Wer mal sehen möchte wie gegen Fahrradfahren agitiert wird, sollte sich in die Kommentare verirren. Der kommentierte Beitrag argumentiert, dass Fahrradfahren billiger ist als Autofahren. Und zwar gesellschaftlich wie privat. Das ist ein ziemlich simpler Zusammenhang. Wenn man sich die Kosten für einen Kilometer Autobahn nimmt und dann mit einem Kilometer Fahrradweg abgleicht, dann erkennt man das sofort. Autos sind gerade in Städten teuer. Wenn dann noch die meisten Wege unter 10 km gefahren werden, fehlt mir das Verständnis, wenn gegen Fahrräder argumentiert wird. Es gibt sehr viele Beispiele in den Niederlanden oder Dänemark wo eine fahrradzentrische Stadt sehr gut funktioniert. Dem besitzstandswahrenden Boomer interessiert das nicht. Der steht lieber freiheitsliebend im Stau. Dabei sollte jeder der gerne Auto fährt die Fahrradfreundlichkeit steigern. Viele Menschen wollen einfach nur entspannt und schnell von A nach B. Mehr Radfahrer bedeutet im Umkehrschluss weniger Autos also relativ gesehen mehr freie Parkplätze, weniger Verkehr und weniger Stau. D.h. selbst als Autofahrer kann man entspannter fahren. Soweit denken diese Personen nicht. Nein Autofahren ist Wohlstand. Dass wachsende Städte gar keine andere Möglichkeit haben die Menge der Autos zu reduzieren wird ignoriert. Wieiviele Parkflächen wollen wir noch, wenn wir gleichzeitig über einen Mangel an Wohnraum jammern? Klar sind Autos teurer. Das heißt noch lange nicht, dass es dieses Mobilitätskonzept nicht mehr geben soll. Allerdings muss es reduziert werden, da zu viele Ressourcen in eine Richtung gehen, wo 1.5t einen Person bewegen, dabei Lärm und Feinstaub produzieren. Das macht selbst die Menschen krank die kein Auto haben. Wofür? Damit einige wenige die es sich leisten können, ihre Bequemlichkeit nicht aufgeben müssen.
Chris