Freitag, 28. November 2014

Nun ist die Katze aus dem Sack

El Grandioso Oswald Metzger hat wieder zugeschlagen. Das neoliberale Sprachrohr gegen alles was staatliche Bestimmungen und Sozialversicherungen angeht, hat wieder zugeschlagen. Zum Wohle des deutschen Volkes will er eine private Rentenzwangsversicherung einführen. Da der Bürger zu dumm ist für das Alter zu sparen, muss man ihn halt zwingen.

Damit sollte ein Ausgleich für das sinkende Rentenniveau der umlagefinanzierten gesetzlichen Rente geschaffen werden

Das Niveau der gesetzliche Pflichtversicherung sinkt, weil es politisch gewollt ist, dass sie sinkt. Metzger will nun eine private Pflichtversicherung einführen. Er ersetzt ein preiswertes krisenfestes System durch ein teures krisenanfälliges. Beide Systeme sind umlagefinanziert. Einmal direkt über Beiträge und einmal indirekt über Zinsen. So oder so, die aktuelle Bevölkerung muss es erwirtschaften. Erschwerend kommt hinzu, dass das Risiko des Totalausfalls der Rente vom Steuerzahler getragen werden muss. Wenn die Allianz insolvent gehen würde, müsste der Staat einspringen. Das solche Dinge passieren können, sah man an der Finanzkrise 2007.

Kostenignoranz
Erstaunlich ist, dass ein Experten wie Metzger regelmäßig behauptet, dass eine Beitragsbelastung von über 22% unhaltbar sei. Jetzt propagiert er, Beitragssätze die höher sind. Der Unterschied zu seinem Vorschlag ist, dass die Nettolöhne stärker sinken. Im Moment wird der Rentenbeitrag auf den Bruttolohn errechnet. Virtuell zahlt 50% der Arbeitnehmer und 50% der Arbeitgeber. Wenn der Arbeitgeberanteil sinkt, sinken dessen Lohnkosten. D.h. mein Nettolohn bleibt gleich, allerdings muss ich noch privat vorsorgen. Da Deutschland schon jetzt unter einer Konsumschwäche leidet. wäre eine solche Versicherung eher kontroproduktiv.
Warum genau die Aufteilung in einen privaten und gesetzlichen Beitragsteil von Vorteil sein soll, verrät Herr Metzger nicht. Er behauptet das es nur so funktionieren könnte. Belegen kann er es nicht. Er vergisst, wie immer die Produktivitätssteigerungen und ignorieren die niedrigen Zinsen.

Angst
Doch genau dieser kollektive Vorsorgeverzicht kann sich für unsere alternde Gesellschaft zum Bumerang entwickeln. 
Das größte Problem was unsere Gesellschaft hat sind Experten wie Oswald Metzger und Menschen die ihm zuhören. Die von ihm vorgeschlagene Pflichtversicherung gibt es schon. Sein Aussage

Haben Sie jemals Beschwerden gehört, dass der Staat uns Kraftfahrzeughalter verpflichtet, eine Zwangshaftpflichtversicherung abzuschließen?

ist absurd. Ich verursache bei niemandem einen Schaden, wenn ich am Ende eine niedrige Rente habe. Metzger kann es nicht begreifen und er will es glaube ich auch gar nicht. In seiner Ideologie sind Staat und Privatwirtschaft komplett getrennt. Menschen können frei wählen, sind rational und können Prognosen bis in 100 Jahren exakt abgeben. So einfach ist die Welt aber nicht. Metzger tut aber so. Nach der Einführung seiner Pflichtversicherung würden die Zinsen sinken, aufgrund der starken Nachfrage nach sicheren Anlageformen. Metzger würde dem Staat die Schuld geben.

Fazit

Metzger widerspricht sich in einem Text von einer A4 mehr als einmal. Ein konsistentes ökonomisches Weltbild, wie falsch es auch immer sein mag, sollte das wenigstens schaffen.


Chris

Donnerstag, 27. November 2014

Satire aus dem wahren Leben

Eine Demonstration von Flüchtlingen wird in München geräumt. Die Begründung: "Die Räumung beruht auf einer ärztlichen Entscheidung, die zu dem Schluss kam: Es bestand Gefahr für Leib und Leben". Warum räumt man nicht mal langsam das Mittelmeer? Auch dort besteht Gefahr für Leib und Leben.

Chris

Dienstag, 25. November 2014

Die Hälfte schluckt der Staat

Die Hälfte schluckt der Staat meint Alfred Boss auf dem INSM "Ökonomen"blog. Nein tut er nicht meine ich. Er zeigt es in seiner Statistik selbst auf. Der Durchschnittslohn ist höher als der Medianlohn. Der Median ist die Mitte zwischen allen Einkommen und der Durchschnittslohn liegt darüber.  Das heißt die Mehrheit der Menschen zahlt weniger als 50% an Steuern und Sozialabgaben. Die Sozialabgaben sind Versicherungsbeiträge. D.h. es ist zwar eine gesetzliche Versicherung "die Organisation erfolgt durch selbstverwaltete Versicherungsträger." 

