Freitag, 30. November 2012

Rassismus in Deutschland

Wenn Hartz 4 die unterste zumutbare Einkommensschwelle für Menschen darstellt, wieso kriegen Asybewerber weniger?
 
In meinen Augen stellt das offenen Rassismus in unserem ach so fremdenfreundlichen Land dar. Angeblich darf man nicht nach Herkunft unterscheiden. Der deutsche Staat macht genau das. Wie ist das mit dem Grundgesetz vereinbar? Streben wir nur ein Verbot der NPD an, weil sie neben den armen Ausländern auch die arbeitenden oder Reichen angreift? So sieht es im Grunde aus.
 
 
Chris

Bewegung im Nahen Osten

Palästina ist jetzt ein Staat. Was jahrzehntelange Verhandlungen nicht vollbracht haben schaffte nun die UN Vollversammlung. Isreal und die USA sehen dies natürlich kritisch. Es behindere den Friedensprozess. Ich glaube eher es bringt neue Schwung in den Prozess. Da Palästina nun ein Staat ist, hat diese Region andere Rechte. Angriffe von einer der Seiten werden juristisch anders gewertet. Terroristen werden zu Soldaten. Drohnenangriffe oder Raketenangriffe auf Staatsbürger des jeweils anderen Staates werden problematischer.  Die Rechte der Palästinenser steigen, die Pflichten aber auch. Wir werden sehen wo die Reise hingeht.
 
Chris

Donnerstag, 29. November 2012

Ein Nachteil bei der Abschaffung der Wehrpflicht

Ich persönlich sehe nur einen Nachteil an der Abschaffung der Wehrpflicht. Sie verlagert den Dienst an der Waffe in die armen Schichten der Gesellschaft. Den Menschen dort wird ein festes Einkommen und Aufstiegschancen suggeriert. Das Risiko wird nicht klar dargestellt. Kommt es dann zu Verletzungen oder Toten, dann sind diese selbst Schuld, da sie den Dienst "freiwillig" machen. Wie freiwillig ist er aber wirklich, wenn die Alternative Arbeitslosigkeit und Zwangsarbeitsverpflichtung durch Hartz 4 heißt?
Es gibt die These, dass die Friedensbewegung in den USA während des Vietnamkriegs deshalb so stark war, weil jeder ob arm oder reich an die Front musste. Das ist heute anders und die Kritik ist schwächer.
Darin kann man eine Gefahr sehen. Wenn die maßgeblichen Entscheidungsträger unserer Gesellschaft (Politiker, Manager, etc.) nicht befürchten müsse, dass ihre Kinder für machtpolitische oder wirtschaftspolitische Interessen kämpfen müssen, dann sind sie eher bereit die Armee einzusetzen.
 
Chris

Mittwoch, 28. November 2012

Gedanken zur Lohnentwicklung

In Suche nach dem Arbeitsmarktboom wurde gezeigt wie sich das Arbeitsvolumen insgesamt entwickelt hat. Was ist die Konsequenz aus den präsentierten Arbeitsmarktdaten? Im Grunde wird ein Arbeitnehmer auf Basis seines Arbeitsvolumens bezahlt. Wenn mehr Arbeitnehmer das gleiche Volumen erreichen, dann sinken sowohl die Durchschnitts- als auch die Medianlöhne, da es in Deutschland zu keinem Lohnausgleich gekommen ist. In diesem Fall wäre die Gesamtkaufkraft der Gesamtlöhne theoretisch gleich. 
Wenn das Arbeitsvolumen allerdings zusätzlich sinkt, dann sinken die Löhne und der Anteil der Erwerbseinkommen an BIP. Dies führt natürlich zu einer schwächeren Inlandsnachfrage und stagnierendem Konsum. Wenn nun der Konsum stagniert, dann wird kein Unternehmen investieren. Der Glaube, dass Investitionen gemacht werden, weil die Unternehmen denken nach einem Tief kommt auch ein Hoch ist absurd. Wenn Unternehmer das könnten, dann würden sie auch rechtzeitig aufhören zu investieren und es würden keine Blasen existieren.
 
