starker Hinweis darauf, dass ein Modell gültig ist. Die Frage nach dem Bereich stellt sich dennoch. Experimente beweisen die Gültigkeit letztlich nur im Messbereich. Ob man interpolieren oder extrapolieren darf und wenn ja wie weit ist keineswegs trivial. Dies ist eines der Grundübel der komplexen Modelle, wie Wetter, Klima oder Weltwirtschaftsforschung. Die Modelle werden entwickelt und an alte Daten angepasst. Mit diesem Wissen können die Modellparameter angepasst werden. Diese Modelle können manchmal sehr vage sein (Streuung der Temperatursteigerung im Jahr 2100, Geburtenentwicklung, Vorhersagen zur Finanzkrise). Mit dieser kleinen Einführung soll erläutert werden, dass Modelle keineswegs Allgemeingültig sind. Sie haben einen Bereich in denen die Vorhersagen gut mit den Experimenten übereinstimmen. Tun sie dies nicht, dann muss das Modell erweitert werden. Ein Experiment genügt, um eine Theorie zu Fall zu bringen. Man braucht unendlich viele, um sie zu beweisen.

Chris

Die Reichen fliehen, die Armen leiden

Wann war es nicht so? Jeder der es sich leisten kann flüchtet sobald er in Gefahr ist. Auch viele Arme würde dies wahrscheinlich sofort tun. Ich kommentiere diese Überschrift des Spiegels aus einem anderen Grund. Sie war und ist universell auf die Finanz- und Eurokrise anwendbar. Reiche fliehen aus der Verantwortung und die Armen leiden. So läuft die Welt. Dabei gibt es einige die behaupten, dass hohe Einkommen und Vermögen gerechtfertigt seien, weil auch mehr Verantwortung übernommen würde. Ein schönes Märchen das da erzählt wird.

Chris

Freitag, 28. Januar 2011

Rainald Grebe - Der Billiardär



Chris

Länder wollen Steuersündern Denkzettel verpassen

Natürlich wollen die Länder das. Im Zuge der Wahlen kann man sich damit als Partei in ein gutes Licht rücken. Im Gegenzug werden die Stellen für Steuerprüfer nicht erweitert. Man erinnere sich an Hessen. Dort wurden durch Koch und seinen Finanzminister gezielt Steuerfahnder aus dem Beruf gedrängt, weil sie zu effektiv gegen potentielle Parteispender vorgegangen waren.

Chris

Holocaust-Gedenktag

Ein schönes Bild von Wulf und anderen geladenen Gästen vor den Toren von Auschwitz. Dem Aufruf zur Wachsamkeit sollten wir alle folgen. Allerdings sollte man dabei nicht nur die Judenverfolgung im Blick haben. Der Spruch "Sozial ist was Arbeit schafft" ist leider viel zu nah an der im Hintergrund leicht verschwommen Aufschrift "Arbeit macht frei". Darum müssen wir wachsam sein. Auch in den 30er Jahren begann es nicht mit Auschwitz, sondern endet dort.

Chris

Donnerstag, 27. Januar 2011

Qualität der Wissenschaft

Die heutige Wissenschaft krankt an der Menge des selbst produzierten Wissens. Im Drittmittelwettbewerb sind die Menge der Fachartikel in renommierten Zeitschriften einer der wichtigsten Kriterien, um diese zu erhalten. Darunter leidet des Öfteren die Qualität. Die Gutachter können sich aufgrund der Komplexität selten mit der Materie zu 100% auseinander setzen. Ihnen bleibt nur die textliche und inhaltlich logische Kontrolle. Machen die dargestellten Ergebnisse und die Interpretation der Selbigen einen Sinn. Das die Ergebnisse richtig sind wird dabei vorrausgesetzt. Kurvenanpassungen und etliche andere Tricks, um die Arbeiten zu verbessern sind dabei an der Tagesordnung. Meist werden die Fehler irgendwann entdeckt. Allerdings kostet es Zeit und bremst den betreffenden Wissenschaftler in seiner Arbeit. Eine Verbesserung dieses Zustandes ist nicht zu erwarten. Da die Publikationswut eher zunehmen wird. Da sich der Staat aus der Grundlagenfinanzierung immer weiter zurückzieht, bleiben den Forschungseinrichtungen nur die Drittmittel. Freie, kreative Forschung bleibt ein wenig auf der Strecke, da ein Ziel im Fordergrund steht. Ob dies langfristig ein Vorteil ist wird die Zukunft zeigen.

