Mittwoch, 13. Januar 2016

Selektive Wahrnehmung

Die Lobbyorganisation der INSM ließ eine Umfrage zur Flexirente durchführen. Das Ergebnis ist, dass viele Menschen länger arbeiten wollen, nämlich 20% der 60 Jahre und älteren. Das der Wert nach unten sinkt und eigentlich die Gesamtzahl der Menschen spannend wäre, interessiert hier nicht.
Interessanter ist eigentlich, der Umkehrschluss. Die meisten Menschen wollen eben nicht länger arbeiten. Laut der auf der Website dargestellten Zahlen 80% der Älteren. 
Noch interessanter ist, dass man die offizielle Darstellung der INSM in der Studie nicht wiederfindet. Scheinbar wird entweder auf Basis der Rohdaten oder auf Basis der Studienergebnisse die oben dargestellten Interpretationen abgeleitet. Aus den Daten die im Text und den Schaubildern dargestellt sind, kann man die INSM Erkenntnisse nicht ermitteln (Textsuche Bspw. nach Alter; Rente; Eintritt).  Ich lasse mir die Stelle aber gerne zeigen.
Dafür findet man aber S.13
Nur 36 Prozent halten ein späteres Renteneintrittsalter für notwendig, 34 Prozent sind für höhere Rentenbeiträge.

Nur 32 % halten die Beiträge für zu hoch (S. 7). Der Glaube an die Notwendigkeit von Arbeitsmarktreformen ist von 79% (2003) auf 48% (2014) gesunken. Dies und vieles mehr findet sich in der Studie. Eigentlich widersprechen die Wünsche der Befragten in den meisten Fällen den Zielen der INSM. So wird es nicht dargestellt. Im Grunde ist es schon spannend, dass die jahrelange Bearbeitung der Bevölkerung nicht wirklich fruchtet. Nicht einmal in einer Auftragsstudie.

Chris

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