Freitag, 27. Dezember 2013

Montag, 23. Dezember 2013

Frohe Weihnachten

Abhören ist doch nicht so schlimm, wenn man nichts zu verbergen hat. Das ist das Todschlagargument gegen eine schärfere Kontrolle der Geheimdienste. Im Gegenzug könnte man unsere Politiker fragen, wieso sie den Korruptionsgesetzen nicht zustimmen, welche schon lange in der Schublage des Bundestages liegen. Oder haben sie etwas zu verbergen? Oder wie sieht es mit Whistleblowerschutz aus? Den gibt es in Deutschland nicht. Wenn doch die tugendhaften deutschen Unternehmen nichts zu verbergen haben, dann könnte man hier doch auch mal eine der vielen Gesetzesinitiativen durchbringen. 
Statt diesen und ähnlichen Fragen feiern wir lieber die Entlassung eines Milliardärs, der sein Geld durch zwielichtige Geschäfte erlangte und irgendwie in Ungnade des Kremlchefs geriet. Diese Ungnade macht ihm zur Fackel der Freiheit, zum Vorbild. Frohe Weihnacht.

Chris

Sonntag, 22. Dezember 2013

Das Problem mit relativen Größen

Die Krise wandert langsam vom Süden in den Norden. Die Länder, die vermeintlich alles richtig gemacht haben, müssen sich nun dem Deflationswettkampf anschließen, um nicht abgehängt zu werden. Wie sinnlos die Steigerung der Wettbwerbsfähigkeit aller ist, sieht man daran, dass alle Staaten die gleichen Rezepte verfolgen. Wenn Finnland, Schweden und Dänemark die Unternehmensteuern auf einen ähnlichen Wert bringen, bringt das relativ zueinander keinen Vorteil. Die Wettbewerbsfähigkeit nicht gegeneinander nicht verändert. Die Unternehmen brauchen weniger versteuern und können, ohne jedes Zutun ihrerseits, höhere Gewinne einstreichen. Gegenfinanziert wird es über den Binnenmarkt. Die Investitionen werden zurück gehen und man fordert wieder Strukturreformen. Ein leidiger Teufelskreis, der leider nicht funktionieren wird. Wären nicht so viele Menschen betroffen, könnte man sagen - lasst sie (die Elite) doch spielen -. Aber so muss man sie fragen, ob sie noch ganz klar im Kopf sind.

Chris

Freitag, 20. Dezember 2013

Finanzmarktgrusel

Besser kann man die Aussage, der Markt bringt die effizientesten Ergebnisse, nicht widerlegen. Billionen Dollar werden durch die Finanzmaschine gedrückt, wofür? Ich würde gerne mal eine Kosten-Nutzen Analyse sehen. (via SPON)

Chris

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Liebe Presse, bitte mal nachdenken, nachfragen und vor allem nachlesen

Die Reallöhne sinken erstmals seit dem Krisenjahr 2009. So steht es heute auf SPON. Gestern wurde die robuste Konjunkturerwartung gefeiert, vorgestern wurde die starke Weihnachtsnachfrage umjubelt, den Tag davor wurde über mangelnde Fachkräfte philosophiert, während der Wahl wurde Angela Merkel als Heilsbringerin des deutschen Wohlstandswachstums ernannt und man fragt sich, wie kann das sein. Wie können in den deutschen Medien Äpfel nach unten und nach oben fallen? Wie kann es sein, dass sich die Aussagen der Qualitätspresse verhalten wie Schrödingers Katze? Haben die Autoren der Artikel und Chefredakteure keine Lust gute Arbeit zu leisten, ein schlechtes Gedächtnis, sind sie zu dumm um die Widersprüche zu erkennen oder sind sie gekauft?
Wie kann man denn bei sinkenden Löhnen, ständigen Einzelfällen bei der Hartz 4 Sanktionierung, regelmäßigen Meldungen über Ausbeutung, Steuerhinterziehung der Reichen und Mächtigen, ungleichen Aufstiegschancen, maroder Infrastruktur, etc. die blühenden deutschen Landschaften feiern. Wieso werden diese Dinge hingenommen und nicht mit der Regierung Merkel in Verbindung gebracht? Warum gleitet an dieser Frau alles ab? Ich verstehe es nicht. Von ihrer desolaten Europapolitik will ich nicht anfangen. Im Gegensatz dazu stehen wir wirklich gut da.

Chris

Nahrungsergänzung

Multivitamintabletten: "Es reicht!" ist ein aktueller Artikel auf Telepolis. Wenig braucht man hinzuzufügen. Statt Sport und gesundem Essen werden Brausetabletten geschluckt, um sich besser zu fühlen. Man fragt sich, wie die Menschheit bis in die Neuzeit überleben konnte, wenn diese Zusätze unbedingt nötig wären. Bei hohen Belastungen und Mangelernährung macht es Sinn. Bei normalen Menschen mit normalem Essverhalten sind sie Geldverschwendung.

Chris

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Uns geht es super!!!

Die deutsche Wirtschaft bleibt zukunftsfroh schreibt SPON. Das ist aber schön. Wer ist eigentlich diese deutsche Wirtschaft und warum ist sie so zufrieden? Die Wirtschaft sind zu allererst die Menschen die hier leben. Davon sind knapp 20% von Armut bedroht. Aber immerhin ist man zukunftsfroh. Wirtschaft stets und ständig mit Konzernen und Unternehmen gleichzusetzen ist, reduziert die Probleme dramatisch. Es wird davon ausgegangen, dass das was für Unternehmen gut sei, automatisch auch für die Menschen die für sie arbeiten gut sei. Das kann sein, muss es aber nicht. Für Telco war es sicher gut, dass es Arbeiter hatte die in einer Atomruine geklettert sind. Es ist zu bezweifeln, dass die Arbeiter das auch so sehen.
Davon abgesehen, wird nicht etwa die wirtschaftliche Entwicklung betrachtet, sondern die Erwartungen der Wirtschaft in Form des IFO Index. Das wäre etwa so, dass man den körperlichen Zustand eines Drogenabhängigen anhand seiner Aussagen direkt nach einem neuen Schuss bewerten würde. Unabhängigkeit sieht anders aus. 

Chris

Dienstag, 17. Dezember 2013

Wenn wesentliche Kurse an den Finanzmärkten systematisch manipuliert worden sind

wie kann man dann noch mit dem Argument arbeiten, dass alles was für die Finanzmärkte gut ist auch gut für die Welt ist. Dieser Mythos zerlegt sich gerade selbst. Es wurde auch langsam Zeit. (via Blick.ch)

Chris

Montag, 16. Dezember 2013

Oswald Metzger: In der Rentenpolitik brechen alle Dämme!

Egal wie oft es wiederholt wird, es wird dadurch nicht richtiger. Was sagen dieses Bild aus? Gar nichts! 

1. Das Bild würde für einen Rentner der lange lebt genauso aussehen wie für viele Rentner die viel Geld bekommen und viele Rentner die wenig Geld bekommen und jeweils lange leben. Folgerichtig sagt die Bezugsdauer überhaupt nichts über die Kosten aus.
2. Die Kosten für das Rentensystem sind unabhängig von der Bezugsdauer. Sie sind abhängig von der aktuellen Zahl der Rentner. Die steigt durch die Bezugsdauer. Allerdings würde selbst eine sinkende Zahl der Bezugsdauer nicht zwangsläufig sinkende Kosten bedeuten. Wenn jedes Jahr 20 Millionen Menschen in Rente gehen und nach einem Jahr sterben, dann sinkt die Bezugsdauer, aber die Kosten sind identisch zu denen, bei der sich 20 Millionen Menschen auf 40 Jahre aufteilen.
3. Die Produktivität wurde, mal wieder, vergessen. Es wird pro Person mehr produziert. Somit werden genug Güter für die steigende Zahl an Rentnern bereit gestellt. Im Übrigen wird ignoriert, dass die Renten nur ein Teil der Sozialkosten darstellen. Kosten für Kinder, Jungendliche und Arbeitslose müssen mit einberechnet werden. Diese beziehen Leistungen und erbringen keine. Rechnet man diese Anteile mit ein, dann stagniert die Belastung.

Aus den Kommentaren noch folgendes Zitat
Die Rente war einmal gedacht für Menschen, die aus Alters- oder
Krankheitsgründen ihren Lebensunterhalt nicht mehr selber erarbeiten können.

Das sich Gesellschaften weiterentwickeln können ist ihnen schon klar, oder? Parlamente waren auch mal dazu gedacht, die Aristokratie ruhig zu stellen, damit die Könige weiter regieren können. Dennoch hat sich nach und nach die Demokratie entwickelt. Das Argument das sie vorbringen ist keines. Dennoch wird es oft bemüht, vor allem von Anhängern von von Mises. Dort wird konsequent die Weiterentwicklung der Wirtschaft, der Sozialstruktur, der Gesellschaft geleugnet und ein romantisches, aber früher war alles freier und besser eingesetzt. Das die liberalen Theorien in einer Zeit entstanden waren, in der in den meisten Staaten Europas Monarchien existierten, wird ignoriert.

Anmerkungen
Die teilweise sehr falschen Aussagen von Metzger will ich nicht aufzählen. Es sind die üblichen Begründungen, mit der üblichen analytischen Tiefen (wäre es Wasser, dann könnte man drüber laufen) die man von ihm gewohnt ist.

Update: Hier einige Anmerkungen zur geplanten Rentenpolitik.

Chris

Ökonomie und Ethik

Ein interessanter Vortrag von Prof. Julian Nida-Rümelin über unser Wirtschaftssystem und die Modellvorstellungen, bzw. Ideologien die dahinter stehen. Er widerlegt auf einfache Weise die Aussage, dass wenn jeder an sich selbst denkt, die höchste Effizienz erreicht werden kann. Sinngemäß macht er das folgendermaßen:
Niemand kann bestreiten, dass Kommunikation in einem Unternehmen wichtig ist. Kommunikation beruht auf Standards und Vertrauen. Ich muss darauf vertrauen, dass das was mein Gegenüber mir sagt, der Wahrheit entspricht. Wenn jeder nur an sich selbst denkt und nur in seinem eigenen Interesse handelt, kann ich mich nicht mehr darauf verlassen. Mein Gegenüber könnte mir eine "Falle" stellen, sodass er gegenüber des Vorgesetzen besser dasteht und somit einen Vorteil hat. Ich muss also jede Aussage nachprüfen. Da die Kommunikation mit anderen Mitarbeitern unter den selben Problemen leidet, muss ich die Aussage selbst prüfen. Die Arbeitsteilung im Unternehmen geht verloren und mit ihr die Effizienz.
Nida-Rümelin bringt noch ein paar andere Beispiele vor, dass die höchste Effizienz eben nicht aus Egoismus entsteht. Er räumt aber auch ein, dass Regeln aus einer intrinsischen Motivation heraus eingehalten werden müssen, damit sie gut funktionieren.

