Mathias Döpfner seines Zeichens Springerchef will sich ein wenig publik machen. Wie macht man das? Man stellt sich hin und behauptet. Was man behauptet ist erst einmal egal und kann beliebig falsch sein, aber es wird erst einmal behauptet. Dabei wird weder vor der Geschichte noch der Realität halt gemacht.
"Dabei war es doch eindeutig der Nationalsozialismus und nicht der Nationalkapitalismus, der die Menschheit in Unglück und Vernichtungswahn gestürzt hat."
Der Kommentar auf den Nachdenkseiten ist da schon treffend, wenn gefragt wird ob nicht gerade die Großindustriellen viel Geld verdient haben, das Kommunisten und Sozialisten verfolgt wurde. So wird die Geschichte gedreht wie man sie braucht. Scheinbar scheint die Schulbildung eine Herr Döpfners nicht allzu gut zu sein. Weiter geht er zu den Landesbanken. Staat=schlecht ist seine einfach Formel. Problematisch wird es nur dadurch, dass etliche Banken im privaten Sektor ebenso betroffen waren (Commerzbank, HRE, IKB). Gerade die HRE wurde massiv gestützt und mit ihr private Banken, welche Kredite an dieses Institut vergeben hatten.
"Kontrolle ist manchmal leider nötig, Vertrauen ist besser."
Solche Sprüche sind dann die Farce schlechthin. Dieser Gutmensch stellt sich hin und glaubt, dass eine kontrollfreie Welt schon läuft. Gerade da wo Macht sich konzentriert gehört eine vernünftige Kontrolle hin. Seine Aussage ist genauso Blödsinn wie die Forderung nach der Abschaffung des Geldes und der Einführung eines ideellen Kommunismus. Das eine wird kritisiert als utopische Spinnerei, aber das andere als Heiligtum angebetet.
Weiter geht es mit:
"Steuersenkungen jedenfalls sind das bessere Konjunkturprogramm als Staatsintervention und Subvention."
Ronald Reagan hat es vorgemacht. Etliche sind gefolgt, nur funktioniert hat es nie. Im Umkehrschluss wurden Konjunkturprogramme und Subventionen durchgeführt und zeigen Wirkung. Herr Döpfner einfach mal auf den Solarmarkt schauen. Dort tragen sich die langjährigen Investitionen langsam selbst und die Förderung kann eingestellt werden. Auch sollte sie mal in die 30 Jahre nach Deutschland oder die USA schauen. Es gab vor der Kriegswirtschaft auch ein massive Konjunkturprogramme. Aber Geschichte ist ja nicht ihr Spezialgebiet.
"dass die Bevölkerung auf mehr Netto verzichtet"
Das Netto...
Wenn ich im Gegenzug "freiwillig" mehr Gebühren bei Dienstleistungen des Staates, bei privater Rente und Krankenkasse zahlen muss verzichte ich gerne.
"Dass Vertrauen funktioniert, zeigt nicht nur die große Steuerpolitik – zumindest überall da, wo man es wagt, richtige Steuerreformen, also nicht gegenfinanzierte, durchzusetzen – sondern auch ein kleines Beispiel aus der Privatwirtschaft."
Komischerweise nützt das Vertrauen des Staates in seine reicheren Bürgern der Staatskasse herrzlich wenig. Wie viele Menschen waren gleich in der Schweiz, etc. mit Bankkonten gemeldet?
Herr Döpfner ein Rat von mir. Bevor sie Unsinn schreiben und reden sollten sie sich mit der Realität auseinandersetzen. Damit meine ich nicht ihre Realität das ist ganz wichtig, sondern die von den restlichen 80 Millionen Menschen in diesem Land.
Chris
Dienstag, 12. Januar 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen