Freitag, 30. Juli 2010

Die Reichen werden immer reicher

Das Paradox zeigt sich daran, dass hinter dem Zuwachs an Reichtum keine Leistung steht, weil auch das Desaster hohe Einkommen garantiert. Schön ist dies daran zu sehen, dass der BP-Chef Tony Hayward nach der Öl-Katastrophe nicht etwa finanziell abgestraft zurücktritt, sondern in Sibirien einen neuen, gut bezahlten Job antritt und mit mindestens 18 Millionen Dollar Gewinn aus der Katastrophe herauskommt.

Anmerkung: Mehr ist dem nicht hinzuzufügen.

Chris

Spaß zum Wochenende



Chris

Gesetz gegen kriminelle Politiker verabschiedet

Nach einem neuen Gesetz dürfen in Brasilien in zweiter Instanz verurteilte Politiker bei Wahlen nicht mehr antreten. Brasiliens Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva unterzeichnete das Gesetz am Freitag. Es wurde durch das Volksbegehren "Ficha Limpa" (saubere Weste) initiiert. Ob es jedoch bereits für die Präsidentschafts- und Gouverneurswahlen im Oktober gelten wird, muss noch vom Obersten Wahlgericht entschieden werden, wie Zeitungen am Samstag berichteten.

Quelle: Blickpunkt Lateinamerika

Anmerkung: Es ist schon erstaunlich wie wenig Korruption in der deutschen Politik thematisiert wird. Schaut man sich die Wechsel führender Politiker in die Wirtschaftsspizte an wird es langsam Zeit dieses Thema anzugehen.

Chris

Dienstag, 27. Juli 2010

Die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute vs. Oktopus Paul

Ein beliebtes Versatzstück der öffentlich-rechtlichen Nachrichten ist die Verkündung von Zufallszahlen. Nein, nicht die als Service getarnte Glücksspielwerbung der Lottozahlenverkündung ist gemeint. Es geht um noch zufälligere Zahlen. Zahlen, die die Einschränkung: "Diese Angaben sind wie immer ohne Sinn und Verstand" verdient hätten, sie aber nicht bekommen: die Konjunkturprognosen.

Anmerkung: Eine Krake die rät ist besser als unsere Wirtschaftsstatistikerelite. Vielleicht sollte man die Ausbildung ändern und solche Prognostiker während des Studiums in ein Aquarium sperren. Das schlimme ist, dass aufgrund dieser geratenen Expertenprognosen Wirtschaftspolitik betrieben wird. Aufgrund dessen werden die Renten gekürzt, die Löhne gesenkt und Steuern für Unternehmen erlassen. Alles weil es keine Alternative geben soll. Nur ein Blinder sieht nicht, dass es nur um Eigeninteressen geht und nicht um eine objektive Beschreibung der Realität.

Quelle: Telepolis

Chris

Aussagen - Hinterfrage V

Ich habe mich mal wieder mit privaten Altersvorsorgeprodukten beschäftigen müssen. Zwei grundsätzliche Dinge fallen auf, wenn man nachdenkt. Zum einen die Versorgungslücke. Sie soll beschreiben wie viel Geld man privat sparen muss, damit man im Alter seine Zielrente erhält. Dabei wird das aktuelle Gehalt konstant gehalten. In meinen Augen ist diese Annahme mehr als spekulativ. Damit sind alle Aussagen und Schlussfolgerungen auf einem sehr wackligen Fundament gebaut.
Nehmen wir an es wird eine solche Vorsorge abgeschlossen. Für mich stellt sich die Frage der Kosten und der Effizienz. Spare ich 1% des Bruttoeinkommens über eine Zeit bekommen ich am Ende 255 als Monatsrente. Dieses Ergebnis wird allerdings bei optimistischen, durchschnittlichen 7% Rendite erreicht. Bei 5% sieht es schon sehr viel schlechter aus, denn dann bleiben nur 155 Euro. Das heißt für mich, dass die Effizienz im Vergleich zu Kosten und Sicherheit nicht dramatisch besser ist als bei der gesetzlichen Kasse. Denn dort zahle ich 10% ein und bekomme nach dieser Rechnung 1500 Euro Rente ausgezahlt. Um dies bei realistischen 5% zu erreichen wäre ich ebenso im 10% Bereich wie beim Umlageverfahren. Nach dem Mackenroth Theorem ist es egal wie man eine Rente finanziert, ob durch ein Umlageverfahren oder eine Kapitaldeckung. Mit diesem Wissen im Hinterkopf muss man sich die Frage stellen, warum man von einem sicheren System auf ein unsicheres umsteigt. Ganz sicher nicht wegen der Bevölkerungpyramide die den Werbebroschüren beiliegen.

