Der Mangel an Arbeitskräften ist in einigen Branchen zu einem echten Problem geworden." Jedes vierte Unternehmen in Deutschland habe Schwierigkeiten, neue Stellen zu besetzen. Das zeige sich schließlich auch in der geringen Arbeitslosigkeit und in den steigenden Löhnen. Der Mangel an Arbeitskräften führt womöglich auch dazu, dass Güter nicht mehr hergestellt werden können, die für andere Produkte notwendig sind, sogenannte Vorleistungen. Unternehmen beklagten diese Knappheit an Vorprodukten zunehmend, sagt Michelsen.
Die Wirtschaft schwächelt, weil die Löhne so stark steigen? Der Reallohnindex stieg aber nicht besonders stark. Von einem extremen Nachfrageboom kann also nicht gerade die Rede sein. Die Vorleistungsprodukte mögen fehlen. Aber wo sind die steigenden Preise? Schaut man sich die aktuelle Entwicklung an und vergleicht sie mit den letzten 30 Jahren, dann sieht man eben auch nicht, dass es so unendlich schlecht steht.
Das heißt nicht, dass es keine Unternehmen gibt, die Probleme haben. Allerdings sind die Argumente schon etwas krude. Deutschland jagt von einem Exportüberschusstitel zum Nächsten. Gleichzeitig sind angeblich die Lohnkosten zu hoch?! Es gibt einen Arbeitskräftemangel, aber die Löhne steigen nicht besonders stark und die Investitionensquote ist auch nicht besonders hoch. Wenn doch angeblich die Nachfrage da wäre, wie der Beitrag impliziert, man gleichzeitig keine Arbeitskräfte hat, müsste man nur die Produktivität steigern. D.h. man braucht Investitionen.
Analysiert man also mal die Zahlen, dann sieht man schnell, dass sich nicht viel bewegt in Deutschland.
Chris