Chris

Montag, 26. November 2012

Deutliches Plus durch Verlängerung des Zeitraums

Dickes Plus für deutsche Rentner. Mehr als acht Prozent mehr im Westen und im Osten sogar mehr als elf. Das hört sich doch gut an. Bei genauerem Hinsehen sind die Steigerungen bis 2016 benannt. Nimmt man eine Durchschnittsinflation von 2% an, dann sind von den 8.27% im Westen noch üppige 0.65% übrig. Im Osten sieht es etwas besser aus mit 3.4%. Beide Zahlen gelten über 4 Jahre. Hinzu kommt, dass solche Prognosen alles andere als sicher sind. Schwächelt die Wirtschaft und das wird sie voraussichtlich, werden sich Finanzierungslücken in den Rentenkassen auftun. Vor allem nachdem man die Beitragssätze gesenkt hat. Das kurz vor dem Wahljahr ein Rentenbericht mit "üppigen" Rentensteigerungen durchsickert ist auch durchsichtigt. Die Bundesregierung will sich die Wiederwahl sichern. Was dann am Ende wirklich herauskommt, bleibt abzuwarten. Ein dickes Plus wie der Spiegel schreibt ist es in jedem Fall nicht. Eher ein verdientes nach langer Durststrecke.
 
Chris

Samstag, 24. November 2012

Zitat

„Tatsächlich führen hohe Gewinne weit eher zu einem Preisanstieg als hohe Löhne. Unsere Kaufleute und Unternehmer klagen zwar über die schlimmen Folgen höherer Löhne, da sie zu einer Preissteigerung führen, wodurch ihr Absatz im In- und Ausland zurückgehe, doch verlieren sie kein Wort über die schädlichen Auswirkungen ihrer hohen Gewinne. Sie schweigen einfach über die verwerflichen Folgen der eigenen Vorteile und klagen immer nur über die anderen Leute.
Unsere Kaufleute klagen oft die hohen Löhne der britischen Arbeit als Ursache an, weshalb ihre Fabrikate auf fremden Märkten unterboten würden; von den hohe Kapitalgewinnen schwiegen sie. Sie klagen über den übermäßigen Gewinn anderer Leute, aber von ihrem eigenen sagen sie nichts. Und doch mögen die hohen Gewinne des britischen Kapitals in vielen Fällen ebensoviel und in einigen noch mehr dazu beitragen, den Preis der britischen Fabrikate zu erhöhen, als der hohe Lohn der britischen Arbeit.“


Chris

Freitag, 23. November 2012

Suche nach dem Arbeitsmarktboom

Alles ist eine Frage der Darstellung. Die Hartz Reformen sollen zu deutlichen Impulsen am Arbeitsmarkt geführt haben. Das wird durch steigende Arbeitsstunden oder absolute Zahlen bei den Beschäftigten dargestellt.
 
 
Die Abbildung zeigt, dass tatsächlich sowohl die Zahl der Erwerbstätigen als auch das Arbeitsvolumen steigt. Zeigt man diese beiden Kurven separat kann man argumentieren, dass nach 2003 ein positiver Effekt der Arbeitsmarktreformen zu erkennen ist.
Undeutlicher wird das Ganze, wenn man es in Bezug setzt.
 
 
Bezieht man die Erwerbstätigen auf das Potential sieht man eine faktisch parallel zur x-Achse laufenden Graphen. Bei den Arbeitsstunden sieht man einen deutlichen Abfall nach unten. Setzt man beide Bilder zusammen heißt das, dass die Beschäftigungsquote etwa konstant geblieben ist. Das heißt, es arbeiten mehr Menschen. Gleichzeitig heißt dies aber auch, dass diese Menschen ein geringeres Arbeitsvolumen haben. Ein positiver Einfluss der Hartz Reformen ist hingegen nicht zu erkennen.
 
 
Chris

Teuflischer Pakt

Unter dem Titel Schuldenkrise in Europa Teuflischer Pakt zwischen Staaten und Banken zeigt der Spiegel seine undifferenzierte Sichtweise auf die Eurokrise. Der Tenor ist im Grunde "der Staat ist Schuld und zieht die Banken mit rein". Dabei wird die Unsinnigkeit der aktuellen Finanzierung der Krisenstaaten über Privatbanken nicht zum Thema gemacht. Dieser Zustand wird als gegeben vorraus gesetzt. Das die EZB direkt Kredite vergeben könnte, wenn man dies politisch wollte, kann sich ein Spiegelautor nicht vorstellen. Stattdessen schreibt er
 
Die Regierungen sind süchtig nach Kredit - und die Banken gewähren ihnen diesen Kredit, indem sie ihnen ihre Staatsanleihen abkaufen. Als unausgesprochene Gegenleistung erwarten sie dabei nicht weniger als eine Überlebensgarantie: Der Staat soll mit Steuergeldern helfen, wenn den Banken der Absturz droht.
 
