Donnerstag, 28. September 2017

Bildung, Bildung, Bildung

Immer wenn die Sozialpolitik dieses Landes versagt, wird nach Bildung gerufen. Bildung sei wichtig. Bildung verhindere Armut und bessere Bildung verspricht ein besseres Einkommen. Diese Aussagen sind Blödsinn. 
  1. Mit Bildung meint man immer Ausbildung. D.h. Bildung zur wirtschaftlichen Verwertung. Bildung im Sinne ich habe mich mit der kulturellen Entwicklung eines kleinen Stammes im Amazonas beschäftigt, bringt nichts.
  2. Die bestgebildesten Personen sind theoretisch an den Universitäten und diese werden mit Kurzzeitverträgen, Minimalbezahlung bei Maximalbelastung abgespeist. 
  3. Die heutige Generation ist besser gebildet als die Generationen in den 60ern. Die Löhne steigen trotzdem nicht massiv an. Ausbeutung und schlechtere Arbeitsverträge nehmen eher zu.
Davon abgesehen, können weder Mainstreamökonomen noch Politiker ein Interesse an gebildeten Personen haben. Gebildete Personen würden jegliche Förderung für die Mainstreamökonomik einstellen. Wozu braucht man Institutionen die Ideologien, unter der Behauptung wissenschaftlich zu arbeiten, verbreitet? Wer es nicht glaubt soll mal bitte die Herren Ökonomen fragen wie sie ihre Modelle validieren wollen, wenn sie keine Messdaten nutzen. Wie sollen ökonomische Modelle funktionieren, wenn so etwas alltägliches wie Geld und Macht in den Standardmodellen nicht vorkommt.
Nirgendwo gibt es den perfekten Markt und sein Gleichgewicht. Nicht einmal auf dem Kartoffelmarkt. Noch nie habe ich gesehen, dass ein Markt komplett geräumt ist. Das sollte doch so sein bei einer freien Preisbildung. Klar es ist nur ein Modell. Aber es ist nicht einmal bei den einfachsten Realbedingungen in der Lage Vorhersagen zu machen. Wozu braucht man es dann? 

Gebildete Menschen würde das fragen. Darum kann man sie auch nicht brauchen und fordert eigentlich ausgebildete Leute.

Chris

Montag, 25. September 2017

Kausalitätstausch

Das ist Wirtschaftsforschung. Da vertauscht man einfach mal Ursache und Wirkung. Die Ursache für niedrige Löhne ist daher die Niedrigzinspolitik der EZB. Sie ist verantwortlich dafür, dass die Löhne stagnieren und die Wirtschaft nicht so richtig vorankommt. Für die beiden "Forscher" ist die EZB Ursache und nicht Wirkung. Warum die EZB einfach mal die Zinsen senkt, wird nicht geklärt. Warum billige Zinsen nicht genutzt werden sollten, um Investitionen zu erhöhen, wird ebenfalls nicht befriedigend geklärt. Kostensenkungen in diesem Bereich sind scheinbar schädlich. Im Lohnbereich sind sie aber förderlich, obwohl beides Kosten sind. Nachfrageänderungen aufgrund hoher Löhne, bzw. das die Motivation für Investitionen aus hohen Lohnkosten generiert werden, existieren in diesem Gedankengebäude nicht. Die EZB ist Schuld. Wenn diese dann die Leitzinsen erhöht, wird sie wieder Schuld sein. Da die Ökonomie keine konsistenten und widerspruchsfreien Modelle hat, werden alle Maßnahmen schlecht sein, wenn sie nicht in die eigene Ideologie passen.

Chris

Mittwoch, 20. September 2017

Deutsche Unternehmen stört der teure Euro nicht

An dieser Aussage sind zwei Dinge wichtig, welche in dem Artikel hier zusammengefasst sind.
 
Der Euro hat gegenüber dem Dollar stark zugelegt, was theoretisch die Exporte Deutschlands belasten könnte. Eine Analyse der LBBW kommt jedoch zu einem anderen Schluss: Erstens gehen die meisten Ausfuhren Deutschlands ohnehin in den Euroraum, zweitens ist für viele Kunden deutscher Unternehmen der Anschaffungspreis gar nicht so wichtig: Sie schätzen an den deutschen Maschinen Langlebigkeit, einfache Wartung und Qualität.

