Chris
Widersprüchliche Annäherung
vor 8 Stunden
...your daily dose of good news
Die Rente war einmal gedacht für Menschen, die aus Alters- oder
Krankheitsgründen ihren Lebensunterhalt nicht mehr selber erarbeiten können.
Kirchhof attackierte die Politik der EZB: Europa brauche derzeit zwar niedrige Zinsen, weil sonst die Staaten ihre Schulden nicht mehr bezahlen könnten, sagte Kirchhof. Gleichwohl verspreche das Verfassungsrecht jedem Bürger, dass ihm sein Finanzkapital jährlich einen Ertrag bringt. "Dieses Versprechen wird nicht mehr erfüllt. Eine Kernidee des Privateigentums ist abgeschafft."
Zwischen 2001 und 2008 wurden »Kriege gegen den Terror« geführt, 24 Sicherheitsgesetze verabschiedet und die ährlichen Ausgaben zur Inneren Sicherheit um mehr als 10 Milliarden Euro erhöht. Seitdem hat sich das Tempo dieser Maßnahmen eher beschleunigt. Und das alles, obwohl Deutschland kein Terrorproblem hat. In Deutschland sind seit dem 11. September 2001 weniger als zehn Personen in Zusammenhang mit Terrorismus gestorben. Demgegenüber stehen fast 100 Tote bei Sportunfällen, 5.000 Morde und knapp 50.000 Verkehrstote. Die Wahrheit ist: Die Hysterie um Terrorismus ist ein psychologischer Trick.
Die Einfuhren legten im Vergleich zum September um 2,9 Prozent zu - hier hatten Analysten nur mit einem Plus von 1,6 Prozent gerechnet. "Das ist eine gute Nachricht für die Euro-Zone", sagte Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank. "Die steigenden Importe dürften den Krisenländern helfen, ihre exportgetriebene Erholung fortzusetzen." Im Vergleich zum Oktober des vergangenen Jahres nahmen die Importe allerdings um 1,6 Prozent ab. (via Tagesschau)
Aus simpler Zahlungsbilanzarithmetik ergibt sich: Länder mit einem hohen Exportüberschuss bauen Ersparnisse im Ausland auf. Ein Land mit positiver Leistungsbilanz ist also ein Netto-Kapitalexporteur. Andersherum gilt: Kauft ein Land mehr Dienstleistungen und Güter als es verkauft, steigen dessen Verbindlichkeiten im Ausland. Das ist ein volkswirtschaftliches Naturgesetz.
Warum ist das so? Ein Land muss seine Importe irgendwie finanzieren. Es kann also entweder selbst mehr verkaufen, oder aber mehr Schulden aufnehmen. Dabei kann es durchaus so sein, dass die Kapitalströme die Güterströme bestimmen. Dann gilt: Bei gleichbleibenden Netto-Kapitalströmen bedeutet das: Exportiert ein Land weniger, kann es sich weniger Importe leisten – und so die Nachfrage und Konjunktur anderer Staaten nicht weiter ankurbeln. Die Forderungen an Deutschland, seine Exporte einzuschränken, könnten deswegen ein Schuss nach hinten sein.
Dennoch ist der Exportüberschuss Deutschlands nicht unproblematisch und gibt Grund zu Sorge. Die wachsenden Ausfuhren sind nicht Zeichen von großer Wettbewerbsfähigkeit, sondern das genaue Gegenteil.
Offensichtlich wird Kapital nicht zu Hause in der Bundesrepublik investiert, sondern fließt ins Ausland ab. Der Heimatmarkt ist nicht lukrativ genug. Die Gründe sind schon lange bekannt: Ein undurchsichtiges Steuersystem und Überregulierung im Dienstleistungssektor – um nur zwei Punkte zu nennen. Hier sollte die neue Regierung ansetzen. Ein starkes Deutschland, das im Inland wieder mehr investiert, würde auch den europäischen Partnern helfen, die Krise zu überwinden.
Generationengerechtigkeit hergestellt, die Lohnzusatzkosten bei 40 Prozentpunkten gedeckelt,Steuererhöhungen abgewendet, obwohl sich bei Licht betrachtet die Fülle wohlklingender Versprechungen auf hohe zweistellige Milliarden Euro-Beträge jährlich summieren: So feiert die Große Koalition der Volksbeglückung ihren Vertrag.
Gering qualifizierten Menschen, die kaum mehr Chancen auf eine Erwerbsarbeit haben, soll aus der Langzeitarbeitslosigkeit herausgeholfen werden. Mit einem flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn wird aber gleichzeitig für eine neue Eintrittsbarriere in den ersten Arbeitsmarkt gesorgt.
Fast alle Flexibilisierungsinstrumente, die den deutschen Arbeitsmarkt als Folge der Agenda 2010-Politik dynamischer gemacht haben, sollen zusätzlich erschwert oder ganz abgeschafft werden.
Der linke Zeitgeist hat auf ganzer Linie gesiegt.
Dutzende Milliarden jährliche Mehrausgaben in der Rente werden so sicher wie das Amen in der Kirche den Rentenversicherungsbeitrag um bis zu 2 Prozentpunkte erhöhen – allerdings erst in der nächsten und übernächsten Legislaturperiode. Fürs erste fällt die Senkung des Beitragssatzes aus, die ansonsten ab Januar 2014 möglich wäre. Mütterrente, vorzeitiger Ruhestand für langjährig Versicherte und eine Erhöhung der Mindestrente haben eben ihren Preis.
Und den bezahlt die Wirtschaft durch sinkende Wettbewerbsfähigkeit – und natürlich die Arbeitnehmer mit sinkenden Nettolöhnen und steigenden Beschäftigungsrisiken.
Gegen die Kraft der Marktmechanismen und gegen Adam Riese kommen Angela Merkel, Sigmar Gabriel und Horst Seehofer nicht an – auch nicht mit 80%-iger Mehrheit im Deutschen Bundestag.
Dass ausgerechnet die größte europäische Volkswirtschaft, die vor zehn Jahren mit mutigen Reformen ihren Wiederaufstieg eingeleitet hat, jetzt den Rückwärtsgang einlegt, ist tragisch.
Deutschland muss wohl erst wieder an die Wand gefahren werden, ehe bei uns eine neue Reformagenda 2030 angepackt wird. Deren Einschnitte werden aber brutaler werden, weil man in diesem Jahrzehnt nicht nur auf eine Agenda 2020 verzichtet, sondern stattdessen das Volk mit zusätzlichen Wohltaten geködert hat.