Freitag, 2. März 2018

Warum jetzt?

Die Medien wachen auf. Nach einer Tiefschlafphase von einem Jahrzehnt erkennen sie das Problem der Pflege oder der Sozialleistungen. Die Medienvertreter werfen der Politik Versagen vor. Zu Recht, aber selbstkritisch könnten sie auch sein. Wer in hunderten Talkshows von Sicherheit als Kernthema lamentiert und zentrale Themen wie das Soziale außen vor lässt, soll jetzt nicht mahnend den Finger heben. Mal sehen wie schnell das Ganze wieder verpufft. Spätestens, wenn der nächste Anschlag passiert, werden sich die Medien auf den Unsinn stürzen. 
Man hätte diese Themen im Wahlkampf plazieren können. Es passierte nicht. Stattdessen wurde die AfD und die Flüchtlinge als zentrales Thema "erkannt". Da brauchte man nicht recherchieren und das warme Büro verlassen. Ein paar Vorurteile und lautes Poltern und schon war das Thema fertig. Pflege betrifft zwar viele Menschen, aber die Probleme lassen sich nicht durch lautes Poltern lösen. Man braucht Ressourcen, Konzepte, gute politische Arbeit eben. Das interessiert Medien nicht. Das ist nicht emotional, sondern rational. Damit kriegt man keine Aufreger und Klicks hin. Damit ist man weniger präsent. Darum wird es ausgeblendet.

Chris

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