Donnerstag, 19. Dezember 2019

Darum

Eine grüne Geldpolitik ist nicht zwingend nachhaltig schreibt Günther Schnabl (Beitrag). Die Aussage ist richtig, da alles was man tut nicht zwingend ist. Die Begründungen finde ich allerdings sehr dünn, da bis auf ein 50 Jahre altes Buch als Quelle keinerlei empirische oder sonstige Evidenz erbracht wurde. Stattdessen wurde auf verweise, dass der effiziente Markt (der uns das alles eingebracht hat) nicht umgangen werden dürfe und das Regeln verletzt werden. Ansonsten ist die Begründung, es kann Probleme geben. Kann es aber auch nicht. Darum sollten wir es nicht machen. Ein wenig dünn in meinen Augen. Wenn die Zentralbank im Rahmen des Klimawandels unterstützend eingreift ist das zu begrüßen. Zu argumentieren, dass die Zentralbank nur für die Geldstabilität zuständig wäre, zeigt wie blödsinnig der Diskurs ist. Im Grunde macht sie das. Wie stabil ist ein Geldsystem, wenn ein dahinterliegendes Wirtschafts- und Ökosystem kollabiert? Die Argumente müssen ein wenig griffiger sein. Der Verweis auf die Politik, die mit dem Klimapaket und dem aktuellen Gipfel gezeigt hat wie ernst es ihr ist, ist armselig.

Chris

Freitag, 6. Dezember 2019

Freie Presse

Was für die Frau Siems gilt, gilt für Gabor Steingart erst recht. Auch sieht den Linksruck der SPD kritisch. Vollkommen faktenfrei "argumentiert" er seine Meinung. Hier 3 Beispiele:

Deutschland befindet sich nicht in der Rezession. Die Arbeitskräfte sind knapp, die Wirtschaft brummt, wenn auch etwas verhaltener. Die Milliarden-Munition wird für den konjunkturellen Ernstfall gebraucht. 

0.5% prognostiziertes Wirtschaftswachstum für 2019 ist eine brummende Wirtschaft. Danach geht es mit knapp 1.4% weiter. Als Erinnerung als "kranker Mann Europas" lagen die Wachstumszahlen darüber.

Ein wichtiges Argument für die SPD-Delegierten zum Schluss. Eine Sozialdemokratie mit Linksdrall verschreckt die Wähler der Mitte. Laut ARD-Deutschlandtrend von gestern ist Olaf Scholz der zur Zeit beliebteste SPD-Politiker. Wer ihn übers Kliff schiebt, erweist der SPD keinen Dienst. Wahrscheinlich tut er sogar das Gegenteil: Wer nach links flieht, stärkt rechts.

Kann man ja einfach mal so behaupten. Welche Mitte das sein soll ist unklar. Man braucht sich nur die Wählerwanderung anschauen und erkennt, dass die SPD gerade an Nichtwähler und eher progressive Parteien ihre Stimmen verloren hat. D.h. 2.5 Millionen Stimmen sind weg, weil die SPD kein linkes Programm hat und das aktuelle Programm der Mitte zu nah der Union ist.

Neue Schulden sind das Gift, das die Gegenwart der Zukunft injiziert. 2018 stieg die implizite Verschuldung, unter der die Summe aller bislang ungedeckten Leistungsversprechen des Staates zusammengefasst werden, auf 7,6 Billionen Euro (siehe Grafik). Das entspricht einer Verschuldung in Höhe von 226 Prozent des Bruttosozialprodukts.
Der Logik der konservativen Kleingeister. 
1. Schulden sind schlimm!
2. Sparen ist gut!
3. Warum sinken die Zinsen?

Komisch niemand will das gesparte Guthaben leihen und Zinsen sinken, aber neue Schulden sind Gift. Auf diesen Blödsinn muss man kommen. Frei von Inhalten und Fakten eben. Aber wie bei vorhergehenden Beitrag geschrieben. Journalisten mit Verstand und Inhalt kommen kaum über die Runden. Ein Gabor Steingart verdient wahrscheinlich sehr gut und kann behaupten was er will. Das schlimme ist, er glaubt daran.