Chris

Freitag, 13. Dezember 2013

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Kirchhof meint es gäbe ein Verfassungsrecht auf Rendite

Kirchhof attackierte die Politik der EZB: Europa brauche derzeit zwar niedrige Zinsen, weil sonst die Staaten ihre Schulden nicht mehr bezahlen könnten, sagte Kirchhof. Gleichwohl verspreche das Verfassungsrecht jedem Bürger, dass ihm sein Finanzkapital jährlich einen Ertrag bringt. "Dieses Versprechen wird nicht mehr erfüllt. Eine Kernidee des Privateigentums ist abgeschafft." 

Jeden Tag werden die Aussagen absurder. In der Eurozone haben wir ein Wachstum von -0.3% nach -0.58% im letzten Jahr (statistisches Bundesamt). Das ist der Zuwachs der Gütermenge. Wenn dieser niedrig ist, bzw. negativ, dann können die Zinsen nicht hoch sein. Die Nachfrage nach Geld ist gering. Damit hat die EZB wenig zu tun. Unternehmen investieren nicht, da die Erwartung, dass sich die Investition auszahlt, eher negativ ist. Kirchhof fordert eine Renditegarantie, obwohl es diese sowohl gesamtwirtschaftlich als auch rechtlich nicht gibt. An dieser Aussagen sieht man, dass wir ein Elitenproblem haben.

Chris

Die Wahrheit über die Terrorgefahr

Zwischen 2001 und 2008 wurden »Kriege gegen den Terror« geführt, 24 Sicherheitsgesetze verabschiedet und die ährlichen Ausgaben zur Inneren Sicherheit um mehr als 10 Milliarden Euro erhöht. Seitdem hat sich das Tempo die­ser Maßnahmen eher beschleunigt. Und das alles, obwohl Deutschland kein Terrorproblem hat. In Deutschland sind seit dem 11. September 2001 weniger als zehn Personen in Zusammenhang mit Terrorismus gestorben. Demgegenüber stehen fast 100 Tote bei Sportunfällen, 5.000 Morde und knapp 50.000 Verkehrstote. Die Wahrheit ist: Die Hysterie um Terrorismus ist ein psychologischer Trick.

SEBASTIAN NERZ, Deutschland hat kein Terrorproblem, www.tirsales.de

Diese Fakten muss man immer wieder, wiederholen. Auf der einen Seite werden Milliarden mit der Begründung die Menschen schützen zu wollen in Sicherheitsapparate gepumpt, auf der anderen Seite ist kein Geld für die Polizei da. Diese könnte durch Verkehrskontrollen die Zahl der Opfer wahrscheinlich reduzieren. Die Ressourcen fehlen. Stattdessen leben wir in Angst, beobachtet von Kameras und überwacht von Geheimdiensten. Schöne neue Welt.

Chris

Mittwoch, 11. Dezember 2013

4200 Euro pro Mensch

Ein deutsches Gericht weist Klage von Kunduz-Opfern ab. Das ist ja mal eine Überraschung. Ohne Kriegserklärung in einem fremden Land Zivilisten zu töten, führt zu keinerlei Bestrafung oder Schuldeingeständnis. Man sind wir moralisch überlegen. Was werfen wir Terroristen vor, was wir nicht auch selbst machen. Freiwillig wurde ein Ausgleich von der Bundeswehr gezahlt. Eine halbe Millionen Euro sind ca. 120 Menschen Wert. Das sind ungefähr 4200 Euro pro Mensch, oder das Monatsbruttogehalt eines Akademikers in Deutschland.

Chris

Der Markt ist rational, das glaube ich immer noch

Ein Zitat des Wirtschafts-Nobelpreisträger Eugene Fama. Es mag sogar stimmen was Eugene Fama sagt. Das Problem ist, dass Menschen nicht rational sind. Die Ergebnisse die an irgendwelchen Märkten oder als solche titulierten Handelsereignisse erreicht werden, sind in den meisten Fällen die rationale Folge einer irrationalen Handlung. Wenn sich die Masse der Anleger unsicher fühlen und in Immobilien investieren, dann steigen die Preise. Das ist dann zwar nicht rational, aber der Markt reagiert korrekt, da die Nachfrage steigt. Im Ergebnis führen die steigenden Preise zu mehr Nachfrage, da die Anleger sehen, dass sich ihre Anlage lohnt, da die Preise steigen. Diese selbstbewahrheitende Preissteigerung ist nur dann versagen, wenn man nicht erkennt, dass dieser "Fehler" implizit im System schon enthalten ist. Irrational handeln nur die Menschen da sie glauben das die produzierte heiße Luft Wohlstand und Vermögen schafft. 
Ob man dieses irrationale Verhalten von Menschen Marktversagen, Blasen oder Marktversagen nennt ist im Grunde egal. Es geht um den Effekt. Dieser zeigt, dass der Handel eben nicht immer zu optimalen Ergebnissen führt. Die Strafen und Konsequenzen die der Wirtschaftsnobelpreisträger fordert sind unrealistisch. Wenn ein Manager die Weichen in den Abgrund 2013 stellt und 2015 kommt der Untergang, wird man ihn nicht zur Verantwortung ziehen können. Aufgrund der Komplexität des Gesamtsystems ist ein Nachweis auch sehr schwierig. Noch schlimmer ist, dass er aufgrund seines Fehlverhaltens auch anderen schadet. Wie will man diese Menschen und Unternehmen entschädigen? In vielen Fällen ist es auch nicht ein Einzelner, sondern eine Mehrzahl von Menschen die mehr oder weniger verantwortlich ist (teilweise nicht einmal bewusst).
Für mich zeigt das Interview, dass Herr Fama weit oben im Elfenbeinturm hängt. Seine Ansichten haben die Realitäten sehr weit vereinfacht ohne zu hinterfragen, ob man das darf. 

Anmerkung:
Es ist auch schön, dass er sagt "ich glaube".

Chris

Dienstag, 10. Dezember 2013

Schere zwischen Import und Export schließt sich

Die Einfuhren legten im Vergleich zum September um 2,9 Prozent zu - hier hatten Analysten nur mit einem Plus von 1,6 Prozent gerechnet. "Das ist eine gute Nachricht für die Euro-Zone", sagte Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank. "Die steigenden Importe dürften den Krisenländern helfen, ihre exportgetriebene Erholung fortzusetzen." Im Vergleich zum Oktober des vergangenen Jahres nahmen die Importe allerdings um 1,6 Prozent ab. (via Tagesschau)

Wie denn nun. Im Bezug zum Vorjahresmonat nehmen die Importe stärker ab als die Exporte (vom schließen der Schere keine Spur), bezüglich des Vormonats sieht es etwas besser aus. Interessanter als solche Vergleiche wäre Durchschnittswerte über einen längeren Zeitraum. Vor allem, wenn man sich die Zahlen des statistischen Bundesamtes ansieht. Dort lagen die Überschüsse vom September letzten Jahres ebenfalls höher als im Oktober. Von einer Schließung der Lücke zwischen Import und Export ist aber keine Spur zu sehen. Es ist schon spannend wie Probleme klein geredet werden. Wir sind auf einem guten Weg. Warum dieses falsche Bild vermittelt wird, obwohl gerade kein Wahlkampf ist, weiß ich nicht.

Chris

Montag, 9. Dezember 2013

Selbstfindungsphase

Die FPD ist in einer Selbstfindungsphase. Ihre Verantwortlichen fragen sich, warum die Partei nicht mehr gewählt wird. Selbstkritik ist natürlich, wie bei Machtpolitikern nicht anders zu erwarten, Fehlanzeige. Dabei sind die Probleme relativ einfach zu benennen. Liberal heißt nicht automatisch wirtschaftsliberal, sondern frei von äußerem Zwang. Zwang kann dabei vom Staat kommen, aber eben auch aus dem Wirtschaftssystem. Genau dieser zweite Punkt wurde von der FDP nicht einmal in Betracht gezogen. Beim Wettbewerb, sprich der Zerschlagung von Monopolen, bei der Subventionsverhinderung (bspw. Riesterrente), Kritik an der Überwachung durch ausländische und inländische Dienste hat die FDP nichts getan. Ihre hochtrabenden liberalen Thesen wurden im wesentlichen verwendet, um Steuersenkungen zu fordern, Arbeitnehmerrechte abzubauen und ihr Klientel zu bedienen. Liberal sieht anders aus, denn Freiheit sollte unabhängig vom Einkommen und Wohlstand sein. Anspruch und Wirklichkeit klafften bei der FDP zu offensichtlich auseinander. Dafür wurde sie in meinen Augen abgestraft.

Chris

Samstag, 7. Dezember 2013

Freihandel um fast jeden Preis

Freier Handel ist wichtiger als die Nahrungsmittelsicherheit. Es gibt zwar Ausnahmen, aber die Zukunft wird zwigen wie hilfreich sie sind.

Chris

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Weihnachtswunder

Bald ist Weihnachten. Wie jedes Jahr, so auch dieses, werden die Verkaufszahlen des Einzelhandels in den Himmel gelobt. Das ist einfach, da die Zahlen wie jedes Jahr höher sind als im Rest des Jahres.
Hier mal die Entwicklung über das ganze Jahr vom statistischen Bundesamt. Wer wird denn gleich pessimistisch werden?
 
Chris

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Die absurde Argumentation eines Jenaer Professores

Unter der Überschrift Deutschlands Exportstärke schadet niemandem – und gibt dennoch Grund zur Sorge fasst der Jenaer Ökonom Andreas Freytag seine Argumente gegen die Kritik der Exportüberschüsse Deutschlands zusammen. Er startet erst einmal mit dem offensichtlichen.
 
Aus simpler Zahlungsbilanzarithmetik ergibt sich: Länder mit einem hohen Exportüberschuss bauen Ersparnisse im Ausland auf. Ein Land mit positiver Leistungsbilanz ist also ein Netto-Kapitalexporteur. Andersherum gilt: Kauft ein Land mehr Dienstleistungen und Güter als es verkauft, steigen dessen Verbindlichkeiten im Ausland. Das ist ein volkswirtschaftliches Naturgesetz.

