Ist der Neoliberalismus schuld an „The Donald“ und Konsorten? stellt sich die INSM als Frage. Die Antwort ist einfach, nein. Die Begründung für diese Ausage ist pseudoökomomisches Geschwafel. Die wesentlichen Gründe warum der "real existierendem Neoliberalismus" mit etwas schlechtem assoziiert wird. Liberalismus und Deregulierung wird nämlich als Wert an sich verstanden.
Thatcher und Reagan
entfesselten damit die Finanzmärkte. Das kann man ja als Verfechter der neoliberalen Ideologie gut finden. Wenn man dann aber ignoriert, dass die
Crashrate massiv zunahm, dann versteht man natürlich nicht die Probleme, welche die Menschen mit dieser Politik haben.
Die INSM Verfechter schreiben dann auch solche Aussagen
per se richtigen Reformen von Weltbank und IWF in Transformations-, Schwellen- und Entwicklungsländern.
Das tun sie, obwohl der
IWF selbst mittlerweile seine Politik der Liberalisierung hinterfragt. Die zwei Beispiele verdeutlichen, was ich mit pseudoökonomischen Geschafel meine. Es werden die unangenehmen Dinge ausgeblendet, die Angenehmen werden hervorgehoben. Daher ist die Agenda auch etwas tolles. Und auch hier zeigt sich das eigentliche Problem in einem Kommentar
was an den Reformen von Schröder so erfolgreich war? Die Reformen der Agenda haben sich vor allem in der Umstrukturierung des Arbeitsmarktes sowie der Arbeitsvermittlung bewährt. Das Herzstück, die Zusammenlegung von Arbeits- und Sozialhilfe („Hartz IV“), hat sich beschäftigungspolitisch nach herrschender Meinung der Evaluationsforschung besonders gelohnt. Die strukturelle Arbeitslosigkeit sank allein durch diese Maßnahme – je nach Evaluationsverfahren – um bis zu 2,8 Prozentpunkte. Der Anreiz zu arbeiten stieg mit der einhergehenden Kürzung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld sprunghaft an. So beseitigte Hartz IV Fehlanreize – gerade für die arbeitsmarktpolitische Problemgruppe der Älteren. Im Ergebnis: Die Reformen waren eine Zumutung, aber eine, die sich gelohnt hat
Die INSM vertritt die Eliten aus Wirtschaft und Politik. Daher spiegelt sie in gewissen Maße das Weltbild aus diesen Köpfen wieder. Die Reformen sind gut, weil die herrschende Meinung es sagt. Nur ist Meinung eben keine empirische Basis. Jeder hat eine Meinung. Richtig ist, dass die Arbeitslosenzahlen zurückgegangen sind. Aber zu welchem Preis? Sind die Löhne vernünftig, oder die Arbeitsbedingungen? Das ist letztenendes der Kern des Problems. Ich reduziere Arbeitslosigkeit um der Arbeitslosigkeit willens. Dabei sollte Arbeit nicht Selbstzweck sein.
Hinzu kommt die unglaublich verachtende Wortwahl. Da wird Kürzung der Bezugsdauer als Anreiz verkauft. Alte Menschen sind Problemgruppen. Das Fazit der INSM lautet dann natürlich, dass die Agenda 2010 ein Erfolg war und sich gelohnt hat. Aber auch hier schreibt sie nicht für wen es sich gelohnt hat.
Die Menschen die es betrifft sind enttäuscht und haben keine Hoffnung. Sie gehen unter in der Interpretation falscher Kennwerte. Ihre Sorgen werden weggemittelt und man versteht sie dadurch nicht. Diese Menschen müssten doch glücklich sein, weil die Wirtschaft wächst. Das tut sie aber eben bei diesen Menschen eben gerade nicht. Wer jeden Tag Angst haben muss in die Armut abzurutschen, oder eben Angst hat, dass seine Kinder abrutschen, der wird den Neoliberalismus eben zu Recht verteufeln.
Die Mainstream Ökonomen sind wie die aktuellen politischen Journalisten. Die Journalisten verteufeln Russland, ohne sich in die Lage des Landes zu versetzen. Sie verstehen nicht, dass die NATO Osterweiterungen als aggressiv wahrgenommen werden. Die Ökonomen schauen durch die Brille ihre falschen Modelle auf die Welt und wundern sich, dass Menschen sich nicht verhalten wie erwartet. Sie verstehen nicht, dass Menschen eben nicht sterben wollen, um das Modell blind zu befolgen. Sie sitzen eben weit weg und denken nicht mehr. Solange sie das tun und die Menschen in den verschiedenen Ländern nicht sprechen und verstehen, werden sie Trump nicht verstehen. Sie werden den Brexit nicht verstehen und auch nicht, dass Angela Merkel wieder Kanzlerin werden wird. Denn rational ist das alles nicht. Wären wir rationale Menschen würden wir auf neoliberale Ökonomen nicht hören und sie zum Teufel jagen.
Chris