Dienstag, 26. April 2011

Über die große Beliebtheit der Minijobs

Wieviel Geld Herr Teevs wohl von den Arbeitgeberverbänden für diesen undifferenzierten Artikel bekommt? Wir werden es wohl nie erfahren. Um Minijobs gut darzustellen wird der typische Normarbeitnehmer dargestellt.

Für die Schülerin ist es der erste Job und sie macht einen zufriedenen Eindruck

Natürlich ist es für Schüler ist die Beschäftigungsform interessant. Für diese wäre es aber kein Problem unter den normalen Steuerfreibeträgen zu bleiben, da diese meist wenig arbeiten.

Die Minijobs verdrängen nicht unbedingt sozialversicherungspflichtige Stellen.

Wichtig hierbei ist das "nicht unbedingt". Es kann also vorkommen, doch wo und wie stark wird verschwiegen. Lieber wird ein Beispiel gebracht wo es nicht so ist.

Dank der Flexibilisierung der Öffnungszeiten kann man in vielen Städten mittlerweile bis 22 Uhr einkaufen. Doch für diesen Luxus muss es auch Menschen geben, die spätabends noch im Supermarkt an der Kasse stehen. Und dafür greifen die Unternehmen häufig auf Minijobber zurück, sagt Kai Falk, Sprecher des Handelsverbands Deutschland (HDE).

Hier zeigt Herr Teevs wie undifferenziert er das Ganze betrachtet. Minijobber werden in erster Linie dort eingesetzt, weil sie keinen Nachtzuschlag bekommen. Es gibt nämlich keine Tarifverträge für sie. Dies als Vorteil zu feiern ist gewagt. Er sollte lieber mal Menschen fragen die auf diese Arbeitszeiten angewiesen sind.

zuletzt 2010 um rund 10.000. Aber auch bei den sozialversicherungspflichtigen Stellen gab es laut Falk einen Anstieg - um rund 22.000 Stellen.

Wie es in den anderen Jahren aussieht wird verschwiegen. Die stückweise Verbreitung von Information ist scheinbar notwendig, um die Minijobs gut darzustellen.

Und auch für die Volkswirtschaft sind Minijobs durchaus attraktiv: Die geringfügig Beschäftigten geben ihr Geld meist direkt für den Konsum aus. Sie brauchen das Geld zumeist nicht, um ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen - also für Miete, Essen und sonstige feste Ausgaben.

Bei diesem letzten Satz musste ich lachen. Niedrige Löhne gehen direkt in den Konsum. Warum ist es dann nicht besser höhere Löhne zu zahlen? Dann würde offensichtlich noch mehr in den Konsum fließen. Das dies funktionieren würde sieht man daran, dass die Einkommen bis 900 Euro negative Ersparnisse haben. Das heißt es wird mehr konsumiert als verdient wird. Dabei wurden in den meisten Fällen wahrscheinlich nur die Grundbedürfnisse erfüllt. Folglich würden höhere Löhne den Binnenkonsum stärker steigern. Niedrige Löhne würden nur dann ein Grund zu feiern sein, wenn dadurch zusätzliche Kaufkraft generiert würde. Da der Anteil der Löhne am Gesamteinkommen sinkt und der Binnenkonsum seit Jahren schwächelt ist diese These wohl widerlegt. Somit stehen die positiven Aspekte die der Autor vermitteln will auf sehr schwachen Füßen. Für mich bleibt nur, dass Schulkinder bessere Verdienstmöglichkeiten haben und das mehr Stellen für die Statistik generiert werden. Weitere Vorteile sehe ich nicht. Die Tarifverträge werden untergraben, der Staat muss massiv arbeitende Personen unterstützen und die Qualität der Arbeitsplätze nimmt ab. Ich frage mich wo da die große Beliebtheit herkommen soll. Wahrscheinlich meint Herr Teevs die Beliebtheit bei denjenigen die ihm diesen Artikel bezahlt haben.

Chris

4 Kommentare:

  1. Lustig, bei einem großen Einkaufspark in meiner unmittelbaren Umgebung werden die Kassen scheinbar rund um die Uhr mit Minijobbern besetzt. So jung waren die Damen früher jedenfalls nicht...

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  2. Vielleicht solltest du dies als weiteren Vorteil an den Spiegel senden. Nur noch junge Kassierer an der Kasse. Das ist viel angenehmer fürs Auge.

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  3. Man fragt sich, wo die Spieglianer eigentlich einkaufen. Gleiches gilt für Baumärkte, Möbelhäuser, textilhandlungen u.v.m.

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  4. Oder wie ignorant sie sein können. Schließlich trifft die meisten Journalisten auch seit Jahren die Sparwut.

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