Sonntag, 5. Mai 2013

Hat ein privates Geldsystem Vorteile?

In gewisser Regelmäßigkeit hört man, dass ein Privatgeld die Lösung aller Probleme darstellt. Der Staat soll sich aus der Organisation von Geld heraushalten und dies privaten Gruppen und/oder Unternehmen überlassen. Die Grundannahme ist, dass das staatliche Geldsystem die Wurzel allen Übels sei. Das zu beweisen ist nur innerhalb einer abstrakten logischen Welt möglich, deren Rahmenbedigungen mit der Realität nicht viel oder gar nichts zu tun haben. Selbst wenn das Staatsgeldsystem nicht ideal ist, welche offensichtlichen Probleme entstehen aus einem privat organisiertem System. Mir fallen folgende ein (sicher gibt es noch mehr):
  • Kleine Währungen sind spekulationsanfälliger
  • Arbeitnehmer sind vom Geldtyp des Arbeitgebers abhängig
  • es entstehen Kosten beim Tausch zwischen den Währungen. Für arme Menschen sind die Kosten dramatisch höher als für Reiche, da sie nur einen Geldtyp erhalten und diesen dann tauschen müssen. Reiche haben mehr Einkommensquellen und können sich das tauschen sparen.
  • Währungen müssen Betrugssicher sein. Die Überwachung müsste der Staat übernehmen. Der Aufwand dies für hunderte Währungen zu tun wäre deutlich höher, als es für eine zu tun.
  • Eingeschränkter Handel, da nicht jedes Geschäft jede Währung annehmen würde.
  • Preisvergleiche sind für den Verbraucher deutlich schwieriger durchzuführen, da er die Tauschkosten gegebenenfalls mit einpreisen muss.
  • Preiskalkulation für Unternehmen wird schwieriger, da sie Spekulationen ausgesetzt wären.
Für mich läuft das Ganze dann darauf hinaus, dass man sich auf eine Währung als Standard festlegt. Einen wirklichen Vorteil gibt es in meinen Augen auch nicht. Die Behauptung, dass der Staat zu viel Macht hat, wenn er die Währung kontrolliert ist nachvollziehbar. Indem man diese Kontrolle an einige wenige unkontrollierte Konzerne auslagert wird diese Machtkonzentration nur verschoben. Im Falle des Staates hätte man wenigstens noch die Möglichkeit die Verantwortlichen abzuwählen.

Chris

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