Dienstag, 24. April 2012

Neue Munition für die Lohnsenkungsparolen

So langsam sickerte es durch die Medien, dass die Löhne in Deutschland in den letzten Jahren kaum gestiegen sind. Die Kaufkraft ist gesunken und der Binnenmarkt liegt brach. Somit wäre es an der Zeit die Löhne zu erhöhen. Allerdings meint der Spiegel, dass 

Arbeit hierzulande weiterhin teurer als im Durchschnitt der EU

ist. Dabei wird die Produktivität vollkommen ausgeblendet. Wenn die Arbeit so teuer wäre, wieso hat Deutschland so hohe Exportüberschüsse? Wieso hat Griechenland Probleme seine Waren in Deutschland zu verkaufen, obwohl die Löhne dort niedriger liegen. An der Innovationskraft deutscher Unternehmen liegt es nicht (oder kaum). Vielmehr kann deutlich preiswerter produziert werden. Zwar ist es richtig, dass eine Arbeitsstunde 30 Euro im Durchschnitt kostet. Wenn ich für das gleiche Produkt nur die Hälfte der Arbeitsstunden benötige im Vergleich zu einem anderen Land, dann könnte in diesem nur 15 Euro bezahlt werden um bei den gleichen Kosten zu landen. Der "kritische" Artikel des Spiegels vernachlässigt das und liefert neue Munition für die Lohnsenkungsparolen der Arbeitgeberverbände und deren Lobbyvereinen.

Chris

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