Donnerstag, 17. Mai 2012

Noch mal zum Mindestlohn

Jede Diskussion zur Lohnhöhe ist also immer eine ideologische.
  •  Negative Auswirkungen
Negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind ebenso schwer nachzuweisen wie positive. Nehmen wir an es hält sich die Wage. Dennoch würde ein Mindestlohn den Menschen ein höheres Gehalt geben. Das Aufstocken würde nicht mehr nötig sein und der Staat würde doppelt profitieren. Zum einen sinken seine Ausgaben im sozialen Bereich, zum anderen steigen seien Steuereinnahmen. Somit zieht das Arbeitsmarktargument kaum.


  • Flexibilisierung
Dann die Flexibilisierung. Ein toller Begriff und niemand belegt ihn mit Inhalt. Flexibel heißt für mich, dass Menschen einfacher eingestellt und entlassen werden können. Wo spielt der Mindestlohn dabei eine Rolle? Schafft man den Kündigungsschutz ab, dann ist es egal ob ein Mindestlohn existiert oder nicht.
Allerdings heißt für die neoliberalen Ökonomen Flexibilisierung auch Arbeit im Leiharbeitssektor. Der rentiert sich weniger, wenn Mindestlöhne gezahlt werden müssen. Nur klingt das blöd, wenn man sagt "Mindestlöhne dürfen nicht kommen, weil wir an der Ausbeutung nichts mehr verdienen können".
Dann kommt das Argument der Wettbewerbsfähigkeit. Eines der lächerlichsten überhaupt. Die gleichen Experten welche bei der Eurokrise behaupten, dass Deutschland Dank seiner Innovationskraft die hohen Exportüberschüsse hat und nicht Dank einer Lohndumpingpolitik, sagen nun wir verlieren unsere Wettbewerbsfähigkeit, wenn wir keine Lohndumpingpolitik betreiben. Kein Wunder das diese Experten nur Unsinn reden. Wenn ich mich so oft in meiner Meinung drehen müsste, würde ich auch nicht mehr wissen wo vorne und hinten ist.

  • Man kann die Resultate nicht abschätzen

Ein letztes Gegenargument welches häufig vorgebracht wird ist, dass man die Resultate durch die Einführung eines Mindestlohns nicht abschätzen kann. Das ist zwar richtig, aber die Begründung ist albern. Das würde bedeuten, dass man wirtschaftspolitisch nichts machen dürfte. Fast 1 Billionen Euro an Rettungsschirmen für die Wirtschaftskrisen seit 2008 strafen dieses Argument wirklich Lügen.

Chris

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