Donnerstag, 30. Oktober 2014

Ich könnte schreien.

Mit solchen Beiträgen wird man Senior Forscher am IW in Köln. Ich würde mich dafür schämen. Allein die Überschrift

ist falsch. Denn sie behauptet implizit, dass das Alleinerziehen von Kindern keine Arbeit ist und, überspitzt, dass  Sklaven nicht arm wären. Der Fokus auf Arbeit und Arbeitsplätze lenkt vortrefflich von den Einkommen und deren Entwicklung ab. Dabei sollten Arbeit kein Selbstzweck sein. Es muss also lauten Erwerbsarbeit mit hinreichend hohem Einkommen hilft gegen Armut.
Eine weitere grandiose Aussage ist die folgende

Doch genau das ist es, ein Skandal. Der Wohlstand im Land erhöht sich, der Kuchen wird größer und am unteren Ende wird "gehungert". Die Begründung warum es kein Skandal sein soll wird gleich mitgeliefert

Denn selbst wenn sich durch einen rasanten Aufschwung die Einkommen aller Bürger verdoppeln würde, bliebe die Zahl der Einkommensarmen gleich.

Das ist dann die volkswirtschaftliche Spitzenforschung in Deutschland. Die Aussage ist 100% richtig und 100% unbrauchbar. Warum? Folgen wir der präsentierten Logik des Seniorforschers. Verdoppeln wir die Bildung aller Menschen im Land. Dann sind alle relativ zueinander immer noch gleich gebildet. Es hat sich also nichts geändert, da der Arbeitsbedarf sich nicht wesentlich geändert hat. Nur weil alle besser gebildet sind, wird man nicht mehr Manager oder Spitzenkräft brauchen. Nur wird dann ein Bauarbeiter ein Masterabschluss haben.
Im vorgebrachten Beispiel würde man zu Recht behaupten, dass es Unsinn ist. Die Analogie zur Einkommenssteigerung sollte aber einleuchten. Denn bei der Bildung fordert der Herr Forscher, dass gezielt die unteren Schichte, die es schwerer haben, gefördert werden sollten. Wieso sollte dies beim Einkommen nicht auch möglich sein. Es ist erstaunlich wie man diesen Schluss nicht ziehen kann. Das fällt mir regelmäßig auf. Völlig gegensätzliche Aussagen werden getroffen sie sich im Kern widersprechen. In meinen Augen wird das nur gemacht, um seiner eigenen Ideologie treu zu sein.

Die dann präsentierten Lösungsansätze sind dann nicht einmal so schlecht. Allerdings wird ein wesentlicher Punkt vernachlässigt. In Deutschland gibt es nicht genug Arbeitsplätze. Bei 3 Millionen offiziellen Arbeitslosen (es sind definitiv mehr) gibt es 0.5 Millionen freie Stellen. Das heißt 16% der offiziellen Arbeitslosen können überhaupt nur eine bezahlte Arbeit finden. Das Thema fehlt vollkommen.

Chris

Montag, 27. Oktober 2014

Kapitalismus Dokumentation

Hier eine interessante Dokumentation von Arte über den Kapitalismus. Es lohnt sich die bisherigen Teile anzusehen. Spannend für mich sind dabei mehrere Dinge. Zum Einen wird dargestellt wie die Lehren eines Adam Smith über die Zeit an die herrschenden Ideologien angepasst wurden. Viele Dinge sind aus dem Kontext gerissen und sind von Smith wohl nicht so gemeint worden. So beschrieb er die unsichtbare Hand wohl nicht im Zusammenhang mit freien Märkten und dem Handel.
Weiterhin spannend ist es den Kapitalismus und dessen Entstehung im Kontext der Geschichte zu sehen. Der Imperialismus und viel Gewalt sorgten für einen stetigen Zufluss an Arbeit, Kapital (in Form von Gold) und billigen Rohstoffen. Auf dieser Basis konnte aufgebaut werden. Freiheit hatte damit wenig zu tun. Viel Unterdrückung im Sinne der Unternehmer wurde gesetzlich verankert, bspw. in Form von Arbeitshäusern. Das Märchen des freien Marktes in der Vergangenheit des Manchester Kapitalismus wird so eindruckvoll widerlegt.
Ein letzter Punkt ist die Darstellung vieler ökonomischer Denker. Diese entwickelten ihre Modelle im Kontext ihres Lebens und/oder des gesellschaftlichen Umfelds. Ein Ricardo wird von der Dokumentation als früher Bankenlobbyist dargestellt. Die angebliche so unumstößliche Wahrheit dieser Denker, auf der viele der aktuellen neoliberalen Gedankenmuster fußen, werden hierdurch sehr wackelig. Schon damals vernachlässigten sie, bewusst oder aufgrund von Unwissen, viele Dinge. Auf dieser inkompletten Theorie wurde ein mathematisch, logisches Gebäude gestülpt was dazu dient diese Theorie zu beweisen. Wenn die Annahmen fehlerhaft sind, dann nützt der Beweis im Rahmen dieser Annahmen nichts. Die Realität aus verschiedenen 3. Welt Ländern verdeutlicht dies anschaulich.

