Das meinte die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer "könnte weitreichende positive Effekte auf die Finanzbildung und Kapitalmarktbeteiligung haben". In Deutschland verstünde man davon zu wenig. Das kann ich nur teilen. Denn selbst Ökonomen wie Frau Schnitzer verstehen viele Dinge nicht. Auf magische Weise würde die Vermögensungleichheit abgebaut, wenn arme Kinder auch investieren. Selten so einen Unsinn gelesen. Wenn wir uns darauf einigen, dass die Nachfrage für den Preis relevant ist. Dann bedeutet der Vorschlag von Frau Schnitzer, dass die Preise steigen. Das dumme ist nur, dass reiche Menschen offensichtlich mehr Kapitalanlagen haben als arme und eben diese steigen im Preis. Wie in der Breite durch ihren Vorschlag die Ungleichheit sinken soll, erschließt sich mir nicht.
Auch sonst wissen die Ökonomen in Deutschland recht wenig über Ökonomie. Wie Thilo Jung in seinen Interviews immer wieder feststellt, haben sie wenige Primärquellen gelesen. Sie kennen also die Grundannahmen nicht wirklich. Das Problem der Vermögensungleichheit wird mit Einkommensungleichheit gleichgesetzt. Das Problem der Machtungleichheit, die aus der Vermögensungleichheit resultiert, wird ignoriert. Wie Geld entsteht, wissen die wenigsten. Stattdessen erzählen viele von ihnen ihre Dogmen. Das wurde richtig klar, als Steve Keen eingeladen wurde. Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den Fehlannahmen und Irrungen in der Ökonomie. Der Vorschlag fällt in dieses Spektrum. Denn wichtiger als das Wissen um den Finanzmarkt, wäre die Bildung der Ökonomen über die Wirkung des Klimawandels. Alles was Frau Schmicker vorschwebt wird nämlich zusammenbrechen, wenn wir so weiter machen wie bisher.
Chris
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