Freitag, 13. März 2015

Propaganda in Form eines Mindestlohntickers

Ich dachte ich seh nicht richtig. Die INSM hat einen Mindestlohnticker, welcher alle schlechten Nachrichten über den Mindestlohn bündelt. Unter

Wo der Mindestlohn schadetDer flächendeckende Mindestlohn in Deutschland ist erst seit wenigen Wochen in Kraft, aber schon zeigen sich an allen Ecken und Enden negative Auswirkungen.

wird der Ticker eingeleitet. Das ganze erinnert an einen sich selbstreferenzierenden Stammtisch. Es werden keine wissenschaftlichen Studien (denn dazu wäre es zu früh) hergenommen, sondern Artikel aus Zeitschriften und Zeitungen. Die Autoren der Selbigen stehen oft genug den neoliberalen Wirtschaftsverbänden nahe. Man bestätigt sich also selbst. Das es von Hartz 4 und der Agenda 2010 keinen solchen Ticker gibt zeigt, dass es um billigste Propaganda geht. Natürlich gibt es Negativbeispiele zum Thema Mindestlohn. Wer das leugnet ignoriert die Komplexität unserer Gesellschaft. Die Frage ist, ob am Ende mehr gewonnen als verloren wird. 
Die INSM spielt ein perfides Spiel. Sie nimmt einige Beispiele und extrapoliert sie zum Gesamtversagen. Einige Beispiele, um zu zeigen wie absurd dieser Ansatz ist
  • Die Desinfektion der Hände kann bei Krankenschwestern und Ärzten zu Hautproblemen führen. Nach der Logik der INSM müssten man die Desinfektion abschaffen.
  • Ampeln können rot sein, obwohl kein Verkehr vorhanden ist. Man muss dennoch stehen bleiben. Nach der Logik der INSM gehören Ampeln abgeschafft.
  • Essen kann zu Übergewicht und Krankheiten führen. Nach der INSM Logik sollte man nicht mehr Essen.
  • Die Vorhersagen und Aussagen der Ökonomen, insbesondere der Lobbyvertreter der INSM, treffen sehr selten zu. Nach der Logik der INSM sollte man ihnen nicht mehr zuhören.
Wenigstens im letzten Punkt sollte man der INSM Logik folgen.

Chris

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