Donnerstag, 20. August 2015

Vortrag über Bildung

Der Vortrag über die Wirkung von Schule und deren Zielstellung ist sehr interessant. Bei dem Punkt, es soll eine Sortierung für die Unternehmen stattfinden gehe ich nicht mit. Ich denke, dass Bildungseinrichtungen in hierarchisch organisierten Staaten selektieren. Die Unternehmen in einer kapitalistischen Ordnung profitieren davon, da sie auch hierarchisch organisiert sind.


Chris

2 Kommentare:

  1. Freerk Huisken vertritt die auffassung, daß die schule nicht der vermittlung von wissen dient, sondern die kinder in lernkonkurrenz für den arbeitsmarkt zugerichtet und vorsortiert werden. Die erkenntnis ist im grunde vergleichsweise banal. Daß selektion stattfindet, erkennen sogar christdemokratische bürgermuttis, wenn das eigene kind nicht so funktioniert, wie es sollte. Aber im zweifel liegt das versagen dann doch an persönlicher dummheit und auf keinen fall am geforderten »leistungslernen«.

    Für wen soll denn das nützlich sein, wenn nicht für die unternehmen? Dem schüler, der nach neun jahren die schule als analphabet verläßt und dort nichts anderes gelernt hat, als daß er dumm und unfähig ist, ist das nicht zweckdienlich. Dem unternehmer hingegen schon, denn der weiß, daß er den höchstens als kuli benötigen kann, aber eher nicht als schreibkraft.

    Allerdings sehe ich da keinen großen widerspruch zu Deiner feststellung, daß in hierarchischen ordnungen selektiert wird. Das passiert in anderen kapitalistischen industriestaaten auch, nur ist das in Deutschland wahrscheinlich am konsequentesten umgesetzt, daß jemand, der auf der grundschule probleme hat, kaum ein problem mit höherer bildung haben wird, weil er darüber gar nicht erst nachdenken muß.

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    1. "Allerdings sehe ich da keinen großen widerspruch zu Deiner feststellung, daß in hierarchischen ordnungen selektiert wird."

      Es ist eine Aufweitung. Die Behauptung im Vortrag war, dass Bildung und das Bildungssystem für die Wirtschaft gebaut worden ist (überpsitzt gesagt). Ich denke es passt gut in unsere hierachischen Strukturen.

      "Für wen soll denn das nützlich sein, wenn nicht für die unternehmen? "
      Der Gesellschaft im Allgemeinen ist es nützlich. Wenn alle das gleiche Verfahren der Selektion durchleben und nur die angepassten "Überleben", dann gibt es wenig Kritik innerhalb des Gesellschaftssystems (Staat, Wirtschaft, etc.). Dadurch glauben viele Menschen, dass ein Professor alles weiß und ein Doktor ein besserer Mensch ist. Obwohl Ersterer Experte in einem speziellen Gebiet ist und dieses Gebiet anderen Menschen beibringt und Zweiterer den Nachweis wissenschaftlichen Arbeitens in einem speziellen kleinen Bereich erbracht hat.
      Diese Gläubigkeit und Orientierung an Titeln und Auszeichnungen und nicht an Taten, folgt meiner Ansicht nach auch aus dem Bildungssystem.

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