Donnerstag, 3. Juni 2010

Privatisierungen sollen Griechenland Milliarden bringen

Kreativ sind sie nicht gerade die Köpfe in der Politik. Nachdem Griechenland sein Sozialsystem zerstören darf kommt nun die Privatisierung des Staatseigentums. Am Ende wird es wieder teuerer und man macht noch mehr Schulden. So lange einige der Eliten dabei kräftig verdienen ist es doch egal, das die Qualität und Leistung sinkt. Auch werden massiv Arbeitsplätze reduziert. Die Kosten dafür tragen sicher nicht die privatisierten Unternehmen, sondern wieder die Steuerzahler. Mich würde mal interessieren wie viele der Privatisierungen der letzten 30 Jahre funktioniert haben. Ich schätze es sind unter 10%. Das Hauptptoblem ist die Vergleichbarkeit der Effizienz. Wenn man, wie es viele Beführworter machen, die Telekommunikationsunternehmen vorbringt und dort die Effizienzsteigerungen betrachtet, negiert man die technologische Entwicklung. Dabei sehe ich diese Sparte und den Luftfahrtbereich als durchaus gelungene Privatisierung. Dort kann auch ein Konkurrenzkampf stattfinden. Bei Wasserwerken, Energie, Bahn, etc. ist das nicht wirklich möglich. Die Netze werden nur einmal gebaut und die Menschen sind darauf angewiesen. Auch werden keinerlei realistische Preise bezahlt. Wenn man zum Beispiel nach Deutschland schaut und die ehemals geplante Bahnprivatisierung anschaut, sieht man dies sehr deutlich. Für 24.9% wollte man 4.5 Milliarden Euro. Alleine der Berliner Hauptbahnhof, oder Stuttgart 21 haben mehr gekostet oder kosten mehr. Die Immobillien der Bahn sind ebenfalls mehr Wert. Das alles wird verschachert. Weitere Beispiele sind die Treuhandprivatisierungen in den 90er Jahren. Einige wenige verdienen kräftig zu Lasten der Mehrheit. Jetzt ist Griechenland dran. Spanien, Italien und Irland werden folgen.

Chris

2 Kommentare:

  1. Kurios finde ich immer wieder, dass den Leuten so eine Art Perpetuum-Mobile-Effekt eingeredet wird: Ein Staatskonzern wird privatisiert, was bedeutet, dass er Gewinne machen muss, sonst fände sich kein Investor. Warum soll die Gewinne nicht der Staat, also die Allgemeinheit einstreichen?

    Die Argumentation mit verkrusteten Strukturen, die durch Privatisierung aufgelöst würden, wird kaum untersucht. In der Regel bedeutet diese Auflösung einfach: Unter Tariflohn zahlen, Subunternehmer einsetzen.

    AntwortenLöschen
  2. Eines hast du noch vergessen, die Entlassungen. Letztendlich wird die Effektivität der ehemaligen Staatsunternehmen auf Kosten des Staates durchgeführt. Indem er Leute entlässt muss der Staat den Arbeitslosen helfen. Vorher hat das Unternehmen vielleicht keinen Gewinn gemacht, aber in der Summe war es billiger die Menschen in Arbeit zu halten, als das Unternehmen zu privatisieren.

    AntwortenLöschen