Chris

Unabhängige Presse

An einem solchen Beitrag der Welt kann man sehr schön sehen, dass der deutsche Journalismus unabhängig ist. Auch wird die Meinungsfreiheit hochgehalten. 
Der Beitrag ist unabhängig von Fakten und voll von Meinung. NRW war angeblich nach Walter-Borjans Arbeit als Finanzminister mit 35 Billionen Euro verschuldet. Das mag ein kleiner Fehler sein, aber die Intention der Grafik ist klar. Man zeigt den Schuldenstand eines Landes in dem Walter-Borjans Finanzminister war. Dann zeigt man, dass dieser Schuldenstand sehr hoch ist und fantasiert herbei, dass er nicht mit Geld umgehen kann. Das mag vielleicht sogar stimmen. Aber hätte man nicht dann den Anfangs- und Endschuldenstand des Bundeslandes nehmen müssen. Dann hätte man ohne weiteres gesehen, dass während dieser Zeit nichts Spektakuläres geschehen ist. Schon ein bisschen peinlich für Chefökomin Siems. 
Um Olaf Scholz hingegen wird die Legende des seriösen Wirtschafters geschmiedet. Vergessen wird das HSH Nordbank Desaster. Aber für die Unabhängigkeit von Fakten und Verbreitung von eigener Meinung zu Wahrung der Meinungsfreiheit muss das wohl so sein. Wenn sich Redaktionen fragen, warum sie nicht gelesen und/oder müde belächelt werden, der sollte sich einen solchen Beitrag anschauen. Journalistisch ist das nichts. Einfachste Meinungsmache. Jeder der journalistisch arbeitet bekommt kaum genug zum Leben. Siems und ähnliche ihrer "Qualität" verdienen ordentlich. Schlechte recherchierte Texte kann man preiswerter haben.

Chris

Freitag, 2. August 2019

Wo leben wir eigentlich?

Da wird in einer Kita warum auch immer kein Schweinefleisch mehr angeboten. Daraufhin drohen Nazis der Kita und ihren Mitarbeitern?! Wo ist denn das Recht auf Schweinefleischkonsum in der Verfassung verankert? Warum kann eine Kita, warum auch immer, nicht beschließen, dass sie kein Fleisch mehr anbietet. Wo ist eigentlich das Problem. In manche Clubs darf man nicht mit Turnschuhen rein. Wäre der Betreiber Moslem, würde die AfD wahrscheinlich einen Aufschrei machen. 
Wieviel Haß und Dummheit muss man eigentlich in sich verbinden, um sich über solche Unwichtigkeit aufzuregen und Menschen verbal zu attakieren?
Vor allem die AfD ist groß darin. Wer keine Antworten hat, muss scheinbar Angst verbreiten. Was will die AfD machen? Will sie eine Schweinfleischpflicht einführen?

Chris

Montag, 22. Juli 2019

Der Depp Jörg Meuthen

Jörg Meuthen meint Georg Restle sei ein Feind der Meinungsfreiheit und spricht sie ihm implizit ab. Restle spricht an, was offensichtlich ist. Die AfD ist fremdenfeindlich und demokratiefeindlich. Restle macht das in einem Kommentar, welcher als solcher gekennzeichnet ist. Kommentar ist Meinung. Daher ist es die Meinung von Georg Restle. Die angeblich demokratie- und meinungsfreiheitliebende AfD zeigt ihr wahres Bild, wenn sie seine Meinung nicht toleriert. Sie kann diese Meinung ja doof finden, mehr aber auch nicht. Meuthen begreift nicht, dass Meinungsfreiheit eben auch für Journalisten gilt und nicht nur wenn es ihm und seinen rechten Ideologen passt. 

Chris

Freitag, 5. Juli 2019

Braune Suppe

Rechtsradikale scheinen viel Zeit zu haben. Wird von den öffentlich rechtlichen Sendern ein Video bei Youtube online gestellt, welches sich positiv gegenüber flüchtenden Menschen äußert oder negativ gegen Rechtsradikale, dann sind innerhalb kürzester Zeit mehr negative als positive Bewertungen zu finden. Kommentare gibt es zum Glück nicht. Diese sinnfreien argumentationslosen Ergüsse braucht niemand. Wie argumentationslos Rechtsradikale sind erkennt man daran, dass sie ihre Agenda mit Gewalt durchsetzen wollen und müssen. Jeder mit einem Funken Verstand und Empathie erkennt gleich, dass die Forderungen dieser Menschen Blödsinn sind. Eine Woche Syrien oder in einem Flüchtlingslager für jeden Nazi. Einfach nur, damit er die Gegebenheiten kennenlernt, würde viel helfen.