Chris

Montag, 26. Juli 2010

Donnerstag, 22. Juli 2010

Schüler-BAföG muss auf Hartz IV angerechnet werden

Beginnt man eine Ausbildung und Qualifiziert sich weiter wird man bestraft. Am besten gar nichts mehr machen und von Hartz 4 leben. Die kurzzeitige Investition zahlt sich auf Staatsseite aus, wenn die Frau eine Arbeit bekommt. Nach 2 Jahren hat man sicher eine positive Bilanz. Das ist allerdings nicht gewollt. Während Banken gerettet werden, werden die Chancen der ärmeren Menschen systematisch Zerstört.

Chris

Aussagen - Hinterfrage IV

Viele Diskussionen werden wie Grabenkämpfe geführt. Der Grund hierfür liegt, wie so oft in den unterschiedlichen Betrachtungsweisen des diskutierten Problems. Besonders beliebt ist die Diskussion über den Markt und seine Effizienz. Es gibt viele die in diese Effizienz tausende von Dinge interpretieren. In der Praxis können diese Interpretationen nur bedingt standhalten. Denn was ist diese Effizienz von der gesprochen wird?
Ist es die Effizienz der Verteilung?
Das ganz sicher nicht. Im Winter gab es kein Streusalz mehr, im Sommer keine Kühlflüssigkeit für die Klimaanlage im Auto. Das trotz Überproduktion von Lebensmitteln und anderen Verbrauchsgütern viele Menschen Hungern widerlegt in meinen Augen die These von der effektiven Verteilung der Güter.
Die Entwicklung von Technologie soll in einer Marktwirtschaft sehr effektiv sein. In meinen Augen ist dies nur bezüglich der Technologie richtig, bei der sich kurz bis mittelfristig Geld verdienen lässt. In einer rein privaten Forschungslandschaft wäre der Mensch noch nicht im All. Es gäbe auch keinerlei Forschung im Bereich der Quantenmechanik (CERN), oder der Fusionsreaktoren (ITER). Viele geisteswissenschaftliche Forschungsprojekte würden auf der Strecke bleiben.
Die Produktivität wird ebenfalls oft angesprochen. Es ist richtig, dass diese im Kapitalismus gut gesteigert wurde. Trotz 6-facher Produktivitätssteigerung sank die Arbeitszeit nur um die Hälfte. Die Arbeitslosigkeit stieg ebenfalls an. Aktuell steigt die Arbeitszeit wieder und das trotz Konjunktureinbruch. Man kann also sagen, dass die Produktivität steigt, aber nur bedingt beim Menschen ankommt. Wo bleibt die Differenz? Die Differenz bleibt in dem Bereich wo der Markt perfekt ist. Er ist effektiv im allokieren von Geld. Es geht nur darum möglichst viel Geld zu verdienen. Dabei ist es egal ob mit Luft gehandelt wird (Finanzkrise) oder mit realen Werten. Zum erreichen dieses Ziels werden Arbeitsplätze abgebaut, Technologien nicht entwickelt (oder entwickelt), Löhne gesenkt, Rechte gedehnt oder abgeschafft. Das Ziel ist, dass der Einzelne möglichst wenig bekommt bei einem möglichst hohen Output. Das ist die Effizienz des Marktes. Nicht die Umwelt, nicht der Mensch, nicht das bessere Leben ist es. Blanke Zahlen die sich vermehren sollen. Wer das für den Menschen effizient hält, den kann ich nicht verstehen.
Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden.

