Lieber Tobias Riegel, das Prinzip der Meinungsfreiheit haben sie nicht verstanden. Sie sieht nur vor, dass der Staat nicht zensieren darf. Das tut er meiner Ansicht aktuell nicht. Weiterhin und das ist noch viel wichtiger heißt Meinungsfreiheit nicht, dass man alles und jedes publizieren und es dann als gleichwertig betrachten muss. D.h. Diese Aussage
Das Ergebnis ist niederschmetternd: Noch immer verbunden mit den Phrasen von der hierzulande praktizierten Meinungsfreiheit erhielten in den vergangenen Wochen zahlreiche unbequeme Stimmen entweder keinen angemessenen Raum oder sie wurden im Nachhinein verunglimpft.
ist eine sehr typische Aussage aus dem rechten, esorterischen, wissenschaftsfeindlichen oder Verschörungsspektrum. Genau so versucht man das Intelligent Design gleichwertig neben die Evolutionstheorie zu stellen. 9/11 Verschwörungstheorien sollen gleichwertig neben die offiziellen Dokumente gestellt werden. Dabei lassen diese Verschwörungstheorien wesentliche Fakten aus den Dokumenten aus, damit sie überhaupt funktionieren können.
In diesem Rahmen bewegen sie sich. Sie kritisieren, dass kritische Stimmen nicht gehört werden. Welche denn? Ein Ken Jebsen, der eine Bill Gates Verschwörung herbeifantasiert, um Klick Zahlen zu generieren. Ein Wodarg, der immer noch nicht den Anstieg der Todeszahlen aufgrund des Virus anerkennt? Sie selbst, der eine unausgereifte Studie als Wahrheit präsentiert?
Sorry, aber es wird sehr wohl Kritik geübt. Man muss sie nur wahrnehmen wollen. So wird die Frage nach dem Sinn der aktuellen Schulschließungen gestellt, die Frage warum so viele Studien so spät starteten, die Datenlage und das Datenhandling des RKI, die undifferenzierte Betrachtung der Politik (nur Virologeninput ist in einer Gesellschaft eben nur ein Teil), usw.
Viele der von ihnen behaupteten "unbequemen" Stimmen, sind nicht unbequem sondern inhaltslos. Wenn sie nicht in ihrem Lagerdenken so verfallen wären, würden sie das erkennen. Denn das sich jeder äußern und seine Verunglimpfung abholen kann, ist Meinungsfreiheit. Auch wenn ihnen die Meinung der Mehrheit nicht gefallen mag. Mehr noch und auch das ist wichtig, wissenschaftliche Erkenntnisse sind keine Meinung. Erst Medien und Politik machen sie dazu. Journalisten wie sie müssen das langsam aber sicher mal begreifen.
Chris