Chris

NASA's Hubble Finds Most Distant Galaxy Candidate Ever Seen in Universe

Astronomers have pushed NASA's Hubble Space Telescope to its limits by finding what is likely to be the most distant object ever seen in the universe. The object's light traveled 13.2 billion years to reach Hubble, roughly 150 million years longer than the previous record holder. The age of the universe is approximately 13.7 billion years.

The tiny, dim object is a compact galaxy of blue stars that existed 480 million years after the big bang. More than 100 such mini-galaxies would be needed to make up our Milky Way. The new research offers surprising evidence that the rate of star birth in the early universe grew dramatically, increasing by about a factor of 10 from 480 million years to 650 million years after the big bang.


Quelle: NASA

Chris

Mittwoch, 26. Januar 2011

Zitat

Unsere Kaufleute und Unternehmer klagen zwar über die schlimmen Folgen höherer Löhne, da sie zu einer Preissteigerung führen, wodurch ihr Absatz im In- und Ausland zurückgeht, doch verlieren sie kein Wort über die schädlichen Auswirkungen ihrer hohen Gewinne.
Tatsächlich führen hohe Gewinne weit eher zu einem Preisanstieg als hohe Löhne. Würde in einer Leinenmanufaktur, zum Beispiel, der Lohn aller Arbeiter, der Flachszurichter, der Spinner, der Weber und so fort, um zwei Pence je Tag verbessert, so müßte man den Preis für einen Ballen Leinen lediglich um folgenden Betrag anheben: Zwei Pence mal die Zahl der jeweils eingesetzten Arbeiter, multipliziert mit der Zahl der erforderlichen Arbeitstage. Der Lohnanteil am Preis würde somit über alle Produktionsstufen nur in arithmetischer Reihe mit der Lohnerhöhung zunehmen. Würden indes die Gewinne der einzelnen Unternehmer, die diese Arbeiter beschäftigen, um jeweils fünf Prozent erhöht, so würde der Gewinnanteil am Preis auf allen Stufen der Fabrikation entsprechend dem Gewinnanstieg in geometrischer Reihe wachsen.


Adam Smith

Chris

Dienstag, 25. Januar 2011

Tilt 2010



Chris

US-Pensionsfonds verbergen riesiges Finanzierungsloch

Diese Fonds sollten als abschreckendes Beispiel gelten. Mancher wird sagen, dass diese Fonds so schlecht sind, weil sie der öffentlichen Hand gehören. Allerdings ist die Schönrechnerei mit 8% Rendite auch bei den privaten Altersvorsorgern in Deutschland üblich. Zumindest dann, wenn ein Vertrag aufgeschwatzt werden soll. Man sieht anhand der Wirtschaftslage deutlich, dass die kapitalgedeckte Vorsorge nicht wirklich krisensicher ist. Ein weiteres Problem wird sein, dass bei einem Zusammenbruch der Vorsorge der Staat in jedem Fall über Steuergelder einspringt. Dann hat man ein Umlageverfahren, wenn man so will.

Chris

Montag, 24. Januar 2011

Systemfehler

Mich wundert häufig in der Diskussion über das Marktverhalten, dass von allen Seiten deren Versagen kritisiert wird. Märkte können eigentlich nicht versagen. Sie können den Modellen widersprechen, mehr aber auch nicht. Wenn tausende Spekulanten gegen den Euro Wetten, dann ist das kein Marktversagen. Ebensowenig, wenn Deutschland sich auf den Export fixiert. Die Märkte optimieren Geldeinnahmen. Dies geschieht in der Regel kurzfristig. Denn dann sind die Risiken absehbarer. Alles andere, wie Wohlstandswachstum, technologischer Fortschritt, etc. sind Abfallprodukte aus dieser Optimierung der Einnahmen. Das die Nebenprodukte zwangsläufig auftreten müssen ist in meinen Augen keineswegs gegeben. Diese Zwangsläufigkeit nehmen aber viele als Annahme in Kauf, wenn man die Wirtschaft weiter Liberalisieren möchte. Chile unter Pinochett sollte ein abschreckendes Beispiel gewesen sein.

