Montag, 8. Mai 2017

Trickle Down mal anders

Es ist nicht unwahrscheinlich, daß ein Anstieg der Körperschaftsteuer um einen Euro am Ende die Arbeitseinkommen um 50 Cent drückt. Und dies ist eine moderate Schätzung, in manchen Studien finden sich auch drastisch höhere Verteilungseffekte zu Lasten der Arbeitseinkommen.
 
Heißt übersetzt, dass man die Körperschaftsteuer nicht anfassen darf, weil sonst die Löhne sinken. Ich bin bei solchen Aussagen mehr als skeptisch.Vor allem ist es logisch widersprüchlich, wenn man sich die Motivation von Unternehmen anschaut. Körperschaftssteuer wird auf den Gewinn gezahlt. Erhöhe ich die Steuer sinkt der Gewinn. Nun soll das Unternehmen weniger Lohn zahlen, bzw. Leute entlassen. Hier fängt in meinen Augen der Widerspruch an. Unternehmen wären auch schon vorher in der Lage eben dieses zu tun. Dann wären die Gewinne noch höher. Warum sorgt also die Steuer dafür, die Löhne zu senken? 
Das man so etwas messen kann, bezweifle ich nicht. Nur ist die Frage, ob eine Steuererhöhung direkt zu einer Lohnsenkung führt, oder ob Sekundäreffekte und/oder kurzfristige Erwartungen diesen Effekt herbeiführen. Mir ist zumindest die obere Aussage zu einfach. Der Umkehrschluss wäre, dass eine Senkung der Steuer zu mehr Arbeit, höheren Investitionen und / oder höheren Löhnen führt. Dem ist nicht so, wie man am Beispiel Deutschland sehen kann.

Chris

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