Montag, 9. November 2015

Armut gibt es bei der INSM nicht

Bei unserer relativen Armutsdefinition ist unabhängig vom Niveau immer ein erklecklicher Anteil der Bevölkerung, den man arm nennt, garantiert.

Das ist falsch, da sich die Armutsdefintion auf das Medianeinkommen und nicht auf das Durchnittseinkommen bezieht. D.h. wenn die unteren 50% ihr Einkommen näher an den Median bringen, gibt es weniger relative Armut. Auch ansonsten wurde die Idee der relativen Armut nicht im Ansatz verstanden.
Nachdem Deutschland gleichzeitig beim absolut verfügbaren Haushaltseinkommen pro Kind im oberen Drittel der OECD-Skala liegt, lösen sich die schwarzgemalten Rauchschwaden über Nimmerland schlagartig auf.
Das absolute Einkommen muss mit den "absoluten" Ausgaben, sprich den Lebenshaltungskosten, in Relation gesetzt werden. Erst dann ist eine Aussage, ob es viel oder wenig ist möglich. Davon abgesehen sollte man sich die Frage stellen, ob man toll ist weil man "nur" 15% armutsgefährdeter Jugendlicher hat und es in anderen Ländern noch viel schlimmer ist. Im Grunde zeigt dies die Absurdität unserer Gesellschaft auf. Zum Einen jammern wir, dass wir mehr Nachwuchs brauchen, weil wir sonst "aussterben". Andererseits wachsen 15 von 100 Kindern in Armut auf und deren Potentiale werden nie voll genutzt werden.

Nur sehr, sehr wenige Kinder sind irgendwo oder waren irgendwann materiell besser gestellt als unsere heute.

Das Problem ist, dass Menschen vergleichen. D.h. ist die Ungleichheit hoch, dann steigen die sozialen Spannungen und daraus resultierend der Stress. Kinder haben ein Smartphone. Ein großartige Erkenntnis. Haben sie keins werden sie in der Schule gemobbt, weil sie arm sind. Hartzer ist ein Schimpfwort unter Kindern. Soll heißen, relativ ärmere Kinder leiden sehr wohl unter der relativen Armut, auch wenn sie vielleicht satt sind. Weiterhin sind gute Lebensmittel teuer. D.h. Kinder aus relativ armen Haushalten bekommen im Durchschnitt schlechtere Nahrungsmittel.

Ein letzter Punkt.

Die Erbschaftsteuer ist ein Beitrag zur Herstellung sozialer Chancengleichheit“. Eine  leichtfertig in den Mund genommene Formulierung. 

Ist es nicht. Im Grundgesetz steht, dass Eigentum verpflichtet und das wir in einem Sozialstaat leben. D.h. die starken Schultern sollen mehr tragen. Und die folgende Aussage ist auch falsch

Denn ohne ein totalitäres Regime wird sich etwas, das von Natur aus unterschiedlich ist, nicht egalisieren lassen. 

Es geht nicht darum alle gleich zu machen, sondern gleicher. In den USA wurde eine Umfrage gemacht die verdeutlicht was Menschen wollen, wie sie denken wie es ist und wie es tatsächlich ist.
In Deutschland würde es ähnlich aussehen.
So oder so, wer oben steht kann prima runter schauen. Vielleicht sollten die INSM mal mit Menschen reden die zur Tafel gehen, vielleicht sollten sie mit armen Kindern reden. Dann können sie sich eine Meinung bilden und die Statistik einordnen. Es ist eine Sache mit anderen Ländern zu vergleichen. Allerdings ist immer die Frage ob es uns gut geht, wenn es immer noch sehr vielen Menschen schlech geht (halt nur weniger Menschen als in anderen Ländern.).

Chris

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