Chris

Freitag, 21. Januar 2011

AWD, Maschmeyer und die Machenschaften der Politik - Der Drückerkönig und die Politik



Anmerkung: Ein paar Spenden und schon steht man als seriöser und philanthroper Mensch in der Öffentlichkeit. Woher das Geld ursprünglich stammt interessiert niemanden mehr. Es muss hinzugefügt werden, dass die Ausstrahlung des Films verboten werden sollte. Unangenehme Details wollte der AWD Gründer wohl nicht gerne in der Öffentlichkeit sehen. Es könnte seinem Image schaden und das Umgarnen von weiteren Politmarionetten erschweren.

Chris

Donnerstag, 20. Januar 2011

Zitat

Die Ökonomie ist die einzige Wissenschaft, in der sich zwei Menschen den Nobelpreis teilen können, weil ihre Theorien sich gegenseitig widerlegen.


Joseph Stieglitz

Chris

Unbewältigte Vergangenheit - Die FDP und die Nazis



Chris

Wenn nicht die Qualität zählt

Eigentlich sollte ein Bildungssystem nach erbrachter Leistung bewerten. In Deutschland ist man sehr weit entfernt von diesem Zustand. Nun kommt ein neuer Vorstoß in die Unsinnigkeit. Nur 40% der Kinder sollen ans Gymnasium dürfen. Was bewirkt solche Quote? In den Edelsiedlungen der Republik müssen dann Managerkinder in die Realschule, weil die Quote für ihren Stadtteil bereits erfüllt ist? Oder zählt etwa das Bundesland? Warum soll es diese Grenze geben. Wenn Kinder die Leistung erbringen, dann sollen sie auf das Gymnasium gehen dürfen. Wenn es nicht genug Plätze gibt, dann hat man sie bereitzustellen. Wenn man tagtäglich ließt, dass wir eine "Bildungs"gesellschaft sind, dann sollte man sich fragen warum Bildung verbaut wird.

Chris

Mittwoch, 19. Januar 2011

Neusprech: Ausbildungsunfähigkeit

Auf dem Zeitgeist Blog gibt es regelmäßig treffende Analysen zur verwendeten Neusprache. Heute ist es die Ausbildungsunfähigkeit. Obwohl es nicht genug Ausbildungsplätze gibt wird die Schuld mit diesem Unwort zu 100% den Jugendlichen zugeschoben. Unschuldig sind sicher nicht alle. Die Politik flüchtet sich allerdings aus der Verantwortung. Statt verbindliche Programme zu entwicklen, welche die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht wird lieber die Lsöung des Problems an andere Stelle verschoben. So macht man sich das Leben leichter.

Chris

Donnerstag, 13. Januar 2011

Ohne Worte



















Quelle: Nachdenkseiten

Chris

Zitat

Der freie Markt ist nicht, wie die heutige Wirtschaftsphilosophie gemeinhin annimmt, naturgegeben; er stellt sich auch nicht einfach her, wenn politische Eingriffe in das Marktgeschehen ausbleiben. Blickt man zurück in die Geschichte, so ist die freie Marktwirtschaft eine seltene und kurzlebige Abweichung vom normalen Lauf der Dinge. Die Norm sind regulierte Märkte; sie sind es, die in jeder Gesellschaft von selbst entstehen. Die freie Marktwirtschaft dagegen ist ein Geschöpf staatlicher Macht. Die zum Inventar der Neuen Rechten gehörende Vorstellung, freie Märkte und geringstmögliche Intervention der Regierung gehörten zusammen, stellt die Wahrheit auf den Kopf. ... Freie Märkte können nur durch die Machtmittel eines zentralisierten Staates geschaffen werden. Als dessen Schöpfungen sind freie Märkte nicht in der Lage, ohne starken Staat zu bestehen.


