Montag, 28. November 2011

Alle Jahre wieder..

So beginnt doch ein schöne Weihnachtslied. Ebenso kann man schreiben, alle Jahre wieder (oder eher alle Kosumklimaprognosen wieder) kaufen die Deutschen gegen die Krise an. Sie wollen konsumieren bis der Arzt kommt. Alle Jahre wieder kommen dann die realen Zahlen im nachhinein an die Oberfläche und der Einzelhandel jammert. Scheinbar scheint der Spiegel den Unterschied zwischen Prognose und Geschehenem nicht verstanden zu haben. Irgendein, irgendwie berechneter Index sagt erst einmal gar nichts aus. Vor dem Hintergrund das Ökonomen (zu Recht) für die Fehlerhaftigkeit ihrer Modelle kritisiert werden, ist es absurd an eben jenes reduzierte, selten zutreffende zu glauben. Ähnlich wie der Geschäftsklimaindex oder eine kaputte Uhr funktioniert es eben manchmal, meistens aber nicht. Ich freue mich schon auf die nachweihnachtlichen Nachrichten "Einzelhandelswachstum unterirdisch, Deutsche geben weniger aus" wird vermutlich da stehen. Aber hey nach dem Konsumklimaindex ist vor dem Index.

Chris

Freitag, 25. November 2011

Dr. Heiner Flassbeck: Wege zu einer neuen Finanzordnung

Ein etwas älterer Vortrag von Heiner Flassbeck, aber immer noch aktuell. Wichtige Aussagen sind, dass Staaten sich nicht vom Markt wegkonkurrieren können. Große Handelsungleichgewichte müssen zwangsläufig zu Problemen führen. Dies sagte er vor der Griechenlandkrise und wurde durch sie eindeutig bestätigt. Ein weiterer wesentlicher Punkt seines Vortrages ist die Aussage, dass auf Finanzmärkten faktisch keine Marktwirtschaft und Preisbildung mehr stattfindet. Bei den Rohstoffmärkte schlägt er deshalb vor, dass man nur mit Rohstoffen handeln darf, wenn man sie auch lagert und physisch in Besitz nimmt.Viel Spaß beim schauen.

Donnerstag, 24. November 2011

Dann bezahlt letztlich der erfolgreiche Unternehmer für das unfähige wirtschaften Anderer.

Eine weit verbreitetes und gern genutztes Argument gegen eine höhere Besteuerung der Reichen und der großen Konzerne. Nun kann sollte man sich mehrere Dinge fragen. Zum Einen ob die Vermögenszuwächse wirklich auf erfolgreiches Unternehmertum, oder einfach nur aufgrund von massiven Steuersenkungen erreicht worden sind. Zum Anderen sollte man sich fragen ob es als unternehmerischer Erfolg zu werten ist, wenn man Lobbyorganisationen so positionieren kann, dass sie maßgeschneiderte Gesetze und/oder Subventionen der Politik schmackhaft machen. Hartz 4 oder die Riesterreform sind sehr schöne Beispiele dafür. Sind Lohnsubventionen ein Vorteil für den Arbeitnehmer oder doch eher für den Arbeitgeber?
Damit stellt sich natürlich die Frage, ob sich diese Unternehmen und deren Aktionäre nicht beim Rest der Bevölkerung bereichert haben. Wieso soll man sie nun nicht an den Problemen beteiligen?

Chris

Mittwoch, 23. November 2011

Neues von Oettinger



Chris

Kinderschutzgesetze

Republikaner in den USA können alles sagen. Manchmal glaube ich, dass der Inhalt nach der Radikalität ausgesucht wird. So meint "Newt Gingrich: Child labor laws 'truly stupid'". Passend dazu fordert feysinn die konsequente Durchsetzung der Eigenverantwortung. Warum soll man immer nur auf die armen Alten die Probleme abwälzen. Bei den Jugendlichen gibt es auch noch einiges zu holen. Man spart auch extrem viel Geld, wenn die nächste Generation nur noch die Grundschule besucht. Da die Ausbildung so schlecht ist, können wir bald mit den Lohnkosten in China oder Afrika mithalten. Mut zur Reform!

Chris

Dienstag, 22. November 2011

Was wird in den Demographiedebatten ständig vergessen?

In einer Diskussion mit einem älteren Unternehmensberater über die "Vergreisung" der Bundesrepublik und die für ihn daraus resultierenden Probleme ist mir aufgefallen, dass in der Demographiedebatte grundsätzlich gewisse Punkte ausgeblendet werden.

