Mittwoch, 3. August 2016

Issings soziale Marktwirtschaft

Ottmar Issing muss als Botschafter der INSM seinem Ruf als neoliberaler Hardliner gerecht werden. Darum wundert man sich auch nicht über folgende Aussage


Interessant daran ist, dass Issing auf den Sachverständigenrat verweist. Das ist jener Rat, der vor der Einführung des Mindestlohns, schon Effekte auf dem deutschen Arbeitsmarkt entdeckt haben will. Selbst die CDU hat sie nicht für voll genommen. Als dann die Massenarbeitslosigkeit aus blieb, versuchte man sich durch fadenscheinige Argumentationen herauszureden.  
Bei Issing sucht man vergebens nach Gründen. Der Verweis auf Technokraten ist das alte Spiel "wir wissen es besser, also bitte redet uns nicht rein". Was an einem Mindeslohn rückwärtsgerichtet sein soll, muss er mir erst einmal erklären. Denn die Frage ist wohin dieser Mann und der Sachverständigenrat will. Wenn es um den Rückbau von Arbeitnehmerrechten und ein möglichst effizientes Ausbeuten von Arbeitskräften zu niedrigsten Löhnen geht, dann hat er Recht. Dann ist es ein Rückschritt. Wenn es um mehr soziale Marktwirtschaft geht, dann liegt er sicher falsch.
Wie vielschichtig er denkt, sieht man daran, dass er als lesenswertes Buch sein eigenes aus den 80ern empfiehlt. Seitdem ist viel geschehen.

Chris

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