Mittwoch, 9. Januar 2013

Wirtschaftsprofessorische Märchenländer

Prof. Freytag ist Wirtschaftsprofessor in Jena. Seiner Meinung nach stellt die starke Wettbewerbsposition Deutschlands kein Problem dar. Denn 

  1. Diese Aussage bedeutet, dass 40% der Exporte gehen in die Eurozone. Das ist ein großer Anteil. 
  2. Hinzu kommt. dass der Wettbewerbsvorteil eine relative Größe ist. Nie können alle Staaten gleichzeitig wettbewerbsfähiger werden. Das Deutschland ins außereuropäische Ausland viel exportieren kann, hat als Ursache nicht etwa den Wettbewerbsvorteil Deutschlands (billig, hohe Produktivität). Vielmehr sorgen die Wettbewerbsnachteils der anderen Eurozonenländer sorgen dafür, dass der Euro nicht sehr stark aufwertet. Würde er es tun, dann wäre der schöne Vorteil weg.
Aus dem Elfenbeiturm darf man dennoch den Gegnern der eigenen Ideologie auf den Kopf spucken. Was kümmert einen die Logik, wenn man doch Wirtschaftsprofessor ist.

Chris

2 Kommentare:

  1. Wie soll sich eigentlich diese ganze Wettbewerbs- und Wachstumsgläubigkeit mit der Nachhaltig vereinen? Wie lange hält dieser Planet Wachstum und Konkurrenz noch aus?
    Oder das dies jetzt wieder eine naive Gutmenschen-Frage?

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  2. "naive Gutmenschen-Frage?"
    Ja. ;)

    Wettbewerb ist per se erst einmal nichts schlimmes. Das Ziel des Wettbewerbs ist es. Das wird von den Marktliberalen gerne verschwiegen. Das Ziel unseres heutigen Wettbewerbs ist es nicht gute Produkte zu bauen, nachhaltig, sozial zu Wirtschaften. Das Ziel ist es mehr zu haben. Aufgrund dieser Motivation sollen alle anderen Punkte automatisch erfüllt werden. Das ist halt Unsinn. Indem ich hungernden Menschen das Essen wegesse, werden sie nicht irgendwann satt.

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