Das eben jene Kredite bei den Banken genutzt werden, um Banken zu retten wird nicht erwähnt. Das Geld das nach Griechenland fließt, wird genutzt um bereits bestehende Schulden und Zinsen zu bedienen. D.h. die gesicherten Kredite an Griechenland und die anderen Eurokrisenländer stellen eine Bankenrettung dar.
Dies
ist eine Art faustischer Pakt, den die Staaten mit den Banken geschlossen haben. Sie brauchen die Hilfe der Kreditinstitute, um weiter Schulden zu machen - und legen ihre Zukunft dabei in die Hände der Finanzmärkte.
 
So steht es bei SPON geschrieben. Im Nachgang wird darauf hingewiesen, dass
 
die EZB-Kredite nur ein Prozent Zinsen kosteten, bringen die Staatspapiere bis zu sechs Prozent Rendite.
 
Diesen Zustand als Bevorzugung des Staates zu sehen, kann nur einem Spiegelautor in den Sinn kommen. Eher ist es so, dass Banken massiv subventioniert werden. Die Garantie des Geldwertes übernehmen die Staaten. Die EZB übernimmt als im Grunde staatliche Institution die Geldausgabe. Dem Staat ist es aber nicht erlaubt dort Geld in Form von Krediten zu holen. Stattdessen muss der Umweg über die Finanzmärkte gegangen werden. Dieser absurde Zustand führt zu Problemen. Die Eurokrise wird teurer als sie sein müsste.
 
Als Fazit kommt nun heraus, dass Banken höhere Einlagen brauchen denn
 
"Wir haben in der Krise erlebt, dass Staatsanleihen längst keine risikolose Anlage mehr sind", sagt Martin Faust, Professor für Bankbetriebslehre an der Frankfurt School of Finance & Management.
 
Herr Faust verschweigt. dass es keine risikolosen Anlagen gibt. Auch Geld kann sich entwerten. Somit ist die Forderung
 
"Es wäre deshalb konsequent, eine Unterlegung mit Eigenkapital zu verlangen."
 
nur vernünftig, wenn es möglich wäre Banken Vernünftig ohne große volkswirtschaftliche Erschütterung Insolvenz gehen zu lassen.
 
Chris

Donnerstag, 22. November 2012

Fehleranfälligkeit der Prognosemodelle

Der Hauptgrund für Fehlerquoten bei Wirtschaftsprognosen liegt darin, dass viele Ökonomen (männliche) die Kenntnisse der Verbraucherpsychologie nicht berücksichtigen.


Das ist ein Grund. Über die Wichtigkeit lässt sich streiten. Volkswirtschaften sind chaotische Systeme. Kleine Änderungen der Anfangs- oder Randbedingungen, bzw. leichte Variationen in den Modellannahmen führen zu dramatischen Änderungen im Ergebnis. Um das zu verdeutlichen wird häufig der Flügelschlag eines Schmetterlings thematisiert, der einen Hurricane auslösen kann. D.h. selbst bei einfachsten Systemen, die gut beschreibbar sind, kann die Vorhersagegenauigkeit nicht gegeben sein. Als Stichwort soll das chaotische Pendel genannt sein. Genau das sollten Ökonomen realisieren. Man kann Modelle beliebig komplex bauen, ohne einen Gewinn zu erlangen.
 
Chris

Mittwoch, 21. November 2012

Weniger Verkehrstote

 
Anmerkung: Die Zahl der Verkehrstoten macht durchschnittlich 7.5 Tote pro Tag. Dennoch ist die Angst vor einem islamisch motiviertem Terroranschlag deutlich höher. Dabei liegt die Zahl hier bei Null. Selbst wenn man sich ein Extrem wie das Attentat auf das World Trade Center ansieht, entsprechen die dort gestorbenen der Zahl der Verkehrstoten von 4-5 Jahren in Deutschland. Offenbar scheinen wir beide Ereignisse anders zu kategorisieren. Autounfälle werden nicht als menschengesteuerte Ereignisse gesehen, welche beeinflussbar sind. Attentate sind gezielt und Unfälle in der Regel nicht. Über diese Unterscheidung können Psychologen bestimmt gut forschen.
 