Fazit
Anschauen und lernen. Besonders diejenigen die dem freien Markt blind glauben, sollte sich ruhig eine allgemeinere Sicht der Dinge gönnen.

Chris

Freitag, 24. Oktober 2014

Widerlegen eines Mythos

Immer wieder wird behauptet, dass man die Unternehmen nur gering besteuern müsste, dann würde sie investieren. Die hier dargestellte Grafik widerlegt diese Behauptung eindrucksvoll. Die Gewinne steigen und die Investitionen sinken. Wozu sollten Unternehmen investieren, wenn die Gewinne ohne Risiko, Dank der Steuersenkungen, steigen. Das wäre zutiefst irrational.

Chris

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Modellgläubigkeit

Zu Recht kritisieren die Nachdenkseiten die Pseudostudien der Medien und deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland. Diese versprechen uns seit Jahren, dass der Strukturwandel Deutschland in ein Paradies der Arbeit und des Wohlstands umwandelt. Stattdessen spaltet sich die Gesellschaft und die Infrastruktur bröselt. Dabei sind die Ergebnisse der Institute nicht falsch. Die Modelle werden richtig gelöst und unter den gegebenen Annahmen kommt man zu richtigen Ergebnis. Das Problem ist nur, dass zwischen richtig im Modell und der Frage ob die Modelle die realen Zusammenhänge abbilden können nicht unterschieden wird.
Aus diesem Grund kann man den Wirtschaftsforschungsinstituten keinen Vorwurf hinsichtlich schlechter Arbeit machen. Sie verwenden ihre Modelle sauber. Allerdings hinterfragen sie ihre Annahmen nicht. Dieses Problem ist nicht nur auf die Wirtschaftswissenschaften beschränkt. Allerdings ist der Einfluss und der Schaden hier besonders groß. Wenn meine Annahmen sind, dass niedrige Löhne zu mehr Arbeit führen, dann sind Mindestlöhne schlecht. Gehe ich davon aus das hohe Löhne zu mehr Nachfrage führen, kommt das Gegenteil heraus. Auf Basis dessen muss dann untersucht werden, welche Annahme für die aktuelle Situation zutrifft und welche nicht. Beide Seiten tun dies selten und gehen von der alleinigen Wahrheit aus die es nicht gibt.

Ein Fun Fact an der gesamten Diskussion von Seiten der Wirtschaftsinstitute ist der folgende. In einer unendlichen Leier beschreiben sie die Überlegenheit der Märkte und privaten Unternehmen gegenüber den öffentlichen Einrichtungen. Das diese Institutionen sich anpassen und mit den neuen Umständen durchaus lebensfähig sein werden, schließen die Dramatiker der Wirtschaftsforschung aus. Dabei gibt es mehr als ein Beispiel aus der Vergangenheit, wo große Eingriffe durchgeführt wurden und der prognostizierte Untergang blieb aus. Kinderarbeit, Umweltschutz, Mindestlöhne in anderen Ländern sind als einige Beispiele genannt. Um diese scheinbaren Ausnahmen wahrzunehmen muss man ab und zu sein starres Marktmodell mit den abstrusen Annahmen irgeneines Gleichgewichts verlassen. Man muss in die Welt gehen und schauen wie viel Wahrheit in den Modellen steckt. 

Chris

Montag, 20. Oktober 2014

Bahnstreik

Ich war einer der vermeintlich verrückten die am Wochenende Bahn gefahren sind. Interessanterweise, bin ich die gleiche Strecke im Regelbetrieb schon sehr viel langsamer gefahren. Es gab am Wochenende faktisch keine Verspätungen, da die Züge notfalls etwas schneller fahren konnten. Das Netz war ausnahmsweise mal nicht überlastet. Alles in allem war es nicht so schlimm. Also liebe Lokführer streikt weiter und zeigt, dass es Wert ist zu streiken.