Chris

Montag, 1. Juli 2019

Kriegstreiber

Wer mal schauen möchte wie die deutsche Elite (zumindest der Presse) die Rolle Deutschlands in der Welt sieht, sollte sich den aktuellen Presseclub ansehen. Da sitzen alte Männer und eine Frau und reden über Krieg, Frieden und Ordnungsmacht so, als ob es sich um ein Spiel handelt. Der Iran ist der Schurke. So einfach macht man es sich. Denn der Iran (alleine) unterstützt Terroristen und ist der Kriegstreiber Nummer 1 in der Region. Solche Einschätzungen finde ich persönlich sehr erstaunlich. Denn es ist kein Geheimnis (die Medien die von diesen Menschen vertreten werden haben es publiziert), dass es einen Irakkrieg gab der von den USA angefangen und durchgeführt wurde. Es gibt den Syrienkrieg, wo der Iran richtigerweise beteiligt ist. Allerdings eben auch Russland, Israel, Frankreich, Großbritannien und die USA. Die regieren natürlich dort alle nur und treiben kein Krieg. Tausende Kilometer (außer bei Israel und dem Iran) von ihrer Grenze entfernt verteidigen sie ihre Staaten?!
Ein etwas einfaches Weltbild für angeblich so gebildete Menschen. Eingebildet trifft es besser. Es ist halt einfach nur über das Jetzt zu berichten und jegliche Historie auszublenden. Ja der Iran hat eine Drohne abgeschossen. Wenn man die Bruch eins Vertrages der USA, die Verlagerung von Kampfverbänden der USA in die Region, dem Ausbau des Embargos, etc, ausblendet, dann ist der Iran der Aggressor. Das ist aber in etwa so sinnvoll, wie zu behaupten das Gesicht eines Menschen den ich Schlage sei in meine Faust gefallen...

Chris

Dienstag, 18. Juni 2019

Korrelation und Kausalität

Wie im letzten Beitrag geschrieben, schiebt Gunther Schnabl alle Schuld den Zentralbanken zu. Es ist nicht etwa die verfehlte Wirtschaftspolitik auf Basis der Neoklassik, sondern jemand anders. Sein Argument ist, dass die niedrigen Zinsen die Preise für Aktien und Immobilien treiben. Das ist ursächlich für die Probleme. Damit verwechselt er, Kausalität und Korrelation. Die Ursache ist eine Wirtschaftsschwäche. Die Fiskalpolitik ist von den Neoklassikern verachtet worden und man versuchte mit Geldpolitik und Deregulierung zu retten was zu retten ist. Schnabl zeigt das implizit in seiner eigenen Veröffentlichung ohne es zu merken. In Abb. sind die Aktienpreise dargestellt. Diese explodieren förmlich Anfang der 80er Jahre. Die Zinsen sind allerdings vergleichsweise hoch in diesem Zeitraum. D.h. etwas anderes muss passiert sein. Im wesentlichen wurden die Finanzmärkte dereguliert. Die Umverteilungseffekte von der Realwirtschaft hin zu den Finanzmärkten begannen in diesen Zeitraum. 
Schaut man sich die Löhne ab 1995 an, dann zeigt sich ein interessantes Bild. Diese stagnieren inflationsbereinigt in Deutschland. Die Zinsen wie bei Schnabl zu sehen, sind aber vorher nicht gesunken. Dennoch ist die Zentralbank Schuld?!
Ein realistischere Szenario, welches zu den Daten passt ist folgendes. Die Spekulationen nahmen zu und man konnte am Finanzmarkt mehr verdienen, bei kleinerem Risiko und / oder in kürzeren Planungszeiträumen. Investionen blieben aus, Geld stand für Konsum nicht zur Verfügung. Dementsprechend schwächelte die Binnenkonjunktur (Modell Deutschland). Alternativ wurde über Konsumkredite die Binnenkonjunktur am Leben gehalten (Modell USA). Durch das viele Geld am Finanzmarkt steigerte sich das Risiko eines Crashs. Staaten und Zentralbanken probieren die Krisen abzuwenden und springen ein. Statt Fiskalpolitik wird lieber Geldpolitik gemacht. Warum? Weil Ökonomen wie Schnabl Staatsschulden verteufeln und privat vor Staat rufen. Damit wird Benzin ins Feuer gegossen und der Prozess verstärkt. 
Den Zentralbanken für eine verfehlte Wirtschaftspolitik die Schuld zu geben ist vermessen. Vor allem, weil beim Nachweis der Schuld der Zentralbanken an den Problemen, die Veröffentlichung sich selbst widerlegt.
Die Publikation zeigt, dass Schnabl nicht sauber arbeitet. Er belegt seine Meinung. Das reicht scheinbar in der Ökonomik zu publizieren.

