Dienstag, 22. März 2011

Wo bleibt die niveauvolle Propaganda?

Seit längerem kam auf dem INSM Blog keine Propaganda Nachricht zur Rente mehr. Nun war es wieder einmal so weit. Frau Döttling schreibt munter über die Notwendigkeit der Erhöhung des Renteneintrittsalters. Dabei behauptet sie, dass wir uns die Rente

kombiniert mit niedriger Geburtenrate aber leider nicht mehr leisten können.

Warum? Steigt die Produktivität etwa nicht. Haben wir keine Arbeitslosen? Müssen Kinder nicht auch versorgt werden? Produzieren wir so wenig, dass wir die zusätzliche Arbeitskraft benötigen? Das eine Erhöhung des Eintrittsalters kein Problem sei sieht man daran, dass

die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer zwischen 50 und 64-Jahren hat in Deutschland deutlich zugelegt

hat. Das dies daran liegen könnte dass das Durchschnittsalter der Arbeitnehmer insgesamt gestiegen ist wird natürlich nicht bedacht? Um die Notwendigkeit weiter zu belegen benutzt man nun Vergleiche. Andere Länder werden herangezogen.

In Mexiko und Südkorea hören Männer erst mit über 70 Jahren auf zu arbeiten.

Mexiko mit Deutschland zu vergleichen ist unsinnig. Mexiko ist ein Schwellenland und Deutschland ein Industrieland. Südkorea ist wenigstens ein passender Vergleich. Dort frage ich mich allerdings, welche Quelle für das Renteneintrittalter genutzt wurde. Laut Deutsche im Ausland e.V. ist das Eintrittsalter bei 60 Jahren und soll Stückweise auf 65 Jahre erhöht werden. Man kann in Südkorea nebenher arbeiten und dennoch Rente beziehen. Die Systeme sind also nur bedingt vergleichbar.

So lange 9 Millionen Menschen in Deutschland gerne länger arbeiten wollen, es aber aufgrund eines Mangels an Stellen nicht können, braucht man doch das Renteneintrittsalter nicht erhöhen. Seit Jahren ist Höhe der geleisteten Gesamtarbeitsstunden rückläufig.
Was passiert also, wenn sie das Eintrittsalter erhöhen? Sie steigern die Arbeitslosigkeit und haben nichts gewonnen. Auch diese Menschen werden durch den Staat finanziert. Das heißt sie sparen in der linken Tasche und geben es in der rechten wieder aus. Das ist nachhaltiges Wirtschaften. Fakten und Zahlen werden verdreht, um Argumente für eine Änderung im Rentensystem zu geben. Aufbauend auf solchen Artikeln wird dann die private Rente propagiert.

Chris

2 Kommentare:

  1. Auch deutsche Rentner sollen ja zukünftig, deutlich mehr hinzuverdienen dürfen. Sofern sie schon mit 58 Jahren in den Ruhestand eingetreten sind, soviel, dass ihre Einkünfte wieder mit denen zur Zeit der letzten Beschäftigung übereinstimmen. Feines Ding...für die Unternehmen, die ab 58 nur noch zuschießen müssen.

    Mal abgesehen davon, dass die Beschäftigung der Alten zunimmt, weil sich demografisch ja tatsächlich etwas tut, dürfte es zudem daran liegen, dass die geringfügige Beschäftigung boomt wie nie. Sagen wir es doch, wie es ist: Das ist SCHWARZARBEIT!

    Ein Schrumpfen der Sozialkasseneinnahmen resultiert, wenn immer häufiger reguläre Beschäftigung in Teilzeitjobs gesplittet wird, für die niemand Abgaben zahlt. Deswegen sind die Kassen leer! Das ist hausgemacht. Andere Erklärungsmodelle sind eine Frechheit.

    So langsam glaube ich, wir brauchen endlich starken linken Boulevardjournalismus, damit die Frechheit als solche auch ankommt, wo sie sich am negativsten bemerkbar macht...

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  2. Einen linke Boulevardjournalismus würde niemand ernst nehmen. Ihm wird die Seriösität abgesprochen. Im Zweifelsfall wird ihm vorgeworfen unrealistische Ideen, welche nicht durchsetzbar sind zu haben. Das Schema ist immer das gleiche. Erst wird Argumentiert. Sind keine Argumente wie oben vorhanden wird mit Alternativlosigkeit, Neid, etc. argumentiert um die Gegenposition zu schwächen. Durch ständiges Wiederholen wird es dann zur Wahrheit.

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