Chris

Samstag, 18. Oktober 2014

Mal ein paar neue Denkansätze

Warum Freiheit nicht Ungleichheit rechtfertigt ist etwas zum nachdenken. Ich würde die Gegenargumente gerne von einem Verfechter der Eigentumsliberalität hören.

Chris

Freitag, 17. Oktober 2014

Oswalds absurde Ideologie

„Dank“ der Nullzinspolitik der EZB werden die privaten Sparer mit Substanzverlust , sprich partieller Enteignung bestraft, während sich die Finanzminister von Bund und Ländern über die nominale Verbilligung ihrer immer noch steigenden Gesamtverschuldung freuen.

Als ich diese Äußerung von Herrn Oswald Metzger las, musste ich schon staunen. Was fordert ein Herr Metzger? Er fordert den Schuldenabbau des Staates. Wenn der deutsche Staat Schulden abbaut, muss er das Geld dafür irgendwo hernehmen. D.h. entweder der deutsche Staat besteuert die Menschen im Land höher, oder er senkt die Ausgaben. Die höhere Besteuerung wird von Herrn Metzger kategorisch abgelehnt. Es muss eine Senkung der Ausgaben sein. Nun sinken die Ausgaben durch sinkende Zinsen aufgrund einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung. Das ist Herrn Metzger auch nicht recht. Denn nun leiden die armen Sparer. Sie werden angeblich enteignet. Das ist natürlich Unsinn, denn 1. hat man kein Anrecht auf Zinsen und 2. ist ein Kaufkraftverlust keine Enteignung. Sonst müsste ein Herr Metzger über die Enteignung der Arbeitnehmer durch die deutschen Unternehmen schreiben. Das tut er natürlich nicht. 
Man erkennt an diesen kleinen Gedankenspielen, dass die Ideologie unseres lieben Oswalds nicht ganz konsistent ist. Er verlangt den Abbau von Schulden des Staates und wundert sich dann, dass dieser Abbau einen Abbau von Guthaben, sprich Geldvermögen mit sich bringt. In seiner einfachen Welt kann jeder Überschüsse und Vermögen anhäufen. Alle können reich sein, sie müssen sich nur anstrengen. Das es fundamental der Realität und der Logik widerspricht, ist ihm egal. Hauptsache er kann mal wieder gegen des Staat wettern. Mich erstaunt immer wieder, dass eine Lobbyorganisation wie die INSM ihm ein Forum gibt. Entweder sind die Menschen dümmer als ich glaube und glauben Herrn Metzger, oder sie haben Mitleid mit ihm.

Chris

Dienstag, 14. Oktober 2014

Mal wieder Pflegenotstand

Mal wieder eine Studie die einen Notstand im Jahr 2050 kommen sieht. Leider kann man die gesamte Studie nicht kostenlos ansehen. Ich würde gerne die getroffenen Annahmen sehen, welche zu folgenden in meinen Augen sehr diskussionsbedürftigen Aussagen führen.
Da es immer mehr ältere Menschen gibt, steigt auch die Zahl der Pflegefälle.

Warum muss das so sein? Solche Pseudofakten werden unbelegt aufgeschrieben. Viele würden zustimmen. Man hat sehr häufig alte Menschen als pflegebedürftige vor Augen. Die Menschen werden aber nicht nur älter sondern auch fitter. Wieso sollte die Zahl der Pflegefälle zwangsläufig dramatisch steigen? Die höchsten Kosten für Pflege kommen in den letzten Lebensjahren zu Stande. Wann diese Lebensjahre stattfinden ist eigentlich egal. Es ist eine absurde Annahme, dass die Zeit vom Pflege"eintritt" gleich bleibt und gleichzeitig das Lebensalter steigt. Das entspricht nicht der Realität; wird aber gerne vorgebracht, um einen Notstand zu argumentieren.
2030 mit einer Lücke zwischen 1,7 bis 4 Milliarden Euro zu rechnen. Ab 2050 droht gar eine Lücke von bis zu 16 Milliarden Euro

Wie will man solche Werte seriös schätzen, wenn man die Lohn- und Wirtschaftswachstumsraten nicht kennt. 2006 hätte man mit den Prognosen für 2014, um einige Prozent daneben gelegen. Die Wirtschaftskraft in Europa ist zum Beispiel ist noch auf Vorkrisenniveau. In Griechenland hätte man keine Probleme kommen sehen. Beim IW in Köln spielt das keine Rolle. Da sind 40 Jahre kein Problem, obwohl man die Wachstumraten für das nächste Jahr nachbessern musste. Das heißt es können nur Szenarien gezeigt werden. Das diese nur negativ aussehen hat System. Genausogut könnten man darstellen, was für eine Wirtschaftsentwicklung zur Vermeidung des Notstandes notwendig wäre. Das wäre gute Wissenschaft. So aber ist es Propaganda für die private Vorsorge.
Kapitaldeckung ist zwar grundsätzlich die richtige Idee.

