Die neuesten Kommentare:
@Mindestlohn
Es wird immerhin anerkannt, dass Menschen einen Lohn zum Leben brauchen. Das ist für neoliberale Journalisten ein Fortschritt. Aber dann wird gleich wieder eingestimmt: Was ist, wenn durch den hohen Mindestlohn bestimmte Arbeit nicht geschaffen wird?
Was ist dann? Nichts ist dann. Wo ist das Problem? Die Behauptung "Dann verlieren alle Seiten: Arbeitgeber wie Arbeitnehmer." ist schlicht und einfach falsch. Arbeit ist kein Selbstzweck. Machen wir mal etwas anderes. Ich produziere Tische. Die sind aber zu teuer und ich kann sie nicht verkaufen. Niemand würde auf die Idee kommen, wir müssen staatlicherseits etwas tun. Denn wenn die Tische nicht gebaut werden entstehen keine Arbeitsplätze. Das ist schlecht für alle Seiten? Ja sagt da der Neoliberale. Die Mindestlöhne greifen in den Markt ein und bei den Tischen ist es genau umgekehrt. Auf den ersten Blick mag das stimmen. Aber wenn Menschen von ihrem Lohn nicht leben können und der Staat über Aufstockung und Wohngeld die Löhne subventioniert, greift er sehr wohl in den Markt ein. Menschen könnten zu dem gezahlten Lohn nicht überleben. In einer reinen dystopischen Marktwelt würden sie sterben und der Lohne würde auf das Mindestmaß steigen, dass die Menschen überleben. Wir leben zum Glück nicht in einer solchen Welt. Daher kann der Staat einfach beschließen, dass es eine Untergrenze gibt.
Das jetzt bestimmte stellen nicht geschaffen werden ist im Grunde egal. Es herrscht ja kein Mangel an Arbeit. Es herrscht ein Mangel an Bereitschaft diese zu bezahlen. Ein Grund hierfür ist, dass die Löhne zu niedrig sind. Höhere Löhne sorgen nachweislich zu mehr Nachfrage. Das ist auch eine einfach Rechnung. Wenn ein Brötchen aus 60% Lohnkosten besteht und mein Lohn verdoppelt sich, dann kostet das Brötchen nicht doppelt so viel. D.h. ich habe zwar doppelt so viel Kaufkraft, aber nicht zwangsläufig doppelt so viele Kosten.
@Mittelstand
Das IW Köln hat etwas entdeckt
"Die Abbildung 1-1 zeigt, ist der Gründungstrend aber mit Ausnahme der freien Berufe abwärtsgerichtet, was auf politischen Handlungsbedarf hindeutet."
Ich sehe da nicht notwendigerweise einen Handlungsbedarf. Was ist wenn alle Gründungen erfolgreich sind und das Bevölkerungswachstum stagniert? Dann muss die Menge der Gründungen logischerweise zurückgehen. Umgekehrt, was ist, wenn jede Gründung scheitert? Dann kann es sein, dass es wieder und wieder versucht wird. Perspektivisch verlassen viele Menschen den Arbeitsmarkt in die Rente. Ich kenne einige die ihre Selbstständigkeit aufgegeben haben, weil Planbarkeit etwas tolles ist. Wieso sitzen denn die Herrn Professoren in ihren Forschungsinstituten, wenn doch Gründung so fantastisch ist? Ob die Entwicklung gut oder schlecht ist, kommt wie immer darauf an. Wie groß und erfolgreich sind denn die Unternehmen? Wie gesättigt ist der Markt. Wie sieht es mit der Nachfrage aus, usw. Politik hat sicher einen Einfluss. Aber ob das Problem wirklich so schlimm ist, weiß ich nicht. Vor allem und das ist wichtig. 2019 bahnte sich eine Rezession an. Diese wurde von der Corona Pandemie überdeckt. Davor hielten sich die Gründungen über Jahre etwa konstant. Nur so zum Nachdenken.
Chris
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