Das heißt, dass die Träger der Sozialversicherung als öffentlich-rechtliche Körperschaft alle Steuerungsaufgaben in Eigenverantwortung unter Rechtsaufsicht des Staates erfüllen. Damit sind sie organisatorisch und finanziell selbstständig. 

Da sich die Leistungen aus Beiträgen und nicht aus Steuern speisen, sind es Versicherungen. Niemand käme auf die Idee einen privaten Versicherungsbeitrag in die Abgabenlast an den Staat mit einzurechnen, selbst es eine Versicherungspflicht gäbe. Folglich sollten in der Darstellung der staatlichen Belastung Steuern + Solidaritätszuschlag stehen, d.h. das Geld das auch wirklich an Bund, Länder und Kommunen geht.
Natürlich geht es Herrn Boss um die Menschen. Auch die niedrigen Einkommen werden stärker belastet. Wie er die Einkommen in seiner Statistik aufteilt bleibt ein Geheimnis. Gleichzeitig fordert er

Wirtschaftspolitisch sinnvoll wäre es, bei der Kranken- und der Pflegeversicherung auf ineffiziente Umverteilung zu verzichten und einheitliche Beiträge einzuführen

Das ist ein wenig widersprüchlich, wenn man die unteren Einkommen nicht stärker belasten will. Was passiert wohl, wenn man Einheitsbeiträge einführt? Bei der gleichen Zahl von Personen und gleichem Bedarf, muss der Beitragssatz für die niedrigen Einkommen steigen. Der Witz ist, dass wirtschaftsliberale Ökonomen auf der einen Seite meinen, dass die unteren Löhne zu niedrig seien und die Anreize zum Arbeiten verloren gehen. Auf der anderen Seite fordern sie implizit deren höhere Belastungen für untere Einkommen und niedrigere Nettolöhne.
Davon abgesehen wird auch nicht darauf eingegangen warum ein solches System ineffizient sein sollte. Vielleicht ist es das. Aber wie will man das objektiv beurteilen?
Aufgrund der starken Belastung kommt Herr Boss zu folgender einer typisch neoliberalen Aussage
 
Damit werden die Arbeitsanreize geschwächt.
 
Diese Aussage ist in mehrerer Hinsicht lächerlich. In Deutschland sieht man das daran, dass auf der einen Seite die Zahl der Erwerbstätigen steigen und auf der anderen die Reallöhne sinken. Die Aussage ist folglich nicht haltbar. Lächerlich ist sie auch, weil Herr Boss einen Einheitsbeitragssatz fordert und den "Anreiz" der unteren Einkommen schwächt. Weiterhin ist diese Aussage lächerlich, weil sie die freie Wahl der Arbeitnehmer impliziert. Wer bezahlt eine Wohnung, das Essen und den Lebensstandard? Das wird natürlich nicht beantwortet, weil man es nicht kann. Folglich kommt Herr Boss zu seinem logischen Schluss, dass 2017 die Belastung
spätestens dann sehr schmerzhaft

sein wird. Warum schreibt er nicht. Warum 50% merklich schlimmer ist als 49.9%. Springt die Belastung plötzlich von Null auf 50%? Natürlich nicht. Der Nettobetrag der Menschen wird höher sein als 2014. Weiterhin ist die Belastung eine Frage der Lohnentwicklung. Steigen die Löhne, steigen die Einnahmen der Sozialversicherungen und die Beitragssätze werden, sinnvoll oder auch nicht, gesenkt (siehe aktuell bei der Rente). Ob die Belastung unerträglich ist oder nicht hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel: Was bekomme ich für meine Steuern. Wenn ich keine Maut zahlen muss, Schulen und Universitäten keine Gebühren fordern, ich keine oder kaum Zuzahlungen im Krankheitsfall habe, dann ist die Belastung in der Summe geringer als wenn ich niedrigere Steuern zahle. Da Ökonomen wie Herr Boss die Leistungsseite komplett ausblendet kann er vortreffliche Propaganda beitreiben. Sein Text ist ein Meisterstück von neoliberalen Widersprüchen und Floskeln. Man sieht an diesem Text wie man sich eine logische Welt aufbauen kann die weit weg ist von der Realität, wenn man nur die falschen Annahmen hineinsteckt.

Chris

Montag, 24. November 2014

Was ist da los?

