Mittwoch, 13. November 2024

Deutsche Gehässigkeit

 In Berlin kämpfen Eltern für sichere Schulwege für ihre Kinder. Jedes Jahr werden viele Kinder von Autofahrenden verletzt oder getötet. Jetzt schafft man es, dass wenigstens vor der Schule, während der Stoßzeit kein Auto lang darf. Wer muss das Organiseren? Die Eltern natürlich.

Das wäre schon Schlimm genug. Ließt man sich die Kommentare unter diesem Beitrag durch, dann verliere ich persönlich den Glauben. Gehässigkeit gegenüber den Eltern. Sie seien ja eigentlich Schuld, denn sie bringen ja angeblich die Kinder mit dem Auto. Ein Nachweis fehlt. Die Kinder sollen doch bitten den Fußweg nehmen, was soll schon passieren. Wer den Zustand vorher gesehen hat, der sieht, dass man die Straße nicht queren kann. Dicht an dicht stehen Autos. Im Herbst werden kleine Kinder nicht gesehen. Die gehässigen Personen machen sich nicht klar, dass Kinder gerade mal bis zur Motorhaube kommen.

Auch sonst ist die Frage, warum wir überhaupt Autos zulassen. Nein Darwin muss gelten. Wenn Kinder den Verkehr nicht überleben, dann ist das Evolution. Deutschland hasst Kinder und Eltern. Das wird mir bei solchen Texten und Situationen klar. Kinder sind okay, aber sie sollen nicht stören. Sie sollen nicht meckern, spätern arbeiten und das Land verteidigen. Dabei aber immer dankbar sein. Wofür eigentlich?

Chris


Unfassbar dumm

Faziniert werden die Relationen aufgemacht, was es bedeuten würde ein Milliardenvermögen zu besitzen. Empröung? Fehlanzeige. Es ist ja der Mann, der Schrauben baut. Nur ist das eine Lüge. Er lässt bauen. Das Vermögen der Superreichen basiert darauf, dass anderen Menschen dieses Vermögen mehren. Das hat nichts mit Können zu tun. Es loszuwerden, wäre die Herausforderung.

Das dramatische ist, dass solche Dinge wie selbstverständlich diskutiert werden. Ja der Typ hat so viel und stell die Vor,...

Nur was es wirklich bedeutet wird ignoriert. Diese Milliarden beeinflussen Politik im Kleinen wie im Großen. Dieser Reichtum sorgt für ineffiziente Ressourcenverbräuche (wer braucht schon Privatjets oder Yachten?). Suppereiche zerstören den Planeten und kaufen sich frei. Sie beuten direkt oder indirekt massiv Menschen und Umwelt aus. Nicht die Einzelperson, aber der Superreichtum.

Und warum? Es gibt keine Erklärung. Niemanden nützt das. Die Welt ist schlechter, weil es diese Personen gibt. Trotzdem leisten wir uns diese Neokönige und Neografen und Himmeln sie an. Dabei saugen sie den Wohlstand ab, um ihre großen Vermögen weiter zu vergrößern. Wenn armen Menschen nur einen Euro zu viel bekommen, werden sie Schmarotzer genannt. Superreiche machen sekündlich objektiv das Gleiche und wir feiern sie. 

Menschen sind komisch.

Chris

Donnerstag, 7. November 2024

Die Analyse

Die Analyse ist doch sowohl in den USA als auch in Deutschland relativ einfach. Menschen haben eine geringe positive Zukunfserwartung. Medien versagen ihre Probleme ins Zentrum zu stellen. Stattdessen immer die gleichen Personen, welche von Moral und einer grandiosen Demokratie erzählen. 

Demgegenüber stehen Populisten die alles anprangern. In Deutschland und den USA hört man vor Rechts keinerlei Idee, wie sie die Probleme eigentlich lösen wollen. Und wenn es Ideen gibt, dann tauchen diese Medial kaum auf, oder werden erst realisiert, wenn es zu spät ist.

Fairerweise betreffen viele Probleme die meisten Menschen nicht. Minderheiten haben halt keine Stimme.

Die Demokratischen Parteien versagen auf voller Linie. Sie meinen, dass selbst Frauenhäuser zu teuer sind. Wir haben also eine Mischung aus Rassismus, Privilegienerhaltung, Wohlstandsverwahrlosung, usw. Darauf bieten die Parteien nur Populismus oder Moral an. Das reicht nicht.