Chris

Was "Spitzenökonomen" nicht begreifen

Das muss man erst einmal hinkriegen. Die Austeritätspolitik, welche hier im Blog von Ökonomen wie Schnabl komplett auszublenden und die hohe Jungendarbeitslosigkeit auf die niedrigen Leitzinsen zu schieben.

Der Titel sollte heißen

"Was Rezo (noch) nicht bemerkt hat: Auch die Mainstream Ökonomen machen Politik gegen die Jungen"

Die gezeigte Abb. 2 bezieht sich wahrscheinlich auf Deutschland. Klar ist es nicht, aber ich gehe davon aus. Der Grund warum ich davon ausgehe ist, dass die Löhne in den Krisenländern stark gestiegen sind vor der Krise (eigentlich in allen Ländern außer Deutschland). Genau das wurde diesen Ländern von Ökonomen wie Schnabl vorgeworfen.

Deutschland als Beispiel zu nehmen ist ebenfalls absurd. Schnabl und Konsorten forderten vom angeblich kranken Mann Europas Lohnzurückhaltung. Dann tritt diese ein und dann schieben sie den Effekt auf die EZB?! Sorry aber irgendetwas ist hier verquer. Hier zeigen die Neoklassiker wie sie sich ihre Welt bauen, damit sie niemals Schuld sind und ihre Theorie "fehlerfrei" bleibt. Die Neoklassik funktioniert immer, weil sie per Definition ihrer Verfechter niemals falsch ist. So etwas gibt es schon und nennt sich Fundamentalismus. 

Chris

Montag, 27. Mai 2019

Es geht nicht - Generation

Der jungen Generation wird vorgeworfen sie sein unpolitisch. Das wurde aktuell von den Fridays for Future und verschiedene Youtube Videos vortrefflich widerlegt. Vorgeworfen wurde dies von der "Es geht nicht" Generation. Man findet sie überall in der Gesellschaft. Sie wollen, dass sich die Jungen beteiliegen. Sie sollen aber nichts ändern, sondern nur abnicken. Man sieht sie überall in den Kommentarspalten, wenn sie Dinge schreiben wie
  • naja Klimawandel sei ja schlimm, aber die Menschen müssen doch arbeiten
  • Fahrverbote in den Innenstädten gehen nicht, weil dann wird ja Autofahren teurer und wie kommen die armen Menschen dann zur Arbeit
Das sind erst einmal Meinungen. Schlimmer noch sind Diskreditierungen von Wissenschaftlern, welche dann sogar auf den angeblich kritischen Nachdenkseiten veröffentlicht werden
Beispielsweise:
Worauf es mir hier jetzt aber ankommt, ist die falsche Annahme, daß wir, die Menschen, einen Klimawechsel verursachen, bzw. verursacht haben.
weiter

Einige Wissenschaftler warnen uns derzeit vor einer möglichen Mini-Eiszeit, in nur paar Jahren, aber die werden leider nicht zu Wort gelassen.
Ohne Belege sind es erst einmal Behauptungen. Die Grundannahme dieser Menschen ist, es geht nicht. Daher müssen sich hundertausende Wissenschaftler einfach irren. Lustig dann auch im Folgekommentar

Im Mittelalter waren alle Wissenschaftler weit und breit zunächst der Ansicht, dass die Erde eine Scheibe ist.