Was ist faul, wenn ein Wirtschaftswissenschaftler bei der Lobbyorganisation INSM im Prinzip nach höheren Löhnen ruft. Seine Analyse zeigt, dass höhere Löhne die einzige realistische Chance sind der Deflationsgefahr zu entkommen. Das finde ich erstaunlich, da dieses Ergebnis vollkommen gegensätzlich zu den Forderungen der INSM steht. Dort lautet die Forderung fast immer, steigert die Wettbewerbsfähigkeit (übersetzt --> senkt die Löhne). Allerdings muss alles staatliche dann doch noch verurteilt werden. Der Staat in Form der Verschuldung ist an den niedrigen Löhnen Schuld. Deutschlands Löhne sanken zwar vor der Krise auch schon, aber wen interessiert das schon.

Zweitens werden in den Krisen und darüber hinaus die realen Löhne gedrückt, weil die Staatsverschuldung (nicht zuletzt durch die Rettungsmaßnahmen für Banken) steigt

Warum sinken die Löhne, wenn die Staatsverschuldung steigt. Hier werden eindeutig Ursache und Wirkung vertauscht. Die hohen Schulden sind erst einmal egal. Erst wenn Experten kommen und in einer Wirtschaftskrise massive Kürzungsmaßnahmen fordern (mit der Begründung die Staatsverschuldung sei zu hoch), sinken die Löhne. Hier wird Korrelation mal wieder mit Kausalität verwechselt. Da sind Wirtschaftsexperten sehr gut drin.

Chris

Samstag, 22. November 2014

Warum glaubt uns bloß keiner

Das ist eine Frage die gerade die Spitzenjournalisten im Moment antreibt. Statt nachzudenken, werden lieber Kommentare verboten oder es wird gegen "falsche" satirische Darstellungen geklagt. Schaut man sich eben einen dieser Kläger, Josef Joffe, an, dann erkennt man warum der Leser nicht mehr glaubt. So wurde der Afghanistan Feldzug eingeläutet

Amerika hat seinen Verteidigungskrieg begonnen.
 ...
Die amerikanische Nation und die weltweite Koalition werden diesen Krieg so lange mittragen, wie sie glauben, dass er gegen die richtigen Zielscheiben geführt wird. Deshalb hat Bush richtig getan, als er zum Beginn der Offensive die Ziele sorgfältig abgezirkelt hat: Der Feind ist der Terror - weder Afghanistan noch der Islam.

Nach Jahren des Krieges zieht man nun ab und hinterlässt verbrannte Erde. Eine Einstiegsstrategie gab es, nur beim Ausstieg fehlte es, wie so oft, an einem Plan. Weiter geht es mit dem Irak. Damals wusste ein Herr Joffe ganz genau


Mit dem Wissen um die nie gefundenen Massenvernichtigungswaffen argumentiert er gegen friedliche Lösungen und agitiert gegen die langweilige EU. Das Ende kennen wir ja. Keine Massenvernichtungswaffen, einige hunderttausend Tote und den Islamischen Staat sind Ergebnisse des Eingriffs der USA. Später, 2006, meint Herr Joffe, dass der Irak eigentlich das falsche Ziel gewesen sei. Der Iran, der Iran, der Iran, der müsste es eigentlich sein

Iran baut eine Bombe. Iran hat eine gewaltige Armee. Iran hat Terror gesponsert, das wissen wir, zwischen Beirut und Berlin, zwischen Hamas und Hisbollah. Also alle realpolitischen Analysen hätten eigentlich auf Iran gezeigt. 
Schon hier sieht man wie mit zwei Messsystemen im deutschen Spitzenjournalismus gearbeitet wird. Nehmen wir das Zitat und bauen es um. So wird deutlich warum man den Kriegshetzern und unkritischen US treuen Journalisten nicht mehr glaubt

Die USA hat eine Bombe. Die USA hat eine gewaltige Armee. Die USA hat Terror gesponsert, das wissen wir, zwischen Beirut und Berlin, zwischen Chile und Vietnam. Also alle realpolitischen Analysen hätten eigentlich auf die USA gezeigt.

So billig ist es ein undifferenziertes Bild zu realisieren. Genau deshalb glaubt man den Mainstream Medien nicht mehr. Genau deshalb muss man den Menschen das Wort verbieten. 

Anmerkung
Alle verwendenten Artikel sind einfach zu finden unter http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Joffe .