John Maynard Keynes (*05.06.1883-†21.04.1946), Ökonom

Diesem Zitat ist als Zusammenfassung nichts hinzuzufügen.

Chris

Das liebe Essen

Es gibt Umfragen die eigentlich nur bestätigen was viele bereits wissen. Die Menschen in diesem Land trauen den Konzernen nicht mehr. Zu viele Skandale in den letzten Jahren haben dem Image geschadet. Gut zu sehen ist es bei einer aktuellen Umfrage zum Vertrauen in Lebensmittel. Über die Hälfte der befragten Personen glauben, dass nicht alle Inhaltsstoffe auf der Packung sind. Sie glauben auch nicht daran, dass die Aufschrift Gesund auch Gesund bedeutet. Nach liberaler Marktlogik müssten diese Konzerne jetzt von der Bildfläche verschwinden. Da alle mitmachen und die Marktmacht unglaublich groß ist wird gar nichts passieren. Schädliche Farbstoffe aus Kinderprodukten wurden auch erst mit der Einführung von einer Kennzeichnungspflicht entfernt. Mittels solcher Kennzeichnungspflichten kann man den Verbraucher stärken und sollte dies auch tun. Das Land besteht schließlich nicht aus Konzernen, sondern aus den Menschen die darin leben.

Chris

Mittwoch, 21. Juli 2010

Kurze Bahnanalyse

In der WISO Folge vom 19. Juli habe ich erstaunt festgestellt, dass es doch noch Menschen gibt, welche die richtigen Schlüsse ziehen. Es wurde über die Bahn und die aktuellen Pannen berichtet. Der Moderator sieht diese Pannen als logische Folge der Privatisierungsbestrebungen der Bundesregierung.
Wie recht er damit hat wird klar wenn man bedenkt, dass die Bahn Volkseigentum ist. Wenn nun Politiker in die Kamera treten und die schlechte Bahnpolitik angreifen, dann müssten sie sich selbst angreifen. Die Vorgabe nach mehr Effizienz und mehr Profit kam aus der Bundesregierung. Wenn man unmögliche Ziele setzt, dann darf man sich nicht wundern, wenn Sicherheit und Service auf der Strecke bleiben.

Chris

Montag, 19. Juli 2010

Blinde Männer

In einer Unterhaltung kam wir gestern auf die Geschichte mit den blinden Männern und dem Elefanten. Ich finde die Geschichte passt sehr gut in unsere Zeit. In ihr wird erläutert, dass die Männer trotz des gleichen Tiers unterschiedliche Beschreibungen gebrauchen. Für den Einen ist es eine Schlange, für den Nächsten ein Fächer und wieder ein Anderer sagt es sei eine Säule oder ein Pinsel. Das Gleichniss mit dem Elefanten zeigt sehr gut, dass die meisten Dinge vom Standpunkt abhängen. Die Männer könnten ewig streiten wer im Recht ist, ohne sich nur einen Schritt der Wahrheit zu nähern. In der Wissenschaft und der Gesellschaft sieht es in meinen Augen ähnlich aus. Die Wahrheit ist zu groß und zu abstrakt um sie wirklich zu verstehen. So beschreibt ein Reicher seine Welt anders als ein Armer. Beide verstehen einander nur bedingt. In der Wissenschaft kann man beweisen, dass in X Fällen das Tier ein Fächer ist, aber dennoch hat man den Elefanten nur ungenau beschrieben. Aus diesem Grund muss man Aussagen hinterfragen, Standpunkte wechseln und manchmal einsehen, dass es mehr als eine Wahrheit gibt.

Chris

Eigene Meinung

Es gab eine Diskussion über die gesetzlichen Kassen beim INSM Blog unter anderem darüber wie ehrlich es Professor Raffelhüschen es meint.