Chris

Freitag, 16. November 2012

Marc Beise analysiert den US Wahlkampf

Interessant was Herr Beise so sagt. Man lernt, dass 16 Billionen eine Zahl mit 12 Nullen ist. Das Problem an diesen Schulden erklärt er nicht. Der US Amerikanische Staat ist im wesentlichen bei seinen Bürgern verschuldet. Höhere Steuern könnten Ihn einfach entschulden. Die Kredite die er direkt bei der FED hat, hat er bei sich selbst. Die Zinsen aus diesen Schulden fließen sogar in den Haushalt als Einnahme. Dennoch stellen diese Schulden laut Beise das größte Problem dar. Darum gibt er Lösungsansätze. Hier zeigt sich, dass Analyse und Ideologie zusammenspielen:
 
Steuern hoch: In den USA gut, in Deutschland schlecht.
Sicher sind die Einkommenssteuern niedriger als in Deutschland. Aber in den USA sind die Erbschaftssteuer- und die Vermögenssteuer (einfach, da sie größer Null sein muss) höher. Die Unternehmen sind in Deutschland auch nicht übermäßig belastet (habe leider keine US Zahlen gefunden). Zusätzlich zu der Behauptung, dass Steuersenkungen in Deutschland wichtig und notwendig seien, muss man schauen was diese in der Vergangenheit gebracht haben; verlgeichsweise wenig; und was Unternehmen und Staatsbürger von den höheren Steuern erhalten; Infrastruktur, Bildung, etc.
 
Sparen: Für die USA schlecht, für die die südeuropäischen Länder gut.
Es ist richtig, dass ein Austiritätsprogramm in den USA sehr schlecht wäre. Zusätzlich würde die Weltwirtschaft sehr leiden. Warum allerdings der Austeritätskurs von Beise in Südeuropa akzeptiert wird ist nicht klar.
 
Sozialsysteme ausbauen: In den USA gut, in den südeuropäischen Ländern schlecht.
Beise hat natürlich Recht wenn er meint, dass die Absicherung der Ärmsten eines Landes etwas Gutes sei. Er sieht dabei aber nur die Kosten. Dabei zeigt z.B. Krugman, dass die Kosten für das Gesundheitssystem sinken würden, wenn jeder Zugang hätte. Durch sinkende Verwaltungsausgaben könnten die Finanzierer dieser Ausgaben mehr konsumieren. Das hätte durchaus Vorteile für die Wirtschaft.
 
Durch Wachstum den Schuldenstand senken: In den USA gut in den südeuropäischen Ländern schlecht.
Auch hier liegt Herr Beise wieder richtig. Warum diese Strategie nicht in Südeuropa funktionieren kann verrät er leider nicht.
 
Zusätzlich gibt er einen Hinweis auf die schlechte Infrastruktur in den USA. Diese belegt er mit dem Hurricane Sandy. Die Infrastruktur mag in die Jahre gekommen sein, aber schaut man nach Deutschland wie die Bahn verzweiflet wenn es schneit oder die Sonne scheint, sollte das relativiert werden. Ein Hurricane ist keine Windhose.
 
Chris

Donnerstag, 15. November 2012

Willkommen im Elfenbeinturm


Wo?
Wenn das stimmen würde:
Warum steigen die Löhne für Fachkräfte nicht deutlich an,
Warum gibt es sehr viele Leiharbeitsfirmen für Fachkräfte? Sollte es nicht im Interesse der Unternehmen liegen Fachkräfte zu binden?
Müssten nicht die Bewerbungszeiträume deutlich schrumpfen? (monatelanges Warten bis eine Antwort auf die Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle sind eher Regel als Ausnahme).
 