Das private Versicherungen gerade verzweifeln ist egal. Das die Zinsen niedrig sind, weil es keine Anlagemöglichkeiten gibt, ist egal. Das dies immer wieder passieren kann ist egal. Die Annahme das die Zinsen steigen werden ist sicherlich zulässig. Wenn es sie gibt, dann wächst die Wirtschaft. Wenn die Wirtschaft wächst, dann sollten die Löhne steigen und folglich das Umlageverfahren greifen. Die Vorteile eines kapitalgedeckten Verfahrens sind mir nicht klar. Es ist teurer, es wird im Zweifelsfall vom Staat gestützt und es ist unsicherer (siehe Anpassung der Garantiezinsen). Und die folgende Argumentation ist so absurd, dass man sich fragt was die Mindestqualifikationen an einem Wirtschaftsforschungsinstitut sind
könnten sich sogar die geburtenstarken Jahrgänge teilweise noch selbst vorsorgen. So könnte die Lastenverschiebung zwischen den Generationen im Umlageverfahren begrenzt

Wie soll das gehen? Sollen diese Jahrgänge Geldscheine essen? Wer produziert denn das Essen und die Güter und versorgt die Alten? Wer erwirtschaftet die Zinsen für ihre Geldanlagen mit denen die Güter bezahlt werden? Menschen brauchen Güter und Dienstleistungen. Diese können nur sehr bedingt in die Zukunft gespart werden. Das sollte man als Ökonom eigentlich wissen.

Fazit
Es gibt sicher noch mehr Punkte und Ungenauigkeiten. Wissenschaft sollte immer erst die Annahmen präsentieren. Denn nur unter diesen Annahmen sind die gegebenen Aussagen gültig. Im Grunde wird hier ein Szenario von vielen Möglichen dargestellt. Es ist in meinen Augen in Teilen plausibel. Der Lösungsvorschlag ist es nicht. Er zeugt davon, dass die IW Köln sehr wirtschaftsnah aufgestellt ist und, so wirkt es, Drittmittelgeber aus Wirtschaft und Industrie nicht verärgern will.

Chris

10/80/10

10% werden belohnt, 80% dürfen bleiben und die schlechtesten 10% werden entlassen. Das ist ein Konzept was einige Unternehmen als erfolgreich erachten. Einige neoliberale Ideologen befürworten das natürlich. Nur die besten setzen sich durch. Allerdings zeigt sich hier schon ein Dilemma. Wenn jede Firma dieser Ideologie folgt, dann werden 10% immer entlassen. Es ist egal wie viel sie leisten. Es wird immer 90% geben die mehr machen. Gleichzeitig sind sie nach der herrschenden Ideologie selbst an ihrer Situation Schuld. Sie hätten ja nur schneller rennen müssen. Das es dann einen anderen getroffen hätte und gesellschaftlich keinerlei Unterschied macht, wird ignoriert. Es ist mal wieder ein Punkt von vielen in einer sich selbst widersprechenden Ideologie. 

Chris

Montag, 13. Oktober 2014

Die Abwicklung

Viel ist über dieses Buch bereits geschrieben worden. Mich haben besonders die Geschichten der armen US Amerikaner beeindruckt. Krankheit --> Arbeit weg --> Krankenversicherung weg; oder aber Arbeit weg --> Rente fast weg + Krankenverischerung weg. Egal was passiert ist, die Krankenversicherung war faktisch immer weg. Jeder Mensch in Deutschland der sich über die zu hohen Kosten beschwert, sollte sich den Preis für die vermeintlich bessere und billigere Umstellung auf ein privates Krankenversicherungssystem ansehen. Das funktioniert nur, wenn man keine Probleme hat. Es sind prozyklische Strukturen. Wer Schwierigkeiten hat, hat wirklich Schwierigkeiten. Ein absurdes System. Dennoch wehrt man sich gegen eine Besserung. Für micht ist das nur sehr bedingt nachvollziehbar. Die US amerikanische Mentalität ist doch weiter von uns entfernt als man glaubt.

