Donnerstag, 12. Januar 2017

Liberalisierung ist toll!!!

Wenn von Liberalisierung die Rede ist, hagelt es in der öffentlichen Diskussion häufig Kritik. Am Beispiel der fünf Branchen Post, Telekommunikation, Luftverkehr, Fernbuslinienverkehr und Strom zeigen wir in einer Serie, dass die Öffnung dieser Märkte den Verbrauchern fast ausnahmslos große Vorteile gebracht hat.

Solch eine Vereinfachung der Welt kann auch nur das Sprachrohr des Pseudoliberalismus bringen. Die erste Vereinfachung ist, dass nur auf die Verbraucher geschaut wird. Die zweite Vereinfachung ist, dass nur auf die Preise geschaut wird. Wenn man das beides macht, dann ist Liberalisierung teilweise tatsächlich eine Erfolgsstory. Sieht man sich das Gesamtpaket an, dann wird es düster. Schauen wir uns die fünf Branchen an. Zu jeder fällt mir mindestens ein Negativresult ein. Daher hier ein paar Punkte die wenigstens beleuchtet werden sollten.

Post
- schlechtere Arbeitsbedingungen
- Qualität des Service ist gesunken

Telekommunikation
- wieviel Wettbewerb gibt es eigentlich zwischen 3 großen Anbietern?
- kein Breitbandausbau
- wieviel des gepredigten Vorteils und der Preissenkungen resultieren eigentlich aus der technologischen Entwicklung?

Luftverkehr
- Arbeitsbedingungen

Fernbuslinienverkehr
- Abnutzung der Straßen
- Umweltverschmutzung
- Lärm und Stau in den Städten
- schlechte Arbeitsbedingungen
 
Strom  
- Lagerung des Atommülls
- Klimaschutz

Andere Liberalisierungsprojekte werden nicht einmal betrachtet. Dabei zeigen sie deutlich das Scheitern auf. Autobahnbauten sind teurer, obwohl es privat durchgeführt wurde. Die Wasserpreise privatisierter Unternehmen ist höher. Private Krankenkassen werden deutlich teurer als die gesetzlichen. Die private Rente hat massive Probleme, trotz dem gottgleichen Wettbewerb. Müll, Nahverkehr, Bahn, etc. selten wird etwas besser. Meist wird es teurer und die Qualität sinkt. Das ist auch nachvollziehbar. Was die INSM verschweigt ist, dass in der Regel das staatliche Monopol durch einen oder wenige private Anbieter ersetzt wird. Diese senken kurzfristig die Preise, damit kein Konkurrent auf den Markt kann. Dann steigen die Preise kräftig. Die Arbeitnehmer müssen das dann aushalten.
Daher ist eine reine positive Sicht nicht sinnvoll. Eine Privatisierung sollte gesamtgesellschaftlich betrachtet werden. D.h. es muss Vorteile für die meisten Menschen bringen. Nur einseitig auf Kosten, ohne den Nutzen zu schauen, ist Blödsinn.
Genau das müssen Ökonomen aber wahrscheinlich machen. Denn nur so können sie ihre Kosten argumentieren. Der Nutzen von solchen Analysen ist nämlich Null.

Chris

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