Ab Minute 3:34
http://www.youtube.com/watch?v=PsiZZnPsSX0&feature=related
kann sich jeder eine eigene Meinung bilden. In meinen Augen kann man bestimmte Sachen nicht oft genug an die Oberfläche holen. Nur so bekommt man ein Bild wer von wem, wieso bezahlt wird. Nur dann kann man sich eine eigene Meinung bilden.

Chris

Donnerstag, 15. Juli 2010

Patientenabgabe

Wenn ein Regierungsberater fordert eine Patientenabgabe. Ziel ist es die Kosten des Systems zu senken. Die Frage ist ob das gelingen wird. Die Idee ist auf den ersten Blick sehr clever. Wenn Patienten an den Kosten beteiligt werden überlegen sie es sich zweimal ob sie die teueren Behandlungen wollen.
Auf den zweiten Blick sieht man die Grenzen dieser Idee. Zum einen weiß ich nicht, was eine Behandlung kostet. Ich verlasse mich auf den Arzt und vertraue seiner Aussage bezüglich der Notwendigkeit der Behandlung. Wenn ich einen Teil der Kosten trage ändert sich an dieser Situation gar nichts. Mein Arzt soll mich behandeln. Er sagt mir das Behandlung A die Beste sei und B nur bedingt gut. Dafür kostet A mehr. Im Normalfall sollte ich mich für A entscheiden. Selten hat man als Patient auch ein Studium in Medizin abgeschlossen. Somit fehlen einem in jedem Fall die Informationen für eine Wahl. Das heißt an den Kosten ändert sich in diesem Fall gar nichts. Sie werden nur aus den Kassen an die Personen umgelagert.
Ein dritter Blick zeigt, dass die Kosten sogar steigen können. Nehme ich in dem kleinen Beispiel Behandlung B kann es sein, dass B eine geringe Wirksamkeit hat. Nach einer Woche komme ich zurück und möchte noch einmal B, bzw. A.
Der letzte Punkt zeigt auch die Schwäche der Idee von Herrn Haucap und wie akademisch und praxisfern sie ist. Wenn jemand wenig Geld verdient wird er sich öfter für die billigere Variante entscheiden, da er sich den Preis der hohen nicht leisten kann. Dies kann dazu führen, dass eine schlechtere Behandlung in einer Verschlechterung der Symptome resultiert. Im schlimmsten Fall wird eine heilbare Krankheit zu einer chronischen, weil sie verschleppt wird. Justus Haucap geht in seinen Annahmen davon aus, dass man gleichwertige Behandlungen zu unterschiedlichen Preisen hat. Nur in diesem Fall bringt die Wahlmöglichkeit Vorteile. In Fällen wo ich zwischen Geld und Gesundheit wählen muss fehlt den meisten Patienten das Wissen, um eine "richtige" Wahl zu treffen.

Chris

Mittwoch, 14. Juli 2010

Aussagen - Hinterfragen III

Einem Gebrauchtwagenhändler würden die wenigsten trauen wenn er sagt, dass ein Auto sehr billig und gleichzeitig vollkommen in Ordnung sei. Bei Lobbyisten wird das weniger hinterfragt. Vor allem dann nicht, wenn sie Professorentitel tragen. Die Deutschen sollten sich öfter anhören was gesagt wird und nicht wer es tut. Titelhörigkeit ist ein großes Problem. Sobald Doktor oder Professor vor dem Namen steht denken viele, dass diese Person sehr klug und deshalb im Denken überlegen sein muss. Es wird sehr selten die Frage gestellt wofür und wo man die Professur hält. An privaten Universitäten und Instituten ist die Vergabe teilweise zu hinterfragen. Auch wird ein Literaturwissenschaftler kein Experte im Bergbau sein. Da er aber Professor ist können ihn die Medien als solchen verwenden. Ahnung hat er keine, aber durch geschickte Wahl komplizierter Worte denken viele er hätte sie. Wenn also wieder einmal in den Medien Experten ihre Meinung Kundtun, dann sollte man nach einigen Dingen kurz Ausschau halten.