Paqué sollte sich in reale Welt begeben. Absolventen aller Fakultäten über ihre Erfahrungen im Bewerbungsprozess ausfragen. Er sollte Jobbörsen besuchen und sich ansehen wie "stark" umworben wird. Personaler verschenken Stifte und haben meistens nicht die leiseste Ahnung was potentielle Bewerber machen. Er sollte sich das Naserümpfen ansehen, wenn man etwas mehr als das durchschnittliche Einstiegsgehalt eines Ingenieurs vorschlägt. Er sollte mit älteren Fachkräften (50+) reden. Er sollte Statistiken bereinigen und nicht nur auf Interessensverbände hören. Vielleicht würde er dann erkennen, dass Szenario ein Szenario und nicht die aktuelle Realität darstellt.
 
Chris

Mittwoch, 14. November 2012

Kosten für private Gesundheitsversicherungen steigen

Private ist immer besser. So schallte es in den letzten Jahren immer mal wieder in den Raum. Die private Krankenversicherung wurde als Beispiel hergenommen. Billigere Preise und mehr Leistung. Was könnte deutlicher überzeugen. Nun steigen die Preise. Das hat in meinen Augen mehrere Gründe. Zum Einen sind die Zinsen aktuell sehr niedrig. Die Strategie, Geld der Versicherten zu nehmen und an den Finanzmärkten anzulegen, funktioniert nicht mehr. Somit wandelt sich die private Versicherung von einem kapitalgedeckten (da die Kapitalerträge zu niedrig sind) zu einem privaten umlagefinanzierten System.
Zum Anderen wandelt sich die Ursache für "Billigere Preise und mehr Leistung". Das die privaten Kassen bessere Leistungen zu geringen Preisen anbieten konnten lag daran, dass im wesentlichen junge und gesunde Patienten bezahlbare Verträge erhielten. Diese werden jetzt älter und kränker. Die Kosten steigen und der Vorteil, welcher bei der Einführung der privaten Krankenversicherer noch realisierbar war schwindet. Denn auch hier schlägt die geänderte gesellschaftliche Altersstruktur zu.
Im Grunde ist das Resultat, dann auch nicht verwunderlich. Die Preise steigen.
 
Chris

Montag, 12. November 2012

Irland, einmal Musterland und zurück

Ein interessanter Artikel von Herrn Schäffler MdB beim INSM Ökonomenblog. Interessant deshalb, da er wesentliche Dinge auslässt und der deutschen Politik im Prinzip widerspricht.
Ausgelassen wird wie üblich die Ursache der hohen Staatsverschuldung. Während es bei Griechenland viele Ursachen hat, ist es bei Irland eindeutig. Dort führte die Rettung der Banken in eine hohe Verschuldung. Allerdings sorgte vorher eine starke Abhängigkeit vom Finanzsektor auch zu guten Wachstumsraten. Wachstum welches auf Sand gebaut wurde. Schäffler vernachlässigt dies, da er den Mythos der Staatsschuldenkrise weiter vorran treiben möchte, welche schlechtes Staatsmanagement und nicht etwa schlechtes Management im privatenwirtschaftlichen Sektor als Ursache der Probleme sieht.
 
Im weiteren Text wird auf den Zustand der irländischen Wirtschaft eingegangen. Diese
 
profitiert allein von seinen Exporten als Wachstumstreiber. Wenn das Wachstum der Eurozone und der Weltwirtschaft geringer als erwartet ausfällt, wird sich das durch erneut schlechtere Zahlen bemerkbar machen.
 
Dies ist ein interessanter Punkt. Richtigerweise wird darauf hingewiesen, dass eine rein exportorientierte Wirtschaft in den aktuellen Krisenzeiten Probleme bringen wird. Diesbezügliche Kritiken, auf Deutschland angewandt habe ich selten gelesen. Zusätzlich werden die  harten Austeritätsprogramme in Griechenland, Spanien und Portugal mit dieser Aussage in Frage gestelle. Ziel dieser Programme soll sein, dass die Exporte steigen. Für Irland ist das schlecht, warum ist es dann als Ziel für die anderen Krisenländer gut?
In einem letzten Punkt meint Schäffler, dass
 
(d)ie Zeche der Rettungspolitik muss gezahlt werden. Die Lebensversicherungsunternehmen leiden unter dem sehr niedrigen Zinsniveau. Dies wird sich auf absehbare Zeit nicht ändern.
 
So viel zu der Behauptung, dass private kapitalbasierte Versicherungen zukunftsfest und krisensicher seien.
 