Eine Behauptung die eben nicht stimmt. Wissenschaft im Mittelalter unterscheidet sich zudem deutlich von Wissenschaft heute. Logik dominierte damals die Analyse und eben nicht die Empirie. Die Menge der beteiligten Menschen und der Disziplinen ist deutlich Größer. Was nicht begriffen wird ist, dass Wissenschaft so spezialisiert ist, dass es ein vortrefflicher Zufall wäre, wenn in den verschiedensten Disziplinen Effekte endeckt werden und diese nur durch den menschgemachten Klimawandel zusammenzubringen sind. Die Unfähigkeit sich mit einem Thema in der Tiefe auseinanderzusetzen zeigt sich an solchen Aussagen

Wieso sollen ein paar Promille Kohlendioxid, Schuld sein, dass sich das Klima jetzt ändert
Die Gegenfrage liegt auf der Hand. Wieso führen ein Paar Promille zu schwerer Alkoholisierung und bei bestimmten Substanzen zum Tod. Weil man es gemessen hat. Ganz einfach!

Es ist zwar richtig, dass Klimapolitik zu massiven Verwerfungen führen wird. Zu behaupten, wie es viele Linke machen, dass wir erst einmal Sozialpolitik bräuchten und dann wird das schon, ist verrückt. Wer kann sich den Klimawandel denn so oder so leisten, die Wohlhabenden und Reichen. Wer verliert auf jeden Fall, die Armen. So simpel ist es. D.h. nichts zu tun bringt niemanden weiter. Das man die Gesellschaft mitnehmen muss, ist keine Frage. Aber was ist denn eigentlich das Problem?

Energie
Es gibt Energiewandlungssyteme die uns komplett CO2 frei elektrische Energie bereitstellen können. Speicher sind kein technisches Problem. Am ehesten ist es ein wirtschaftliches. Nichts spricht dagegen Power-to-X zu betreiben und nutzbare Energie in Form von Gas zu speichern. Der nette Nebeneffekt ist, dass der Verbrennungsmotor weiter nutzbar wäre.
D.h. es geht nicht um technische Möglichkeiten, sondern rein um politischen Willen.

Verkehr
Es gibt Verkehrskonzepte auch in Großstädten die fast Autofrei daherkommen. Die Bürger müssen natürlich ihr gemütliches im Stau stehen aufgeben. Dafür bekommen sie bessere Luft, leisere Städte und einen schnelleren Transport durch die Städte. Diese Konzepte umzusetzen ist Aufgabe der Politik. Stattdessen jammert man lieber über Staus und Fahrverbote.
Wieder fehlt nicht die technische Möglichkeit, sondern der politische Wille.

Wirtschaftspolitik
Auch hier ist es absurd nur auf die Autoindustrie zu schauen. Wir haben eine Pflegenotstand. Wir bräuchten mehr Lehrer. Die neuen Verkehrskonzepte brauchen Umbaumaßnahmen in den Städten und Landkreisen, die Energiewandlungssysteme müssen gebaut werden, usw. Es gibt also ganz neue Fragestellungen. Eine weitblickende Politik würde diese Bereiche fördern. Stattdessen gibt es immer noch das Dienstwagenprivileg, Oberleitungstests auf Autobahnen, usw.
Wieder fehlt es nicht an Fragestellungen und technischen Möglichkeiten sondern am politischen Willen.

Die "Es geht nicht - Generation" der 50-60+ können sich keine Änderungen mehr vorstellen. Stattdessen wird den Kritikern diese Generation vorgeworfen, die Jungend sei im Wohlstand aufgewachsen, sie sei nicht bereit Opfer zu bringen, usw. Selbst fahren sie mit Kreuzfahrtschiffen um die Welt und sorgen sich nicht um den Klimawandel und die daraus folgenden Probleme. Medien greifen reale Sorgen nicht auf, sondern stellen die Realität lieber als große Soap dar. Da geht es dann darum, dass die CDU keine Antwort auf die Youtube findet. Das soll sie auch nicht. Sie soll Antworten auf die Probleme der realen Welt finden. Es wird die Performance der SPD analysiert und nicht verstanden warum sie bei 15% liegt. Wenn Medien Sachfragen stellen würden, liegt die Antwort nah. Das alles wird nicht gemacht. Dann würde man beginnen die Welt zu verstehen. Dann könnte man nicht mehr sagen, es geht nicht, obwohl es geht. Heißt das, dass es leicht ist? Nein aber das waren andere Änderungen und Transformationsprozesse auch nicht. Im Gegensatz zu einem durch den Krieg zerstörten Deutschland starten wir mit einem reichen Land und behaupten wir hätten keine Ressourcen. Absurd.