Chris

Samstag, 11. Oktober 2014

Überwachung

Der Spiegel definiert Nordkorea, zu Recht wie ich finde folgendermaßen:
 
Ein illegitimer Staat
Unter dem Thema "Ein illegitimer Staat - Lernen von nordkoreanischen Stimmen im Exil" versammelte die Universität Leiden sieben der hochrangigsten Überläufer aus Nordkorea zu einer internationalen Konferenz. Die geflüchteten Geheimdienstoffiziere, Diplomaten, Wirtschaftsleute und der persönliche Hofdichter des verstorbenen Staatschefs Kim Jong Il und trugen zum Inneren der Diktatur vor. Sie nannten Verantwortliche für die Menschenrechtsverletzungen und erklärten, wie der Sicherheitsapparat flächendeckend Kontrolle über das Volk ausübt. 

Die Frage für micht ist, wie weit wir davon entfernt sind. Denn folgendes wissen die guten westlichen Geheimdienste sicherlich auch

Sie wissen alles über jeden, ob jemand seine Frau betrügt oder korrupt ist, ob er mal ein kritisches Wort gesagt hat. So haben sie die Leute in der Hand.

Noch werden die Ergebnisse der Überwachung nur partiell genutzt um Gegner auszuschalten. Man bekommt zumindest wenig mit. Davon das es passiert, von mir aus mit subtilen unauffälligen Methoden, ist auszugehen. Kleinere Beispiele wie die Überwachung des Geheimdienstüberwachungsausschusses in den USA durch die Geheimdienste sind ein kleines Beispiel.
Als Gutmenschen können wir, teilweise zu Recht, mit dem Finger nach Nordkorea zeigen. Wir können sagen das es schlimm ist. Eine Lehre daraus zu ziehen wäre der nächste Schritt. Überwachung kann in ein sehr stabiles Unterdrückungsregime führen und solle aus diesem Grund vermieden werden. So weit wird leider selten gedacht.

Chris

Freitag, 10. Oktober 2014

Friedensnobelpreis

In Oslo wird heute der Friedensnobelpreisträger 2014 gekürt. Aber: In einem Jahr voller Kriege sollte man die Ehrung ausfallen lassen. 

Welch offenen Blick wir als Gesellschaft doch haben. Folgen wir der Logik des Kommentars, dann hätte es die letzten Jahrzehnte, wahrscheinlich sogar fast nie, einen Friedensnobelpreis geben dürfen. Meiner Ansicht nach sollte man ihn verleihen. Man sollte ihn, an pazifistische Bewegungen, Friedensinitiativen an Menschen die sich aufopfernd um den Frieden bemühen, verleihen. Man sollte also Menschen und keinen Scheinbildern wie Obama oder EU einen Rahmen geben. 
Die Idee von Christoph Sydow ein Signal setzen zu wollen ist an sich keine schlechte. Informiert man sich über die Überschriften des Herrn Sydow, so fällt nicht auf das er Signale setzen wollte. Der Nobelpreis ist vielleicht ein Leuchtturm. Allerdings wird kein Frieden mit der Verleihung von Preisen erschaffen. Frieden wird in den Köpfen der Menschen gemacht. Das fängt im Kleinen an. Als Journalist erreicht man das, zum Beispiel, indem man objektiv berichtet. Nicht wie hier, wo der Jährung des Giftgasangriffs in Syrien gedacht und dabei Assad die Schuld gegeben wird. Dabei ist der Beweis im Moment die Behauptung der USA Beweise zu haben. Es ist bequem große Gesten zu fordern und selbst nichts für den Frieden zu tun. Dann kann man sich zurücklehnen und sich freuen was für ein guter Mensch man doch ist, weil man der Geste zustimmt.

Chris

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Mobilität soll irgendwie Arbeitslosigkeit senken

Dabei kursieren in Europa längst intelligente Reformvorschläge, die nicht unbedingt Milliarden kosten - etwa für eine bessere Verzahnung der europäischen Arbeitsmärkte, die weiterhin viel weniger Mobilität als etwa in den USA erlauben. 