Quelle: Systemfrage21

Anmerkung: Bei näherer Betrachtung wird klar wie war dieses Zitat ist. Ohne einen starken Staat wird ein freier Markt nicht existieren können. Schließlich müssen Preisabsprachen, Monopole, Korruption, Bestechung, etc. vermieden werden. Diese rechtliche Seite sahen auch die Urliberalen Mises und Hayek. In diesem Bereich gestanden sie also einen staatlichen Handlungspielraum zu. Damit die Menschen in diesem Land die Gesetze befolgen muss ein gewisses Maß an sozialer Stabilität gewährleistet sein. Diese kann man durch soziale Absicherung oder durch eine starke Polizei (was nicht sehr freiheitlich wäre) gewährleisten. Lässt man beides weg, dann würden nur im Falle einer relativ gleichmäßigen Wohlstandsverteilung die Stabilität in meinen Augen gewährleistet bleiben. Dies kann und wird der Markt nicht generieren, zumindest nicht ohne Regeln. Bei sozialer Instabilität folgen Unruhen und ggf. eine Revolution. Ein Blick in die Geschichte zeigt dies. Die soziale Komponente wird meist außer acht gelassen. Die Annahme, dass ein möglichst freier Handel den Wohlstand aller maximal steigert, ist ein Ideal. Real ist, dass die "Großen" den "Kleinen" Dinge aufzwängen können (warum sonst funktioniert z.B. Werbung?). Die Macht des Kunden existiert nur, wenn man diese unter einem Banner vereint. Das wird selten bis gar nicht geschehen. Somit ist der Glaube, das ein möglichst unregulierter freier Markt das absolute Optimum darstellt in meinen Augen ein Mythos. Dieser Glaube ergibt sich aus Modellen und Logik, welchen Annahmen vorrausgehen die nicht erfüllbar sind.

Chris

XXXXXXL Aufschwung in Deutschland
















Hier mal eine interessante Grafik aus den Joachim Jahnke Blog. In der Planwirtschaft wurden ähnliche Manipulationen betrieben wie aktuell. Wenn der Plan nicht erfüllt worden ist, dann wurde einfach das Ziel angepasst. Danach konnte man feiern, dass er erfüllt wurde. Ähnlich agiert unsere Bundesregierung. Obwohl Deutschland immer noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht hat wird sich selbst gefeiert und darüber lamentiert was für potente Politik betrieben wurde. In Wirklichkeit stehen sowohl Frankreich als auch Portugal besser da. Wie war das doch gleich mit dem Vorbild Deutschland?

Chris

Mittwoch, 12. Januar 2011

Empfehlung - AWD-Gründer Maschmeyer will ARD-Doku verhindern

Es ist eine Menge Papier bedruckt worden in den Büros der Anwaltskanzlei Prinz in Hamburg. Gut 80 Seiten umfasst das Schreiben, das gleich in vielfacher Ausfertigung das Haus verlassen hat: Indem er alle Intendanten der neun Landesrundfunkanstalten der ARD einzeln anschrieb, versuchte der Medienanwalt Mathias Prinz, die Ausstrahlung eines wenig schmeichelhaften Films über seinen Mandanten Carsten Maschmeyer zu verhindern. Die Dokumentation Der Drückerkönig und die Politik zeichnet die Karriere des Unternehmers aus Hannover nach und beleuchtet die Verbindung des Gründers des Finanzdienstleisters AWD mit den Mächtigen der Politik. Besonders mit den Ministern der rot-grünen Ära von Ex-Kanzler Gerhard Schröder, die das System der privaten Vorsorge vorangetrieben haben, soll sich Maschmeyer besonders gut gestellt haben - das ist auch ein Geschäftsfeld des AWD. Der Vorgang, die einzelnen ARD-Anstalten unter Druck zu setzen, um die Ausstrahlung eines Film im Ersten zu verhindern, ist neu, die Empörung im Senderverbund entsprechend groß. Der Film soll aber wie geplant an diesem Mittwoch um 21.45 Uhr im Ersten gezeigt werden.