Chris

Montag, 11. März 2019

Christian Lindner doziert

Christian Lindner dozierte bereits als Oberklässler über “dornige Chancen”. Dass heutige Schüler für Klimaschutz demonstrieren, hält der FDP-Chef für keine gute Idee. […]
“Ich bin für Realitätssinn. Von Kindern und Jugendlichen kann man nicht erwarten, dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis”, sagte Lindner der “Bild am Sonntag” (BamS).
Statt zu demonstrieren und Stunden zu verpassen, sollten die Schüler lieber in den Unterricht gehen und sich “über physikalische und naturwissenschaftliche sowie technische und wirtschaftliche Zusammenhänge informieren”, sagte Lindner weiter.


Christian Lindner hatte behauptet, ohne Kohlkraft ginge es technologisch nicht. Vielleicht sollte er sein Profisein aufgeben, denn offensichtlich ist er nicht in der Lage die Zusammenhänge zu begreifen. Windstrom sei so teuer, dabei sind die Preise im Bereich der Kohleverstromung und deutlich billiger als Atomstrom. Lindner jammert, dass der Kohleausstieg Arbeitsplätze zerstöre und den Standort schwäche, während hundertausende im Bereich der eneuerbaren Energien arbeiten. Diese Branche wird komplett ignoriert.

Ich denke die Schüler sind schlauer als die Politik. Sie müssen mit den Fehlentscheidungen auch deutlich länger leben. Ein Lindner kann die Effekte durch den Klimawandel nicht berücksichtigen und behauptet, dass eine umweltpolitisch sinnvoller Weg zu teuer sei. In den USA brennen ganze Städte ab, aber hey.

Chris

Montag, 11. Februar 2019

Heute morgen in Radio

Wenn man nur beiläufig zuhört, dann wird man schnell Opfer von Propaganda. Es werden in den Nachrichten Zahlen unhinterfragt verlesen und Deutungen einfach so übernommen. So auch heute. Es ging um den mittleren Osten und die Militarisierung vor Ort. Dabei wurde am Ende darauf verwiesen, dass der Iran das größte Militär hätte. Das suggeriert, dass der Iran die stärkste Macht vor Ort sei. Die Militärbudget sprechen eine andere Sprache. Das Budget von Saudi Arabien ist drei mal höher von der Türkei ist es Fakor 2. 
Auch der Satz


spricht Bände. 
Nur weil ein Staat mehr Soldaten hat, sagt das nichts über die militärische Kraft und / oder den Willen sie einzusetzen aus. Nord-Korea hat mehr Soldaten als die USA. Niemand bei Verstand würde sagen, dass Nord-Korea den USA ebenbürtig sei. Das wird suggeriert, um eine Gefahr vom Iran zu erschaffen. Die Nachrichtenmoderatoren verlesen solche Meldungen nur, würden sie diese Nachrichten hinterfragen, dürften sie sie nicht vermelden. So startet wahrscheinlich der Aufbau eines Feindbilds. Kleine Nachrichten, kleine Schritte, kleine Geschichten...

Chris

Dienstag, 15. Januar 2019

Ich begreife es nicht

Manchmal frage ich mich, wie dumm man eigentlich sein kann. Die deutsche Politik deckelt den Beitragssatz der deutschen Rentenversicherung mit der Begründung, es würde die Menschen zu stark belasten. Dann merkt die deutsche Politik, dass die gesetzliche Rente nicht mehr zum Leben reicht.

Dass die gesetzliche Rente allein nicht mehr zum Leben reicht, ist seit Jahren Konsens in der deutschen Politik. Beitragssätze für die Rentenversicherung wurden gedeckelt.