So weit so bekannt. Es folgt daraus eine nähere Erläuterung die vollkommen der aktuellen Realität widerspricht.

Warum ist das so? Ein Land muss seine Importe irgendwie finanzieren. Es kann also entweder selbst mehr verkaufen, oder aber mehr Schulden aufnehmen. Dabei kann es durchaus so sein, dass die Kapitalströme die Güterströme bestimmen. Dann gilt: Bei gleichbleibenden Netto-Kapitalströmen bedeutet das: Exportiert ein Land weniger, kann es sich weniger Importe leisten – und so die Nachfrage und Konjunktur anderer Staaten nicht weiter ankurbeln. Die Forderungen an Deutschland, seine Exporte einzuschränken, könnten deswegen ein Schuss nach hinten sein.

Spätestens hier muss man nachdenken, um der Logik zu folgen. Wer mehr exportiert, kann potentiell mehr importieren. Das ist klar. Freytag meint nun, wenn man Überschüsse abbaut, dann sinkt das Potential zum Import. Das ist auch richtig. Seine Schlussfolgerung ist, dass es den anderen Staaten schaden KÖNNTE (er weiß es nicht einmal, komplette Spekulation), da Deutschland potentiell weniger kauft. Übersetzt heißt das, wenn Leute mit Geld an mir vorbeigehen und mich nicht bezahlen, dann ist das anders als wenn Leute ohne Geld an mir vorbeigehen und nicht bezahlen. Freytag vergisst, dass Deutschland von seinen Gläubigern eine Rückzahlung fordert, gleichzeitig keine Güter von ihnen annimmt.

Dennoch ist der Exportüberschuss Deutschlands nicht unproblematisch und gibt Grund zu Sorge. Die wachsenden Ausfuhren sind nicht Zeichen von großer Wettbewerbsfähigkeit, sondern das genaue Gegenteil. 
 Zumindest hier liegt er wieder richtig. Denn die Überschüsse in der Währungsunion resultieren aus einem nachweislich zu schwachen Anstieg der Löhne. Die Nachfrage der Güter sinkt und die Güterüberschüsse werden exportiert. Der Schluss, wie sollte es als neoliberaler Wirtschaftsprofessor auch anders sein, ist:

Offensichtlich wird Kapital nicht zu Hause in der Bundesrepublik investiert, sondern fließt ins Ausland ab. Der Heimatmarkt ist nicht lukrativ genug. Die Gründe sind schon lange bekannt: Ein undurchsichtiges Steuersystem und Überregulierung im Dienstleistungssektor – um nur zwei Punkte zu nennen. Hier sollte die neue Regierung ansetzen. Ein starkes Deutschland, das im Inland wieder mehr investiert, würde auch den europäischen Partnern helfen, die Krise zu überwinden.

Nicht die Löhne, sondern der Staat mit all seinen Regulierungen ist Schuld. Was ist spannend dabei? Deutschlands Importschwäche liegt am Steuersystem, an den starken Regulierungen und zu viel Bürokratie. Was wirft man Spanien, Griechenland, Portugal und auch Frankreich vor? Genau. Zu hohe Steuern, schlechte Verwaltung, Korruption, etc. (in unterschiedlichen Skalierungen). Die Gründe warum Deutschland wenig importiert, sorgen bei den Krisenländern, in der Logik der Neoliberalen, zu Außenhandelsdefiziten. Wer das versteht kann sich gerne melden.
Weiterhin wurde die These, Deutschlands Exportstärke schadet niemandem nicht belegt. Es wurde nicht einmal darauf eingegangen. Wenn ich Professor für  Wirtschaftspolitik wäre und ein Student mir eine solche Argumentationskette darbieten würde, dürfte er die Arbeit wieder mitnehmen. Andere Länder kommen in dem Text nicht vor. Es wird nicht darauf eingegangen, dass die Wettbewerbsstärke eine relative Größe ist. Es wird ignoriert, dass die Forderung der deutschen Politik nach der Rückzahlung der Schulden bei gleichzeitigen Exportüberschüssen eine logische Unmöglichkeit darstellt. Er erklärt nicht, dass durch die Währungsunion die Stärke der deutschen Wirtschaft und deren Überschüsse zu einem zu starken Euro (und somit einem Schaden für die Krisenländer) für die Krisenländer und einem zu schwachen Länder für den Rest führt. 
Warum finanzieren wir steuerlich einen solchen Unsinn. Da bin ich eher für Professuren über Homöopathie. Dort hat man wenigstens das Ziel den Menschen zu helfen. Wissenschaft ist beides nicht.

Chris

Propagandasuppe

Oswald Metzger schreibt mal wieder. Detailtiefe, differenzierte Betrachtung und vor allem Argumente für seinen Standpunkt sind nicht zu finden. Es geht um den Koalitionsvertrag. Dieser ist ihm zu links.
Generationengerechtigkeit hergestellt, die Lohnzusatzkosten bei 40 Prozentpunkten gedeckelt,Steuererhöhungen abgewendet, obwohl sich bei Licht betrachtet die Fülle wohlklingender Versprechungen auf hohe zweistellige Milliarden Euro-Beträge jährlich summieren: So feiert die Große Koalition der Volksbeglückung ihren Vertrag.

Die vielen hohlen Phrasen des Vertrags werden von Herrn Metzger nicht berücksichtigt. Der Koalitionsvertrag ist wohlklingend, keine Frage. Wenn er so links wäre wie Metzger behauptet, warum stemmt sich die SPD Basis gegen ihn. Hier mal eine Übersicht über das Erreichte der SPD.

Millionen Menschen werden neue soziale Leistungen versprochen – vor allem in der Rente, vergessen wird aber jede Konkretisierung, wenn es um deren Finanzierung geht. 

Zumindest hier hat er Recht. Die Versprechen werden gemacht, aber keine Finanzierzung vorgelegt. Allerdings waren Finanzierungspläne und Finanzierungsumsetzung immer schon zwei Paar Schuhe. 
Gering qualifizierten Menschen, die kaum mehr Chancen auf eine Erwerbsarbeit haben, soll aus der Langzeitarbeitslosigkeit herausgeholfen werden. Mit einem flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn wird aber gleichzeitig für eine neue Eintrittsbarriere in den ersten Arbeitsmarkt gesorgt. 
 
Hier noch ein kurzer Ausreißer gegen den Mindestlohn. Keinerlei Belege, dass dieser zu Problemen führen wird. Die kann er auch nicht bringen, da es diese Belege nicht gibt. In der Pseudoreligion heilige Markwirtschaft, wo es Gleichgewichtslöhne, die freie Wahl am Arbeitsmarkt, perfekte Information und rationales Verhalten aller Teilnehmer gibt, mag die These von Metzger definitiv stimmen. Die Realität sieht aber leider anders aus.
Fast alle Flexibilisierungsinstrumente, die den deutschen Arbeitsmarkt als Folge der Agenda 2010-Politik dynamischer gemacht haben, sollen zusätzlich erschwert oder ganz abgeschafft werden.

Interessanterweise hat gerade der unflexibele Arbeitsmarkt gut in der Krise funktioniert. Das ist auch nachvollziehbar. Sind Arbeitnehmer nicht schnell zu entlassen, muss ein Unternehmen sie qualifizieren, sie motivieren und somit Kostensenkungen über die Produktivität und nicht über Lohnsenkungen generieren. In der Welt eines Herrn Metzgers gibt es die Produktivität aber nicht, wie man regelmäßig an seinen Argumenten gegen das umlagefinanzierte Rentensystem sieht. Der Finanzexperte kennt nur Löhne und die müssen niedrig sein. Wer die Produkte dann kauft ist uninteressant.
Der linke Zeitgeist hat auf ganzer Linie gesiegt.
 Ein interessanter Punkt, welcher die unterschiedliche Wahrnehmung der selben Fakten zeigt. Die politisch links orientierten Menschen sehen im Koalitionsvertrag das genaue Gegenteil. Warum? Der Mindestlohn kommt in ein paar Jahren, er ist sehr niedrig, eine Verlagerung der Steuerbelastung vom Mittelstand zu den Spitzenverdienern findet nicht statt und die Rentenkürzungen (namentlich Rente mit 67) bleibt.

Dutzende Milliarden jährliche Mehrausgaben in der Rente werden so sicher wie das Amen in der Kirche den Rentenversicherungsbeitrag um bis zu 2 Prozentpunkte erhöhen – allerdings erst in der nächsten und übernächsten Legislaturperiode. Fürs erste fällt die Senkung des Beitragssatzes aus, die ansonsten ab Januar 2014 möglich wäre. Mütterrente, vorzeitiger Ruhestand für langjährig Versicherte und eine Erhöhung der Mindestrente haben eben ihren Preis.
Diese Festlegung ist unsinnig. Wenn man auf der einen Seite die Finanzierung der gesetzlichen Rente deckelt und auf der anderen Seitenicht alle einzahlen, bzw. eine private Rente finanzieren und fördern lässt, sinken keine Kosten. Die billigste Variante wäre, dass alle in das gleiche System einzahlen. Unmengen an Verwaltung, Gewinnen und Werbekosten würden wegfallen. 

Und den bezahlt die Wirtschaft durch sinkende Wettbewerbsfähigkeit – und natürlich die Arbeitnehmer mit sinkenden Nettolöhnen und steigenden Beschäftigungsrisiken.