Chris

Donnerstag, 20. November 2014

Ich glaube ich kündige

Schließlich schreibt der Spiegel, dass ich mich als Deutscher reich erbe. Interessant sind einige der Statistiken. Nur 40% der Millionäre haben es aus "eigener" Kraft geschafft. Der Rest sind Erben oder haben ihr Vermögen angeheiratet. Damit fällt ein wesentlicher Argument gegen die Spitzensteuer weg. Denn das Geld gab es für 60% der Reichen leistungslos.
Weiterhin sollten wir nicht feiern wie viel Multimillionäre es gibt und wieviel mehr es im letzten Jahr geworden sind. Es ist ein Armutszeugnis und nichts zum feiern. Es heißt nämlich, dass eine kleine Elite auf Kosten des Rests der Bevölkerung lebt. Dafür wird sie noch bejubbelt. Es wird gefeiert, was für große Yachten diese Elite besitzt, wieviel und wie teurere Immobilien und Autos. 
Gleichzeitig prangern die Mainstreammedien die vielen Menschen an die mit 63 Jahren in Rente gehen. Unbezahlbar ist dies, ähnlich wie der Mindestlohn. D.h. wir können und wollen uns als Gesellschaft ein paar Hanseln leisten die in einem Sportwagen über die Straßen gleiten oder in ihrer Yacht im Mittelmeer braten. Diese Menschen leisten einen geringen Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand. Der Besitz eines Unternehmens erwirtschaftet keinen Wohlstand, es sind die Menschen im Unternehmen die es tun. Diejenige die den Wohlstand erwirtschaften bestrafen wir mit Vorwürfen. Vorwürfen, dass die Ansprüche an Rente und Lohn zu hoch seien. 
Wie absurd das Ganze ist soll folgendes Bild zeigen. Jedes Jahr steigt die Verteilungsmasse, sprich der Kuchen wird größer. Gleichzeitig "hungern" immer mehr Menschen in diesem Land. Wie offensichtlich müssen die Hinweise noch sein, dass ein Kind zu viele Stücken vertilgt, weil es zu gierig ist während einige Kinder nichts abbekommen? Bei jedem Kindergeburtstag würden die Eltern einschreiten. Nicht so in unserer Gesellschaft. Da nennt man das Ganze Markt und unsichtbare Hand und schon ist es gerecht. Manchmal ist die Welt genau so einfach. Das muss man sich immer wieder klar machen.

Nebenbemerkung
Wie blind die Bevökerung für die wahren Probleme ist sieht man an der unsäglichen Diskussion ob ein Linker Ministerpräsident werden darf oder nicht. Viel an dieser Diskussion greift die Demokratie an, die diese Menschen zu verteidigen suchen. Argumente gegen Ramelow sind meistens Fehlanzeige. Er wird es nicht wesentlich besser und sehr wahrscheinlich nicht schlechter machen als seine Vorgänger. Fakt ist, dass man die Bevölkerung mal wieder schön abgelenkt hat.

Chris

Dienstag, 18. November 2014

SPON im Faktencheck

Wie Putin die Fakten verdreht, titelt SPON. Man denkt sich, natürlich verdreht er die Fakten, denn der liebe Herr ist Politiker. Man wünscht sich, dass SPON in diesem Fall und dann gerne auch in jedem anderen Fall für Aufklärung sorgt. Ein Faktencheck unserer Bundeskanzlerin, des Präsidenten der USA, des Vizekanzlers, etc. wäre wünschenswert. Nun aber zum aktuellen Check. Für einen Faktencheck müsste man Fakten, also etwas Nachweisbares präsentieren. Schon beim ersten Punkt wird es schwierig

Behauptung: Die russische Wirtschaft ist wieder auf Wachstumskurs.
 ...
Mit diesen Zahlen bewegt sich der Kreml-Chef jenseits aller Prognosen unabhängiger Experten - und selbst seiner eigenen Zentralbank. 

Putin schätz das Wachstum auf deutlich über 1%. Seine Zentralbank schätz es darunter ein. Wo sind die Fakten? Er präsentiert sich optimistisch. Die Bundesregierung macht es nicht anders. Ob und wie es Eintritt weiß man erst hinterher. Fakten sind da Fehlanzeige.

Behauptung: Die russische Wirtschaft nutzt die Sanktionen, um sich aus ihrer Rohstoffabhängigkeit zu befreien und neue Produkte herzustellen.
...
"Die Politiker hatten mehr als 20 Jahre lang Zeit, die Wirtschaft zu diversifizieren, aber sie haben versäumt, Strukturen aufzubauen und Neuinvestitionen vorzunehmen" 

Auch hier die Frage wie man bei einer Prognose und einem Vorhaben die Fakten checken will. Nur weil die letzten 20 Jahre wenig passiert ist, muss es nicht so bleiben. Vor allem waren die letzten 20 Jahre für den Rohstoffexport günstig. D.h. die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Die präsentierten Analysen sind eine Ist Darstellung. Man darf nicht vergessen, dass z.B. Südkorea und Japan ihre Industrie mit Hilfe von Schutzzöllen aufgebaut haben. Vielleicht funktioniert es, vielleicht nicht. Es wird die Zukunft zeigen. Fakt ist, dass Russland Rohstoffe zum Aufbau einer Industrie hat. Wir haben die Industrie und brauchen Rohstoffe. 