Von den Leistungsträgern der Gesellschaft ist auch wenig zu erwarten. Wer es nicht glaubt, sollte mal einige Kommentare bei Linkin lesen. Klassismus, Sexismus und Rassismus in Schönschrift. Menschenfeindlichkeit ist modern. Warum wurde sich niemals gefragt wie Gutmensch, also jemand der gutes bewirken will ein Schimpfwort werden konnte.


Bestraft werden diejenigen die das Spiel durchblicken und diejenigen die es nicht tun. Trump wird vieles kaputt machen, aber vielleicht ist es auch nötig. Aber weder Medien noch Politik werdend daraus lernen. In Deutschland ist es ähnlich. Niemand nennt Markus Söder und Friedrich Merz Rassisten. Das sind sie aber. Lindner ist Klassist vom feinsten. Alle drei (exemplarisch) werden kaum von den Medien gestellt. Sie sind intellektuell vollkommen verkümmert, weil sie sich keine Mühe geben müssen. Am Ende staunen wieder. Ein Trauerspiel.


Chris

Montag, 28. Oktober 2024

FDP Schuldenlogik

Die FDP inpersoniert in ihrem Priester Christian Lindner will keine neuen Schulden. Damit belastet man die nächste Generation. Christian Lindner soll mir aber bitte erklären, warum 600 Liter Regen pro Quadratmeter in 1-2 Tagen als regelmäßig auftretendes Phänomen die zukünftige Generation nicht belastet. Genau das behauptet er nämlich implizit. Und ich würde mir wünschen, dass die mediale Berichterstattung darauf hinweist. Leider müsste dafür einen Schritt weiter gedacht werden.

600 Liter pro Quadratmeter sind eine Konsequenz des mangelnden Klimaschutzes. Da könnte die FDP noch behaupten, wir seien nicht allein auf dem Planeten. Aber es finden auch keine Investionen in die Klimafolgenanpassung statt. D.h. unsere Infrastruktur ist in keinster Weise gerüstet. Wird sie weggespült, dann bauen wir sie teuer wieder auf. Das ist dann für Christian Lindner ein "nachhaltiger" Umgang mit Schulden.

Er will jetzt kein Geld ausgeben, verhindert, das Menschen jetzt produktiv arbeiten können (ja genau das. Viele Forschungsprojekte finden beispielsweise nicht statt, weil gekürzt wird.) und behauptet das alles sei dafür da, um junge Menschen vor Schulden zu schützen. Diese Person ist böse. Nur so kann ich mir das erklären. Er will nicht von seiner Ideologie abrücken, weil er damit armen Menschen helfen könnte und/oder jemand anderes als er selbst profitiert. Er ist das Paradebeispiel, dass kaum ein vernünftiger Mensch sich Politik antut, weil sie dich zerstört. Übrig bleiben Christian Lindners auf die eine andere Weise.

Ich stehe staunend daneben. Ich sehe sehr gute innovative Ideen, welche nicht gefördert werden, weil angeblich kein Geld da ist. Dann bauen wir Regionen wieder auf, die aufgrund eines mangelden Hochwasserschutzes weggespült worden sind. Wir finanzieren Rassismus und Massenüberwachung und feiern die freiheitliche Demokratie. Wir sollen doch bitte mehr Respekt vor den hart arbeitenden Spitzenverdienern haben und ignorieren die 60-80 Stunden Wochen armer Personen.

Und das schlimmste. Alle die das behaupten kommen davon. Sie sind grundsätzlich moralisch überlegen.

Chris

Montag, 21. Oktober 2024

Fahrraddiskussionen

Kaum ein Thema heißt die Gemüter so auf, wie das Thema Fahrradfahren. Ein repräsentativer Kommentar ist dieser hier

Ohne Kennzeichen können sich Radfahrende gefühlt ALLES erlauben - weil sie weder zu identifizieren, noch haftbar zu machen sind. Das ist zweierlei Maß. Radfahrende dürfen auf eigenen Radwegen. Und Straßen fahren. Das ist zweierlei Maß. Radfahrende verzögern hier - mit der Forderung nach einem zusätzlich erwünschten Radweg - den DRINGEND notwendigen Ausbau einer Landstraße, für die das Planfeststellungsverfahren längst durch ist. Mit Radweg beginnt der Prozess bei Null.

