Dienstag, 2. November 2010

Atomdebatte

Es ist Herbst, der Castor rollt durchs Land und tatsächlich versuchen sich einige Stadtwerke gegen die Ausstieg vom Ausstieg aus der Atomkraft zu wehren. Natürlich passt das den Kraftwerksbetreibern gar nicht. Haben sie doch vor einigen Wochen viel Geld in eine Kampagne gesteckt, um die Unverzichtbarkeit des Atomstroms darzustellen. Dummerweise wird selbst den Medien langsam klar, dass Atomstrom keineswegs so billig ist wie immer behauptet wird. Massive Subventionen wurden für die Entwicklung und den Bau der Meiler gezahlt. In diesem Fall könnte man ja noch sagen, dass dies Geschichte ist. Allerdings soll es auch steuerliche Vorteile für die Meiler geben und die Bewachung der Atommülltransporte werden vom Steuerzahler finanziert. Das sind noch die kleineren Übel. Die dicken Posten kommen in die Bilanz, wenn man (mal wieder) fragt wo und wie lange soll der Atommüll denn gelagert werden. Asse hat bewiesen, dass Endlagern noch lange nicht das Ende bedeuten muss. Das Lager wird für viel Geld leergeräumt. Diese Kosten würden in der Zukunft eventuell an der Gesellschaft hängen bleiben. Wer weiß ob in 50 Jahren E.on, RWE, EnBW und Vattenfall noch existieren. Der zweite dicke Posten ist die Frage nach der Kraftwerksversicherung. Dieser Posten wird gerade jetzt immer interessanter. Die Kraftwerke sind alt und somit ist ein Unfall wahrscheinlicher als im Neuzustand. Das es kritische Situationen gab beweist die Geschichte der deutschen Atomkraft. Die Haftung liegt dabei allerdings zum Großteil beim deutschen Staat. Die Kosten eines GAUs lassen die des BP Desaster lächerlich erscheinen. Die Energiekonzerne sind mit einigen Milliarden dabei. Müssten sie die Kraftwerke versichern, wäre der Strom nicht zu bezahlen. Es ist zu hoffen, dass diese Kosten niemals anfallen. Die Wahrscheinlichkeit steigt aber. Gibt es eine Garantie, dass 2035 wirklich der letzte Meiler vom Netz geht?

Beispiele von Unfällen: Brunsbüttel, Isar I, Krümmel, AVR (Jülich)

Chris

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