Punkt 1
Grundsätzlich ist es richtig, dass es immer mehr Rentner geben wird. Allerdings kann man daraus nicht schlussfolgern, dass die Gesamtkosten explodieren werden. So ist nicht das viel propagierte Verhältnis zwischen arbeitender Bevölkerung und Rentner entscheidend, sondern das Verhältnis zwischen arbeitender und nichtarbeitender Bevölkerung. Da es weniger Kinder gibt und weniger Menschen im erwerbstätigen Alter, sinken die Kosten für Kinder und für Arbeitslose. Folglich können diese Ressourcen der älteren Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden.

Hinweis

Passend zu meiner Frage warum gerade Ronald Reagan als Heilsfigur für die Neokonservativen (hier Neoliberale) gilt, kann man eine sehr informative Dokumentation bei arte über ihn finden.

Chris

Montag, 21. November 2011

Ansehen in der Welt

Meine aktuellen Gespräche bestätigen, dass Deutschland in der Welt als Retter des Euros da steht. Das ist insofern erstaunlich, da gerade Deutschland durch die Verzögerung des Rettungsprozesses massiv gewinnt. So können deutsche Unternehmen sehr billig Unternehmen in den verschuldeten Staaten einkaufen. Die Zinsen auf deutsche Schuldtitel ist niedrig wie nie. Warum sollten sich die Deutschen also beeilen? Warum sollten sie die EZB einspannen, um die Probleme der Eurozone schnell zu lösen? Es besteht kein Interesse daran. Schließlich kann man seine Konzerne gut unterstützen und seine Vormachtstellung innerhalb der EU ausbauen. Komischerweise dringt dies nur bedingt nach außen, obwohl es so offensichtlich ist.

Chris

Freitag, 11. November 2011

Fehler im Rating

Wenn die Rating Agenturen husten, dann wackelt die Welt. Wer kann eigentlich noch glauben, dass die Ratings irgendetwas mit der Realität zu tun haben, wenn solche Patzer gemacht werden?

Chris

Donnerstag, 10. November 2011

Der Neoliberalismus war gut für uns!

Ein etwas älterer Artikel auf dem Forum Ordnungspolitik. Drei Dinge kann man sich bei dieser Aussage fragen. Erstens: Ist das eine Satire? Zweitens: Geht der Autor blind durch die Welt? Drittens und das ist die wahrscheinlichste Frage die man stellen sollte: Wer ist uns?

Eine Frage die ich mir stelle

Warum ist Ronald Reagan eigentlich ein Vorbild für viele Neoliberale? Die Verschuldung der USA unter seiner Präsidentschaft nahm massiv zu. Er war der protektionistischste Präsident seit Hoover, obwohl er den Freihandel propagierte. Die Staatsquote sank nicht, sondern stieg sogar leicht unter seiner Präsidentschaft an (Abbildung 6, Abbildung 20). Wieso ist dieser Mann also ein Vorbild für den liberalen Weg, wenn er ihn doch gar nicht wirklich beschritten hat? 

Chris

Mittwoch, 9. November 2011

Schreibtischtäter

Weil sich dieses Jahr der Adolf Eichmann Prozess zum 50. mal jährt sollte man sich erinnern, dass man seinen Vorgesetzten auch widersprechen darf und sogar sollte. Die Sanktionspraxis bei der Hartz 4 Unterstützung ist sicherlich nicht zu vergleichen mit der Organisation eines Massenmordes. Die Ausrede Eichmanns erinnert allerdings an die heutigen Ausreden. "Mir waren die Hände gebunden, der Befehl kam von oben". Es gibt also auch heute noch genug Menschen die Aufgrund der Angst ihren Job zu verlieren, ihre Prinzipien verraten (ob Eichmann welche hatte weiß ich nicht). Sanktionen werden erteilt, obwohl sie gegen geltendes Recht verstoßen. Kritik ist nicht erwünscht. Man braucht also keine Diktatur, um willige Mitläufer in einem menschenverachtenden System zu bekommen.

Chris

Dienstag, 8. November 2011

Gold ist ganz wichtig

Als Konsequenz droht steigende Inflation.

meint Herr Schäffler von der FDP. Der ausgewiesene Finanzexperte hängt am Gold. Er sieht das Grundübel der Welt im wesentlichen im Fiat Money begründet. Krisen würde es seiner Meinung nach nicht geben, wenn Geld privat geschaffen und im Wettbewerb stehen würde. Aus diesem Grund sind Werte wie Gold auch eine Art heiliger Gral. Hat man Gold darf man Geld in Umlauf bringen, denn dann ist es etwas Wert. In meinen Augen ist das absurd. Gold ist wie Geld nur etwas Wert, wenn man daran glaubt. Beispiele gibt es genug. So stieg der reale Bedarf an Gold nicht wesentlich an. Der Preis schon, da man es als Sicherheit gegen den finanziellen Crash nutzen möchte. Was ist also der Wert? Der Bedarf, oder der Glaube an die Sicherheit? Fällt dieser Glaube, dann fällt auch der Preis. Kein Unterschied zu einer Währung also. 