Chris

Mittwoch, 7. November 2012

Subventionen der verschiedenen Energieträger

Hier eine interessante Studie über die Förderung der verschiedenen Energieformen. Nur weil Förderkosten nicht auf der Stromrechnung auftreten, heißt das noch lange nicht, dass diese nicht vorhanden sind.
 
Chris

Dienstag, 6. November 2012

Statistische Taschenspielertricks

 
1. man holt die alte Leier der Überbelastung der oberen Einkommen vor.
 
Die oberen 25 Prozent tragen rund 75 Prozent zum gesamten Einkommensteueraufkommen bei.
 
Dabei vergisst der gute Professor drei Dinge. Zum Einen sind für die oberen 25% die Sozialleistungen gedeckelt. Somit ist die Gesamtbelastung geringer. Weiterhin vernachlässigt er, dass die Einkommenssteuer nur etwa 1/3 der gesamten Steuereinnahmen darstellt. Als letztes bleibt unerwähnt, dass die oberen 25% etwa 65% der Einkommen beziehen. Da ist nachvollziehbar, dass sie einen großen Aneil an der Einkommenssteuer haben müssen.
 
 
Diese zeigt dann steigende Einnahmen. Vor diesem Hintergrund machen Steuererhöhungen keinen Sinn. Das Problem ist, dass diese Extrapolation vollkommen willkürlich ist. Man kann die Steuereinnahmen des nächsten Jahres im besten Falle schätzen. Viele Finanzminister haben in der Vergangenheit einen ausgeglichenen Haushalt versprochen. Dazu extrapolierten sie nur 1-2 Jahre und sind dennoch kläglich gescheitert. Herr Hüther schafft das über 5 Jahre und will richtig liegen.
 
Deutlich erkennt man an diesen zwei kleinen Beispielen, dass Wissenschaft mit Lobbyismus verschmiert. Kleine Statistiktaschenspielertricks werden verwendet, um eigene Interessen durchzudrücken.
 
Chris

Was geht sie das an Herr Hundt?

Sie sind nicht in der gesetzlichen Krankenkassen, ihre Unternehmen haben keine Nachteile, eher Vorteile (Krankenhäsuer brauchen sie auch nicht mehr), Mehrkosten für Unternehmen wird es auch nicht geben und die vormals gesetzten Ziele konnten nicht erreicht werden. Warum sind sie dann gegen die Abschaffung der Praxisgebühr? Fordern sie nicht auch eine Reduzierung der Bürokratie? In diesem Fall ist dies sogar machbar. Schade nur, das es nicht in Ihr neoliberales Weltbild passt, dass dieser Teil der damaligen Gesundheitsreform gescheitert ist.
 
Hundts Begründung:
 
"Ich rate dringend davon ab, die Praxisgebühr abzuschaffen", sagte Hundt der "Welt". Deren Ziele seien "nach wie vor richtig."

 
Leben wir in einer rein zielorientierten Welt? Wohl kaum. Es muss auch überprüft werden, ob die Ziele erreicht worden sind. Man transformiere Hundts Aussage auf die Förderung der alterantiven Energien. Dort würde er das genaue Gegenteil behaupten. Er würde wollen, dass man die gesetzten Ziele mit den erreichten abgleicht. Vernunft und Dogma verwischt.
 
Chris

Montag, 5. November 2012

Warum sollte man auch aus Fehlern lernen?

 
die Sozialabgaben sollten um 20 Milliarden Euro auf Arbeitgeberseite und um zehn Milliarden Euro auf Arbeitnehmerseite gesenkt werden.

 
Verpackt wird diese Forderung als Sozialpakt.
 
Nötig sei ein Sozialpakt, damit eine "industrielle Rückeroberung" möglich sei, sagte Gallois.

 
Diese betriebswirtschaftliche Logik dieses Herrn führt dazu, dass Frankreich billiger produzieren kann. Wenn die anderen Euroländer mitspielen, dann kann Frankreich seine Exportdefizite abbauen. Deutschland hat es vorgemacht. Allerdings bleiben gerade die Schwachen auf der Strecke. Wenn alle mitspielen, dann wertet der Euro irgendwann auf. Das macht die "Erfolge" zu nichte. Die Radikalkur bringt kurzftristig mehr Gewinne in die Kassen der Unternehmen. Langfristig schwächt es Frankreich.
 
Chris