Montag, 29. November 2010

Szenario Euro-Crash - Finanzexperten fürchten den D-Mark-Alptraum

Der Spiegel war immer ganz vorne mit dabei, wenn die Defizitländer der EU unter Beschuss waren. Die faulen Griechen sind an ihrer Lage schließlich selber Schuld. Nun wird in der "Wirtschaftsredaktion" diskutiert was passieren würde, wenn die DM wiederkäme. Wie durch ein Wunder setzt sich die Erkenntnis durch, dass "Ohne Euro bricht der deutsche Export ein". Es ist eben genau jene Begründung die von ebendiesen "Experten" immer geleugnet wurde. Deutschland sei leistungsfähig und die anderen sind es eben nicht. So oder so ähnlich wurden die Überschüsse begründet. Das im Falle einer Nationalwährung diese aufgewertet würde wurde ignoriert. Nun kommt man zu der Erkenntnis, dass Deutschland massiv von Euro profitiert. Durch Lohnstagnation wurden die Preise gesenkt und der Export explodierte förmlich. Nun setzt sich langsam die Einsicht durch, dass riesige Überschüsse ein zweischneidiges Schwert sind. Sollte es zu einer Währungsreform kommen, dann brechen nicht nur die Exporte weg. Auch was aus den Überschüssen wird ist in meinen Augen fraglich. Die deutschen Arbeitnehmer sind in diesem Fall dreifach gestraft. Erst sparen sie Löhne, um die Exportindustrie zu unterstützen, dann zahlen sie Steuern, um die daraus resultierenden Schuldner zu unterstützen und als letztes würden sie ihren Arbeitsplatz abgeben, weil das Kartenhaus zusammenbricht. Das nenn ich nachhaltige Wirtschaftspolitik. Mich wundert, dass die Wirtschaftsredaktion des Spiegels dermaßen autistisch ist. Dort sieht (oder will niemand sehen) wie die Lohnpolitik, die Überschüsse und die Eurokrise zusammenhängen muss.

Chris

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