Donnerstag, 16. Juni 2016

Zufällig richtig

Höhere Mindestlöhne helfen der Wirtschaft nicht, weil sie erhöhen die Kosten uns senken Gewinne. Damit wird automatisch investiert. Das ist zwar alle empirisch nicht haltbar, wird trotzdem in von Dozenten die an Universitäten lehren verbreitet.
Der Gedankengang ist nicht einmal auf einer abstrakten Ebene widerspruchfrei. Die Ausgaben des Einen sind die Einnahmen des Anderen. Wenn jetzt Gewinne besser sein sollen, dann müsste irgendetwas nicht passen. Eine Möglichkeit wäre, dass alle Menschen die einen höheren Mindestlohn erhalten ihre Mehreinnahmen verbrennen. D.h die Währung würde weniger. Alternativ könnten sie ihr Geld verbuddeln. Beides ist beim Mindestlohn nicht sehr wahrscheinlich. Heißt also, der Lohn wird in den Wirtschaftskreislauf eingespeist und führt zu Einnahmen an anderer Stelle. Wenn das der Fall ist dann sind Gewinne und Löhne erst einmal gleich zu behandeln. Beides sind Kosten und Einnahmen. Je nach Perspektive. Die Frage ist dann nur, was hat Breitenwirkung, was beeinflusst Finanzwerte und was eher Realwerte. 
Da ist die Antwort auch relativ einfach. Gewinne fördern eher die Finanzwerte. Warum investieren, wenn man prima Rendite am Finanzmarkt bekommt. Mindestlöhne steigern eher die Nachfrage nach realen Gütern. Die Nachfrage nach realen Gütern steigert auch eher die Nachfrage nach Investitionen. Folglich ist die Logik Gewinne = Investition nicht grundsätzlich falsch, aber eben keine zwangsläufige Folge und nur manchmal zufällig richtig.
Jedem mit ein wenig gesundem Menschenverstand kann so etwas klar sein. Ökonomen nicht. Sie dürfen ihren Glauben verbreiten.

Chris

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