Was der deutschen Wirtschaft gut tun würde. Wir sind im Moment zu wettbewerbsfähig. Die großen Überschüsse im Export zeigen es. Diese abzubauen und auch mal ein Defizit zu haben macht Sinn. Wie sonst sollen die Schuldnerstaaten ihre Schulden begleichen, wenn wir ihnen eine Rückzahlung verweigern?
Gegen die Kraft der Marktmechanismen und gegen Adam Riese kommen Angela Merkel, Sigmar Gabriel und Horst Seehofer nicht an – auch nicht mit 80%-iger Mehrheit im Deutschen Bundestag. 
Diese Aussage zeigt die Verblendung des Anhängers des freien Marktes. Martmechanismen kann man beeinflussen. In Griechenland sieht man das im Moment sehr deutlich. Die Wirtschaft bricht staatlich gesteuert zusammen. Der deutsche Staat hat einen massiven Einfluss auf der deutschen Wirtschaft. Das wird über die Staatsquote ständig von den marktreligiösen Ökonomen moniert. Der Einfluss des Staates hat zum Beispiel zur Energiewende geführt. Mittels bestimmter Fördermaßnahmen wurden Marktmechanismen (was auch immer das sein soll) beeinflusst.
Dass ausgerechnet die größte europäische Volkswirtschaft, die vor zehn Jahren mit mutigen Reformen ihren Wiederaufstieg eingeleitet hat, jetzt den Rückwärtsgang einlegt, ist tragisch. 
Tragisch ist nur, dass Metzger solche Texte schreiben kann ohne vor lachen vom Schreibtisch zu fallen. Warum ist es tragisch? Welche Vorteile haben wir denn bekommen durch diese Reform? Die Löhne stagnieren, die Armutsquote steigt bei einer steigenden Zahl der Erwerbstätigen, die Wirtschaftskrise hat uns genauso hart getroffen wie die anderen Staaten, die durch Lohndumping erzeugten Exportüberschüsse destabilisieren die Eurozone, etc. Tragisch wäre es, wenn die Vorteile die Nachteile überwiegen würden. Das müsste Herr Metzger zeigen, tut er aber nicht.  
Deutschland muss wohl erst wieder an die Wand gefahren werden, ehe bei uns eine neue Reformagenda 2030 angepackt wird. Deren Einschnitte werden aber brutaler werden, weil man in diesem Jahrzehnt nicht nur auf eine Agenda 2020 verzichtet, sondern stattdessen das Volk mit zusätzlichen Wohltaten geködert hat.
Zum Schluss noch ein Blub. Eine Warnung davor, dass Wohltaten für die Menschen etwas schlechtes sind. Wirtschafts- und Sozialpolitik sollte den Zweck haben den Wohlstand der Mehrheit der Menschen zu fördern. Eben Wohltaten an die Bevölkerung geben. Man kann über die Sinnhaftigkeit der Wohltaten diskutieren, man sollte es sogar. Bei Oswald Metzger und anderen ließt es sich oft so, als ob der Mensch im Arbeitsleben leiden sollte. Gute Löhne, Arbeitsplatzsicherheit, Zufriedenheit zerstört eine Gesellschaft nicht, sie stabilisiert sie. Der Vorteil ist, dass es den Menschen gut geht. Der Nachteil ist, dass einige wenige Menschen auf unglaubliche Gewinne und Vermögen verzichten müssen. Als Priester der Marktwirtschaft darf es diesen Zustand nicht geben. Absicherung führt zu Denken, Denken führt zu Kritik, Kritik führt zu Veränderung und politischer Beteiligung. Das könnte die elitären Strukturen erschüttern und wer will das schon?

Chris

Dienstag, 3. Dezember 2013

Edle Scheinhilfe


Das fordert die SPD, die Partei die Hartz 4 umsetzte und am Arbeitsmarkt diese Zustände durchsetzte. Wenn es um Sex geht, dann ist alles ganz schlimm. Menschenhandel, Ausbeutung, das Ausnutzen einer Zwangslage am Arbeitsmarkt sind in Ordnung. Da sieht man die Gedankenwelt unsere Politiker. Denn ob Prostitution oder nicht, generell sollten diese Dinge verboten werden. Das wäre aber wieder schlecht für den Standort Deutschland.

Chris

Montag, 2. Dezember 2013

1:300

1:300 ist die Quote der Toten zwischen Terroropfern und Opfern durch Schusswaffengebrauch in den USA. Wer kann da glauben, dass das wichtigste Problem der Krieg gegen den Terror ist. An der Front sieht es noch schlimmer aus. 1.7 Millionen : 3000 oder 567:1 ist das Verhältnis der Toten im Krieg gegen den Terror im Verhältnis zu den Terroropfern. All das ist bezogen auf die letzten 30 Jahre. Bis auf die 3000 Terrortoten sind die Zahlen nur eine Schätzung. Zu erkennen ist, dass ein wohlhabender US-Amerikaner deutlich mehr Wert ist als ein Armer und noch mehr als ein armer Ausländer.

Chris

Hätten die Deutschen und die anderen Parteien ein Problem mit der Mitgliederentscheidung der SPD, wenn es um eine Koalition mit den Linken ginge?

Nur mal so in den Raum gestellt.

Chris

Sonntag, 1. Dezember 2013

Sicherheitsbilanz

Es wäre schön, wenn uns dummen Bürgern folgende Bilanz präsentiert würde. Wir haben auf der einen Seite die Kosten für das Militär, die Geheimdienste, einen riesigen Sicherheitsapparat. Diese sollen angeblich unsere Sicherheit garantieren und Terroristen aufhalten. Auf der anderen Seite sorgt dieses Konstrukt für einen stetigen Nachschub an Gefahr. Geheimdienste stören oder beeinflussen gewählte Regierungen. Drohnen töten Zivilisten und bringen die Überlebenden zur Verzweiflung. Zu Kriegen, geführt aus Wirtschafts- und geopolitischen Interessen muss man nichts sagen. Die Kosten für alle diese Dinge ist riesig. Die Frage ist, ob man nicht mit einem Bruchteil des Etats mehr erreichen könnte, wenn man Armut bekämpft und stabile Regierungen in instabilen Regionen zulässt (auch wenn sie eventuell sozialistisch angehaucht sein könnten). In meinen Augen könnte man deutlich mehr erreichen. Eine solche Bilanz würde das zeigen. Darum wird man sie niemals aufstellen. Waffen und Sicherheit sind eine Industrie. Wie alle Industrien im Kapitalismus sind auch diese zum Wachstum verdammt. Man braucht also ein Wachstum der Angst. Wir dachten, dass die Perversion des industriellen Tötens vorbei wäre. Wir sind wieder mitten drin. Die Dimensionen sind kleiner. Die Frage ist wie lange noch. Nur wenn wir als Bürger nach Begründungen für eine ständige Überwachung, Kriege und die Bombardierung von Zivilisten durch uns oder unsere Verbündeten fordern, kann sich anfangen etwas zu ändern.

Chris

Samstag, 30. November 2013

Die geheimen Kriege der USA

Wenn man diesen Beitrag sieht, dann kann man verzweifeln. Welchen Preis sind wir bereit zu bezahlen, um unsere Sicherheit vielleicht zu verbessern. Den Nachweis, dass sie verbessert wird, sind uns die Geheimdienste schuldig geblieben. Erschreckend sind auch einige Kommentare zu der Reportage. Einige Menschen sehen scheinbar kein Problem darin, dass Zivilisten im Kampf gegen den Terror getötet oder gefoltert werden. Terror mit Terror zu bekämpfen zum Schutz der liberal-demokratischen Ideale ist eine Farce und gehört verboten. Leider gibt es viel Geld damit zu verdienen, so dass sich am aktuellen System so bald nichts ändern wird.

Chris

Freitag, 29. November 2013

Baut wieder auf



Chris

Gesellschaftskritik

Unsere Gesellschaft wirkt auf mich wie ein überdimensionales Kind. Sie lässt sich von bunten und noch bunteren Dingen blenden. Sie will nicht schlafen gehen, obwohl der Stress schädlich für sie ist. Sie macht die Augen zu und behauptet, dass Problem sei nicht da. In den USA wird die öffentliche Hilfeleistung für Obdachlose in einigen Städten verboten. Der Grund ist, dass sich die Anwohner gestört fühlen. Aus dem Auge, aus dem Sinn.

Chris

Montag, 25. November 2013

Das Argument gegen einen Mindestlohn

Zahlen müssten diese Lohnsteigerungen entweder die Verbraucher, weil die Preise vor allem für Dienstleistungen steigen, oder die Unternehmen.

Lohnsubventionen, wie von Herrn Hagen Lesch vorgeschlagen, fallen vom Himmel. Die verwendeten Steuern müssen bezahlt werden. Der Unterschied ist, dass in einem Fall eine massive Subventionierung der Unternehmen mit den billigsten Löhnen stattfindet, im anderen Fall die Unternehmen mit den besten Produkten und der höchsten Produktivität profitieren. In Leschs Weltbild findet Konkurrenz nur über Lohnkosten statt. Das ist insofern erstaunlich, weil beim Außenhandelsüberschuss Deutschlands auf die hohe Qualität gepocht wird. D.h. im Inland sind niedrige Löhne für niedrige Preise sehr wichtig. Man sollte sie nicht anheben. Auf das Ausland haben diese Löhne aber keinerlei Einfluss, da hier nur die hohe Qualität deutscher Produkte zählt. Absurder kann man in den Kreisen der Wirtschaftsinstitute nicht argumentieren. Je nachdem welche Ziele man verfolgt, werden die gleichen Dinge gegensätzlich interpretiert. Selbst Religionen, welche zugeben auf Glauben zu beruhen, haben ein konsistenteres Logikgebilde.

Anmerkung
Auf die restlichen Argumente gehe ich nicht ein. Es werden mal wieder die Mindestlöhne mit den Durchschnittslöhnen verglichen. Dabei wird vergessen, dass in Ländern mit einem Mindestlohn der Durchschnittslohn höher, und das Verhältnis (Kaitz-Index) niedriger wird. Wenn solch offensichtlichen methodischen Fehler begangen werden, möchte ich nicht wissen, welche nicht offensichtlichen zu finden sind.

Chris

Samstag, 23. November 2013

Aus Solidarität "Post vom Jobcenter Nienburg"

Post vom Jobcenter. Das kann nichts Gutes sein. Von dort kam noch nie etwas das Freude macht und nun auch noch das Jobcenter Nienburg. Was hab ich denn mit denen zu tun und was ist ein Nienburg denn nun überhaupt. Ach ja. An der Weser hellem Strande. Aber was können die nur von mir wollen. Ach so, es geht um einen Text auf Duckhome. Ach ja, ich verstehe. Es geht um Aufgelesen und kommentiert vom 12. November 2013. Das ist lustig und so typisch für deutsche Behörden.(via Duckhome)
Auch wenn ich von Nazivergleichen nicht viel halte, ist die die Behandlung von Arbeitslosen in unserem angeblich freiheitlich demokratischen Land in vielen Fällen einfach nur abartig. Die Behandlung verstößt nicht nur gegen die Würde der Menschen, nein sie verstößt gegen die Logik und die Realität. Sechs Millionen Arbeitssuchende sollen eine Millionen Stellen besetzen. Wie soll das gehen. Da kann man den Druck so weit erhöhen wie man will. Wenn von den sechs Millionen nicht fünf aufgrund des Drucks zugrunde gehen, wird die Mehrheit leer ausgehen.
Der ständige Hinweis auf dieses absurde und menschenverachtende System ist wichtig und sollte nicht durch juristische Drohungen unterdrückt werden. Darum durchhalten Duckhome.