Deutschland ist im Vergleich zu den anderen Euroländern immer noch unterbewertet, sprich zu billig. Darum exportieren wir auch die meisten Güter in die Eurozone. Nehmen wir an Punkt zwei würde wirklich gelten; der Preis spielt keine Rolle. In diesem Fall sind die Forderungen der Politik, Unternehmen und Ökonomen nach weiteren Strukturreformen, um den Wirtschaftsstandort zu stärken Quatsch. Diese Reformen sorgen nur dafür, dass man billiger produzieren kann. Sie sorgen nicht dafür, dass man bessere Qualität erreicht. Das gelingt nur, indem man die Leute besser bildet, sie länger im Beruf hält, usw.
Die Aussage widerspricht sich also mal wieder. Die Steigerung von Löhnen ist für viele Ökomomen der Weltuntergang. Jetzt kommt raus. Der Preis ist fast irrelevant, die Qualität ist wichtiger. Wenn diese Schlussfolgerung falsch ist und der Preis sehr wohl wichtig ist, dann sind wir innerhalb der Eurozone zu billig. Etwas, was die Mainstream Ökonomen ebenfalls leugnen. Die Realität ist schon interessant, da sie die Gedankengebäude der neoliberalen Ökonomen wieder und wieder einstürzen lässt.

Chris

Donnerstag, 14. September 2017

Mittwoch, 13. September 2017

Soviel zur Steuerentlastung der niedrigen Einkommen

Alle wollen sie die niedrigen und mittleren Einkommen entlasten. Hier kann man es mal nachrechnen. Die FDP und CDU schneiden besonders gut ab, wenn die Einkommen deutlich steigen. Die Linken entlasten wirklich. Medial kommt das nicht vor. Das ist nachvollziehbar, da die meisten Nachrichtensprecher Gutverdienser sind.

Chris

Und sie merken es nicht einmal

Das witzige am INSM Blog ist, dass sich Beiträge untereinander widersprechen und / oder sogar in sich widersprüchlich sind. Hier mal ein Beispiel. In einem Artikel wird folgende Aussage getroffen

Die Zinsen sind niedrig, weil die EZB den Sparanreiz vernichtet. Der Witz ist, dass ein niedriger Sparanreiz zu niedrigen Sparquoten führen würde. Wo das in Deutschland zu sehen ist, weiß ich nicht so recht. Zum anderen ist die Behauptung die EZB wäre Schuld falsch. Die Nachfrage nach Krediten ist niedrig. Daher sind die Forderungen des zweiten Beitrags auch widersprüchlich


Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit heißt im Endeffekt, dass die Löhne und Abgaben für Unternehmen sinken sollen. Dadurch sinkt die Motivation der Unternehmen Investitionen zu tätigen. Höhere Rendite durch politische Entscheidungen sind ein geringeres Risiko. Die Senkung der Schulden sorgt dabei parallel zu einer weiteren Senkung der Nachfrage nach Krediten. Dann kommt oben drauf, dass die private Vorsorge immer noch bei den neoliberalen Ökonomen hoch im Kurs steht. D.h. man hat ein hohes Angebot an Geld und kaum Nachfrage. 
Wenn man nun die einfachsten ökonomischen Prinzipien dieser Leute anwendet lautet die Schlussfolgerung, der Preis für das Geld (Zinsen) muss sinken. Die Schlussfolgerung eines Ideologen lautet, die EZB ist Schuld.

Wer sich fragt, wieso die Wirtschaftspolitik so komisch ist, muss sich klar machen, dass diese Leute die Spitze der ökonomischen Forschung und Beratung darstellen. Man könnte das amüsant finden, wenn sie nicht so viele Leben kaputt machen würden.

Chris

Montag, 11. September 2017

INSM Propaganda, mal wieder...

Ich frage mich immer wieder, warum sich Doktoren die irgendwann mal das wissenschaftliche Arbeiten nachgewiesen haben, solche Texte verfassen können. Diese Texte sind sachlich unsauber, nicht objektiv dargestellt und am Ende einfach nur Propaganda. Hier ein paar Beispiele
Deutschland braucht
"Strukturreformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit"
Der Außenhandelsübersschuss liegt bei 252 Milliarden Euro im Jahr 2016.
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52842/aussenhandel
Mehr Wettbewerbsfähigkeit bedeutet, dass noch mehr Überschüsse generiert werden und sich das Ausland noch mehr bei uns verschuldet. Gleichzeitig fordern Politiker und Ökonomen, dass das Ausland die Schulden an uns zurückzahlt. Da die Bilanzen im Welthandel ein Nullsummenspiel sind, sind solche Forderungen quatsch. Wofür brauchen wir mehr Wettbewerbsfähigkeit, wenn wir solche Überschüsse haben?