Quelle: nachdenkseiten, SZ

Anmerkung: Wehe jemand klärt die Menschen über die realen Verhältnisse auf. Sind es nicht diese Eliten die immer wieder nach der Freiheit schreien. Nur die Freiheit sich eine Meinung zu bilden gestehen sie der Masse nicht zu. Mit Anwälten wird gegen die ARD vorgegangen. Ich hoffe dort wird standgehalten.

Chris

Dienstag, 11. Januar 2011

Zitat

Märkte realisieren nicht das Leistungsprinzip und sind mit dem Begriff der „Leistungsgerechtigkeit“ nicht zu begründen. Der Mechanismus des Marktwettbewerbs ist ein freiheitlicher Mechanismus der Koordination dezentraler Wissensbestände. Belohnungen in diesem System hängen von den Zufälligkeiten der Angebots-Nachfrage-Verhältnisse ab, nicht vom Können, nicht von der Anstrengung oder von Beiträgen zu einem gesellschaftlichen Ganzen. Belohnt wird in der Marktwirtschaft allein der Markterfolg, der sich aber nicht verdienstethisch heiligen lässt. „Doch der Gedanke, dass wir das, was wir in der Vergangenheit ehrlich erworben haben, auch moralisch verdient haben, ist weitgehend illusorisch“
(Hayek 2003: 245).

Anmerkung: Selbst der Urliberale Hayek erkennt an, dass Märkte keineswegs rational sondern eher zufällig agieren. Diese Zufälligkeit soll besser sein, als der Versuch einer Regelung um möglichst viele Menschen am gesamtwirtschaftlichen Gewinn teilhaben zu lassen.

Chris

Die Bahn

Verkehrsminister Ramsauer kritisiert die Bahn. Nach dem Chaosjahr 2010 stimmt er damit in den Chor der Bevölkerung ein. Er vergisst, dass er als Verkehrsminister letztendlich über dem Bahnvorstand steht. Die Bahn ist ein Staatsunternehmen. Durch den Versuch der Privatisierung wurde der Einfluss der Politik zurückgenommen und gespart. Es wurden Investitionen im Ausland getätigt, anstatt die Bahn im Inland für größere Güteraufkommen fit zu machen. Der Bundesregierung war es egal. Dort wusste man, dass 2008 die Privatisierung kommt und die Bahn dann nicht mehr ihr Problem ist. Es kam anders und die Mängel brachen durch. In Berlin freute man sich lieber die 500 Millionen der Bahn (4Mrd. werden jährlich investiert, das zeigt die Qualität unserer Staatslenker) und tat nichts. Nun nachdem Züge sowohl im Sommer als auch im Winter still stehen melden sich die Besitzer und rügen die Angestellten. Dabei hätten Vorgaben bezüglich der Investitionen von der Bundesregierung, im speziellen Herrn Ramsauer, gemacht werden können. Es kam nichts. Stattdessen kritisiert man die verfehlte Bahnpolitik.

Anmerkung: S21 hätte meiner Auffassung nach von der Bundesregierung gestoppt werden können. Der Bund ist Eigentümer der Bahn. Da laut Heiner Geisler die Bahn zustimmen müsse, um den Bau zu verhindern wäre dies politisch wie praktisch möglich gewesen. Da sowohl die Politik als auch die S21 Gegner die Bahn als eigenständigen Konzern sehen, sind beide nicht auf diese Idee gekommen.

Chris

Montag, 10. Januar 2011

Helden des Jahres 2010

Auf Mein Politikblog werden 5 Personen oder Personengruppen aufgeführt, welche kaum bekannte Helden des Jahres 2010 waren. Der erste Fall zeigt den US Soldaten Bradley Manning. Dieser kommt vorraussichtlich 80 Jahre ins Gefängnis, weil er geltendes Recht einhielt. Er veröffentlichte Dokumente, welche Folter an Irakern beweisen. Man sollte die Reaktionen bezüglich des Friedensnobelpreises im Hinterkopf haben. Die westliche Welt, insbesondere die USA, kritisierten China für die Nichteinhaltung der Meinungsfreiheit und der Menschenrechte. Nun ist es an diesen Ländern zu beweisen, dass das Widersetzen gegen nachweislich falsche Befehle keine Konsequenzen haben darf.