Behauptung: Durch ein Assoziierungsabkommen zwischen Brüssel und Kiew könnten EU-Unternehmen ihre Waren zollfrei über die Ukraine nach Russland einführen.

Die hierfür präsentierten Fakten können stimmen, oder auch nicht. Ich habe auch die Gegenthesen gelesen, dass die EU ein entweder mit uns oder mit Russland gefordert hat. Auch wissen wir nicht unter welche Bedingungen die Zölle abgeschafft werden sollten und in welchen Bereichen. Quellenverweise gibt es nicht und somit sind dies Aussagen und keine Fakten. Fakten kann man belegen.
Behauptung: Der staatliche ukrainische Gaskonzern Naftogas hat bei Russlands staatlicher Gazprombank Milliardenschulden. Fordert Russland sie ein, bricht das ukrainische Finanzsystem zusammen, andernfalls die russische Bank.

Diese Aussage wird nicht widerlegt. Es wird nicht widerlegt, dass die Milliardenschulden existieren. Es wird nur erläutert, dass es Streit über die Zahlungen und die Schuldenhöhe gibt. Das die Gazprombank pleite geht ist unwahrscheinlich, da stimme ich SPON zu. Allerdings ist das auch kein Fakt. Denn die Bilanzen kennen wir nicht. Hinzu kommt, dass die Bundeskanzlerin ähnlich argumentiert, wenn sie den Euro rettet. Banken müssen gerettet werden, da diese sonst zusammenbrechen. Ein Faktencheck war dort schwierig und er ist es auch hier. Also viel heiße unüberprüfbare Luft.

Fazit
Wer Fakten checken will sollte Quellen bringen. Diese sollten möglichst unabhängig sein. Prognosen als falsch darzustellen ist absurd. Die Aussage in der Zukunft werden wir unabhänhiger von irgendetwas ist immer richtig. Die Zukunft ist lang. Da niemand in die Zukunft schauen kann, streiten sich Blinde über die Farbgebung. Wenn der Autor Putin und Russland geneigt gewesen wäre, dann hätte er den Faktencheck drehen können. Somit sind es keine Fakten, da diese objektiv sein müssen.

Chris

Sonntag, 16. November 2014

Überzeugungstäter Oswald Metzger

Die Wirtschaftsweisen sind weise. Das meint zumindest Oswald Metzger. Allerdings nur wenn es in seine Ideologie passt. Denn die Kritik eines Wirtschaftsweisen Bofinger greift er nicht auf. Stattdessen moniert er

Doch statt Nachdenklichkeit ernten sie scharfe Kritik

Dabei wurde nachgedacht und die Aussage, dass ein Mindestlohn den es noch gar nicht gibt für die aktuelle wirtschaftliche Lage verantwortlich sein soll, wurde abgeschmettert. Seit Jahren predigen die Weisen außer Bofinger immer die gleiche Leier. Richtig lagen sie mit ihren Prognosen nie. Das sollte einem eigentlich zu denken geben. Dazu müsste man sein Weltbild allerdings hinterfragen. Dazu ist Oswald Metzger nicht willens. Das letzte Medium, welches ihm die Möglichkeit bietet als Sprachrohr zu dienen, will er eben nicht verschrecken. Stattdessen kommt er zu folgendem Schluss

 Mit ihrer barschen Replik, wie könne ein gesetzlicher Mindestlohn, der erst ab 1. Januar 2015 greife, schon heute für die konjunkturelle Schwäche verantwortlich gemacht werden, offenbarte sie eine eklatante Unkenntnis über die Wirkungsweise polit-ökonomischer Erwartungssteuerung.

 Er wirft den Nichtgläubigen Unwissenheit vor. Seine Aussage mag stimmen oder nicht. Vielleicht hat der Mindestlohn einen Einfluss. Messbar wäre dieser sicher nicht.  Es ist reine Spekulation. Eine Truppe die nicht einmal das Wirtschaftswachstum des nächsten Quartals prognostizieren kann, will die kurz- und langfristigen Beeinflussungen eines Mindestlohns richtig abschätzen. Das halte ich für unwahrscheinlich. Allerdings bestätigt es Metzgers Ideologie. Mindestlohn und Rente sind etwas sehr sehr schlimmes. Sie greifen in Marktprozesse ein. Was das sein soll wird nie definiert. Denn formuliert man es zu scharf macht man sich angreifbar.
Da der Mindestlohn nicht genug negative Wirkung hat, muss die Rente auch noch her.

 Die gesetzlich verankerte 22%-Marke bei den Rentenbeiträgen wird nicht zu halten sein.