1. Was arbeiten sie? Wofür haben sie wissenschaftlich gearbeitet?
2. Gibt es Verstrickungen? (Experten für Banken in Bankenaufsicht, etc.)
3. Macht es überhaupt Sinn was dort behauptet wird?

Nimmt man sich diese paar kleinen Detailfragen zu Herzen kann man eine Menge Scharlatane entlarven. Man muss immer im Hinterkopf haben, dass viele die sich in den Mittelpunkt drängen irgendetwas kompensieren müssen. Es ist das laute Schreien, um die eigene Thesen zu verbreiten. Mit Qualifikation hat das gar nichts zu tun und erinnert mehr an die D-Prominenz bei die 10000 tollsten 80er Jahre Songs.

Chris

Dienstag, 13. Juli 2010

Entlastung der Bürger

Der Spiegel zeigt Tabellen, welche die Entlastung für Familien und Singles darstellen. Auffällig sind zwei Dinge. Die Entlastung 2010 ist trotz großem Getöse ein Witz. 150 Euro mehr für Familien im Jahr ergibt nach einer einfachen Division 12.50 Euro pro Monat mehr zum ausgeben. Das wird die Erhöhung der Preise bei Schwimmbädern, etc. sicherlich ausgleichen. Bei den Singles sind es 6 Euro weniger pro Monat.
In der langfristigen Bilanz sieht es noch düsterer aus. Bei den Singles werden prinzipiell alle entlastet. Diejenigen die das Geld wirklich bräuchten bekommen 2.33 Euro im Monat mehr. Da wird die Konjunktur aber anspringen. Bei den höheren Einkommen sind es bis zu 85 Euro mehr. Das nennt man dann den Mittelstandsbauch wegschneiden.
Bei den Familien haben gerade die untersten Einkommen sogar ein Minus. Je höher man schaut desto mehr wird entlastet. Dabei fehlen in der Nettofamilienbilanz noch die höchsten Einkommen. Wenigstens hat der Spiegel erkannt, dass nur die Absetzung der Krankenkassenbeiträge zu dieser Bilanz führen. Auch das sich die Gebühren erhöhen werden, wurde erkannt. Warum die Ungleichverteilung der "Entlastung" nicht hinterfragt wird erschließt sich mir nicht. Man könnte ja auch den gegensätzlichen Weg gehen. Man erhöht die Steuern leicht und senkt damit die Kita Beiträge. Die Familien wäre auch entlastet und Arbeitsplätze würden geschaffen. So weit denkt unsere Jungpolitikerin Frau Schröder nicht.

Chris

Montag, 12. Juli 2010

Vollständiger Umstieg auf Wind & Co. möglich

Der Markt für Windenergie- und Photovoltaikanlagen ist äußerst dynamisch, wie zuletzt ein kleiner Übersichtsbericht für die EU-Kommission gezeigt hatte. Der Absatz wächst von Jahr zu Jahr und lässt sich nicht einmal von der Wirtschaftskrise beeindrucken, die lediglich 2009 im Zuwachs eine leichte Delle hinterließ. Für die ersten 100 GW brauchte die Windenergiebranche 20 Jahre, die zweiten 100 GW werden vermutlich schon bald innerhalb von nur drei Jahren erreicht sein.

Quelle: Telepolis

Anmerkung: Das sind mal gute Neuigkeiten.

Chris

Freitag, 9. Juli 2010

Rösler und die Mystik der Zahlen

Auf die berechtigte Frage

Herter: Was bleibt denn vom hehren liberalen Grundsatz “mehr Netto vom Brutto”?

antwortet unser Gesundheitsminister:

"Rösler: Mehr Netto vom Brutto bezieht sich zunächst einmal auf das Steuersystem, bedeutet aber, dass wir die Mitte in unserer Gesellschaft entlasten müssen, und dazu gehört auch, dass wir stabile Sicherungssysteme auf den Weg bringen, denn ohne stabile soziale Sicherungssysteme kann eine Gesellschaft nicht funktionieren, und wer die Mitte stärken will, der muss den Menschen genau solch ein stabiles System bieten, und das haben wir gestern noch stabiler gemacht und auf den Weg gebracht.