Chris

Gesundheitskosten

In der Kostenentwicklung der pharmazeutischen Produkte müssen wir im Moment
von einer Preissteigerung von etwa 4,8 % pro Jahr ausgehen. Vergleicht man die
Medikamente auf dem deutschen Markt, die noch patentgeschützt sind, etwa mit
denen in Schweden, so sind die deutschen annähernd 50 Prozent teurer, bei
patentungeschützten Präparaten, bei den Generika also, liegt der
Teuerungsunterschied gar bei annähernd 100 Prozent. Allein in diesem Bereich
wären gewaltige Kostenreduzierungen im Gesundheitssystem möglich. Diese fette
Wiese aber zu mähen, wagt die derzeitige wirtschaftsliberale Bundesregierung nicht.


Quelle: SWR2

Anmerkung: Dazu sollte man sich ruhig ansehen von wem die regierenden Parteien ihre Spendengelder erhalten. Die Pharmaindustrie ist immer mit dabei. Zu behauptend er Markt regelt den Preis ist bei den hier beschriebenen Unterschieden kaum zu glauben.

Chris

Wohlfahrtsstaat

Anstatt sich um die letzten – ohnehin bereits auf Kredit finanzierten – Stücke des Kuchens zu zanken, wäre es nicht sinnvoller, darüber nachzudenken, wie wir in einer Welt möglichst viele Menschen in unserem Land motivieren können, an der Vergrößerung des Kuchens mitzuwirken, damit auch weiterhin Kuchen zum Verteilen da ist?

Das sind die liberalen Schlüsse über den Wohlfahrtsstaat. Der Kuchen muss einfach nur größer werden, dann geht es allen gut. Beim genaueren Hinsehen wird klar, dass niemand sagt wann der Kuchen groß genug ist. Damit bleibt die Aussage ewig gültig. Denn gewachsen ist der Wohlstand in Deutschland. Bis zur Wirtschaftskrise nahm das Gesamtvermögen zu. Nur die Armen haben nichts davon gespürt. Sie haben Netto Wohlstandsverluste zu ertragen. Damit ist das Zitat des Ortner Online Blogs eigentlich schon widerlegt. Es dient nur dazu die Verantwortung abzugeben. Die Ärmsten werden mit dem Hinweis "dann Fall halt nicht" von der Klippe gestoßen.

Chris

Mittwoch, 5. Januar 2011

Empfehlung

Ziegler: Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Am 12. Oktober 2008, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, kamen in Paris die Staatschefs der Euro-Zone zusammen und beschlossen einen Kreditrahmen von 1700 Milliarden Euro zur Stabilisierung ihrer Banken. 1700 Milliarden! Bevor das Jahr herum war, haben dieselben Staatschefs das Budget des Welternährungsprogramms der Uno um die Hälfte reduziert, von sechs auf drei Milliarden. Wissen Sie, was das bedeutet? Keine Schülerspeisungen mehr in Honduras oder Bangladesch. Essensrationen in den Flüchtlingslagern von Darfur, deren Kaloriengehalt nach medizinischem Ermessen unter dem Existenzminimum liegt. Da sterben Menschen, verstehen Sie?


Anmerkung: Ein sehr schönes Interview mit Jean Ziegler. Ein zweiten guten Punkt bringt er über sein Heimatland der Schweiz an.

ZEIT: Es gibt Länder, in denen es sich schlechter lebt. Was haben Sie gegen die Schweiz?