"der Abbau der Staatsverschuldung"
Die nächste sinnlose Forderung. Die Unternehmen machen Gewinne und verschulden sich aktuell nicht. Die Haushalte verschulden sich auch nicht. Beides führt zu den niedrigen Zinsen, sprich einer geringen Nachfrage nach Krediten. Wenn der Staat jetzt seine Verschuldung versucht abzubauen, wer verschuldet sich dann? Die Antwort ist einfach. Das Ausland. Denn irgendwer muss sich verschulden. Am Ende, wenn die Eurozone wieder stärker wackelt und die Zinsen weiter niedrig sind, ist die EZB Schuld und nicht etwa solche Forderungen.

"eine Kopplung des gesetzlichen Renteneintrittsalters an die fernere Lebenserwartung."
Woher kennen die Ökonomen denn bitte die Lebenserwartung? Vor allem an welche wollen sie den Renteneintritt koppeln? An die durchschnittliche Lebenserwartung oder vielleicht doch die Lebenserwartung von Berufsgruppen und/oder Einkommensklassen?
Ein reicher Deutscher lebt heute schon 10-20 Jahre länger als ein armer. Seine Rente ist auch teurer. D.h. schon wieder werden die Armen bestraft?

"Entgegen dem in der öffentlichen Diskussion vielfach vermittelten Eindruck ist die Ungleichheit der Nettoeinkommen seit 2005 weitgehend konstant geblieben."
Legt man andere Startjahre fest, dann ist diese Aussage falsch. Warum also 2005? Richtig, weil es in die Argumentationsstrategie passt. Das sieht man sehr schön hier in Abbildung 8

http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Ministerium/Geschaeftsbereich/Wissenschaftlicher_Beirat/Gutachten_und_Stellungnahmen/Ausgewaehlte_Texte/2017-02-28-einkommensungleichheit-und-soziale-mobilitaet-anlage.pdf?__blob=publicationFile&v=5

Das Bezugsjahr ist entscheidend. Im Jahr 2005 war ein Peak in der Gini Kurve. Startet man etwas früher oder später, dann stimmt die Aussage nicht mehr.


"So würde die Rückkehr zu einem Renteneintrittsalter von 65 Jahren dazu führen, dass der Beitragssatz von heute 18,7 Prozent bis 2080 auf ca. 25 Prozent steigt"
2080???
Wer schreibt so etwas als Argument hin? Wie groß ist die Streuung dieser Prognose? +-18 beim Beitragssatz. Allein wenn die Löhne um 0.5% stärker steigen oder die Geburtenrate um 0.1% verändert wird, bricht diese Aussage in sich zusammen. Wieviel Wert hätte eine Prognose 1900 gemacht?

Fazit
Man kann diese Forderungen gerne Aufstellen. Sie entsprechen der Politik der letzten 20 Jahre. Aber man sollte als Ökonom und Wissenschaftler eine messbare Zielgröße Aufstellen. Beispielsweise die Reduktion der Ungleichheit um 10%. Das wird bewusst nicht gemacht. Stattdessen werden Arbeitslosenzahlen herangezogen. Diese werden aber nicht bereinigt, um die Rentner, oder diejenige die aufgrund von Krankheit oder Maßnahmen der Arge nicht auftauchen.
Die Erwerbstätigen werden auch nicht in den Kontext der Wochenarbeitszeit gestellt. Es zeigt sich, dass im Durchschnitt in Frankreich mehr gearbeitet wird. Es ist halt nur anders verteilt. So etwas kann man feiern, aber wenn die Löhne niedrig bleiben ist es kein Erfolg.

Chris

In einem Land in dem wir gut und gerne leben

So steht es auf den CDU Plakaten. Diese Aussage suggeriert, dass diese Aussage für alle Menschen hier im Land gilt. Das ist natürlich Unsinn. Will man wissen wie gut es einem Land geht, so muss man meiner Meinung nach an die Ränder gehen. Man sollte sich die Schwächsten der Gesellschaft anschauen und wie sie behandelt werden. Dann bekommt man ein Bild. Hier mal einige Beispiele

Diese Menschen werden faktisch nicht angesprochen. Ich frage mich, ob sie es genauso sehen. Viel Spaß beim wählen.

Chris

Freitag, 1. September 2017

Investiert in Mistgabel


Nick Hanauer beschreibt es eigentlich ganz gut. Er vertritt nur sein Eigeninteresse. Er will nicht mit Mistgabeln aus seiner Villa gejagt werden. Er denkt den Schritt weiter, den andere Superreiche nicht denken können. Daran sieht man, dass die meisten Reichen eben nicht so clever sind wie sie glauben.

Chris