Chris

Promotionsrecht an Fachhcohschulen

Die Fachhochschulen wollen nun auch Doktorentitel verleihen. Ich frage mich, wozu man dann eine Trennung zwischen FH und Universität überhaupt noch braucht. Nach der Bolognareform sind die Unterschiede bereits deutlich geschrumpft. Warum nicht beides Hochschule nennen und fertig. Wieso wird weiterhin auf die strickte Trennung beharrt?

Chris

Freitag, 22. November 2013

Da feiern sie die Auteritäsbefürworter

Griechenland hat einen unerwartet hohen Primärüberschuss. Zur Erklärung, zieht man von der Haushaltsbilanz die Zinszahlungen ab und hat ein Plus vor der Zahl stehen, dann hat man diesen Überschuss. Spannend dabei ist, dass Italien bevor die Zinszahlungen, aufgrund der Angst Finanzspekulanten, einen Primärüberschuss hatte. An diesem Schaubild kann man erkennen, dass die Schuldenquote durch einbrechende Steuereinnahmen aufgrund der Sparpolitik und nicht aufgrund des Fehlens des Primärüberschusses stiegen. Die Schuldenquote stieg leicht an nach der Krise 2007. Erst als Griechenland als Pleiteland zur Agenda stand, die Zinsen stiegen, die Austerität gestartet wurde, explodierten die Schulden. D.h. der Primärüberschuss ist kein Erfolg, denn die Zinsen müssen immer noch bedient werden. Da die Austeritätsfans kaum positives zu vermelden haben, dann also ein Primärüberschuss. Spanien hatte vor der Krise reale Überschüsse. Was hat es genutzt? Nichts. Ein selektiver Blick auf den Staatshaushalt, bei kompletter Ignoranz der restlichen Wirtschaft ist ein Glanzstück der neoliberalen Dogmatiker. In jedem anderen Bereich würde man sie als auslachen oder davonjagen. In der EU werden sie Leiter der Troika,.

Chris

Montag, 18. November 2013

Oswald Metzger zum Exportüberschuss

Herr Oswald Metzger kann es nicht lassen. Sein kurzsichtiger, ideologische Blick ist einfach nur peinlich. Das schlägt sich in seinem aktuellen Traktakt nieder. Ich frage mich wie viel Geld er für einen solchen Text bekommt.  
Es war nur eine Frage der Zeit, bis das “Frühwarnsystem für übermäßige makroökonomische Ungleichgewichte” aus der sogenannte Six-Pack-Regelung der EU vom Dezember 2011 erstmals greift. Nicht nur Haushaltsdefizit-Sünderländer, sondern auch Leistungsbilanzüberschußländer sollen in den Fokus von Sanktionsmechanismen geraten. 

Metzger ignoriert hier, dass Schäuble himself diese Sanktionsmechanismen zuließ. Er setzte sie so deutschlandfreundlichwie möglich durch. Er konnte ja nicht erwarten, dass nur einige Jahre die viel zu hoch gesteckte Grenze gleich zwei mal gerissen wird.
Jetzt stehen also wir Deutschen in der Kritik, weil wir zu leistungsstark sind und unsere Güter und Dienstleistungen in Europa und global so stark nachgefragt werden. Wir verkaufen seit Jahren deutlich mehr an unsere Handelspartner als sie im Saldo bei uns einkaufen. 

Metzger ignoriert, dass wir Deutschen schon lange in der Kritik stehen. Das würde er wissen, wenn er statt der deutschen Mainstreamökonomen und -presse, in die Welt schauen würde. Krugmann, Flassbeck und auch Stiglitz sprachen Probleme mit der Exportfixiertheit an. Nicht alles war und ist auch Deutschland bezogen, aber der Tenor ist gleich. Außenhandelsschulden können nur durch Exporte beglichen werden. Wenn Deutschland seinen Überschuss abbauen will, muss es mehr importieren als exportieren. Auch wenn "Experten" wie Oswald Metzger meinen, das sei Ideologie, es ist eine logische Konsequenz der Handelsbilanzierung. 
Doch unser Land erlebte auch schon andere Zeiten. Deutschland galt zu Beginn des letzten Jahrzehnts als der kranke Mann Europas, mit deutlich zu hohen Arbeitskosten und einer exorbitant gestiegenen Staatsverschuldung. Als Folge der Wiedervereinigung stiegen in kürzester Zeit die staatlich induzierten Lohnzusatzkosten um 7 Prozentpunkte. Ein satter Anteil der Wende-Kosten wurde auf den Faktor Arbeit abgewälzt. Die Folge waren über viele Jahre hinweg stagnierende, wenn nicht gar sinkende Reallöhne.

IHR HABT SIE GEWÄHLT!!!

"Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht und zwar gegenüber niemandem. Das gilt für jeden Bürger und jede Bürgerin Deutschlands", stellt Merkel klar.Gut das Angela Merkel das klarstellt. Parallel dazu wird die Internetüberwachung von Hartz 4 Empfängern vorbereitet. Das sind scheinbar keine Bürger und Bürgerinnen Deutschlands und/oder keine Freunde. Das kann man sich aussuchen. Es zeigt aber wie falsch diese Frau ist. Als sie noch nicht offiziell überwacht wurde, war die Affäre nicht wichtig. Jetzt weiß die ganze Welt, dass Angela Merkels Geheimnisse bekannt und sie potentiell erpressbar ist. Die Bürger sind egal. Die sollen potentiell erpressbar sein. Das die Eliten sich gegenseitig schaden, dass stellt ein Problem dar. Wie soll man denn eine Front gegen den Pöbel bilden, wenn man ein Messer im Rücken hat?

Chris

Financial Stability Board

Ein interessanter Hörsaal Vortrag beim Deutschlandfunk über unser Finanzsystem. Obwohl das Finanzsystem auf unser Leben einen massiven Einfluss hat, beschäftigen wir uns sehr wenig mit dessen Funktionsweise. So wird darauf hingewiesen, dass das Financial Stability Board eines der mächtigsten Organisationen der Welt ist. Dennoch kennt es kaum jemand. Will man etwas ändern, dann muss man die Zusammenhänge und Entscheidungsprozesse kennen. Erst dann, so der Vortragende, hat man eine Chance etwas zu tun.

Chris

Samstag, 16. November 2013

Trauerspiel SPD

Die SPD Basis bestraft die SPD Führung? Nur weil keine 99% Zustimmung für die Spitze der SPD vorliegt, wird es als Niederlage gegenüber der Basis gesehen (die DDR lässt grüßen). Eben jene Basis, die die Spitze vertreten sollte. Ein eigentümliches Verständnis von Demokratie herrscht da in der SPD Spitze vor. Das sind letzten Endes diejenigen die im Bundestag sitzen und die Demokratie der BRD leben. Bestraft wären sie, wenn man sie abgewählt hätte. Abgewählt wegen der Unfähigkeit zu erkennen, dass eine CDU light zur Eroberung einer ominösen Mitte nicht funktioniert. Abgewählt, weil eine große Koalition nicht funktionieren wird. Menschen zeichnet gegenüber Tieren aus, dass sie in die Zukunft planen können. Aus der Vergangenheit lernen, können Menschen scheinbar nicht.

Chris

Freitag, 15. November 2013

Gedanken zu Zinsen und Gewinnen

Banken sind schlecht, weil sie Geld aus dem Nichts schaffen können und dafür eine Prämie, den Zins, kassieren. Darin sind sich viele der Zinskritiker einig. Allerdings übersehen sie, dass jede Investition ähnlich verläuft. Nehmen wir an ich baue mir eine Eigentumswohnung. Hierfür nehme ich einen Kredit auf. Die spätere Miete nutze ich, um den Kredit zurückzuzahlen. Nachdem dies geschehen ist, erhalte ich aber weiterhin eine Miete. D.h. ich habe aus dem Nichts eine Wohnung geschaffen, welche mir Erträge erwirtschaftet. Die Wohnung kann man durch faktisch alles ersetzen. Der Unterschied ist nur, dass Zinsen als etwas zutiefst schlimmes wahrgenommen werden, Gewinne aber nicht. Dabei ist das Ergebnis das Gleiche.

Chris

Man das ist aber mal ein Zufall

Treffer versenkt. Die Wahl ist knapp zwei Monate vorbei und die Wirtschaft schwächelt. Was wurde vor der Wahl geprotzt und gejubbelt. Deutschland ist robust, Deutschland ist toll, Exporte sind Stärke, wir sind die Besten. Jetzt kommen erste Anzeichen von Schwäche. Gerade im Exportbereich war das nicht zu erwarten. Wir haben der Welt ein Sparprogramm auferlegt und jetzt kaufen sie nichts mehr. Was soll das? Arme auspressen ist in Ordnung. Hauptsache es wird weiter bei uns konsumiert.

Chris

Donnerstag, 14. November 2013

Da weint er der Ulli

Während Hartz 4 Empfänger künftig vielleicht entscheiden müssen ob sie hungrig im Hellen oder satt im Dunkeln sitzen wollen, wurde Uli Hoeneß in seinem Aufsichtsratsposten bestätigt. Warum auch nicht. Er hat ja privat die Steuern hinterzogen. Die Wahlbeteiligten dachten sich bestimmt "da geht noch was". Es sind diejenigen Schmarotzerschreier, Bildzeitungsleser, faule Griechen titulierter, die nun einen Sozialschmarotzer an die Spitze ihres Luxusvereins wählen. Die Spiele lässt man sich nicht nehmen in dieser Zeit, wo, ÜBERRASCHUNG, die Wirtschaft Deutschlands zu schwächeln beginnt. 

Wie haben wir uns über die Italiener lustig gemacht. Die wählten immer wieder diesen komischen Berlusconi. Die lassen sich von Medien und viel Schein blenden. Wir fleißigen Deutschen lassen uns nicht vereinnahmen. Wir haben aus unserer Geschichte gelernt. Wir hetzen nicht mehr gegen Minderheiten und folgen blind strahlenden Persönlichkeiten.  So sehen wir uns. Nimmt man die Brille ab sieht man die Wiederwahl von Hoeneß oder Merkel, die Akzeptanz gegenüber Thesen eines Sarrazins oder Hundts.