Langsam glaube ich wirklich an Probleme im Bildungssystem. Er kann doch einfach sagen, dass es momentan einfach nicht anders geht. Nein die Brutto/Netto bezieht sich auf die Steuern. Benennen wir den Begriff Steuern um, dann ist es auf einmal keine Belastung mehr? Die Rechnung soll mir Rösler erklären. Wenn ich die Steuern von Hotels senke und die Krankenkassenbeiträge erhöhe, dann ist das für Philipp Rösler eine Entlastung des Mittelstandes. Dieser Mann will, dass Ärzte wie Unternehmer agieren sollen. Er zeigt wie gut einige seiner Zunft mit Zahlen umgehen können.

Chris

Donnerstag, 8. Juli 2010

Gedopte Zeitarbeit

Die illegalen Praktiken der Zeitarbeitsfirmen nehmen zu. Für mich ist dies die logische Konsequenz. Passend dazu läuft die Tour de France. Dort wird wie bei den Zeitarbeitsfirmen gefordert nach den Regeln zu spielen. Es soll nicht gedopt, bzw. untertariflich bezahlt werden. Das Problem ist nur, dass nur die Gewinner auch Geld bekommen. Wer möchte einen Radprofi Geld geben welcher zwar sauber ist, aber nur hinten mit fährt. Ebenso bei den Leiharbeitsfirmen. Es geht um den Gewinn. Nicht die Arbeiter sind zu teuer, wie es gerne propagiert wird, sondern die Senkung der Löhne dopt die Firma. Es gibt mehr Gewinn bei gleicher Leistung und das auf Kosten der Gesundheit. Die Radfahrer als auch die Leiharbeitsfirmen sind Gefangene des Systems. Im Gegensatz zum Sport wäre bei den Leiharbeitsfirmen eine Besserung einfach möglich. Gesetzlich könnte man die Gleichstellung mit den fest angestellten Personen verlange. Die Bezahlung müsste streng genommen sogar höher liegen, da der Leiharbeiter ein größeres Risiko trägt. Stattdessen werden von der FDP nicht einmal Mindestlöhne in betracht gezogen. Schon wieder betrügt die FDP ihre Wählerschaft. Erst erhöht sie den Krankenkassenbeitrag (mehr Netto vom Brutto?!) und jetzt sperrt sie sich gegen eine anständige Bezahlung (Leistung muss sich wieder lohnen?!). So sind sie die Liberalen, frei in ihrem Meinungswechsel.

Chris

Empfehlung

Seit einigen Wochen gibt es bei Duckhome eine weitere Alternative zu den Hinweisen des Tages der Nachdenkseiten. Kurz und knapp wird auf gute und schlechte Neuigkeiten hingewiesen. Diese werden im Allgemeinen gut kommentiert. Man spart eine Menge Zeit, um einen Überblick über die politischen Nachrichten zu erhalten.

Chris

Mittwoch, 7. Juli 2010

Entlastungen

Die FDP und die Entlastung des Mittelstandes und der Leistungsträger der Gesellschaft ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Man Erhöht die Kassenbeiträge, weil kein Geld da ist. So weit ist das okay, aber man belastet dabei nur die Arbeitnehmer. Das nennt sich dann mehr Brutto vom Netto. Wer es bisher nicht erkannt hat von den Spontanwählern. Die FDP ist scheinheilig. So lange sie ihre Posten haben und hin und wieder eine Spende ist die Führung der Partei zufrieden. Liberal ist da gar nichts.