Ziegler: Nichts, ich liebe mein Land. Ich habe nur etwas gegen diese verlogene Herrschaftsschicht. Gemessen am Pro-Kopf-Einkommen, ist die Schweiz das zweitreichste Land der Welt – ein rohstoffarmes Fleckchen von 41.000 Quadratkilometern, davon gerade mal 60 Prozent bewohnbar, der Rest ist Fels und Gletscher. Wie macht die Schweiz das also? Ihr Rohstoff ist das fremde Geld: Blutgeld, Fluchtgeld aus der Dritten Welt, Steuerhinterziehungsgeld. 2,2 Milliarden Franken allein vom ehemaligen kongolesischen Präsidenten Mobutu, dafür gibt es im Kongo kaum Spitäler. 1,8 Milliarden von Abacha, einem kokainabhängigen Mörder, der mal Präsident von Nigeria war. Diese Reihe könnte ich beliebig fortsetzen! Und denken Sie an die Milliarden, die dem deutschen Fiskus fehlen. Ein riesiger Aderlass, der durch die Schweiz erst möglich wird. Da wird ein Rechtsstaat sabotiert.


Chris

Wo bleibt die Diskussion?

Mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der Lötzsch über den Kommunismus spricht, vergisst sie dessen Blutspur.

Mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie der Spiegel von der westlichen Demokratie schreibt vergisst er dessen Blutspur (Vietnamkrieg, Koreakrieg, Irakkrieg, Afghanistankrieg, Guantanamo,…). Ab wie vielen toten Menschen darf man von Blutspur reden. Kommunismus ist ein Gesellschaftsmodell. In meinen Augen ist er nicht erreichbar. Beispiele wie China, Nordkorea, SU, DDR sind in meinen Augen hinfällig, da dort Diktaturen herrschten, welche als Ausrede den Kommunismus suchten. Hätte der Spiegel Autor den Artikel wirklich gelesen dann wüsste er, dass die Ideale dieses Gesellschaftssystems die Ziele der Linke sein sollen. Nimmt man nur die schlechten Beispiele die aus diesen Idealen erwachsen sind, dann müsste man ebenso über die katholische Kirche herziehen. Jeder Politiker der christliche Werte fordert müsste ebenso zerissen werden. Nur sind Ideale und Machtpolitik zwei Dinge.


Wenn Kommunismus das Gemeinschaftliche betont und der Liberalismus den einzelnen, dann wollte Rosa Luxemburg beides zugleich – höchstmögliche Gemeinschaftlichkeit bei der Kontrolle darüber, daß Eigentum und Macht im Interesse aller gebraucht werden, und größtmögliche Freiheit individueller Entfaltung, radikaler Kritik und Öffentlichkeit.


Ob man damit übereinstimmt oder nicht ist jedem selbst überlassen. Die flachen Pöbeleien des Spiegels sind keine Diskussion. Ist man dort schon so arm am kritischen Denken, dass man keinerlei Argumente mehr hat?

Chris

Montag, 3. Januar 2011

Na und?!

Deutsche Firmen sind im internationalen Vergleich nicht so viel Wert wie zum Beispiel amerikanische. Die Frage ist ob der Börsenwert eines Unternehmens irgendetwas für Deutschland bringt. Wenn der Wert von Siemens steigt oder fällt hat das zwar auch mit den Unternehmenszahlen zu tun, aber nicht nur. Gut zu sehen war das an der 300% Steigerung des Preises von VW Aktien vor einigen Jahren. Andere Beispiele sind steigende Preise, weil die Kosten durch Entlassungen gesenkt wurden. Die Zahlen und Indizes sind nett anzusehen, aber eigentlich unwichtig. Interessant ist allerdings, dass in den Top 10, 5 Unternehmen aus dem Energie- und Rohstoffbereich stehen.

Chris

Goldstandard

Bei einem strengen Goldstandard würde paradoxerweise auch nicht die wirtschaftliche Entwicklung, sondern die Fördermenge des Edelmetalls Gold die Geldmenge bestimmen. So hat beispielsweise der legendäre Goldraub der Conquistadores in der "neuen Welt" dazu geführt, dass die "alte Welt" in einem Wirtschaftschaos versank - die Kolonialmacht Spanien musste in einem Jahrhundert ganze dreizehn Staatsbankrotte erklären. Warum eine moderne Volkswirtschaft ein so wichtiges Instrument wie das Geld von bergbaulichen Detailfragen abhängig machen sollte, ist ohnehin nicht ersichtlich. Da könnte man die Geldmenge auch an die Schneemenge, die jeden Winter auf unser Land niederfällt, koppeln - der Zusammenhang erschließt sich nämlich genauso wenig.

