Dienstag, 14. April 2015

Wenn es nicht mehr weiter geht, dann versuchen sie es mit Moral

Die schlimmsten Gegner des Neoliberalismus kommen heutzutage weder von links- noch rechtsaußen. Sie sitzen in Chefetagen. Niemand hat in den letzten Jahren dem Neoliberalismus mehr geschadet als eine Reihe von Unternehmensleitungen, die im Streben nach Gewinnmaximierung Moral und Anstand, Regeln und Gesetze missachtet und damit die Freiheiten missbraucht haben, die ihnen gerade der Neoliberalismus bietet.

Thomas Straubhaar (Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere internationale Wirtschaftsbeziehungen, an der Universität Hamburg. Bis Ende August 2014 war er Direktor und Sprecher der Geschäftsführung des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI).)

Jetzt kann man sich zurücklehnen und sagen: Ich hab es ja schon immer gewusst. Im blinden glauben an Moral und Freiheit haben die neoliberalen Dogmatiker vergessen, dass es unternehmerisch  sinnvoll ist den Staat und die Bevölkerung auszubeuten (kurzfristig gedacht). Diese Möglichkeit wurde nicht einmal in betracht gezogen. Der Markt würde es schon regeln, meinten die Gläubigen. Sie vergaßen die Zielgröße des "Marktes". Die besteht darin möglichst hohe Gewinne einzufahren. Dabei sind Moral, Umwelt, Soziales, Verantwortung, etc. Dinge die durch Unternehmen erfüllt werden können. Die Gläubigen machten aus dem KÖNNEN ein "DAS IST IMMER SO". Somit war die Welt wieder in Ordnung. 
Vielleicht setzt jetzt langsam ein Aufwachen ein. Ich bezweifle es allerdings. Es würde bedeuten viel von der eigenen Ideologie abzulegen und sich generell zu hinterfragen. Hoffen wir das Straubhaar es ernst meint und seine Stimme nutzt.

Chris

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