Chris

Sonntag, 10. November 2013

Warum man Arbeitgeberpräsident Hundt verachten sollte

Aktueller Anlass sind die Mindestlöhne. Statt vernünftig bezahlter Arbeit zuzulassen meint Hundt folgendes:

Bei Hundt klingt das so, als ob Arbeitslose und Arme gerne wenig arbeiten und wenig verdienen. Hundt will den Ansporn an eine Vollzeitstelle erhöhen. Diese darf dann natürlich nicht viel einbringen. 200 Euro voll angerechnet auf einen Monat Vollzeitarbeit. Das sind bei einer 40 Stundenwoche ein Lohn von unter 1.20 Euro. Klar warum Hundt meint, dass der Mindestlohn gerade die Ärmsten betrifft und ihnen nicht gut tut. Denn sie könnten anfangen wählerisch zu werden. Sie könnten anfangen mündige Sklaven zu werden. Das kann nicht sein, denn Arbeit ist der Luxus unserer Gesellschaft und nicht was man für diese Arbeit bekommt. Mich erinnern Leute wie Hundt an die Nazis die Kraft durch Freude über Konzentrationslager aufhängten. Ja der Nazivergleich muss sein. Hundt ist ein gefühlslehrer Erfüllungsgehilfe der Eliten dieses Systems. Er schlägt Dinge vor, für die man ihn nur verachten kann und sollte. Wenn das die Speerspitze der deutschen Arbeitgeber ist, dann gute Nacht.

Chris

Freitag, 8. November 2013

Der Bund der Versicherten glaubt an heiße Luft

Leitzins auf Rekordtief: Verbraucherschützer werfen EZB Bestrafung der Sparer vor

wird  Stimmung gegen die Leitzinssenkung der EZB gemacht. Denn
der Bund der Versicherten sieht das Modell der Altersvorsorge in Gefahr

Die Angst ist sicherlich berechtigt. Allerdings zeigt sie auch das krude ökonomische Verständnis der Verteidiger des Sparens. Die Wirtschaft in der Eurozone wächst faktisch nicht. D.h. die Nachfrage nach Krediten ist niedrig. Ist die Nachfrage niedrig, dann sinkt der Preis für Geld, sprich der Zins.

Weiterhin zeigt die Überschrift, dass die Verbraucherschützer auf ein Recht auf hohe Zinsen pochen. Alles Sparen ist eine Spekulation. Ich verzichte auf heutigen Konsum und hoffe dafür später mehr konsumieren zu können. Ein Recht auf Vermögensvermehrung durch Verzicht gibt es nicht. Die Güter und Werte die durch Geld gekauft werden können, müssen produziert werden. Genau deshalb funktionieren die kapitalgedeckten Versicherungen auch nicht anders als die umlagefinanzierten. Man isst ja kein Geld, sondern Lebensmittel. Die müssen zum Zeitpunkt des Konsumbedürfnisses vorhanden sein. Die Verteilung der Güter geschieht über Geld, welches man zu diesem Zeitpunkt besitzt. Ob dieses über abstrakte Zinszahlungen oder aus prozentualen Verzicht von Einkommen der arbeitenden Bevölkerung generiert wird ist egal. Denn so oder so werden Güter, welche die arbeitende Bevölkerung zum Zeitpunkt x produziert hat verteilt. Diese Verzichtet auf einen Teil ihrer Erträge. Wenn man das begriffen hat, sind Anfeindungen wie die des Bundes der Versicherten einfach nur lächerlich und gehören nicht in die Medien, sondern auf den Müll. 

Chris

Mittwoch, 6. November 2013

Durchschnittsargumente

In letzter Zeit heißt es aus deutschen Politikerkreisen, dass die deutsche Wirtschaftsstärke dafür sorgt, dass die Eurozone nicht in einer Rezession versinkt. Das ist ja toll wird sich mancher Grieche oder Spanier freuen und denken, schmeiß die Oberkörper dieser Politiker in kochendes Wasser und kühle die Füße stark genug ab. Dann erkennen diese Deppen vielleicht, dass es vollkommener Schwachsinn ist vom Durchschnitt zu reden. Selbst wenn Deutschland um 1 Milliarde Prozent wachsen würde, würde das Spanien erst einmal gar nichts bringen. Nur wenn durch das Wachstum die Löhne steigen und aus Spanien importiert werden würde, könnten sich die Spanier freuen. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Das Wachstum in Deutschland ist der Eurozone geschuldet. Diese sorgt für ein niedrigen Eurokurs und/oder keinen Wechselkurs innerhalb der selben. Über 6% Exportüberschuss sind das Resultat dieser Situation. Aber unser Wachstum rettet die Welt. Der deutsche Michel sollte nach Afrika gehen, sich neben ein hungerndes Kind setzen und diesem erzählen, dass es für diese Kind mitisst. Dann geht es ihm auch gleich viel besser.

Chris

6% werden wohl reichen

So dachte man vor einiger Zeit. 6% Überschuss pro Jahr und das zwei Jahre lang darf ein Land innerhalb der Eurozone haben, damit es nicht getadelt wird. Nun ist es für Deutschland doch so weit. Deutschland ist ein Sünder. Es verletzt mitentwickeltes EU Recht. Die deutsche Regierung und viele Forumskommentatoren sehen das Problem nicht. Dabei sind selbst die 6% je nach Volkswirschaft absurd. Nehmen wir an, dass es zwei Länder gibt, Deutschland und Griechenland. Deutschland hat ein vielfaches an Wirtschaftskraft und hat einen Überschuss von 5%. In Griechenland, welches nun ein Defizit haben muss, sind die Defizite höher als 5%, da die Basis zur Berechnung deutlich niedriger ist. Zwar ist die Summe aller Exporte und Importe Null, für die Prozente der Exporte und Importe, bezogen auf die Wirtschaftskraft des jeweiligen Landes, muss das nicht gelten. Nur das Vorzeichen bleibt gleich. Das ist einfachste Mathematik. Wer also innerhalb der Eurozone zulässt, dass das wirtschaftlich stärkste Land die höchsten Überschüsse (eben jene 6%) haben darf, gleichzeitig die Defizite der schwächeren Ländern nur um die 3% erreichen dürfen, führt unnütze Spannungen herbei. 

Chris

Dienstag, 5. November 2013

Von Modellen in der Ökonomie



Bravo. Sehr schön auf den Punkt gebracht. Modellannahmen werden durch das Modell "bewiesen".  Der Markt ist effizienter als der Staat. Die Rechnung mit dieser Annahme zeigt diesen Zusammenhang.
Es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ein. Das Modell wird es abbilden.
Bewiesen ist damit nur, dass das Modell in sich konsistent ist und die Annahmen abbilden kann. Somit ist kein formaler Fehler unterlaufen. Die Annahmen können so weltfremd und absurd sein wie sie wollen. Ein Freund von mir meinte folgendes:

Wenn Öl knapp ist, dann lasst Autos ohne Treibstoff fahren. Jeder aus einer Ökonomievorlesung würde einen ansehen und meinen, das sei Unsinn. Perfekte Märkte, welche ähnlich absurde Annahmen an die Realität stellen, werden unhinterfragt akzeptiert.
 
Oftmals wird zudem vergessen, dass auch empirische Analysen durch Modellannahmen beeinflusst werden. Man muss die Daten filtern und die Realität vereinfachen, um Schlüsse daraus zu ziehen. Normalerweise wird durch vereinfachte Experimente festgestellt welche Parameter vernachlässigt werden können und welche nicht. In der Ökonomie ist das nicht so einfach möglich. Somit sollte man alle Studien grundsätzlich hinterfragen und schauen wer, welche Interessen vertritt.

Chris

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Die Kritik ist in den Medien angekommen

Deutschland ist zu Exportstark kritisieren die US-Amerikaner. Endlich kommt auch in der deutschen Medienlandschaft diese Kritik an. Flassbeck und andere reden sich den Mund fuselig. Ich weiß aber schon genau, was in den Kommtarzeilen der Online Nachrichtenseiten los sein wird. Die NSA Affäre, deutscher Nationalismus und Hinweise auf den "faulen" Griechen werden dort auftauen. Weltmeister des Exports, was kann es schöneres geben? Lieber nimmt der Deutsche weniger Lohn in Kauf, als einen Titel abzugeben. Wir waren ja auch schon Papst, Sommermärchen und sind sowieso die Besten.

Chris

Dienstag, 29. Oktober 2013

Hüthers Welt

Kaum eine wirtschaftspolitsche Idee ist so umstritten wie der Mindestlohn. Die Gefahr, dass damit  unsere Volkswirtschaft gefährdet würde, ist groß. Darüber hinaus käme er in den seltensten Fällen denjenigen zu Gute, denen eigentlich damit geholfen werden soll.

Die einzige Aussage mit der man mitgehen kann ist der erste Satz. Kaum eine Idee ist umstrittener. Hüther als Verfechter der freien Marktwirtschaft ist gegen den Mindestlohn. Er will den Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt. Das ist nicht weiter erstaunlich, denn er ist seit Juli 2004 Direktor und Mitglied des Präsidiums des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.
Unabhängigkeit sieht anders aus.

Vor der Bundestagswahl ist wieder einmal die Diskussion entflammt, ob Deutschland einen Mindestlohn braucht oder nicht. Die Befürworter sehen darin ein Instrument zur wirksamen Bekämpfung von Armut.
Die Wahrheit ist allerdings, dass ein Mindestlohn kaum denjenigen hilft, für die er eingeführt wird – nämlich denjenigen, die voll arbeiten und trotzdem nicht von ihrem Gehalt leben können. Beispielsweise gelten nicht einmal ein Fünftel der Niedriglohnempfänger mit einem Stundenlohn unter 8,50 Euro als arm. Warum? Die meisten davon sind verheiratet und verdienen etwas zum höheren Verdienst des Partners hinzu.

Spannend dabei ist, dass er keine Quellen angibt. Es kann so sein, oder auch nicht. Wie viel der Partner verdient ist dabei auch nicht klar. Dieser kann ebenfalls nur knapp über der Niedriglohnschwelle liegen, sodass das zweite Einkommen gebraucht wird, um über die Runden zu kommen. Denn schließlich handelt es sich um zwei Personen in einer Ehe. Vorrauszusetzen, dass der Ehemann genug für beide verdient ist weltfremd wenn man bedenkt, dass jeder 4. Arbeitnehmer im Niedriglohnbereich tätig ist. Es ist etwas unwahrscheinlich, dass das alles Ehefrauen sind.
Zudem sind für die sogenannten Aufstocker niedrige Stundenlöhne meist nicht der Grund, weshalb sie Arbeitslosengeld II in Anspruch nehmen müssen: Mehr als die Hälfte der Hartz-IV-Aufstocker arbeitet weniger als 15 Stunden pro Woche. Sie bessern also nicht den Lohn mit der staatlichen Unterstützung auf, sondern die Stütze mit Arbeit.