In der Diskussion ging es darum, dass einige Radfahrer sehr gerne auf der Straße fahren, weil sie dort schneller sind und es sicherer ist für langsamere Radfahrer, sie selbst und Fußgänger. Das fand die Kommentarin merkwürdig, denn dann wären ja Radfahrer privilegiert, weil sie ja auf Straßen und Radwegen fahren dürfen. Das ist ein unendliches dummes Argument. Was ist mit Autos. Die dürfen auf Autobahnen und normalen Straßen fahren? Sie dürfen einfach so am Straßenrand stehen, ohne zu bezahlen. Das ist aber "normal". Der Verweis auf die Landstraße ist das nächste dumme Argument. Radfahrer sind also an der autozentrischen Planung Schuld? 

Der Kommentar zeigt, dass Autofahrer*innen frustiert sind. Sie stehen im Stau und kommen nicht voran. Autos sind teuer und sie finden keine Parkmöglichkeit. Diesen Stress projizieren sie dann auf Fahrradfahrer. Die halten sich nie an Regeln, wollen überleben und sich nicht unterordnen. Sie verlangsamen den Verkehr, wenn sie auf der Straße fahren und nicht etwa die tausenden Metallboxen vor ihnen. Es wird nicht differenziert und nachgedacht. Nein es sind immer die anderen. Und ja Radfahrer sind oft aggressiv. Der Grund ist einfach. Sie werden regelmäßig durch Autofahrer bedroht (Hupen, enges überholen, enges entgegenkommen, Vorfahrt nehmen, etc.). 

Chris

Montag, 14. Oktober 2024

Deutschland hasst Kinder

Im Haushaltsentwurf ist die Kindergrundsicherung mit 0 Euro vorgesehen. Parallel dazu sollten doch bitte 10 Euro pro Monat in Kapitalanlagen für die Kinder fließen. Das zeigt doch eindeutig wie wichtig uns unsere armen Kinder sind. Sie haben zwar nichts zu Essen, aber wenn sie dann 18 Jahre alt sind und das Geld ihrer Einlagen verwenden, um Schulden abzubauen oder eine eigene Wohnung einzurichten, dann kann man diesen armen Menschen vorwerfen, dass sie selbst Schuld seien. Selbst Schuld, ihr kleines Vermögen zu konsumieren, anstatt weiter aufzubauen. Das ist die Ideologie, die dahinter steckt.

Chris

Sonntag, 13. Oktober 2024

Ein Kinderstartgeld für eine breitere Beteiligung am Kapitalmarkt

Das meinte die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer "könnte weitreichende positive Effekte auf die Finanzbildung und Kapitalmarktbeteiligung haben". In Deutschland verstünde man davon zu wenig. Das kann ich nur teilen. Denn selbst Ökonomen wie Frau Schnitzer verstehen viele Dinge nicht. Auf magische Weise würde die Vermögensungleichheit abgebaut, wenn arme Kinder auch investieren. Selten so einen Unsinn gelesen. Wenn wir uns darauf einigen, dass die Nachfrage für den Preis relevant ist. Dann bedeutet der Vorschlag von Frau Schnitzer, dass die Preise steigen. Das dumme ist nur, dass reiche Menschen offensichtlich mehr Kapitalanlagen haben als arme und eben diese steigen im Preis. Wie in der Breite durch ihren Vorschlag die Ungleichheit sinken soll, erschließt sich mir nicht.

Auch sonst wissen die Ökonomen in Deutschland recht wenig über Ökonomie. Wie Thilo Jung in seinen Interviews immer wieder feststellt, haben sie wenige Primärquellen gelesen. Sie kennen also die Grundannahmen nicht wirklich. Das Problem der Vermögensungleichheit wird mit Einkommensungleichheit gleichgesetzt. Das Problem der Machtungleichheit, die aus der Vermögensungleichheit resultiert, wird ignoriert. Wie Geld entsteht, wissen die wenigsten. Stattdessen erzählen viele von ihnen ihre Dogmen. Das wurde richtig klar, als Steve Keen eingeladen wurde. Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den Fehlannahmen und Irrungen in der Ökonomie. Der Vorschlag fällt in dieses Spektrum. Denn wichtiger als das Wissen um den Finanzmarkt, wäre die Bildung der Ökonomen über die Wirkung des Klimawandels. Alles was Frau Schmicker vorschwebt wird nämlich zusammenbrechen, wenn wir so weiter machen wie bisher.

Chris