Erstens wurde das wurde vor Jahren schon behauptet. Zweitens ist es vollkommen egal. Es ist irgendein Wert, den sich irgendwelche Menschen, irgendwann ausgedacht haben. Ob es viel oder wenig ist kommt auf den Kontext an. Hinzu kommt, dass trotz weiterer versicherungsfremder Leistungen in Form der Mütterrente, die Beiträge sinken sollen. Scheinbar gibt es Einflussfaktoren die Herr Metzger zur Erfüllung seines Glaubensbekenntnisses nicht berücksichtigt. Denn im Grunde ist es egal wie viel Rentner es gibt. Wichtiger ist, wie die Löhne und die Produktivität sich entwickelt. Steigen diese endlich mal vernünftig, dann steigen die Beitragszahlungen und mehr Rentner können versorgt werden. Eine einfache Rechnung die nicht dadurch falsch wird, dass Metzger seine Märchen immer wieder wiederholt. Denn wenn die Rentnerzahl der einzige Faktor wäre, dann müssten die Renten in unproduktiven Ländern in Afrika riesig sein. Sie sind es nicht, da irgendwoher die Rente kommen muss. Ob 10 Bauern einen Rentner versorgen oder ein 10 mal so produktiver Bauer einen Rentner ist vollkommen egal. Am Ende ist es nur eine Frage nach der Verteilung der Wirtschaftskraft. Genau das ist der Punkt. Metzger und seine Geldgeber wollen keine Verteilung. Sie wollen lieber auf ihrem Haufen Geld und Macht hocken. Das wird hinter wirtschaftswissenschaftlichen Floskeln versteckt, denn die Wahrheit würde offensichtlich niemandem gefallen.

Chris

Freitag, 14. November 2014

Die weisen Weisen

Nehmen wir die Ergebnisse der vier Wirtschaftsweisen und wenden sie auf andere Bereiche an. Sinngemäß soll im Gutachten stehen, dass der Mindestlohn, den es noch gar nicht gibt, für die deutsche Wirtschaftsschwäche verantwortlich ist. Neben viel könnte und vielleicht, denn Festlegung ist nichts für einen Wirtschaftsweisen, ist das eine lustige Aussage. 
Die Wirtschaftsweisen verletzen mit der Aussage die Kausalität und schreiben den Unternehmen seherische Fähigkeiten zu. Es mag ja sein, dass Unternehmen neu planen und Personalentscheidungen verschieben. Mit dem aktuellen Zustand hat das faktisch nichts zu tun. Vor allem bei den Auftragseingängen ist der Zusammenhang nicht erkennbar. In der Wissenschaft gibt es eine Regel. Wenn du einen Effekt beschreiben möchtest und du hast zwei Modelle zur Verfügung, dann nimm das einfachere. Die Argumentation, dass der zukünftige Mindestlohn an der aktuellen Wirtschaftsschwäche Schuld sei ist dafür ein gutes Beispiel. Aktuell werden Sanktionen gegen Rußland gefahren und eine Austeritätspolitik in Europa forciert. D.h. zwei für Deutschland wichtige Absatzmärkte werden geschwächt. Ist es nicht naheliegender, dass die Ursache hier liegt?
Falls sich die Zunft der deutschen Wirtschaftswissenschaftler fragt warum sie unglaubwürdig ist, dann sollte sie sich zum Beispiel bei der INSM und/oder den Wirtschaftsweisen umschauen. Sie sollte sich die Talkrunden ansehen. Hier sitzen die Repräsenten ihrer Zunft. Zumindest für die Bevölkerung sind das die Sprecher der Wissenschaft und jedem Deppen fällt auf, was für einen Unsinn diese Typen reden. Die Widersprechen sich in der Regel selbst und fordern als verbeamtete Professoren an staatlichen Hochschulen, die Verkleinerung des Staates, die Senkung der gesetzlichen Rente und die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, sprich die Abschaffung eines Kündigungsschutzes.

Chris

Donnerstag, 13. November 2014

Good News - Philae ist gelandet

Wenn ein so komplexes Projekt über mehr als 10 Jahre zwischen verschiedenen Nationen realisierbar ist, habe ich noch Hoffnung für die Menschheit.

Chris

Dienstag, 11. November 2014

Hallo herr Grube

Zeitarbeit in ihrem Konzern zu integrieren, ungleicher Lohn für gleiche Arbeit zu realisieren ist möglich. Bei den aktuellen "Verhandlungen" mit der GDL führen sie genau dies als zentrales Problem für ihren Konzern an. Sie behaupten, dass es nicht möglich sei, Arbeitnehmer die die gleiche Arbeit leisten ungleich zu behandeln. Wenn Lügen kurze Beine haben sind sie ein Zwerg Herr Grube.

Chris

Montag, 10. November 2014

Was so passiert

Man kann aus zwei Richtungen jammern
1. Es wird nicht über den Sinn oder Unsinn einer dauerhaften Überwachung debattiert.
2. Wenn man schon dafür ist, muss klar sein, dass die geforderten Beträge für den BND absurd niedrig sind.