Chris

Die Schulden des Westens

Klaus Blessing gibt in seinem Buch "Die Schulden des Westens" eine kurzen Überblick über die Mythen der Wiedervereinigung. Er widerlegt die Anhand von Zahlen die angeblichen Gründe des Zusammenbruchs der DDR. Normalerweise wird diesbezüglich die Überschuldung dieses Staates herangezogen. Beim näheren Hinsehen waren die Schulden aber deutlich unter denjenigen der BRD zur gleichen Zeit. Auch zeigt er anhand von wirtschaftlichen Daten der Bundesbank, dass das Wirtschaftswachstum in der DDR durchschnittlich höher lag als in der BRD. Die schlechtere wirtschaftliche Lage resultierte im wesentlichen aus den schlechteren Anfangsbedingungen. Die BRD musste zum Beispiel nur einen Bruchteil der Reparationen zahlen. Auch die Embargopolitik der BRD machte der DDR das Leben schwer. Das der Zusammenbruch des Sozialismus rein wirtschaftliche Gründe hatte wird widerlegt.

In den Abschnitten zum Thema Widervereinigung zeigt er wie die neuen Bundesländer systematisch ausgeraubt wurden. Mittels einer Aufwertung der Währung um 300% (beteiligt war Horst Köhler), einer Erhöhung der Zinsen auf 10% von vorher fast 0% gab der Industrie sehr schnell den Rest. Mit diesen Mitteln wurde der Mythos geschaffen, dass die Ostdeutsche Industrie nicht Konkurrenzfähig war, obwohl sie produktiver war, als Portugal, Italien oder Griechenland. Die Wirtschaftsleistung der Industrie ist heute noch geringer als 1989 in den neuen Bundesländer. Es zeigt sich sehr anschaulich die Effektivität der freien Marktwirtschaft.
An der Zerschlagung haben einige wenige Konzerne, Wohlhabende und Politiker verdient.
Beispielsweise wurde die Berliner Bank für 59 Millionen DM verkauft und hatte "Altschulden" in Höhe von 11.5 Mrd. DM (235:1).
Die Kosten zahlen nun alle Steuerzahler. Diese dürfen durch Sozialleistungen und Steuergelder die neuen Bundesländer am Leben halte. Doch auch hier findet eine Quersubventionierung der alten Länder statt, da viele Produkte dort produziert wurden oder Baufirmen dort ansässig sind.

Dem Fazit des Buches ist zuzustimmen. Zuerst wurden systematisch auf Kosten der Bevölkerung die Arbeitsstellen und Produktion zerstört. Dann wurde das Vermögen der Bevölkerung verramscht. Nachdem dies geschehen war stellt man sich als Retter dar, weil man mittels Solidarzuschlag mehr als 60% der Unterstützungsgelder in die eigene Tasche leitet. Wenn das nicht zynisch ist weiß ich auch nicht.

Anmerkung: Einiges wusste ich über die Machenschaften der Banken schon. Aber im Detail ist es nur erschreckend, wie die Sieger Geschichte schreiben und wie zielgerichtet und geplant dieser Raub durchgeführt wurde. Die im Buch genannten Zahlen berufen sich auf westdeutsche Quellen. Somit soll die Unabhängigkeit gewahrt bleiben. Ich empfehle jedem das Buch, auch wenn die letzten Seiten etwas zu sozialromantisch sind und das Regime der DDR meiner Auffassung nach zu wenig hinterfragt wurde.

Chris

Montag, 5. Juli 2010

Aussagen - Hinterfragen II

Der Freiheitsbegriff klingt schön und wird als die universelle Begründung hervorgeholt, wenn es darum geht Kürzungen oder Entstaatlichungen durchzusetzen. Er ist der Gegenbegriff zu sozial gerecht, welcher von der linken Seite des Spektrums kommt. Die Frage die ich mir stelle ist: Wie viel freier bin ich, wenn ich alle meine Sozialversicherungen privat abschließen muss?

