Montag, 14. Dezember 2009

Was sind „Reformer“?

Eine sehr schöne Analyse von Albrecht Mülle über "Reformer". Das sind die Art von Politiker die erst mal was bewegen wollen, ohne zu wissen was sie überhaupt tun. Im Artikel sind mir zwei prägnante Abschnitte aufgefallen:

Sachliche Erwägungen spielen bei den programmatischen Vorstellungen dieser Reformflügel eine zweitrangige Rolle; soweit es sie gibt, sind sie häufig ausgesprochen einfältig.

Wenn man sich die Politik der letzten Jahre ansieht wird es sehr deutlich. Rente, Afghanistan, sogar das die FDP sozial politisch engagiert sei wird propagiert. Dabei werden Fakten klar vernachlässigt. Man sieht aber sehr deutlich, wie ich finde auf welchem Niveau sich unsere "Eliten" damit bewegen. Im Kindergarten hat auch immer der Stärkere und Laute die Spielzeuge bekommen. Auch wenn sie nicht seine waren. Ich denke es sagt einiges zum Zustand dieser Menschen aus.

Der zweite Punkt ist sehr anschaulich:

"Es wurde damals behauptet, mit der Lockerung der Ladenöffnungszeiten würden 40.000 Arbeitsplätze geschaffen. Die Reformer glaubten das, obwohl auch schon eine einfache ökonomische Analyse hätte zeigen müssen, dass das Länger-offen-lassen von Ladentüren keinerlei Wertschöpfung darstellt, im Gegenteil, es kann auch eine Vergeudung von Ressourcen sein. So ist es jedenfalls, wenn man zur Befriedigung der gleichen Kaufkraft im Einzelhandel 40.000 Personen mehr braucht."

Ähnliche Debatten wurde mehrfach geführt.

Arbeitszeitverlängerungen = Arbeitsplätze
Sparen im Haushalt (Entlassungen) = Schuldenvermeidung und mittelfristig Arbeitsplätze
Steuersenkungen = Arbeitsplätze
Lohnsenkungen = Arbeitsplätze

Wie und wo wird nie gesagt. Auf Einzelunternehmen trifft das sicherlich zu. Wenn ein Supermarkt in einer Stadt die ganze Nach auf hat, schafft er neue Arbeitsplätze und generiert mehr Umsatz. Denn nachts wird bei ihm gekauft. Die Aussage ist also bestätigt. Oder doch nicht? Was passiert denn weiter? Die anderen Supermärkte der Stadt verkaufen natürlich prozentual weniger. Folglich entlassen sie Leute. In der Summe passiert gar nichts, außer das man nachts einkaufen kann und einige Leute schlechtere Arbeitsbedinungen haben. Ähnlich sieht es bei den anderen "Fakten" aus. Es werden auf den ersten Blick logisch nachvollziehbare Aussagen getroffen. Auf den zweiten Bilck erkennt man recht schnell, dass sie nicht stimmen können. Selbst ohne Wirtschaftsdiplom (oder jetzt Master) kann man das verstehen. Man muss nur sein Gehirn auf Kritik schalten.

Chris

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