Diese Aussage ist unsinnig. Wo ist das Problem, wenn Arbeitslose die etwas hinzuverdienen einen besseren Lohn bekommen? Argument = 0.

An noch einer weiteren Gruppe würde der Mindestlohn vorbei zielen: Familien haben einen hohen ALG-II-Anspruch. Sie würden selbst dann noch einen Zuschuss erhalten, wenn der Mindestlohn ihr Arbeitseinkommen aufbessern würde.

Wieder eine unsinnige Aussage. Nehmen wir an diese Aussage stimmt. Wieso ist es besser die Arbeitsleistung höher zu subventionieren (durch aufstocken) oder zu niedrig zu entlohnen. Warum ist eine höhere Entlohnung nicht legitim. Dann hätten diese Menschen mehr Zeit für ihre Familie und/oder zur Qualifizierung. Argument = 0.

Bleiben nur noch die alleinstehenden Geringverdiener, die tatsächlich allein wegen ihres niedrigen Stundenlohns unterstützt würden. Meist sind sie gering qualifiziert. Müssten ihre Arbeitgeber Mindestlöhne zahlen, gehörten ihre Stellen schnell zu den Streichposten.

Schon komisch. Die Arbeit muss gemacht werden. Ein Haus putzt sich nicht selbst. Ein Paket liefert sich nicht selbst aus. Ein Supermarkt funktioniert auch nicht ohne Menschen. Das Argument würde stimmen, wenn man die Arbeit verlagern oder automatisieren könnte. Das ist in vielen Fällen nicht möglich.
Es gibt stapelweise Studien über die Auswirkungen von Mindestlöhnen auf die Beschäftigung. 56 Prozent kommen zu dem Ergebnis, dass er einen negativen Effekt auf die Beschäftigung hat. Nur 9 Prozent der internationalen Studien stellen eine positive Wirkung fest.

So klingt das ganze sehr dramatisch. Man könnte auch schreiben 44 Prozent sehen keinen negativen Effekt. Auch vergleicht Hüther Äpfel mit Birnen. Ist eine Studie die sagt, dass ein zu hoher Mindestlohn negativ ist, als negative Studie zu bewerten oder nur als Warnung und somit neutrale? Interessant ist auch der Umgekehrschluss. Eine konsequente Senkung der Löhne hätte zu einer deutlichen Zusnahme des Arbeitsvolumens führen müssen. Das dies nicht der Fall ist sieht man hier.


Der Nachweis fehlt natürlich.

Doch nichts ist offenkundig beharrlicher, als eine einmal zurecht gelegte Ideologie.

Diese Aussage ist amüsant. Seinen Gegnern blinden Glauben und Ideologie vorzuwerfen und selbst keine Argumente zu haben.

Fazit 
Im Grunde wäre es egal was Michael Hüther schreibt oder meint. Man muss sich im klaren sein, dass er die Politik berät und Studenten ausbildet. Differenzierungen und Relativierungen gibt es nicht. 

Chris

Hach sind wir alle reich!

Bericht der Bundesbank: Deutsche horten so viel Geldvermögen wie noch nie so prangt eine Überschrift bei SPON. Von zwei auf fünf Billionen in 20 Jahren ist unser Geldvermögen gestiegen. Er ist schon erstaunlich, dass bei Vermögenssteigerungen die ganzen Deutschen angesprochen werden. Wir alle haben unser Vermögen durchschnittlich gesteigert. Das macht stolz, das schweißt zusammen. Wenn jemand kommt und gerne etwas von diesem Vermögen mittels Steuern abhaben möchte, dann geht das nicht. Dann gilt der Durchschnitt und der Zusammenhalt nicht mehr. Wir dürfen die Party zwar bestaunen, teilhaben dürfen wir nicht.

Fun Fact
Welche Schulden sind in den letzten Jahren gestiegen und sollen sinken. Wer ist der Hauptschuldner bei den Vermögenden? Richtig der deutsche Staat. Wie kann der deutsche Staat die Schulden senken? Richtig durch Steuern. Wer fordert eine Schuldensenkung und will keine Steuern zahlen. Richtig die Vermögenden. Finde den Widerspruch.

Chris

Montag, 28. Oktober 2013

Weiter so, denn es ist gut

Der Anteil junger Erwachsener ohne abgeschlossene Berufsausbildung ist zwischen 2005 und 2011 von 16,5 auf 13,4 Prozent gesunken.

Das wird im wesentlichen die Umstellung auf das Bachelor-Mastersystem gewesen sein. Die Menschen sind jünger, aber nicht unbedingt besser ausgebildet.

Im selben Zeitraum ist die Quote der Studienabsolventen von 17 auf 31 Prozent gestiegen. 

Da würde mich interessieren wie diese deutliche Steigerung zustande kommt. Wird wieder nur diese Gruppe betrachtet, werden Bachelor- und Masterabschlüsse zusammengefasst?

Dieser Anstieg hat sich 2011 in einer Wertschöpfungssteigerung um 14,7 Milliarden Euro ausgedrückt.
 
Ich kann mir vorstellen wie in Wirtschaftsforschungsinstituten gearbeitet wird. Es kommen einige Leute zusammen und Würfeln. Das Ergebnis wird dann mit der Steigerung der Abschlüsse multipliziert und fertig. Die wirtschaftliche Entwicklung in einem halben Jahr kann man kaum vorhersagen. Aber der Effekt der Bildung ist bis auf die Kommastelle bekannt. 

Fazit
Gut verpackte Inhaltslosigkeit. Wähle ich einen passenden Zeitraum aus, vernachlässige Effekte wie die Reduktion der Schul- und Studienzeiten kann ich immer einen Zeitraum finden, welcher mir passt. Bewerte ich dann nur nach Abschluss und nicht nach Qualität des Abschlusses, bin ich auf der sicheren Seite. Diese Strategie wird bei der Arbeit auch betrieben. Hauptsache weniger Arbeitslose. Wie diese Arbeiten und wie gut die Stellen sind ist egal.
Am Ende garniert man das Ganze mit einer möglichst hohen nicht nachvollziehbaren Zahl. Fertig ist das Kochrezept der billigen Propaganda. Ich dachte wir wären weiter.

Chris

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Die NSA ist im Bundestag angekommen.

Es ist ja in Ordnung, wenn die Bevölkerung abgehört wird, aber die Kanzlerin? Das ist ungeheuerlich. Wie kann man nur. Warum ist es nur kein Vertrauensbruch, wenn das eigene Volk von einem befreundeten Land abgehört wird, warum nur bei Angela Merkel. Die Kommunikation ist vielleicht sensibler, aber es geht ums Prinzip. Außerdem frage ich mich, ob auch in diesem Fall der BND die Daten lieferte. Lustig wäre es schon. Für Angela Merkel bedeutet das back to the roots. In der DDR wurde sie bestimmt auch überwacht.

Chris

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Was bei PISA und all den anderen Bildungsstudien gerne vergessen wird

Bei Pisa werden die Ergebnisse normiert, sodass der Mittelwert bei 500 Punkten liegt. D.h. wer in diesem Bereich liegt ist so gut wie der Durchschnitt. Nun werden in den Darstellungen der Presse und der Politik fleißig Mittelwerte verglichen und vergessen, dass die Standardabweichung bei 100 Punkten liegt. Das wird bei anderen Studien nicht besser aussehen. Da wird gejubelt was das Zeug hält, wenn man 10 Punkte über einem anderen Land oder Bundesland liegt. Vergessen wird dabei, dass die Unterschiede in der Standardabweichung liegen und eine Aussage über besser oder schlechter nur sehr bedingt zutreffen.

Chris

Dienstag, 22. Oktober 2013

Nach Oswald "Adam Riese" Metzger

 Jetzt kommen die Wochen der Wahrheit, in denen diese beiden Parteien über einen Koalitionsvertrag zur Bildung einer Großen Koalition verhandeln. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich das mutmaßliche Verhandlungsstrickmuster am Beispiel neuer Leistungen in der Rente auszumalen. Bekommen CDU und CSU ihre teure Mütterrente, dann wollen die Sozialdemokraten ihre Garantierente, die auf die bisherige Mindestsicherung im Alter mindestens 100 Euro im Monat draufsattelt.

Oswald schreibt gegen die Koalitionsgespräche an. Es geht mal wieder um die Rente. Herr Metzger ist ein Beispiel jener Schreiberlinge, die sich nicht auf Fakten sondern billige Propaganda stützen. So werden die Renten unbezahlbar, da es eine Mütterrente oder eine Garantierente geben soll. Im Grunde gibt es eine Garantierente im Grunde schon. Teuer würde sie nur werden, wenn viele sie beziehen würden. Da die Bezieher sehr lange eingezahlt haben müssen zeigt die Angst Metzgers vor einer zu hohen Garantierente, dass die Löhne zu niedrig sind. Das wird von Metzger und seinen Partnern bei der INSM ebenso geleugnet wie die Gefahr der Altersarmut. Wenn beide Probleme nicht existieren, wieso wir es dann teuer?

Wer bezahlt die Rechnung? Die Rentenversicherung mit ihren so gern beschworenen „Überschüssen“, sagen Union und SPD unisono. Dank der guten Beschäftigungslage und steigenden Bruttolöhnen sind die Beitragseinnahmen in den letzten Jahren stärker gestiegen als die Ausgaben. Aber schon ein Drittel der laufenden Rentenausgaben muss aus dem Bundeshaushalt mit Steuermitteln bezahlt werden. Millionen Menschen aus der Babyboomer-Generation gehen in den nächsten 15 Jahren in Rente – bei weiter steigender Lebenserwartung! Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter nimmt dagegen deutlich ab.
Die Konsequenz nach Adam Riese: Die Sozialversicherungsbeiträge für die Arbeitnehmer werden spätestens in der übernächsten Legislaturperiode auf breiter Front angehoben werden müssen, die Steuerzuschüsse aus dem Bundeshaushalt ebenso. Der rechnerische Einspareffekt der „Rente mit 67“, der einzigen Strukturreform in den vier Jahren der letzten Großen Koalition, wäre übrigens allein schon mit der neuen Ausgabe „Mütterrente“ verbraucht.