Die Lösung der deutschen Politik ist, dass 4 Prozent des Bruttolohns in eine private Rente eingezahlt werden sollte, um damit eine Durchschnittsrendite von 2% zu generieren.

sollen wie bei Riester-Verträgen vier Prozent des Bruttolohns eingezahlt werden,

Wie offensichtlich kann eigentlich der Widerspruch sein. Eine privaten Belastung ist immer noch eine Belastung. Ich zahle 4% meines Bruttogehalts an ein privates Unternehmen und das ist dann besser als es der Rentenversicherung zu geben. Wenn man von 2% Lohnsteigerung pro Jahr im Schnitt ausgeht, dann haben Näherungsweise auch die Rentenkassen 2% mehr. D.h. auch dort hätte ich eine Durchschnittsrendite von 2%. So oder so. Die Begründung für die private Vorsorge ist eine Hausgemacht. Offensichtlicher kann man sich nicht widersprechen. Vor lachen sollten die Autoren von ihren Stühlen fallen. Stattdessen wird seriös berichtet. Wer meint die deutsche Journalistenlandschaft hätte wegen ihrem Rolotius Skandal ein Problem, sollte mal fragen, warum sie solche Sachen unhinterfragt berichten. Das nicht seit gestern, sondern seit Jahren.

Chris

Freitag, 11. Januar 2019

Wer verstehen will warum die SPD keine Wahl mehr gewinnt

Ein Beitrag auf dem INSM Blog zeigt auf, warum die SPD bei 14% steht und das zu Recht.
Hier ein paar Beispiele
"und seitdem wider besseres Wissen zulässt, dass die Hartz-Reformen als Sozialabbau missverstanden werden"
Wie können die Hartz Reformen als Solches verstanden werden? Zum Beispiel, weil die Grundsicherung gekürzt werden kann. Wie kann das sein Herr Gerster? Grundsicherung ist das Minimum zum überleben. Laut Grundgesetz leben wir in einem Sozialstaat + Artikel 1 sagt, dass die Würde des Menschen unantastbar sei. Da steht nicht, dass diese Würde unantastbar sei, wenn man Einladungen der Arbeitsagentur folgt.

"Sie lässt außerdem seit 2005 zu, dass die Rückkehr zur Vollbeschäftigung in weiten Teilen Deutschlands nicht als sozialdemokratische Leistung erkannt und anerkannt wird."
Der nächste Mythos der SPD. Es gibt immer noch 3 Millionen Arbeitslose. Viele der Arbeitslosen werden durch angepasste Statistiken herausgerechnet oder sind bereits in Rente. Weiterhin ist das Arbeitsvolumen (Gesamtstunden der Volkswirtschaft) jahrelang nicht gestiegen. Teilzeitbeschäftigung nahm zu und Vollzeit ab. D.h. es arbeiten mehr Menschen für weniger Geld. Wie kann man das als Erfolg verkaufen, wenn man bei Verstand ist. Was ist daran sozial?

Un jetzt das Finale.
"Wer Sanktionen zur Vermeidung von Sozialleistungsmissbrauch bekämpft, begünstigt auch das Treiben von Großfamilien vom Balkan, die sich im deutschen Sozial- und Arbeitsrecht bestens auskennen."
Wer solchen Blödsinn schreibt und es nicht einmal merkt, der gehört auf 0%. Klar gibt es solche Fälle. Aber drehen wir das Ganze doch mal um. Ich bin für eine Dauerüberwachung von Abgeordneten und Spitzenmanager durch die Polizei. Warum? Weil es dort ab und zu, zu Korruptionsfällen und Steuerhinterziehung kommt. Beide Gruppierungen kennen sich im Rechtssystem bestens aus. Moment mal. Wenn sie sich so gut auskennen, dann bringen Sanktionen ja gar nichts, weil sie wissen wie man sie umgeht?

"Wenn Nahles und  Scholz den Mindestlohn auf oder über 12 Euro in der Stunde anheben
wollen, konterkarieren sie die gesetzlich vorgesehene Kommission aus Tarifpartnern und tragen bei einfachen Dienstleistungen zum Arbeitsplatzabbau und zur Schwarzarbeit bei."
Darum werden in den USA 15 Dollar an Mindestlohn eingeführt.