Quelle: Telepolis I & II

Anmerkung: Dieses Zitat sollten sich diejenigen durchlesen die an die Goldstandards glauben. Nur weil ich das Währungssytem ändere, löse ich keine Probleme, ich schaffe nur andere. Geld ist nur ein Hilfsmittel. Wie strikt sich an die Regeln zur Bewahrung dieses Hilfsmittels gehalten wird kann man in der Vergangenheit studieren. Es weißt nichts darauf hin, dass sich etwas daran geändert hat. In Notlagen des Staates wird dieser Geld drucken, um den sozialen Kollaps zu vermeiden. Von vielen Liberalen wird dies gerne ausgeblendet. Für sie ist ein Vertrag immer gültig. Die Realtität sieht anders aus.

Chris

Des Kaisers neue Kleider

Das Märchen mit dem Kaiser und den Kleidern ist bekannt. Aufgrund der Arroganz des Kaisers und seiner Bediensteten traut sich niemand, außer einem kleinen Kind zu sagen das der Kaiser nackt sei. Ähnlich sind für mich die Zitate von Horst Seehofer und Dirk Niebel zu interpretieren. Der Schneider sagt dem Horst, dass Export alles auf der Welt sei. Nun steht der Horst nackt da und verschenkt Geld an den Rest Europas. Den was Zahlen bedeuten hat dieser Mann nicht so richtig begriffen. Also kann er scheinbar auch keine Bilanzen verstehen und nicht begreifen, dass man mit den deutschen Überschüssen eben nur importieren kann. Selbst Hans Werner Sinn hat begriffen, dass die Exportfixierung nichts bringt als er sagte:

Der Überschuss im Außenhandel ist ein Ergebnis der Flaute, kein Zeichen von Handelsgewinnen.

Aber der Horst rennt lieber nackt herum und erzählt wie warm ihn der Exportpelz hält.

Bei Dirk Niebel ist die Umnachtung deutlicher zu sehen. Westerwelle als erfolgreichsten FDP Chef darzustellen mag insoweit stimmen, als das man unter ihm die höchste Zahl an Prozenten in einer Bundestagswahl ergattern konnte. Wie wenig dies mit der überzeugenden Politik und wie viel dies mit Protest zu tun hatte sieht man an dem Sturzflug nach der Wahl. Die FDP machte weiter wie bisher, senkte sogar die Steuern und bekam dafür 5% der Stimmen. Erfolg sieht anders aus. Dirk muss sich aber artig bedanken für seinen Ministerposten in einem Ministerium dessen Abschaffung er vor der Wahl 2009 forderte. So rennen die Beiden nackt durch den kalten Winter. Lösungen werden nicht präsentiert, aber der schöne Pelz bestaunt.

Chris

Der Böller Skandal

Manchmal glaubt man es ist jeden Tag 1. April. Es gibt Bundestagsmandatsträger welche kritisieren, dass Hartz 4 Empfänger bis zu 150 Euro für Böller ausgeben. Dabei sind Böller sowohl in der alten als auch in der neuen Regelsatzberechnung nicht enthalten. Das ist natürlich anzuprangern und zeigt exemplarisch wie nah einige unserer Politiker an der Realität vorbeileben. Wie wahrscheinlich ist es, dass jemand bei einem Einkommen von maximal 359 Euro mal eben 150 Euro übrig hat? Selbst wenn es Personen gäbe die diese Geld erspart haben ist es ihre Entscheidung es auszugeben. Die Alternative wäre es, einen Hartz 4 Laden zu errichten. Dort bekommt man nur die von den Regelleistung vorgeschlagenen Güter. Das Anprangern hat auf jeden Fall System: kaum jemand bekommt sie zwischen Weihnachten und Neujahr mit, man hat sich auch mal zu Wort gemeldet und man darauf zurückgreifen, wenn mal wieder über die zu hohe Alementierung diskutiert wird. Frohes Neues Jahr sage ich dazu.

Chris