Für solche nachgeplapperten Vorschläge bekommen Journalisten, oder Leute die sich dafür halten sogar Geld. Der Vergleich der EU mit den USA hinkt insofern, als das man in der EU nicht eine Sprache spricht. Somit wird es immer Probleme bei der Mobilität geben. Bei der Arbeit kann man vielleicht noch Englisch sprechen. Im Privatleben ist das nur bedingt möglich. Mobilität bedeutet, dass man eben mal von einem Land in das nächste ziehen kann. Die Sprache zu lernen braucht aber immer Zeit. Ein weiterer Punkt ist, dass die Ungleichheit in den USA zwar hoch, in Europa aber deutlich größer sein dürfte. Die Lohnunterschiede und die Lebensqualität zwischen Luxemburg und Rumänien dürften sehr stark sein. D.h. kaum ein Luxemburger würde sich in diese Richtung bewegen wollen. 

Das vordergründige Fazit
Selbst wenn man also rechtlich alles möglich machen würde, so würde praktisch wahrscheinlich nicht viel passieren.

Das Fazit zum Nachdenken
Europa hat eine Arbeitslosenquote von mehr als 10%. Jedes Land innerhalb der EU hat eine Arbeitslosigkeit größer Null. Wie soll die Arbeitslosigkeit innerhalb Europas deutlich sinken, wenn die Zahl der freien Stellen deutlich unter der Zahl der Suchenden liegt? Kein Unternehmen wird Arbeitsplätze schaffen, nur weil jetzt mal eben Spanier in Polen arbeiten dürfen, oder umgekehrt. Die Unternehmen werden dort investieren wo es für sie am günstigsten ist (Infrastruktur, Steuern, etc.). Das können sie heute schon. Der gepriesene Effekt ist also wahrscheinlich keiner.

Chris

Dienstag, 7. Oktober 2014

Steuerirrsinn


Muss man hierzu noch irgendetwas schreiben? Steuersenkungsforderer glauben häufig, dass der Staat ein großes schwarzes Loch ist, in das jegliche Einnahmen ohne Leistung hineingeworfen werden. Schade für sie, dass es nicht stimmt. Jetzt verlieren sie mehr Geld, als sie durch die niedrigen Steuern gespart haben. Ähnliche Situationen gibt es überall. Ärzte wollen wenig Steuern zahlen und jammern über die Unterfinanzierung der Gesundheitssysteme und die viele Mehrarbeit. Viele andere Berufsgruppen sind ähnlich betroffen. Anstatt Preis-Leistung zu vergleichen, wird nur der Preis genommen. Dann wundert man sich, dass man bei staatlichen Leistungen zuzahlen muss, die Wartezeiten sehr lang sind und die Qualität der Leistungen sind. Darüber wird sich vortrefflich beschwert. Wer am Ast sägt auf dem er sitzt, darf sich nicht darüber beschweren, dass er irgendwann fällt.

Chris

Ich könnte schreien

Argh 1
Ich glaube wirklich langsam an die staatliche Verschwendung. Die Allianz will 7% staatlich garantierte Rendite, um in Autobahnen zu investieren. Das ist dann nachhaltig und belastet die zukünftigen Generationen nicht. Zumindest wenn man den Gedankengebäuden unserer Regierung folgt, da diese diesem Vorschlag nicht abgeneigt ist. Ein Kredit des Staates oder Staatsanleihen von 1-2% sind unmöglich. Hier zeigt sich die Absurdität der Schuldenmessung. Die garantierte Rendite taucht eben nicht im Schuldenstand auf. D.h. die Verschuldung je BIP steigt nicht. Somit kann man sich feiern, dass Deutschland kaum verschuldet ist. Das man Zinsleistungen in absurd Höhe zahlen muss, scheint Rechengenie Gabriel und unserer Vorzeigekanzlerin Merkel egal zu sein.

Argh 2
Die erneuerbaren sind zu teuer. Atomkraft ist billig und sollte weiter betrieben werden. So schallt es oft aus den energiewirtschaftsnahen Mündern. Wenn dem so ist, warum braucht das geplante neue britische Atomkraftwerk Subventionen in einer Höhe die über denen der erneuerbaren Kraftwerken liegen? Vor allem die Laufzeit von 35 Jahren ist erstaunlich. Wie lange lief das EEG und ähnliche ausländische Gesetze bevor man wegen den angeblich zu hohen Kosten Sturm lief?

Argh 3
Die neoliberalen Ökonomen wollen die Zinswende. Erst Sinn und jetzt Hüther wollen uns klarmachen, dass nicht die schlechte Wirtschaftspolitik in Form der Sparprogramme Schuld an den niedrigen Zinsen sind. Nein es ist die EZB. Auf der anderen Seite des Atlantiks lacht sich Paul Krugman schon über den deutschen Mainstream kaputt. Dieser sollte sich weniger in die Politik einmischen und mehr Wissenschaft betreiben.

Chris