Donnerstag, 21. Mai 2020

Die nur "Nur ich bin Wichtig" Gesellschaft

Das Unterstützung für Eltern wird im Rahmen von Corona verlängert. Wer keine Kinderbetreuung hat bekommt länger ein Quasikurzarbeitergeld. Soweit so gut. Interessant waren die Kommentare zu diesem Beitrag der Tagesschau. Kommentare verraten mehr über eine Gesellschaft als ihre Inhalte. Es kam der Hinweis, dass diese Förderung sehr gut sei, aber Menschen in einer Ausbildung oder Studenten komplett ausklammern. Ich finde das einen guten Hinweis, da es die Lücken im System aufzeigt. Die Antworten waren teilweise erschreckend. Sinngemäß sei Kinderkriegen planbar und man hätte einfach bis nach dem Arbeitsstart warten sollen. War schließlich eine freiwillige Entscheidung. Das erschreckend Dumme an solchem Kommentar ist, dass das auch für diejenigen gilt die nach dem Karrierestart Kinder bekommen haben. Keine Betreuung, dann bleibt doch unbezahlt zu Hause. War ja eine freiwillige Entscheidung. Nein da wird argumentiert, dass ja Einkommen wegbrächen, dass Corona nicht planbar gewesen sein, usw. Das Gleiche gilt für Auszubildende und StudentInnen. Erschreckend wie Empathielos der Bildungsbürger doch ist.
Auf Verweise, dass den heutigen Eltern alles geschenkt wird und vor 50 Jahren alles so hart war (in Zeiten steigender Löhne und unbefristeten Verträgen) und man sich ja nicht so haben soll, verzichte ich. Auch die tauchen natürlich auf.

Es ist wie so häufig. Die Opfer werden zu Tätern gemacht. Ein FahrradfahrerIn wird überfahren. Warum halten sich FahrradfahrerInnen nicht an die Regeln? Ein Frau wird sexuell belästigt. Warum sieht sie auch so hübsch aus?! Usw.

Nur ich bin wichtig und die anderen sind weniger Wert. So simple.

Chris


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