Mittwoch, 25. Juli 2012

Sparzwänge im Sozialsystem und anderswo

Sozialsysteme

Ein Argument für Sparzwänge im Sozialsystem ist, dass die Menschen immer älter werden und wir uns die Sicherungssysteme aus diesem Grund nicht leisten können. Warum eigentlich nicht? Man sagt einem 50 jährigen Manager oder Ingenieur schließlich auch nicht "du bist zu alt, wir bezahlen dein Gehalt nicht mehr, deine Demographie ist ungünstig". Es wird mehr oder weniger nach Leistung bezahlt. Kann sich das Unternehmen diese Arbeit leisten, dann wird sie bezahlt.

Bei Staaten sieht es ähnlich aus. Nicht das Alter oder die Altersstruktur entscheidet, sondern ob die Wirtschaftskraft ausreicht. Deutschlands Wirtschaft wächst relativ stetig. Warum sollten dann die Kürzungen in den Sozialsysteme Alternativlos sein?


Anderswo I

In anderen Bereichen wird ähnlich vorgegangen. In Unternehmen mit Milliarden Gewinnen können keine Löhne erhöht werden, da sonst die Wettbewerbsfähigkeit leiden würde. Offensichtlich konnte man sich ordentlich durchsetzen, schließlich wurden massive Gewinne eingefahren. Vielleicht sollte man Sportler oder eben Spitzenmanager ähnlich mit Boni bezahlen. "Du bekommst den Bonus nicht, denn es könnte ja ein schlechtes Jahr kommen und dann warst du das Geld nicht Wert." Im Grunde werden Arbeitnehmer überall auf der Welt mit dieser Begründung dazu bewegt weniger als Ihnen zusteht anzunehmen.

Anderswo II

Vor einigen Tagen kritisierte der IWF die hohen Sozialausgaben in Irland. Diese Ausgaben seien ursächlich für die hohe Arbeitslosigkeit und gehören gekürzt. Man kann sich glücklich schätzen, dass der IWF keine Ärztevereinigung ist. Diese würde alten Menschen empfehlen "Wenn ihr nicht so viel Medikamente kaufen würdet, dann wärt ihr gesünder" (frei nach dem Motto, dass der gefährlichste Platz für Menschen ein Krankenhaus ist, da dort die Mortalitätsrate am höchsten ist).

Fazit

Mit einigen wenigen Fragen kann fast jede Argumentation zum alternativlosen Sparzwang entkräften oder zumindest deutlich abschwächen. Alternativlos ist fast nichts. Es sollen nur Interessen ohne Diskussion abgearbeitet werden. Das sich sogenannte Experten dabei Widersprechen, das bestimmte These nicht einmal den Hauch einer Kritik aushalten muss man sich klarmachen. Nur wer immer wieder fragt und die Probleme immer wieder zur Sprache bringt kann etwas verändern. Dann wird man unbequem. Man darf niemals etwas kritiklos hinnehmen,

Chris

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