Wenn man sich zu der steigenden Beschäftigungszahl noch steigende Löhne hinzudenken würde, dann wäre klar wer zahlt. Die Finanzierung würde kein Problem darstellen. Interessant ist dabei, dass Metzger einerseits meint, dass es zu wenig Kinder gibt. Andererseits lässt er eine Förderung nicht zu. Wenn Adam Riese stimmen würde, würde etwas mehr Geld bei den Müttern kein Problem darstellen. Es gäbe ja mehr Arbeitnehmer je Rentner und nach der Metzgerischen Propaganda würde dies zu einer Kostensenkung führen. Was vergisst Herr Metzger, mal wieder?
Richtig er vergisst den Produktivitätszuwachs.
Wenn die Arbeitnehmer in Deutschland an diesem Zuwachs partizipieren würden, dann wäre die Rente auch bezahlbar. Das sollten er als mutmaßlicher Finanzexperte wissen. Zum Schluss kommt Oswald zu einer Standardfloskel. Steuern sind schlecht.
 
Wie unpopulär und volkswirtschaftlich schädlich Steuererhöhungen sind, haben die Christdemokraten – zumindest im Wahlkampf – ständig und zu Recht betont.
Der Umkehrschluss wäre, dass Steuersenkungen zu mehr Wachstum führt. Das dem nicht so ist, sieht man in Deutschland. Zwischen 1990 und 2005 wurden Unternehmens- und Spitzensteuern gesenkt. Das Wachstum war nach dem Wendeboom nur sehr moderat. Wachstum wird durch Investitionen gefördert. Unternehmen wollen Geld verdienen. Dabei ist es ihnen egal ob das Geld vom Staat oder von einer Privatperson kommt. Da Staaten nicht sparen, gehen 100% der Steuern zurück in den Wirtschaftskreislauf. Eine allgemeine Aussage, dass Steuererhöhungen schlecht seien ist, kann man nicht treffen. Die Staatsquote in Deutschland ist seit 1975 etwa konstant (trotz der Wiedervereinigung, mehr Rentnern und mehr Arbeitslosigkeit) und variiert mit der wirtschaftlichen Entwicklung. Ist sie gut sinkt die Quote, ist sie schlecht steigt sie.

Zusatz:
Was qualifiziert Oswald Metzger als Experten und Gesprächspartner für einen so genannten Linksruck der Grünen und die Möglichkeiten einer schwarz-grünen Koalition? Er war mal grüner Berufspolitiker und wollte danach CDU-Berufspolitiker werden. Aber eigentlich möchte außer bei der Arbeitgeberlobby Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und dem Deutschlandradio so gut wie niemand etwas mit ihm zu tun haben. Bei den Grünen eckte er 2002 so an, dass sie ihn nicht mehr für den Bundestag nominierten. Bis zu seinem Austritt bei den Grünen und seinem Eintritt bei der CDU 2007 war sein Landtagsmandat in Baden-Württemberg seine einzige nennenswerte politische Aktivität. Bei der CDU wollten Sie ihn seitdem weder für den Bundestag noch in zwei verschiedenen Wahlkreisen als Direktkandidat aufstellen. Und auch seine Bemühungen um Funktionärsposten in der CDU bleiben erfolglos. (via Nachdenkseiten)

Chris

Montag, 21. Oktober 2013

Über den angeblichen Wettbewerb im Gesundheitssystem

Im Gesundheitsbereich gibt es keine Marktwirtschaft. Billiger wird es auch nicht, wenn man den Krankenhäusern den Auftrag gibt Überschüsse zu erwirtschaften. Es gibt Zielvereinbarungen in den einzelnen Kliniken. Dort wird definiert wieviele Fälle behandelt werden sollen. Diese werden dann auch bearbeitet, selbst wenn es manchmal Zweifel an der Sinnhaftigkeit gibt. Um das Murren zu unterdrücken werden die Chefärzte einfach beteiligt und schon sind sie als letzte Instanz ruhig gestellt. Wenn alle Kliniken Gewinn machen sollen, ist das betriebswirtschaftlich vielleicht sinnvoll, global ist es Irrsinn. Es gibt mehr Fälle, mehr Kosten, mehr kranke Menschen.
Selbst wenn man die Wahl der Klinik hätte, würde man als Patient immer noch keine Ahnung haben ob eine Behandlung notwendig ist oder nicht. Wenn man das nicht einschätzen kann, dann kann man auch nicht wählen. Wahl ist die Grundlage eines Marktes. Ohne das Wissen ob man das Produkt "Behandlung" überhaupt braucht, kann man auch nicht einschätzen ob der Preis gerechtfertigt ist. Wenn man nicht einschätzen kann ob der Preis gerechtfertigt ist, kommt es zu keiner Preisbildung.

Es ist erstaunlich, dass den Gesundheitsexperten und Ökonomen solche einfachen Zusammenhänge weder bekannt zu sein scheinen, noch das sie diese in Betracht ziehen. Das beschriebene ist nur der normale Alltagsirrsinn in deutschen Kliniken. Hinzu kommen eine ganze Reihe anderer Dinge. Zum Beispiel weiß man manchmal selbst als Arzt gar nicht ob Behandlungen Sinn machen. Auch ist die Nachfrage nach einer Behandlung potentiell unendlich, wenn es um das eigene Überleben geht. Eine Behandlung kann nicht substituiert werden. Die Dienstleistung kann nicht ausgegliedert werden. Man kann nicht in jedes beliebige Krankenhaus gehen, da man vielleicht nicht die Zeit oder die Möglichkeit hat. Diese Beispiele verdeutlichen den Unsinn, der verbreitet wird, um das Gesundheitswesen zu Privatisieren. Der Sinn ist nicht Verbesserung der Umstände, sondern das Generieren von sicheren Einnahmen. Wenn es ein Markt wäre, mit echter Konkurrenz, dann würde nicht so viel Lobbyarbeit gemacht werden, um dort agieren zu können. Die Renditen wären gering und die zu leistende Arbeit hoch. 

Chris

Sonntag, 20. Oktober 2013

"Ein Mindestlohn muss nicht schädlich sein"

sagt auch Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Allerdings dürfe er in keinem Fall zu hoch ausfallen. Die Marke von 8,50 Euro, die von der SPD gefordert wird, hält der Ökonom für zu gewagt: "Ich empfehle, den Mindestlohn anfangs eher niedrig bei sieben Euro anzusetzen."

Ich glaube der gute Mann hat den Sinn eines Mindestlohns nicht erkannt. Der Lohn der unteren Einkommensklassen soll erhöht werden. Setze ich ihn zu niedrig an passiert gar nichts. Wieso ein Mindestlohn schlecht sein soll und den Untergang Deutschlands bedeuten soll, kann mir der im Artikel erwähnte CDU Wirtschaftsflügel gerne mal erklären. Alle Unternehmen müssen ihn zahlen. Das heißt kein Unternehmen wird dadurch gestraft. Für den deutschen Staat hätte es den Vorteil, dass er bei einem vernünftigen Mindestlohn mehr Steuern einnehmen und weniger Aufstockergeld ausgeben würde. Das wäre ein Schritt weiter gedacht. Wer will das schon?

Chris

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Kontrolle der EZB bei Krisenhilfe

Bei der INSM wird eine Kontrolle der EZB gefordert, für den Fall das sie Krisenländern in der Eurozone hilft. Diese Hilfe soll nur gewährt werden, wenn die geforderten Reformvorgaben eingehalten werden. Eine Kontrolle der Reformvorschläge wird natürlich nicht gefordert. 

Fun Fact
Haftung und Kontrolle müssen in einer Hand liegen.

Die übliche Forderung der neoliberalen Elfenbeinbewohner.  Man spiele folgende zwei Beispiele durch. Malta ist in der Krise und braucht dringend Geld. Die EZB sagt, dass sie gegen Reformleistungen Geld locker macht. Malta sagt nein und kriegt kein Geld.
Man nehme das gleiche Szenario und tausche Malta gegen Deutschland. Falls sich die EZB weigert, bricht die Eurozone zusammen. Das Drohpotential der EZB ist abhängig vom Schaden den ein Land beim Zahlungsausfall anrichten kann. Auch bei Staaten gilt "to big to fail". Diese Möglichkeit wird von den beiden INSM Autoren nicht in betracht gezogen. Sie leben in ihrer Welt des Marktes, wo alle Teilnehmer gleich sind. Weltfremder kann man nicht sein.

Chris

Schwache Lohnentwicklung führt zu schwacher Produktivitätsentwicklung

Diese Bilder untermauern die Thesen von Ulrike Herrmann, dass hohe Löhne die Innovationen fördern. Erst dann lohnen sich Maschinen, um die Produktivität zu steigern. Wozu sollte ich in Kapital investieren, wenn ich meine Gewinne steigern kann indem ich die Löhne senken. Die Idee, dass aus höheren Gewinnen automatisch höhere Investitionen folgen ist absurd. Unternehmen ändern nur etwas, wenn sie müssen und nicht weil sie können. 

Chris

Ahnungslos

Wenn ein Unternehmen einen Bauingenieur sucht, aber ein Maschinenbauer sich anbietet, dann passt das halt nicht.

Beispiel: Wenn Sie früher einmal Plattenspieler hergestellt haben, dann haben Sie heute natürlich ein Problem, wenn Sie in die Medizintechnik wechseln wollen. Die Altersstruktur spielt ebenfalls eine Rolle.



Straubhaar hat sicherlich recht, wenn er meint, dass es schwierig ist als Ingenieur aus der Managementebene zurück in die Entwicklung zu wechseln. Allerdings zeigen diese Aussage wie wenig Ahnung der liebe Wirtschaftsprofessor hat. Im Prinzip können Maschinenbauer und Bauingenieure wechseln. Es gibt Bauingenieure im Luftfahrtbereich. Plattenspieler und Medizintechnik mögen sich objektiv unterscheiden, allerdings sind die gelernten Konstruktionsprinzipien und Berechnungsmodelle weiterhin nutzbar. Die Sprache bleibt also gleich nur der Dialekt ist ein anderer. Wenn sich Straubhaar detailliert mit dem Fachkräftemangel auseinandersetzen würde, dann wüsste er das. Dann würde er erkennen, dass ein Mangel nicht existiert. Die Bereitschaft Fachkräfte anzulernen oder weiterzubilden ist nicht vorhanden. Man will billige Fachkräfte, welche ohne Aufwand einsetzbar sind. Daran mangelt es.

Chris