Thomas Straubhaar meint sinngemäß folgendes in der Welt. Ökonomen sollen sich zu Wort melden, allerdings sollten sie keine politischen Interessen verfolgen. Darum nennt der den Aufruf von 26 international renomierten Ökonomen auch
Kritisch werden politische Aktionen von Wissenschaftlern jedoch, wenn auf derart plumpe Art und Weise wie im Falle des professoralen Aufrufs für eine politische Partei Werbung gemacht wird. Denn nichts mehr als eine politische Meinungsäußerung ist der offene Brief der Professoren.
Das ist erstaunlich, da er unter anderem bei der INSM schreibt und damit direkt für einen politischen Standpunkt wirbt. Noch wilder wird es, wenn er folgendes behauptet
Die Professoren bleiben den Verweis schuldig, auf welchen wissenschaftlichen Ergebnissen sie zu ihren politischen Forderungen gelangen. Damit aber ist ihre Meinungsäußerung nicht mehr wert als die Einschätzung ökonomischer Laien.
Genau das wird von Ihm und anderen seiner Zunft in steter Regelmäßigkeit gemacht. Die Wirtschaftsdaten aller Süderupäischen Länder sind seit den Sparprogrammen abgestürzt. Von Straubhaar und Konsorten bekommt man ein weiter so. Wenn man selbst keine Argumente hat, macht man die anderen eben schlecht.
Der Aufruf, dass die Geldgeber Griechenland großzügiger behandeln sollen, hat kein wissenschaftliches Fundament, sondern folgt lediglich einer ideologischen Überzeugung.
Natürlich ist Ökonomie immer ein Stück weit Ideologie. Allerdings wurde nach dem 2. WK als Deutschland Europa in Schutt und Asche gelegt hatte, ein Wirtschaftsförderungsprogramm durchgeführt. Schulden wurden erlassen und das Land wieder aufgebaut. Warum so etwas heute nicht möglich sein sollte, erklärt Straubhaar nicht. Ebenfalls erklärt er nicht wie ein Land das seine Wirtschaft zerstört irgendwann einmal die Schulden bedienen soll.
Zum Schluss muss die Rechtsstaatlichkeit bemüht werden.
Wer ohne politische Verantwortung, ohne Haftung für fragwürdige Forderungen mit dem Geld anderer Politik betreibt, begibt sich auf ganz dünnes Eis. Das alleine ist schon riskant.Brandgefährlich kann ein Aufruf zu einem weiteren Zerfall von Rechtstaatlichkeit werden, wenn er zu Verhaltensunsicherheit und einer eskalierenden Vertrauenskrise am Verhandlungstisch führt. Dann könnte das Endspiel um Griechenland einen bleibenden Schaden für ein rechtstaatliches, regelgebundenes und dadurch berechenbares, stabiles und somit erfolgreiches Europa verursachen.
Auch dieser Punkt ist erstaunlich. Denn mit dem Geld werden im wesentlichen Banken gerettet. Allerdings sind es nicht nur die griechischen Banken, sondern die Banken der Geberländer. Auch die Troika und viele andere Dinge die während der andauernden Krise kreiiert worden sind, sind mit europäischem Recht nur bedingt vereinbar.
Zuletzt hat der Rückzug auf die Rechtsstaatlichkeit einen faden Beigeschack. Recht und Vertrag sollte niemals über Menschenleben stehen. Straubhaar meint allerdings wir sollte es tun, schließlich folgen wir nur Befehlen...
Das kommt mir irgendwie bekannt vor.
Fazit
Straubhaar bringt keine Argumente, um den Brief der Ökonomen zu widerlegen. Er folgt einem typischen Vorgehen. Er wirft seinen Gegnern Unwissenschaftlichkeit vor und das sie nur ideologisch getrieben irgendetwas behaupten. Das die Meinung dieser Ökonomen sehr weit verbreitet ist und sie weltweit angesehen sind stört da nur und wird auch nicht thematisiert. Straubhaar folgt die komischen deutschen Weg. Alle sollen sparen, billiger produzieren und dann kommt irgendjemand und kauft alles ab. Diesen Irgendjemand gibt es aber nicht. Das ist das schöne, man ändert seine Theorie nicht, sondern wirft der Politik vor es nicht richtig zu machen.
Die Frage ist doch: Ab wann gilt eine Politik für gescheitert Herr Straubhaar? Wie viel Zerstörung muss noch angerichtet werden?
Chris
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