Montag, 16. Dezember 2013

Oswald Metzger: In der Rentenpolitik brechen alle Dämme!

Egal wie oft es wiederholt wird, es wird dadurch nicht richtiger. Was sagen dieses Bild aus? Gar nichts! 

1. Das Bild würde für einen Rentner der lange lebt genauso aussehen wie für viele Rentner die viel Geld bekommen und viele Rentner die wenig Geld bekommen und jeweils lange leben. Folgerichtig sagt die Bezugsdauer überhaupt nichts über die Kosten aus.
2. Die Kosten für das Rentensystem sind unabhängig von der Bezugsdauer. Sie sind abhängig von der aktuellen Zahl der Rentner. Die steigt durch die Bezugsdauer. Allerdings würde selbst eine sinkende Zahl der Bezugsdauer nicht zwangsläufig sinkende Kosten bedeuten. Wenn jedes Jahr 20 Millionen Menschen in Rente gehen und nach einem Jahr sterben, dann sinkt die Bezugsdauer, aber die Kosten sind identisch zu denen, bei der sich 20 Millionen Menschen auf 40 Jahre aufteilen.
3. Die Produktivität wurde, mal wieder, vergessen. Es wird pro Person mehr produziert. Somit werden genug Güter für die steigende Zahl an Rentnern bereit gestellt. Im Übrigen wird ignoriert, dass die Renten nur ein Teil der Sozialkosten darstellen. Kosten für Kinder, Jungendliche und Arbeitslose müssen mit einberechnet werden. Diese beziehen Leistungen und erbringen keine. Rechnet man diese Anteile mit ein, dann stagniert die Belastung.

Aus den Kommentaren noch folgendes Zitat
Die Rente war einmal gedacht für Menschen, die aus Alters- oder
Krankheitsgründen ihren Lebensunterhalt nicht mehr selber erarbeiten können.

Das sich Gesellschaften weiterentwickeln können ist ihnen schon klar, oder? Parlamente waren auch mal dazu gedacht, die Aristokratie ruhig zu stellen, damit die Könige weiter regieren können. Dennoch hat sich nach und nach die Demokratie entwickelt. Das Argument das sie vorbringen ist keines. Dennoch wird es oft bemüht, vor allem von Anhängern von von Mises. Dort wird konsequent die Weiterentwicklung der Wirtschaft, der Sozialstruktur, der Gesellschaft geleugnet und ein romantisches, aber früher war alles freier und besser eingesetzt. Das die liberalen Theorien in einer Zeit entstanden waren, in der in den meisten Staaten Europas Monarchien existierten, wird ignoriert.

Anmerkungen
Die teilweise sehr falschen Aussagen von Metzger will ich nicht aufzählen. Es sind die üblichen Begründungen, mit der üblichen analytischen Tiefen (wäre es Wasser, dann könnte man drüber laufen) die man von ihm gewohnt ist.

Update: Hier einige Anmerkungen zur geplanten Rentenpolitik.

Chris

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