Montag, 7. November 2011

Zitat des Tages

Auf die Frage "Glauben Sie, dass die Resultate Skeptiker davon überzeugen werden, dass der Klimawandel real ist?" antwortet der Forscher: "Ich unterscheide zwischen Skeptikern und Leugnern. Die Skeptiker sind Leute, die ich respektiere - sie haben legitime Fragen aufgeworfen und sind nach meiner Erfahrung aufgeschlossen. Leugner sind Menschen, die mit einer Schlussfolgerung starten und nur jene Daten berücksichtigen, die diesen Schluss unterstützen. Ich glaube, dass die Resultate bei einigen Skeptikern die Meinung über die Realität des Klimawandels verändern können."

Quelle: Spiegel

Samstag, 5. November 2011

Grundsätzliche Probeme bei der Schuldenbremse (Ergänzung)

Vor einiger Zeit schrieb ich einen Beitrag über ein Kernproblem bei der Umsetzung einer Schuldenbremse. Hat ein Staat Überschüsse, dann stellen sich gleich Begehrlichkeiten bei der Gruppe der Steuersenker ein. Es ist zwar meist die gleiche Gruppe welche die hohe Neuverschuldung anprangert, aber was haben Einnahmen schon mit Schuldenabbau zu tun. Nun ist es so weit. Die INSM bringt mal wieder Steuersenkungen ins Gespräch. Der gleiche Lobbyverein forderte die Einführung der Schuldenbremse und findet sie vernünftig. Der große Witz an der Forderung der Einnahmensenkung ist, dass die prognostizierten Mehreinnahmen noch nicht einmal ausreichen einen ausgeglichenen Haushalt zu bekommen. Vor dem Hintergrund der Eurokrise und den wahrscheinlich zu erwartenden Mehrbelastungen wird sich ausgeschwiegen. Kurzsichtiger kann man nicht sein. Hauptsache Steuern runter!!

Chris

Freitag, 4. November 2011

Der ideologische Widerspruch

Der Markt wird es schon regeln. Wir dürfen uns nicht einmischen. Es wird schmerzhaft und viele Menschen werden leiden, aber dann wird alles besser, denn schließlich ist der freie Markt allem und jedem überlegen. Der Widerspruch an diesen Aussagen ist, dass die Forderer der Selbigen nicht bereit sind Steuern zu zahlen und Abstriche zu machen. Sie sind Egoisten, fordern Egoismus und wollen sich möglichst um Abgaben und Steuern drücken, um ihren eigenen Vorteil zu generieren. Von der Bevölkerung fordern sie aber, dass diese den Egoismus aufgibt, leidet und genau nicht nach ihrem Vorteil sucht. Das wird nicht passieren. Eher wird sie die Vermögenden enteignen und ggf. einem Heilsbringer hinterherlaufen. Mich wundert, dass dieser Widerspruch nicht gesehen wird. Die Forderung nach Egoismus kann zum Zusammenschluss der Schwachen führen, um den Starken zu besiegen.

Chris

Donnerstag, 3. November 2011

Warum Fakten? Was soll der Quatsch?

Mal wieder ein unglaublich undurchdachter, mit Floskeln und wenig Belegen vollgestopfter Artikel auf dem INSM Blog. Scheinbar braucht man sich als Professor der Wirtschaftswissenschaften um seine Reputation heutzutage keine Sorgen mehr machen. Wenn ich als Kollege solche Artikel lesen würde, würde ich keinen fachlichen Aufsatz mehr ernst nehmen. Aber ist der Ruf erst runiniert...
Im Grunde geht es darum, dass Prof. Straubhaar "belegen" möchte das ein Mindestlohn etwas schlechtes ist und in Deutschland eigentlich alles super läuft. Er fängt mit folgender These zu den unglaublichen Vorteilen von Niedriglöhnen an

Dienstag, 1. November 2011

Wasser gegen Atomangst

Wasser trinken um der Welt zu beweisen, dass die Region um Fukushima sicher ist, ist doch mal was. Man sollte solche Aktionen viel öfter von unseren Volksvertretern fordern. Wenn sie behaupten, dass man von Hartz 4 ohne Probleme leben kann, warum bezahlen wir sie dann so gut. Wenn Atomkraft sicher und Atommüll kein Problem ist, dann sollen sie doch nach Gorleben ins Endlager ziehen. So manch einer dieser Sprüchklopfer würde dann vorher über seine Aussagen nachdenken.

Chris