Trotz Ende des GDL-Streiks: Bahn rechnet bis Montag mit Ausfällen und Verspätungen
Vorsicht Satire. Klar, dass die Bahn mit Ausfällen und Verspätungen rechnet. Schließlich stellt sie auf ihren regulären Fahrplan um.

Offensichtlich gehen die Argumente für eine private Vorsorge aus. Die Rentenbeitragshöhe würde durchaus für eine Rentenerhöhung reichen. Stattdessen senkt man den Rentenbeitrag, was den Bürger um 3-10 Euro pro Monat entlastet. Vor einigen Jahren wurde der demografische Untergang herbeigeschrieben. Er ist ausgeblieben. Wenn die Realität also nicht so will wie das Weltbild, dann passt man die Realität halt an. 
Außer höhere Gewinne wird diese Senkung im Übrigen nichts bringen.

Chris

Sonntag, 9. November 2014

Aufruf an die Bild Zeitung

Bitte schmeißt euren Müll nicht in meinen Briefkasten!
Nur weil ihr meint jeden mit eurer "Zeitung" beglücken zu müssen, muss ich nicht Teilt dieser konzentrierten Papierverschwendung sein.

Chris

Doch wieder ein Exportrekord

Wie man sieht sind wir nicht wettbewerbsfähig. Die Löhne müssen unbedingt sinken. Moment falscher Text...
Mal sehen wann der letzte Depp merkt, dass ein Sinken der Exporte als etwas schlechtes dargestellt wird. Gleichzeitig Exportüberschüsse in die EU zu Defiziten führt und in der Folge ein Defizitabbau gefordert wird. Zerstört die Vernunft und Logik; sie ist nur hinderlich.

Chris

Samstag, 8. November 2014

Was ist an der Meldung, dass Oetinger den Anbieterwechsel einschränken will, spannend?

Ich finde daran spannend, dass Arbeitnehmern erzählt wird, dass Flexibilität etwas tolles sei. Der Kündigungsschutz müsse weg, damit dieWirtschaft floriert. Bei Unternehmen sieht das anders aus. Diese müssen vor Flexibilität und Wechselwahn geschützt werden. D.h. in den ökonomischen Modellen die unsere Eliten verwenden, macht es keinen Unterschied ob es sich um eine Einzelperson oder ein Unternehmen handelt. Somit sollte man auf das gleiche falsche Ergebnis kommen sie gleich zu behandeln. Bei Unternehmen wird weiter gedacht und die Politik wird angepasst. Beim Bürger, den diese Politiker vertreten, sieht das anders aus. Dort wird mit eben jenen fehlerhaften Modellen argumentiert, um ihre Rechte einzuschränken.

Chris

Freitag, 7. November 2014

Das jammern geht weiter

Die GDL darf weiter streiken. Für mich ist das ein sehr guter Richterspruch. Ich finde die Deutschen erstaunlich. Immer und immer wird gegen die da oben gewettert. Die machen sich die Taschen voll. Die wollen sich doch nur bereichern. Für Uns bleibt nichts übrig.
Dann wehren sich Menschen, sie gehen auf die Straße und opfern sich auf. Als Resultat schlägt ihnen aus Teilen der Bevölkerung Verachtung entgegen. Wir sind schon großartige freiheitsliebende demokratische Deutschen, die die ganze Welt belehren wie sie zu leben haben. Regen wir uns auf, wenn unser Streikrecht beschnitten werden soll? Regen wir uns auf, wenn Demonstrationen mit Wasserwerfern zerschlagen werden? Regen wir uns auf, wenn Politikern schon ganz schwindlig ist vom vielen Drehtürgedrehe? Wir regen uns auf und halten still. Ich habe manchmal das Gefühl, dass der Deutsche einen Zettel braucht wo steht du darfst streiken, du darfst dich aufregen, etc. Machen will und soll man nichts. Vor allem dann nicht, wenn es anderen schadet. Also liebe GDL macht weiter. Erzieht das Spießertum und macht ihnen klar, dass ihr für uns alle kämpft.

Chris

Dienstag, 4. November 2014

Ich könnte schon wieder schreien. Das IW Köln scheint den billigen Populismus zu lieben. Die These, dass Subventionen keine Arbeit schaffen, ist Unsinn. Faktisch jede größere deutsche Industrie wurde und/oder wird subventioniert.
Darum geht es aber nicht. Es geht um ein neues Modellprojekt der CDU.

Was die CDU mit einem Modellprojekt plant, klingt gut: Statt Arbeitslosigkeit soll Arbeit finanziert werden. Dahinter könnte allerdings eine massive Ausweitung öffentlich geförderter Arbeitsverhältnisse stehen. Langzeitarbeitslosen würde die Rückkehr in den normalen Arbeitsmarkt noch schwerer gemacht.