Man hätte die "freie" Wahl der Versicherung. Das ist ein Vorteil, denn ich kann meine Versicherung auf mich abstimmen lassen und so Kosten sparen. Allerdings muss ich hierfür Zeit investieren. Gerade bei Renten- und Krankenversicherungen ist diese Zeit nicht unerheblich. Eine Sicherheit, dass diese Kassen noch existieren, wenn ich sie brauche, habe ich nicht. Das belegt sehr schön die Finanzkrise in der viele Rentenfonds pleite gegangen sind. Auch große Versicherer hätte es ohne staatliche Unterstützung erwischt. In einem liberalen Konzept darf es solche Unterstützung nicht geben. Wenn doch, dann wären die kleinen Versicherer übervorteilt. Sie würde niemand "retten". Der nächste Punkt ist die Wahlfreiheit. Ist man jung und gesund besitzt man dieses Recht bei den Versicherern tatsächlich. Je älter man wird, desto kostspieliger wird es zu wechseln. Somit gibt es keinen reellen Unterschied zu einer staatlichen Versicherung.
In einem Fall gibt es einen ökonomischen Zwang, im anderen den gesetzlichen. Gibt es Gesetze die eine Berücksichtigung des Alters und der Gesundheit nicht zulassen, dann wäre der Sinn des Wettbewerbs hinfällig. Nur über die Verwaltungskosten wird man nicht viel an den Kosten tun können.

Zusammenfassend kann man also sagen. Ich erkaufe mir die "Wahlfreiheit" durch einen hohen Zeitaufwand (Zwang), Verlust an Sicherheit meiner Investitionen und Zwangsbindung an einen Versicherer ab einem bestimmten Alter. Diese Punkte gehen zusätzlich einher mit höheren Gesamtkosten. Neben den Zahlungen der Leistungen, kommen im Privatversicherungsfall noch Dividenden, Werbung und hohe Vorstandsbezüge hinzu. Man verzichtet also auf ein hochwertiges Produkt nur um zwischen mehreren Minderwertigen wählen zu dürfen. Das erinnert mich nicht an vernünftiges, sondern an Teenagertrotzverhalten.

Chris

Aussagen - Hinterfragen I

"Wir brauchen einen schlanken, leistungsfähigen Staat", "der Staat ist zu aufgbläht",...

Das sind Aussagen die man immer wieder zu hören bekommt. Was ich mich in diesem Zusammenhang frage ist: Ab wieviel Prozent des BIP ist ein Staat überdimensioniert?

Auf diese Frage gibt es wahrscheinlich keine Antwort. Rechnet man Beispielsweise die Sozialsysteme aus der Bilanz, dann bleibt schon deutlich weniger übrig. Im Endeffekt bleiben dann die Kernaufgaben übrig. Privatisiert man also diese Systeme bleibt die volkswirtschaftliche Bilanz die Gleiche. Denn die meisten Menschen wollen eine Krankenkasse, Rente und Arbeitslosenversicherung. Nur haben einmal alle etwas davon und ein anderes mal nur diejenigen die es sich Leisten können. Die Frage ist was man möchte. Eine gespaltene Gesellschaft in der reiche Menschen hinter Mauern leben und arme in Ghettos, oder aber eine relativ ausgelichene in der jeder bei einer gewissen Anstrengung die Möglichkeit hat Wohlstand zu erreichen.

Chris

Freitag, 2. Juli 2010

Bedient Euch der Grundrechenarten, um Lügen zu erkennen!

So steht es heute auf den Nachdenkseiten. Ich kann dem nur zustimmen. Nicht nur bei der Bundespräsidentenwahl wird es mit der Grundlagenmathematik nicht so genau genommen. Ein aktuelles Beispiel kommt von dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Indem man die Einnahmenart ändert senkt man auf wunderbare Weise die Kosten des Gesamtsystems.

x + y = 100

Wenn x sinkt muss y steigen, somit bleibt die Gesamtsumme erhalten. Dabei ist es egal wieviele Studien, Analysen und Tabellen ich drucke.

Chris