Fazit
Wer solche SPD "Denker" hat, muss schon mit der Lupe suchen, um irgendwo das sozial zu erkennen. Mich hatte damals noch gewundert, dass die SPD eine Umfrage brauchte, um zu erkennen, dass sie mit sozialen Themen Punkten könnte. Mit solchem ideologisch kaputten Spitzenpersonal wird die SPD in der Versenkung verschwinden. In dem Fall wäre es aber auch nicht Schade drum.

Chris

Montag, 7. Januar 2019

Mindestlöhne kosten ja angeblich Arbeitsplätze

So hat die 33-jährige Theresa Borkowski, Absolventin der American University, im "Wall Street Journal" exemplarisch geschildert, wofür sie das Einkommen ihrer regulären 48-Stunden-Woche mit zwei Jobs aufwendet:

Die junge Absolventin arbeitet in 2 Jobs. Nicht weil sie will, sondern weil sie muss. Wenn die Löhne steigen, dann braucht sie nur noch einen Job. Der andere wird frei. Ist dieser notwendig, um irgendetwas zu produzieren, etc. spricht die Nachfrage nach der Arbeit bleibt, dann kann jemand anders diese Stelle besetzen. Es entsteht keine Arbeit, aber sie wir besser verteilt. Das Modell ist nicht weniger vereinfacht, als bei den neoklassischen Ökonomen. D.h. es ist genauso schlüssig und zeigt, dass die Welt nicht so einfach ist wie behauptet.

Chris

Wirtschaftkrisen

An der Alchemie der Geldschöpfung hält man fest und wenn das System mal wieder aus dem Ruder läuft, werden die Steuerzahler und Sparer zur Kasse gebeten.

Wer soll denn sonst irgendwelche Wirtschaftskrisen auffangen? Ich kann die Kritik an den Zentralbanken verstehen. Allerdings ist die beschriebene Logik des Chefvolkswirts etwas merkwürdig. Was war 2008 die Alternative? Man lässt alle Banken nacheinander Pleite gehen und baut dann wieder die Wirtschaft auf. Kann man sicher machen. Aber gezahlt hätte es auch die Sparer und Steuerzahler. Viele Menschen wären Arbeitlos geworden und die Verursacher hätte es ganz sicher nicht getroffen.
Das ist die eigentliche Krux an der Geschichte. Ob Shell, VW oder irgendeine Bank. Die Bestrafung eines Unternehmens hilft gar nichts. Die Renditen sind bereits bezahlt, die Manager nicht mehr in der Verantwortung. Gestraft werden Mitarbeiter des Unternehmens und die Zulieferer. Die Strafe bringt also ungefähr gar nichts. In den Köpfen der politischen und ökonomischen Eliten werden aber Unternehmen wie Einzelpersonen gedacht. Wenn man also Unternehmen bestraft dann wird es schon helfen. Die Vergangenheit zeigt, dass dem nicht so ist. 
Was ist also die Alternative? In meinen Augen ist die Alternative eigentlich nur, Unternehmen nicht so groß werden zu lassen. Dann können sie pleite gehen, ohne großen Kollateralschaden. Weiterhin müssen wir uns einfach akzeptieren (das fällt Ökonomen schwer), dass eine staatliche Unterstützung manchmal gesamtwirtschaftlich sinnvoller ist, als es bleiben zu lassen. Wollen wir das alles nicht, dann müssen wir uns ein stabileres Wirtschaftssystem ausdenken. Der Kapitalismus ist instabil und bringt einen Haufen Umweltzerstörung mit sich. Im System werden meist diejenigen belohnt, die am schädlichsten für eine Gesellschaft sind und nicht diejenigen die um einen sozialen Ausgleich bemüht sind. Wollen wir das nicht haben, müssen wir das System anpassen und die Denkweisen ändern. Das ist ein langer Weg, aber nur Jammern, dass irgendjemand ein instabiles Wirtschaftssystem stabilisiert, hilft nicht weiter. Denn die Grundannahme, dass System würde automatisch stabil, wenn man nichts macht ist absurd.

Chris