Eine sehr schöne Erkenntnis meint man. Im Grunde müsste der lieber Herr des IW Köln nun zu dem Schluss kommen, dass jede Art des Aufstockens schlecht sei und nach seinem Weltbild die Todsünde Subvention beinhaltet.
Er erläutert den aktuellen Stand

Schon heute bekommen Arbeitgeber, die Langzeitarbeitslose beschäftigen, Lohnkostenzuschüsse von bis zu 75 Prozent. Eine solche Bezuschussung kann durchaus sinnvoll sein, wenn dadurch eine eingeschränkte Produktivität der Arbeitnehmer ausgeglichen wird. Die Förderung ist bislang auf zwei Jahre begrenzt. Sollte der Staat, wie im Modellprojekt der CDU geplant, die Förderung Langzeitarbeitsloser ausweiten, setzt er jedoch die falschen Anreize.

Nun sollte man sich fragen, welche Anreize gemeint sind. Genau hier kommt die Schlussfolgerung die nur einem Wirschaftswissenschaftler kommen kann

Weder werden sich die Geförderten stärker als heute bemühen, ihre Qualifikationen für bessere Chancen auf einen regulären Job zu erhöhen, noch werden Arbeitgeber zusätzlich motiviert, ihr Angebot ungeförderter Arbeitsplätze auszubauen.

Wenn ich also 400 Euro verdiene und einen Zuschuss von 50 Euro (oder so) bekomme, dann Ruhe ich darauf aus. Denn von dem üppigen Aufstockergeld kann man super leben. Ich weiß ja nicht in welcher Welt der IW Köln Forscher lebt. Mit der Realität hat sie eher nichts zu tun. Auf solchen Erguss kommt man genau dann, wenn man davon ausgeht, dass Arbeitslosigkeit gewollt ist und nur ein genügender Anreiz bestehen muss. Klingt erst einmal plausibel, bis man sich ein Bild aus dem Leben baut.
Der gute Herr lässt seine Kinder und deren Freunde die Reise nach Jerusalem auf dem Kindergeburtstag spielen. Jedem Kind das rausfliegt sagt er, dass es wohl nicht genug Anreiz gehabt hätte. Die Kinder sind verwirrt. Wie können alle so viel Anreiz aufbringen, dass alle einen Stuhl bekommen, obwohl ein Stuhl fehlt? Der Vater wird antworten, ihr braucht mehr Anreiz und würde das Zimmer verlassen müssen. 
So ähnlich sieht es auf dem Arbeitsmarkt aus. Es gibt zu wenig Arbeitsplätze. Die Löhne stagnieren seit Jahren und da die Produktivität steigt sinken die Lohnstückkosten. Die Exporte verraten, dass wir billig sind. Am Preis der Arbeit kann es also nicht liegen. Da die Schikanen der Hartz 4 Verwaltungsstellen sehr hoch sind und das Einkommen aus Hartz 4 sehr niedrig, kann der Anreiz auch nicht das Problem sein.
Woran kann es also dann liegen? Offensichtlich daran, dass nicht mehr Arbeitskräfte benötigt werden. Statt von Anreiz der Arbeitnehmer zu reden, sollte man von Anreiz auf Arbeitgeberseite sprechen. Dort gibt es den Anreiz Arbeitsplätze zu schaffen nur, wenn sich diese rentieren. Offensichtlich ist der Bedarf nach Produkten so niedrig, dass die aktuelle Zahl der Arbeitskräfte ausreicht diesen Bedarf zu befriedigen. Das ist natürlich alles hochkompliziert. Darum sind solche Kausalketten auch nicht vorstellbar. 

Chris

GDL streikt weiter

Im Gegensatz zu einigen meiner Mitbürgern die sich im SPON Forum verewigen, halte ich den Streik der GDL für wichtig und richtig. Viele derjenigen die sich beschweren fahren gar keinen Zug. Auch die These der überzogenen Ansprüche der Bahner ist eben nur eine These. Kaum jemand kennt die Forderungen. Vor allem, warum sind ordentliche Lohnsteigerungen denn bitte überzogen? Die Frage sollte lauten, warum wir nicht alle diese Forderungen stellen.Warum geben wir uns mit Krümel zufrieden und ärgern uns über die letzten Arbeitskämpfer. Sind wir so unabhängig im Denken geworden, dass wir den Eliten nachplappern in der Hoffnung irgendwann einmal dazuzugehören? Ich weiß es nicht. Ich weiß aber, dass die GDL weiter machen soll. Erst wenn die Arbeitsbedingungen bei der Bahn endlich wieder besser werden, ist eine Qualitätsverbesserung vielleicht möglich.

Chris